Conny30
Super Knochen
Also ich finde, dass in den letzten 10-15 Beiträgen der Thread wirklich gut geworden ist - danke an die vernünftigen und geistreichen Poster.
Viele Grüsse,
Oliver
Sehe ich ganz genauso. Anfangs habe ich mich über den Tread ein bißchen "geärgert" - dieser "Grundtenor", daß jeder, der es nicht schafft seinen Hund auch ohne Hilfsmittel (wie eben z.B. Schleppleine) in jeder Situation 100%ig zu kontrollieren, ja nur zu faul zum Arbeiten sein kann, hat mir "sauer" aufgestoßen. Aber jetzt entwickelt sich dieser Tread immer mehr zu einer EHRLICHEN, wirklich interessanten Diskussion.
Klar, es gibt unkomplizierte, leicht erziehbare Hunde (unser erster Hund war so einer und ich denke in Liebe an ihn zurück), die man auch ohne jahrelange Hundeerfahrung mit Liebe und Konsequenz in einem vernünftigen Zeitrahmen so gut erziehen kann, daß man sie wirklich im Wald gefahrlos frei laufen lassen kann. War wunderbar mit so einem Hund unterwegs zu sein.
Bei unserer Hündin, war dann aber intensive Arbeit notwendig um sie überhaupt soweit zu bekommen, daß sie nicht mehr auf andere Hunde losgegangen ist und wenn sie eine Fährte aufgenommen hat, trotzdem abrufbar war. Was uns aber nicht gelungen ist, war, daß sie auch dann halbwegs zuverlässig abrufbar gewesen wäre, wenn in der Nähe Wild aufgesprungen ist. Sie wußte wie man Beute macht - das hatte uns die Vorbesitzerin ehrlich gesagt. Was also tun? Mir erschien die 10-Meter Leine als die beste Lösung (seh ich unter diesen Voraussetzungen auch heute noch so). Ich glaube, wenn ein Hund bereits Beute gemacht hat, diesen "Kick" also kennt, dann ist es enorm schwierig, SCHNELL GENUG zu reagieren um noch seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich seh es übrigens so wie "Druzba" - ich hatte nie den Eindruck, daß unsere Hündin bei unseren Wanderungen unglücklich war. Hunde halten sich ja normalerweise auch ohne Leine beim Wandern im Wald in relativer Nähe zu ihren Menschen auf. Sie halten ja von sich aus den Blickkontakt - und das ist im Wald ja üblicherweise nicht -zig Meter weit. Unser erster Hund, (der eben frei laufen durfte) hat sich im Wald sicher nie mehr als max. 20 Meter von uns entfernt und immer nach uns umgeschaut. Jetzt, beim Simba - den ich bisher allerdings nur selten und unter ganz bestimmten Voraussetzungen frei laufen lasse - erlebe ich das ganz genauso. Er bleibt in einem Radius, von geschätzt ca. 15 Metern und schaut sich immer nach uns um.
Das "Herumfetzen" macht er viel lieber auf dem Auslaufplatz mit seinen Freunden.
Mir ist sehr wohl klar, daß sehr erfahrene Hundehalter oder Profis, möglicherweise auch mit unserer hündin soweit gekommen wären, daß sie im Wald frei laufen hätte können. Aber es gibt nicht nur den "perfekten" Hundehalter. Jeder muß sehen, daß er mit seinen - real vorhandenen Möglichkeiten - seinem Hund das bestmögliche Leben bietet und trotzdem dafür sorgt, daß der Hund keinen Schaden anrichtet (und selbst nicht zu Schaden kommt). Ich vermute aber, daß ein Hund der ein liebevolles Zuhause und eine gute Bindung zu seinem Menschen hat, in Wirklichkeit gar keine sooo großen Probleme mit manchmal notwendigen Einschränkungen seiner Freiheit hat.
Liebe Grüße, Conny