generell möcht ich aber schon anmerken...da ich ja viel unterwegs bin auf hundefreilaufflächen....wald und spazierwegen...das zurzeit eher die tendenz so ausschaut das verhaltensproblematiken gewisser hunde eher durch zuviel "liebe" und auge zudrücken gefördert und gefestigt werden...
von der hier oft besprochenen "konsequenz" merk ich in der praxis oft wenig....meist erst dann wenns schon wirklich problematisch wird....und dann müssen schnell wunderheilmitteln gefunden werden....das kann ja nur ins auge gehn...
Komisch, ich habe wiederum den Eindruck dass sich viele, gerade Ersthundehalter gerne mit Wurfketten und Rappelflaschen bewaffnen und die dann ziemlich unkoordiniert, aber sehr konsequent auf ihre und andere Hunde werfen (weil sie es offensichtlich nicht verstanden haben oder diese Methode vielleicht auch noch zu wenig radikal ist, wenn sie nicht weh tut). Was mir aber oft fehlt, gerade bei so "hundlichen" Problemen wie jagen, pöbeln etc ist das Einfühlungsbedürfnis in den Hund (das -vermögen ist wieder was anderes).
Das Unvermögen, einen Hund zu erziehen hat nichts mit zu viel Liebe zu tun, sondern mit Unkenntnis seines Wesens. Ich war mit Fritz im Alter von 6 Monaten bei einer Trainerin wegen des Jagdproblemes (da hat er die Meerschweinchen einer Freundin aus dem geschlossenen Käfig geholt und getötet). Sie hat mir viel erklärt, mir viel gezeigt und ich habe nichts verstanden. Ich habe mich wirklich bemüht, habe viel gelesen und viel geübt, aber es hat nicht funktioniert, weil ich einfach nicht gewusst habe, wovon sie spricht. Fritz war so fremd in seinem Verhalten und Denken, dass ich mit all dem Training nichts anfangen konnte. Ich habe auch eine Menge bezahlt, die Motivation war also da. Das was ich umgesetzt habe, war dass Graben und Fressen seinen Stress reduziert und wichtig ist. Damit habe ich aber seine Jagderfolge vermehrt und seinen Jagdeifer noch verstärkt. Nicht mit zuviel Lieb, sondern aus Dummheit! Jetzt lasse ich ihn auch graben, aber das machen wir miteinander und schweißt uns mehr zusammen. Damit zahlt es sich aus, auf mich zu schauen. Jetzt verstehe ich auch (ungefähr) wozu das gut sein kann. Und wenn er seine Sache gut macht, gibt es viele viele Leckerlies!