zum statement von Ron:
Es ist eine sehr gewagte und eigenwillige Behauptung, Deutschland sei im Bezug auf Verhaltensforschung ein kleines Licht.
Vielleicht sollte genau dieser Punkt mal aus einer anderen Blickrichtung gesehen werden. Die Verhaltensforschung in Amerika hat, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Amerika selbst, zahlreiche Kritiker, die sich in einer Sache einig sind: die reale Verhaltensbiologie zu Hunden bleibt bei amerikanischen Forschern häufig im Hintergrund. Stattdessen werden ideologische, emotionale und philosophische Inhalte so nach vorne gesetzt, dass sie den Anschein verhaltensbiologischer Erkenntnisse erhalten. Es wirkt wie ein fauler Zauber, wenn angebliche wissenschaftliche Erkenntnisse innerhalb eines ideologischen Rahmens aufgebaut werden. Besonders die von dir genannte Patricia Mc. Connel hebt sich da hervor.
Vielleicht hat genau deshalb ein Cesar Milan, der wesentlich heftiger und härter mit Hunden umgeht, als ein Baumann, Grewe, Schlegel oder Fichtlmeier, in Amerika einen derart starken Zuspruch.
Ich bleibe übrigens dabei: Verhaltensforscher können aus einer ganzen Reihe von Gründen nie die praktischen Kompetenzen eines ! guten ! Hundetrainers erreichen, denn dazu gehört weit mehr, als nur verhaltensbiologische Forschung zu machen. Wenn, wie du sagst, einzelne Versuche, also Teile eines Ganzen, hundert mal und mehr gemacht werden, wie sollen denn da Kompetenzen im Gesamten entstehen. Das ist nicht nur unrealistisch sondern einfach unmöglich.
Ich hätte furchtbare Bedenken, den Besitzer eines schwierigen Hundes zu einem Verhaltensbiologen zu schicken. Schuster, bleib bei deinen Leisten.
Jean Donaldson glänzt übrigens häufig in ihren Büchern durch das Schlechtmachen andersartiger Methoden und das schmälert immer Kompetenzen und beinhaltet kritische dogmatische Orientierungen.
Du scheinst ja Baumann sehr gut zu kennen, wenn du die Behauptung aufstellst, dass er nur mit Ganslosser zusammenarbeitet. Diese Behauptung ist so nicht richtig, weil: auch ein Adam Miklosi aus Ungarn, den du komischerweise nicht als Verhaltensbiologen erwähnt hast, kooperiert mit TB. Baumann ist begeistert von den Übereinstimmungen der verhaltensbiologischen Erkenntnisse von Miklosi mit seiner praktischen Arbeit. Genauso wie bei Gansloßer und Feddersen-Petersen. Letztere hat schon vor Jahren die praktische Arbeit von TB gegenüber einem Ministerium per Gutachten positiv dargestellt. Und mir wäre völlig neu, dass Feddersen-Petersen die effektive Wirkung von positiver Strafe (bei richtiger Anwendung) in Abrede stellen würde. Zumal sie auch enger mit Grewe zusammenarbeitet. Auch Barbara Schöning tut dies nicht, sondern bezweifelt nur, dass positive Strafe immer richtig angewendet wird. Sie stellt es nicht in Abrede, sondern bezweifelt es. Das macht sie auch als Diskussionspartner sehr sympatisch. TB hält sehr viel von ihr, obwohl sie völlig gegensätzlich arbeiten. Nur mal am Rande: fragt mal Barbara Schöning nach der E-Gerät-Studie aus 2009 der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Ein hoch interessantes und vor allem überraschendes Ergebnis.
Ähnlich äußert sich doch auch James O’Heare zur positiven Strafe in AGGRESSIONSVERHALTEN DES HUNDES: positive Strafe funktioniert verhaltensbiologisch selbstverständlich, nur zweifelt er an der kompetenten Umsetzung. Es kann also doch niemand behaupten, dass ein Hund bei positiver Strafe nicht auch positiv lernt.
Für Adam Miklosi ist übrigens ein Hundetrainer nur dann kompetent, wenn er variantenreich arbeiten kann und auch Alternativen gegenüber offen ist.
Dann wäre da noch Renate Jones-Bade: verblüfft mussten vor einigen Jahren einige zufällig dabeigewesene Seminarteilnehmer feststellen, dass der Rottweiler von ihr (das war ihr eigener Hund und den hatte sie schon länger) derart aggressiv in ihrem Auto tobte, als sie sich dem Auto näherte, um einzusteigen, so dass Sie den Versuch erfolglos abbrach und mitteilte, ihr Hund müsse sich erst mal wieder beruhigen.
Kaum vorstellbar für einen kompetenten Trainer und doch Realität!
Du kannst doch nicht behaupten, dass die meisten HF die nur eine Verhaltensverbesserung auf Grund einer positiven Strafe erhalten haben, von anderen Aufbautechniken nix wissen!? Das ist ja wie die pauschale Aussage "Diese HF würden ihre Gefühle vor den Seminarräumen lassen". Die HF können dir zwar im Genauen nicht alle Fachbegriffe nennen (müssen sie auch nicht), aber sie haben einen Mund um Vorgänge schildern zu können, was, wie und wann sie was im Vorfeld alles tun sollten. Und man kann doch nicht jedem Trainer nach dem Motto (Zitat): "....habe ich früher auch Hunde gelegt, aber mein Wissen erweitert und mich des besseren belehren lassen......." (Zitatende) Unwissenheit und mangelnde Fortbildung bescheinigen nur weil dieser Trainer u.a. mit positiver Strafe arbeitet.
Wer soll denn eine einheitliche Ausbildungsvorschrift für Hundetrainer vorschreiben? Ich denke da nur an das Chaos in Deutschland mit den Wesentests.
So was von unterschiedlich und teilw. planlos. Wer will denn hier Vorschriften erlassen, die tatsächlich greifen, die eine Seite oder die andere Seite???
Wenn Vorschrift, dann müssen sie aber stark nach Themen staffeln und dementsprechend auch Horizont (!!!) haben für viele Aufbautechniken, Varianten und und Methoden!
(Zitat) "....., obwohl zuvor - alles probiert wurde."(Zitatende) Ist so natürlich nicht in Ordnung! -vieles probiert wurde-
Nur mal so: gehe mit einem Vegetarier in eine Gaststätte, wo du keine Vegi-Gerichte findest, frage den Kellner was er denn fleischloses anbieten könnte. Als Antwort kommt oft "Gemüseboullion" ....und viele Vegetarier stimmen freudig zu! Heute ist "Vegetarisch" modern und sie stehen dabei mit Lederschuhen vor Dir! (bitte, bitte, bitte nicht auf Dich bezogen!!!!) -eben nur mal so-
Na da haben wir ja eine Gemeinsamkeit, wir können mal unsere Tiere vom Tierschutz zusammenlassen. In den vielen Jahren die ich solche Tiere schon beherberge, sind sie bei mir sehr, sehr, sehr alt geworden. (an ihnen wurde allerdings auch nie trainiert)