AW: Elektroreizgerät: Niemals? Nur in "besonderen" Fällen? Auch für allgem. Ausbildung?
Watzmann schrieb:
Zum Brief: Da gehts in erster Linie darum, dass sich der SVÖ nicht hinter die Leute stellt, die ihn nach aussen hin vertreten, um die Doppelzüngigkeit halt.
Glaubst Du wirklich noch daran, daß es ein einem Hundeverband in erster Linie um das Wohl der Hunde geht? Aus den weiteren auf Deiner HP veröffentlichten Artikeln schließe ich allerdings, daß dem nicht so ist.
Watzmann schrieb:
Und darum, dass aus der Anwendung nicht automatisch abgeleitet werden kann, dass ein Hund gequält wird.
Wer seinen Hund quälen will, d.h. in der Ausbildung bereit ist, Grenzen zu überschreiten, der tut das sowieso, so viele Hilfsmittel kann man gar nicht verbieten, um das zu verhindern.
Ich geb' Dir mit beiden Statements prinzipiell recht. Aber: das echte Problem sind nicht die paar Leute, die ein TT richtig anwenden können (das heißt aber noch lange nicht, daß sie es dürfen und daß es moralisch in Ordnung ist!),
sondern die vielen hundert Idioten, die's (Vorbildwirkung) nachmachen.
Und für mich rechtfertigt sportlicher Ehrgeiz prinzipiell nicht den Einsatz von Starkzwangmethoden. Ob sie nun nur "aktivierend" wirken sollen oder schmerzhaft. Und wie weit darf der Einsatz von technischen Hilfsmitteln im Sport denn gehen? Implantieren wir unseren Hunden in naher Zukunft einen Computerchip zur Fernsteuerung? Ist TT jetzt plötzlich DAS Allheilmittel für Sport UND Therapie? Die ersten Stufen für Sport, die weiteren für Fehlverhalten, die höchsten für Jäger?
Es mag schon stimmen, daß ein niedrig eingestelltes TT weniger Schaden verursacht, als ein heftiger Leinenruck, aber wie intensiv ein Hund den Impuls verspürt, kann kein Mensch für seinen Hund entscheiden. Und wenn ein TT üblicherweise nur auf niedrigen Stufen eingestellt ist, warum gibt es dann so viele weitere? Wer 14 Stufen hat, wird doch versucht sein, sie anzuwenden. Wenn mein Auto 220 fährt, werde ich das irgendwo (aller Verbote zum Trotz) ausprobieren wollen.
Und wer entscheidet, welcher Ausbilder/Anwender kompetent und ethisch reif genug für die Anwendung des TT und anderer Starkzwangmethoden ist, sodaß die (eventuell therapeutisch notwendigen) Einwirkungen auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben?
Watzmann schrieb:
Und wenn mir hier irgendjemand beweisen kann, dass ich meine Hunde quäle, dann soll er mich anzeigen.
Ob's Tierquälerei ist, bleibt wohl - zumindest aus der Sicht der Menschen - Ansichtssache. Welche Antwort Dir ein Hund geben würde - nun, ich glaube ich weiß es!
Watzmann schrieb:
Für einen Austausch am Hundeplatz bin ich jederzeit zu haben, Andi - Du kannst das gerne organisieren.
Nun, ich bin prinzipiell davon überzeugt, daß Dein Hund Dich anhimmelt, Du sein "Gott" bist und daß Du ausgezeichnete Arbeit vorführen kannst. Weiters bin ich überzeugt, daß Du TT und Starkzwangmethoden anwenden kannst, ohne Daß Dein Hund Dich mit dem "Reiz" oder "Schmerz" in Verbindung bringt.
Mich reizt es aber, Dein Angebot anzunehmen. Es ist sicher interessant, die Argumnete pro TT aus berufenem Munde zu hören. Wir sollten nur mal eine Location dafür finden. Ich denke, da werden sich noch einge Dutzend Leute dafür interessieren.
Mit freundlichen Grüßen, Andreas MAYER