Fachsymposium 2010 in Teisendorf

Naja von der "anderen Seite" kamen schon sehr gute Erklärungen und logische Argumente. Nur da das "Legen" hier ja nicht als Erziehungsmethode beschrieben wird (was es meiner Meinung auch nicht ist) sondern eben als starkes Mittel wenn schon viele andere Strategien bei dem Team versagt haben - wäre dann meine Frage: Was tut ihr bei solchen Teams - welche Methoden funktionieren da noch und was ist an diesen besser ???

:):)Das ist eine gute Frage. Ich habe in Deutschland 2 sehr unterschiedliche Trainer begleitet, die mit hochagressiven und echt ausrastenden Tierheimhunden gearbeitet haben -bin vor lauter Bewunderung fast erstarrt - beide haben den Weg der absolut behutsamen Annäherung andie Situation gewählt, damit es nicht zum vollen Ausbruch der Aggression kommt und bestätigt, bestätigt, bestätigt. Natürlich zusätzliches Training i.S. Bindungsaufbau, Führung, Vertrauen, Auslastung etc etc.

Beide haben diese Art des Zwangs ausdrücklich abgelehnt. Beide mit dem Argument, ich sags mit meinen Worten: Wenn man ein Tier bricht, ist das keine Basis um Vertrauen, Bindung und Führungsqualität aufzubauen. Beide waren erfolgreich, beide HH habe ich mit ihren Hunden auch noch später erlebt und es klappte.

War aber ein elendslanger, wirklich schwerer und anstrengender Weg mit großem Einsatz von HH wie auch von den Trainern.
 
:) Aber zwischen der Situation: Hund sieht Kuh, will hin, bekommt am Zaun elektrischen Schlag, machts nie wieder = Meideverhalten durch Angst

Ich würde einfach sagen - Erfahrung wie bei Kind und Herdplatte - das ist AUA da greif ich nicht mehr hin - aber das hat nicht unbedingt mit Angst zu tun - das ist Lernverhalten durch physische Erfahrung - kommt bei uns Menschen auch vor - und ist gut so ....

und der Situation voll ausgerasteter wird am Boden fixiert, während alle Botenstofffe wilde Urstände feiern, ist aber i.S. Erfahrung machen und Verküpfen schon ein norm drastischer Unterschied.

:DDer Haarige wollte so gerne freudigst wedelnd zu den Lämmchen um sie zu hüten, stupste mit der Nase an den E-Zaun, 2fach Band, trat zurück, schüttelte sich, legte den Kopf schief, kroch, platt wie eine Flunder, erfolgreich unten durch und forderte die Lämmchen "glückstrahlend" auf, doch endlich näher zu kommen.:D

Was hättest Du eigentlich gemacht wenn der Haarige die Lämmchen mit BARF verwechselt hätte :D

Das mit dem Zaun - so wie wir Menschen unterschiedlich sind - so sind auch Hunde unterschiedlich - bei der gleichen Erfahrung kommt bei verschiedenen Hunden was anderes an Lernen raus - das ist ja das Spannende...
 
:):)Das ist eine gute Frage. Ich habe in Deutschland 2 sehr unterschiedliche Trainer begleitet, die mit hochagressiven und echt ausrastenden Tierheimhunden gearbeitet haben -bin vor lauter Bewunderung fast erstarrt - beide haben den Weg der absolut behutsamen Annäherung andie Situation gewählt, damit es nicht zum vollen Ausbruch der Aggression kommt und bestätigt, bestätigt, bestätigt. Natürlich zusätzliches Training i.S. Bindungsaufbau, Führung, Vertrauen, Auslastung etc etc.

Beide haben diese Art des Zwangs ausdrücklich abgelehnt. Beide mit dem Argument, ich sags mit meinen Worten: Wenn man ein Tier bricht, ist das keine Basis um Vertrauen, Bindung und Führungsqualität aufzubauen. Beide waren erfolgreich, beide HH habe ich mit ihren Hunden auch noch später erlebt und es klappte.

War aber ein elendslanger, wirklich schwerer und anstrengender Weg mit großem Einsatz von HH wie auch von den Trainern.

Da bin ich voll bei Dir - einen Hund brechen soll man nie und nimmer ....

Nur diese Trainer haben ja selbst am Hund gearbeitet - waren also das mit dem Hund das Team. Im Fall von TB ist die Situation ja insofern anders dass er nicht selbst mit dem Hund Team ist sondern eben Hunde-HH-Teams betreut - soweit ich es verstanden habe - und das ist eine andere Situation ....
 
Von anderen kam genau die gegenteilige Meinung oder um beim Wort Argument zu bleiben: Es funktioniert auch ganz anders, nämlich ohne Zwang und ohne Gewalteinwirkung auf den Hund. Shonka hats z.B. beschrieben, andere auch.



Natürlich ist das "Schnuller-Prinzip" welches Shonka mit eingebaut hat eine sehr tolle Sache! ...um nicht zu sagen sogar genial!
Der Schnuller gibt den Hunden viel Sicherheit und kann in konfliktgeladenen Situationen viel beim Hund bewirken.
Aber ich habe nie in meinem Fallbeispiel von einem instabilen und unsicheren Hund geschrieben?!
Dieses unbestritten geniale Prinzip funktioniert eben hauptsächlich nur bei den Hunden, die den Schnuller tragen um Sicherheit zu erlangen ...und Sicherheit braucht der Hund, der aufgrund einer Unsicherheit und Instabilität agiert.
Und im Fall Shonka ist dieser Hund nach diesen beiden "üblen Erlebnissen" sehr stark verunsichert! Warum sollte jemand diesen Hund "Legen" wollen?

Da habt ihr Recht, man darf es sich mit dem Thema "Legen" nicht zu einfach machen!!
 
Da bin ich voll bei Dir - einen Hund brechen soll man nie und nimmer ....

Nur diese Trainer haben ja selbst am Hund gearbeitet - waren also das mit dem Hund das Team. Im Fall von TB ist die Situation ja insofern anders dass er nicht selbst mit dem Hund Team ist sondern eben Hunde-HH-Teams betreut - soweit ich es verstanden habe - und das ist eine andere Situation ....

:o Mein Fehler, schlampig ausgedrückt. Die haben mit den zukünftigen Besitzern vorab und auch noch später gearbeitet. Sorry
 
Was hättest Du eigentlich gemacht wenn der Haarige die Lämmchen mit BARF verwechselt hätte :D

Das mit dem Zaun - so wie wir Menschen unterschiedlich sind - so sind auch Hunde unterschiedlich - bei der gleichen Erfahrung kommt bei verschiedenen Hunden was anderes an Lernen raus - das ist ja das Spannende...

:D:D Jessas, mich eingegraben und einen Maulwurf geehelicht.

Man kann ja wirklich nie nie sagen...
aber ich kenn den Haarigen gut und er hat das Hüten schlicht im Blut.

Sowenig wie er einen verletzten Menschen, den er im Wald findet attackiert, sowenig attackiert er einen blutenden Hasen am Feldrand mit offenem Bauch, oder ein blutendes Reh mit abgebissenem Bein. Er zeigt es mir, ohne einen Unterschied zu machen.

Bis jetzt...werd ich gleich nervös
 
:D:D Jessas, mich eingegraben und einen Maulwurf geehelicht.

Man kann ja wirklich nie nie sagen...
aber ich kenn den Haarigen gut und er hat das Hüten schlicht im Blut.

Sowenig wie er einen verletzten Menschen, den er im Wald findet attackiert, sowenig attackiert er einen blutenden Hasen am Feldrand mit offenem Bauch, oder ein blutendes Reh mit abgebissenem Bein. Er zeigt es mir, ohne einen Unterschied zu machen.

Bis jetzt...werd ich gleich nervös

Die Frage musste ich einfach stellen :D:D:D
 
Kein Problem :) nur wie haben die das dann mit den HH-Hunde-Teams hinbekommen - was haben sie angewendet ???

:) Ich versuchs kurz zu sagen, weil Du dann eh weißt, was gelaufen ist:

Ganz genau erarbeitet, ab welchem Augenblick Hund ausrastet, sich diesem Augenblick in winzigsten Schritten (für mich waren die oft gar nicht zu merken, aber die konnten das natürlich) in Absprache mit den HH angenähert. Quasi: Ganz weit weg=Hund ruhig= bestätigen. Wunzischritt näher (zusätzlich Bindungsarbeit, Vertrauen aufbauen zwischen HH+Hund,Führungsqualität und Souveränitat der HH verbessern, Spielfreude aufbauen, Interesse an allem Möglichen aufbauen), und in dem Zusammenspiel jeden Wunzischritt bestätigen.

Ich war fasziniert und tief beieindruckt. Nicht nur von den Trainern ebenso von den HH. Denke ich hätte dieses Durchhaltevermögen wohl nicht aufgebracht.
 
Das mit dem Zaun - so wie wir Menschen unterschiedlich sind - so sind auch Hunde unterschiedlich - bei der gleichen Erfahrung kommt bei verschiedenen Hunden was anderes an Lernen raus - das ist ja das Spannende...


Genau daran sollten wir bei der Diskussion denken!:)

Übrigens mein kleiner, jetzt 20 Jahre alter Spitzmischling ist beim Wandern, insbesondere im Urlaub in Österreich, gelegentlich auf die falsche Seite des E-Zauns geraten.
Sein Motto war stets: Zaun anpeilen, Augen ganz fest zukneifen und durch!
Offensichtlich ist es ihm gut bekommen.:D
 
Ich verfolge die ganze Diskussion mit großem Interesse, bin aber absoluter Laie.
Mich macht in obrigen Absatz aber folgendes stutzig:
Ein HF der die Nerven verloren hat und dann emotionsgeladen den Hund wirft?
Das kann doch nicht produktiv sein. Der Hund bekommt doch die Emotionen voll mit und das können eigentlich nur Angst,-Unsicherheit oder Wutgefühle sein. Der Hund erlebt doch bei dieser Aktion den HH noch hilfloser als sich selbst?
Ich kann mir nicht vorstellen das das Abstreicheln nach so einer auf beiden Seiten eskalierender Emotionen noch etwas zum Guten wenden kann.

Zur Not könnte ich mir noch vorstellen das das Ganze funktioniert mit einem souveränen HF. Aber der sollte so etwas eigentlich nicht nötig haben.

Sorry, da habe ich mich blöd ausgedrückt.
Was ich meinte ist folgendes:
Es werden ja schon bestimmte Stresssituationen nachgestellt, bei denen es bisher immer so war, dass der HF die Nerven verloren hat und am Hund irgendiwe herumwurschtelte.
Nun bekommt er klare Anweisungen, wie er wann zu agieren hat. Er muss sich also sehr konzentrieren, nicht in die alten fehler zu verfallen und den Traineranweisungen zu folgen. Dabei ist kein HF völlig cool, gerade dann nicht, wenn er den Hund legen muss. Danach braucht auch er, genau wie der Hund, eine zeit, bis er wieder herunter kommt.
 
DIe EINSTELLUNG ZU DER SACHE DIE ICH BEHEBEN MÖCHTE WIRD DADURCH NICHT VERÄNDERT !! Anders ist es bei einem Training durch Motivation und und positive Verstärkung. ICh habe nach einer solchen Therapie noch keinen HUnd der Rückfällig wurde und brauche auch nicht vor jeder Situation die schwierig werden könnte, meinen HUnd ständig zu beobachten oder zu kontrollieren. Der eigene HUnd wird gelassenen und sagt sich "hey ein anderer Hund wo bleibt mein Keks was soll ich tun" .

Nein, auch bei deiner Technik wird die Einstellung zur "Sache" nicht verändert!!
Er setzt sich ja mit der "Sache" überhaupt nicht auseinander.
Der Hund wird abgelenkt, und weil man mit dem Ablenkungsmodell gegen starke Reize nicht ankommt, muss man die Reize sehr sehr langsam steigern, sonst entscheidet der Hund eben doch, sich doch auf seine Art mit der "Sache" auseinander zusetzen.
Und der Hund wird konditioniert (gegenkonditioniert!) Das hat auch etwas mit Unwillkürlichkeit zu tun!

Ob er seine "Einstellung" ändert?? Wir wissen es nicht! Allenfalls bei dem Hund, der sich freiwillig einem früheren Konfliktherd nähert und sich damit auseinandersetzt auf konfliktfreie Art.

Dieser Teil der Arbeit, den Hund an den Konfliktherd zu bringen um ihm zu zeigen, dass das keine tatsächliche Bedrohung ist, folgt ja bei TB auch noch! Das sollte man nicht ganz verdrängen!
 
Nein, auch bei deiner Technik wird die Einstellung zur "Sache" nicht verändert!!
Er setzt sich ja mit der "Sache" überhaupt nicht auseinander.
Der Hund wird abgelenkt, und weil man mit dem Ablenkungsmodell gegen starke Reize nicht ankommt, muss man die Reize sehr sehr langsam steigern, sonst entscheidet der Hund eben doch, sich doch auf seine Art mit der "Sache" auseinander zusetzen.
Und der Hund wird konditioniert (gegenkonditioniert!) Das hat auch etwas mit Unwillkürlichkeit zu tun!

Ob er seine "Einstellung" ändert?? Wir wissen es nicht! Allenfalls bei dem Hund, der sich freiwillig einem früheren Konfliktherd nähert und sich damit auseinandersetzt auf konfliktfreie Art.

Dieser Teil der Arbeit, den Hund an den Konfliktherd zu bringen um ihm zu zeigen, dass das keine tatsächliche Bedrohung ist, folgt ja bei TB auch noch! Das sollte man nicht ganz verdrängen!

Weil es hier angesprochen wird - vom "Vorbeifüttern" halte ich wenig - es ist meiner Erfahrung nach eine unzuverlässige Strategie - weil einfach nicht sicher ist ob der Reiz vom Keks den Reiz des "Anderen" übersteigt und es besteht mM die Gefah beim Hund völlig falsche Verknüpfungen herzustellen ...
 
Zum "Vorbeifüttern":
Donnerstag vorige Woche:
Ich muss, u.a. mit meinen neuen Hund ohne Sozialisation ca. 1m an einer Herde von 3 Pferden, 2 Ziegen, 2 halbstarken Kühen und einem Schaf, dass sich für eine Kuh hält, vorbei.
Weil ich mit dem alten Hund im Schlepptau sehr langsam bin, habe ich den Hund doch mal mehr oder weniger an den Tieren vorbeigefüttert. Heißt, wenn er schön ruhig neben mir lief, wurde er belohnt. Ging mehr als eine Woche super.


Donnerstag rennt das Schaf mit gesenktem Kopf voll mit den Hörnern in den Metallzaun, genau auf Höhe des Hundes, der sich auf mich konzentrierte.
Für mich war im Vorfeld auch durch nichts zu erkennen, dass Schaf jetzt durchstarten und uns mal angreifen wird.
Der Zaun hat sich gebogen und es hat unheimlich gescheppert. Der Hund voll erschrocken, ich ebenso.


Etwas später habe ich ihn zu mir gerufen, er sprang mit angelegten Ohren, Schwanzspitze bis zum Kinn eingezogen um mich herum und kam nur bis auf ca. 1/2 m heran.
Das Vertrauen war erst mal futsch.

Die nächsten Tage wollte er hinter Zäunen wieder alles anbellen, an der Leine losstürmen.....

So ganz sind die Folgen noch nicht absehbar.

Allerdings kommt er inzwischen wieder zu mir und legt sich mal neben mich.

In der Umwelt bin ich mir noch nicht sicher, wo wir da jetzt stehen.
 
Nein, auch bei deiner Technik wird die Einstellung zur "Sache" nicht verändert!!
Er setzt sich ja mit der "Sache" überhaupt nicht auseinander.
Der Hund wird abgelenkt, und weil man mit dem Ablenkungsmodell gegen starke Reize nicht ankommt, muss man die Reize sehr sehr langsam steigern, sonst entscheidet der Hund eben doch, sich doch auf seine Art mit der "Sache" auseinander zusetzen.
Und der Hund wird konditioniert (gegenkonditioniert!) Das hat auch etwas mit Unwillkürlichkeit zu tun!

Ob er seine "Einstellung" ändert?? Wir wissen es nicht! Allenfalls bei dem Hund, der sich freiwillig einem früheren Konfliktherd nähert und sich damit auseinandersetzt auf konfliktfreie Art.

Dieser Teil der Arbeit, den Hund an den Konfliktherd zu bringen um ihm zu zeigen, dass das keine tatsächliche Bedrohung ist, folgt ja bei TB auch noch! Das sollte man nicht ganz verdrängen!

Mit Ablenken hat die Technik mit der ich arbeite nichts zu tun. Es ist eine Gegenkonditonierung. Sobald mein Problemhund "ZUM ANDEREN HUND SIEHT" hört er seinen Marker und bekommt z.B. einen Gehaltscheck.( Keks) : Mein PRoblemhund bekommt als weil der Hund kommt etwas und nicht wenn er vom HUnd zu mir sieht. Wenn er aber dann schafft auf ein SIgnal von mir abzuwenden und mit mir zu gehen , na was ? Das ist es was ich möchte und ich habe mein HUnd umorientiert ganz friedlich.
Wenn ich die Einstellung eines Hundes ändern möchte muß ich das was er SIEHT und schlecht findet mit einer Annehmlichkeit verbinden dann ändere ich natürlich seine Einstellung. HAbe mich mit HUnden bisher dutzende Male praktiziert auch mit Tierheimhunden.

Es ist genau wie in dem von jemand beschriebenen Fall mit dem E Zaun. Wenn mir mein Border Collie in den Schafszaun rennt und es wäre Strom drauf und sieht dabei die Schafe an, ist er versaut ! Erzählt Dir jeder Hütehundtrainer ! Er hat Angst vor den Schafen , arbeitet nicht mehr so gut, zeigt Meideverhalten . Es dauert je nach HUnd eweig, bis das weg ist.

Wenn ich daher eine unangenehme Sache mit positivern AUslösern verknüpfe ändert sich natürlich die Einstellung des Hundes im positven Sinne. VOrausgesetzt ich verknüpfe wenn der Hund ZUM AUSLÖSER SIEHT WÄREND der Marker kommt.

Hunde verknüpfen das was sie sehen mit dem was sie fühlen wenn es innerhalb von 2 1-2 Sek. dargeboten wird. Kann man nachlesen ( Guthrie z.B. )!

Und dann mit dem Legen, was verbindet der HUnd innerhalb der 2 Sek? Wen sieht er dabei ? ICh hatte einen beißenden Border Collie aufgenommen und er macht es nicht mehr . ICh habe ihn nicht gelegt. Ja, es dauert natürlich einige Monate länger bis das Therapiert ist, aber es ist dauerhaft , weil ich die Einstellung zu den Dingen ändere und nicht den Hund versucht habe zu bedrohen. Mein Border ist nun zu allen Menschen nett und ich kann ihn überall anfassen, er bietet sich sogar selber an.

Petra
 
Es ist genau wie in dem von jemand beschriebenen Fall mit dem E Zaun. Wenn mir mein Border Collie in den Schafszaun rennt und es wäre Strom drauf und sieht dabei die Schafe an, ist er versaut ! Erzählt Dir jeder Hütehundtrainer ! Er hat Angst vor den Schafen , arbeitet nicht mehr so gut, zeigt Meideverhalten . Es dauert je nach HUnd eweig, bis das weg ist.

Petra

:) Bin in Sachen "lernen" mit Dir einer Meinung. Aber das würde ich nicht so verallgemeinen.

Der Haarige sah die Lämmer an, rumste gegen den E-Zaun, sprang einen Meter zurück , schlüpfte anschließend unten durch und himmelte die Lämmer an. 0-Angst, 0-Unbehagen. Ergo hat er das Unangenehme nicht mit denTieren verknüpft, obwohl sein Blick ganz eindeutig auf diese gerichtet war.

War ganz erstaunt, als ein harsches Hey von mir ertönte.

Anschließend hab ich mit ihm trainiert, Zaun bedeutet kein drüber, kein durch, kein drunter, bestätigt wenn er nicht hingesehen hat, ein ruhiges obligates Nein wenn er ganz sehnsüchtig hinsah.

Ds war vor vier Jahren und seitdem geht er ohne+ohne völlig gelassen jeden Zaun entlang. Erst unlängst wieder mal gemacht, in der Lobau stehen ja schon die Schafe und ich bin mit ihm den ganzen E-Zaun entlanggegangen. Ohne dass ich einmal was sagen mußte.:D
 
mmmhhhh..... Hund fixiert die Kuh auf der Weide, startet durch, rennt aus Versehen gegen den E-Zaun, jauelt auf, dreht ab. Dieser Hund hat danach nie wieder eine Kuh "angesehen". Diese ungewollte Verknüpfung konnte man an jeder Kuh Zeit seines Lebens erkennen.

ein sehr schönes beispiel! und es zeigt ganz deutlich einen der sachlichen kritikpunkte an strafe.

dieser hund hat die "strafe" durch den elektrozaun mit der kuh verknüpft. hätte er im moment des schmerzes ein pferd angesehen wär´s halt ein pferd gewesen; oder ein kind. er könnte es auch mit gespannten drähten verbinden....

es gibt unzählige möglichkeiten womit der hund die strafe verknüpfen kann - und wir haben keinen einfluß darauf!! es ist glückssache!!
und dafür dass er etwas mit viel glück in meinem sinne verknüpft ist mir die einwirkung des legens einfach zu heftig.

und da es im fall des legens ja nicht nur um die verknüpfung der strafe geht (die im schlechtesten fall mit dem HF oder dem andren hund verknüpft wird) sondern um die besetzung des abbruchsignals wird das mit 1x legen wohl nicht klappen.
 
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Nein, auch bei deiner Technik wird die Einstellung zur "Sache" nicht verändert!!
Er setzt sich ja mit der "Sache" überhaupt nicht auseinander.
Der Hund wird abgelenkt, und weil man mit dem Ablenkungsmodell gegen starke Reize nicht ankommt, muss man die Reize sehr sehr langsam steigern, sonst entscheidet der Hund eben doch, sich doch auf seine Art mit der "Sache" auseinander zusetzen.

genauso soll es ja nicht sein; es geht nicht darum den hund abzulenken!!
leider galuben das sehr viele trainer und deswegen haben wir dann hunde die keine besserung des verhaltens zeigen obwohl sie angeblich über positive verstärkung trainiert wurden; und weil das dann anscheinend nicht funktiert wird zu härteren methoden gegriffen.

der hund soll sich sehr wohl mit dem andren hund auseinandesetzen.
mein trainigsaufbau:

zuerst distanz ermitteln in der der hund zwar reagiert aber noch nicht ausrastet.
andren hund in dieser distanz erscheinen lassen; warten bis "mein" hund sich kurz mir zuwendet (und irgendwann passiert das immer) - riesenbelohnung!!! während hund belohnt wird, verschwindet andrer hund aus dem blickfeld.
distanz dann langsam verringern.

Ziel ist, dass der der andre hund zum auslöser wird; die hunde lernen dann recht schnell dass sie beim anblick des andren hundes eine tolle belohnung bekommen und dass der andre auch verschindet wenn sie keine aggression zeigen; nach erfolgreichem training taucht der andre hund auf und der mein hund wendet sich mir zu.

Und der Hund wird konditioniert (gegenkonditioniert!) Das hat auch etwas mit Unwillkürlichkeit zu tun!

ja, das ist gegenkonditionierung; und auf operanter und klassischer konditionierung baut jedes training auf. den vorwurf der unwillkürlichkeit kann ich da nicht nachvollziehen.
 
Weil es hier angesprochen wird - vom "Vorbeifüttern" halte ich wenig - es ist meiner Erfahrung nach eine unzuverlässige Strategie - weil einfach nicht sicher ist ob der Reiz vom Keks den Reiz des "Anderen" übersteigt und es besteht mM die Gefah beim Hund völlig falsche Verknüpfungen herzustellen ...

es geht hier nicht darum dass das keks besser ist als der andre reiz; es geht darum dem hund in einer situation in der er bisher nur stress erlebt hat, ein positives erlebnis zukommen zu lassen. und weiters erfährt der hund dass der andre hund auch weggeht wenn er kekse frißt und keine aggression zeigt.
aber vorbeifüttern alleine ist keine strategie.

was sollen dabei für falsche verknüpfungen enstehen?

Meine Frage ist: ich lese zwar von den Befürwortern sehr viele sachlich gut fundierte Argumente - aber auf der Gegenseite kommt meist eher die Frage "wie soll das technisch gehen", "ich kann mir nicht vorstellen dass das dem HH-Hund-Team hilft" usw... also nicht wirklich Argumente - es sind eher Befindlichkeiten und Annahmen - gibt es keine fundierten Argumente gegen das "legen" ???

das legen ist positive strafe und die sachlichen argumente dagegen wurden hier schon mehrfach angeführt.

nach den wirklich guten beschreibungen der methode des legens (und allem was sonst noch dazugehört) kommt für mich klar raus was TB auch in dem seminar gesagt hat:

wir waren uns einig dass die meistens aggression sekundär aus angst enstehen.
Sein zugang ist aber zuerst die aggression zu unterdrücken (über positive strafe wie legen und lakoko) und danach an der angst zu arbeiten. da zunächst keine "aufarbeitung" der situation gemacht wird muß natürlich massiv eingewirkt werden um die aggression erstmal zu unterdrücken.

mein zugang ist zuerst an der angst zu arbeiten - wenn die geringer wird nimmt auch die aggression ab; und ich brauche keinerlei unterdrückungsmaßnahmen.
 
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