Habe die Diskussion mitverfolgt und mir nun alles durchgelesen. Bitte nun keinen Vorwurf Motto man schalte sich erst später ein, auch das sei bitteschön erlaubt aus Zeit-oder anderen Gründen. Grundsätzlich finde ich es eigentlich schade, dass ein doch sehr interessantes Thema wie die Frage PRO oder CONTRA Freilauf und die Einhaltung bestehender Gesetze immer zu so privaten Fehden führen muß. Warum kann es nicht möglich sein, in einem Thread sachlich zur Frage des Freilaufes, pro und contra, mit allgemeinen theoretischen Ansätzen kombiniert mit den privaten Erfahrungsberichten der Halter eine Diskussion zu führen, ohne dass immer wie in vielen Threads, irgendwer "hingerichtet" werden muß, ohne dass wer gleich überspannt angegriffen wird mit Beispielen aus der privaten Leinenführpraxis, die wir alle im Grunde sowieso nicht objektiv nachprüfen können, weil alles sehr subjektiv gefärbt ist.
Warum läßt man nicht die Meinung der Leinenbefürworter, der Gesetzestreuen und jener, die sich eben für den Freilauf der Hunde in gewissen Gebieten aussprechen, soweit demokratisch gelten, ohne dass man gleich wem zu Nahe tritt und ihn im Grunde diffamiert. Warum werden gewisse Leute eigentlich gleich immer so untergriffig und agressiv, wenn einige ANDERE Positionen vertreten?
Schade eigentlich, die Frage des Freilaufes und der Leine ist doch ein zentrales Thema für alle Hundehalter und ich finde es ausgesprochen gut, dass OREST diesen Thread nochmals aufgegriffen hat, um die Gegenpositionen darzustellen.
Eine sachbezogene Diskussion mit Fallbeispielen einzelner Hundehalter, dagegen ist ja wirklich nichts einzuwenden. Was aber sehr irritiert, ist diese Oberlehrerhaftigkeit, dieses Verurteilen von jenen, die nun aus gewissen Gründen eben mit ihren (hoffentlich erzogenen) Hunden in gewissen Gebieten im Freilauf gehen. Es gibt genügend Hundehalter, die ihrem Hund, sich sichtlich auch in einer Grauzone bewegend, auf Wiesengebieten und manchmal auf Stadtgebiet wie ich oft sehe, einen Freilauf gönnen und darüber kann diskutiert werden.
Wir haben einerseits bestehende Gesetze und wir haben gewisse Wiesen und Freilaufgebiete, wo es glücklicherweise möglich ist, seinen Hund frei laufen zu lassen und dem Hund den notwendigen Energieabbau zu ermöglichen.
Und wie einige User richtig erwähnt haben: man begegnet laufend angeleinten Hunden und man begegnet auch laufend Hundehaltern mit Hunden die im Freilauf gehen. Das kann auch ich bestätigen, dass mir laufend einige Menschen begegnen, auch im Stadtgebiet, deren Hunde frei ohne Leine gehen. Jene, die mir begegnet sind, sind aber offensichtlich Menschen, die ihren Hund gut im Griff haben und der Hund geht wohlerzogen neben Herrl oder Frauchen, teilweise auch am Gehsteig brav in Richtung Hundeauslaufzone.
Mir ist da in keinster Weise aufgefallen, dass sich da irgendwelche Menschen beschwert hätten oder dass es zu dramatischen Konflikten mit Nichthundehaltern gekommen wäre. Aber vermutlich liegt dies daran, dass ich von einem eher gut bürgerlichen Bezirk meine Erfahrungswerte beziehe.
Da ist es auch keine Seltenheit, dass ein Hund aus dem Auto aussteigt, ohne Leine und brav eine kurze Strecke zum Wohnhaus trabt. Dass deswegen die Welt eingestürzt wäre oder derjenige eines schweren Gesetzesverbrechens bezichtigt würde, konnte ich auch noch nicht beobachten.
Aber wie auch immer: wir haben bestehende Gesetze. Diese gilt es, einzuhalten. Die dafür zuständigen Gesetzeshüter sind jedoch nicht einzelne Wuff-User, die meinen, mit Law und Order nun die Hundewelt und damit Gesellschaft retten zu müssen, sondern die Gesetze werden, wie üblich, von der Polizei exekutiert. Dass nun mit Fingerzeigpolitik Hundehalter gegeneinander wie kleine Sheriffs Law und Order Minipolitik machen, davon halte ich sehr wenig und ich würde dies in die Deix Karrikaturecke hingeben, dort, wo es hingehört.
Private Erfahrungsberichte einzelner Hundehalter,Nabelschau und Betroffenheitsgymnastik und Fingerzeigturnübungen sind ja nichts neues hier im Forum. Die Grenze zu einer gewissen üblen Nachrede wird hier desöfteren überschritten, Hundehalter user xy mache das so und der Hundehalter xyz geht aber so mit seinen Hund und Frau Resi wurde aber am Gürtel mit freilaufenden Hunden gesehen, gut und schön, das bringt uns gar nicht weiter, außer, dass wieder einmal ein unguter Beigeschmack bei diesem Thread hängen bleibt und der eine oder andere Thread gesperrt wird.
Das Diskussionsbedürfnis ist aber offensichtlich vorhanden.
Insoferne wäre es sinnvoll, wenn man von der Fingerzeig-Gymnastik und Anschwärzungs-Stammtisch-Mentalität wieder zu einer sachbezogenen Diskussion zurückfindet.
Punkten tun doch nur letztendlich die, die gute Sachargumente vorbringen und nur diese Argumente können dazu führen, den einen oder anderen FÜR oder GEGEN die Sache zu überzeugen. In diesem Thread dominiert aber eine Schlammschlacht einzelner Grüppchens, der IN- und OUT-groups und die Sachfrage PRO oder CONTRA Freilauf wird hier eigentlich in den Hintergrund gedrängt.
Ein Freilauf für Hunde ist artgerecht und dringend notwendig, wo dieser zu erfolgen hat und wo nicht, weil gesellschaftlich nicht möglich, weil Rücksichtnahme auf andere Gesellschaftsgruppen erforderlich, weil zu verkehrsreiche Gegenden und weil bestehende Gesetze vorhanden, DARÜBER soll und kann meines Erachtens weiter diskutiert werden. Die privaten Befindlichkeiten sind sowohl für die Insider als auch für Außenstehende völlig uninteressant und der Sachdebatte keineswegs förderlich.