Dominanz und Rudelführer

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Nochmal zum Thema Dominanz und daß diese situationsbezogen variiert:

Stellt Euch ein menschliches Ehepaar vor. Mann will seiner (in meinem Beispiel spanisch sprechenden) Frau eine Freude machen und bucht eine Urlaubsreise nach Spanien und bezahlt diese auch. Die Frau wurde in nichts eingeweiht und von ihrem Mann vollkommen überrascht, es sieht also so aus, als wäre der Mann die Führungspersönlichkeit in dieser Beziehung, der "dominante" Teil.

In Spanien angekommen ist aber alles ganz anders. Er kann kein Spanisch, die Frau übernimmt also die Führung und bestellt beispielsweise immer das Essen, redet und bezahlt beim Einkaufen, organisisert die Aktivitäten usw. Im Grunde ist der Mann in diesem Urlaub weitgehend abhängig von den Fähigkeiten der Frau, die also in diesen Bereichen die "Dominante" ist. Wer nun dieses Pärchen im Urlaub kennenlernt, wird an Hand dieser Situationen darauf schließen, daß die Frau die Hosen an hat und der Mann ein ziemliches Schwammerl ist.

(Würde der Mann nun versuchen, dies alles aus falschem Stolz selber zu machen und ließe er seine Frau nicht zu Wort kommen oder würde er gar deswegen mit ihr streiten, so wäre er nicht dominant, sondern herrschsüchtig und dumm. :D )


Und Leute, wenn wir hier von dominantem Verhalten von Hunden sprechen, die sich gegenseitig versuchen, zu dominieren und verschiedenste Beispiele dafür gebracht werden, so muß auch ganz klar gesagt werden, daß die meisten der hier beschriebenen Situation in freier Wildbahn gar net so passieren würden, da sich diese Hunde ausweichen würden - oder aus freien Stücken vielleicht gar keine Gemeinschaft bilden würden (Mehrhundehaltung).

Hunde in der "Gefangenschaft" einer Mensch-Hund-Beziehung, die sie net freiwillig eingegangen sind und die sie wohl kaum aus freiem Willen wieder verlassen können, reagieren halt auch net frei und unbelastet. Denen sind doch jede Menge Verhaltensweisen eingelernt und antrainiert worden, die sie für uns PASSEND machen und die sind an verschiedenste Situationen gewöhnt und angepaßt worden, sodaß die gar nimmer vollständig "natürlich" reagieren können.

Bedenkt doch bei Euren Diskussionen auch diese Punkte, bitte.

LG, Andy :)
 
Zuletzt bearbeitet:
ich kenn keinen hund der als gesamte persönlichkeit souverän ist so wie es hier im forum immer beschrieben wird.

Wird aber Zeit, ist sehr lehrreich und beeindruckend sowas mit anzusehen.;)

und dieser beschreibung nach dürfte halt ein souveräner hund nicht mehr als erhaben daliegen und majestätische blicke um sich werfen.
Ich habe doch sehr deutlich geschrieben, dass es von der Situation abhängig ist, was ein souveräner Hund tut. Du machst da etwas draus, was ich nicht gesagt habe.
In 90% alle Fälle, klärt Aika unspektakulär andere Hunde darüber auf, wer "Chef im Ring ist", Körperhaltung, Blicke und evtl. ein Grollen sind alles was sie dazu braucht, mehr nicht.
Stellt das jemand in Frage, kann es durchaus zu Zurechtweisungen von ihr kommen, die sind dann laut und schnell und sehr deutlich.
Sie hat dabei noch nicht einmal auch nur einen Ansatz zum Aufreiten gezeigt, so wie die anderen souveränen Hunde die ich kenne.
Ich erlebe jede Tag bei Hundebegegnungen, wie sich meine Hündin verhält und auch wie sie mit Hunden umgeht, die sie regelmäßig und länger um sich hat.
Und auch wenn wir hier in der Wohnung Hundebesuch haben, macht es Spaß mit anzusehen, wie sie sich verhält. Sie ist auf engeren Raum sehr viel konsequenter, wenn es ihre Individualdistanz geht, hat allerdings keine Probleme damit, wenn sich jemand über ihr Futternapf her macht, wenn sie nicht dran ist.
Ein Hund der von sich aus - also ohne "Provokation" von einem Gegenüber - viel Trara machen muss, ist kein souveräner Hund, sondern eher das Gegenteil.

daran glaub ich halt nicht so recht, auch solchen hunden wird schon mal die pfote ausrutschen und vielleicht reitet er doch mal einen kontrahenten nieder, der es durch blicke allein nicht glauben wollte.
Wie oben schon geschrieben, es ist situationsabhängig und es kann durchaus sein, dass beim Gegenüber nicht einfach nur eine entsprechende Körperhaltung, Blicke und evtl. das Grollen reicht, sondern das "härtere Geschütze" aufgefahren werden, wobei ich bisher auch ein Auf- oder gar ein Niederreiten noch nicht beobachten konnte. Aika schießt mit viel Lärm vor, es gibt Rempler mit dem Körper oder ich höre ihr Gebiss klacken, wenn sie abschnappt.
Wenn es darum geht, was sie gewillt ist an Provokation zu übersehen, ist es abhängig vom Ort (sie ist z.B. auf engem Raum sehr viel konsequenter, als draußen in Bewegung), vom Gegenüber und von ihrer Tagesverfassung.

deswegen armer hund, weil er immer so über den dingen stehen muß um seinem ruf gerecht zu werden:D
Ein souveräner Hund muss nicht über Dingen stehen, er wird dazu nicht gezwungen, es ist bei ihm einfach so - es liegt in der Natur der Dinge.
Er ist eben nicht arm, weil er in der Regel nicht soviel Energie und Aufwand darin verwenden muss, "sich darzustellen".

Ist wie bei Menschen.
Treffen ich auf jemanden, der sich mit mir unterhält, das ständig in einer Lautstärke, dass mir eindeutig klar ist, dass es ihm/ihr dabei nicht darum geht, dass ich es höre, sondern auch alle anderen im Umkreis von 10 Metern, dann geht es bei mir rechts rein und links wieder raus. Das was mein Gegenüber da sagt, ist für mich nicht wichtig, mein Gegenüber ist in der Situation nicht wichtig.
Erzählt mir die gleiche Person, dass Gleiche, allerdings mir zugewandt und nicht in dieser immensen Lautstärke, so dass ich hinhöre muss, dann habe ich das Gefühl, es geht um die Kommunikation mit mir und schon sieht das Ganze total anders aus.

In den fast 6 Jahren in denen Aika jetzt bei mir ist, kann ich mich nicht an einen Kommentkampf erinnern, den sie ausgetragen hätte.
 
Also reiten souveräne Hunde genauso auf, fahren genauso laut drüber und machen genau die selben Dinge, wie deiner Meinung nach Hunde, die nicht dominant aber unsicher sind. Interessant :cool:
 
Ich hab außerdem noch nie einen Kommentkampf unter Hündinnen erlebt..

Im Übrigen find ich Andys Erklärung sehr gut - für mich ist vieles des Dominanzgeredes reine Interpretation (und zudem meist falsch). Den Fähigkeiten entsprechend "dominant" zu sein, find ich viel logischer!

LG
Ulli
 
Ganz meine Meinung. Mein verstorbener Rüde war "souverän". Niemals hat er "dominate" Gesten gebraucht, allein sein Dasein hat gereicht, dass die zwei Damen sich benommen haben. Schade, dass er so früh verstorben ist, ich hätte noch viel von ihm lernen können.
Inzwischen bin ich der Meinung, dass die Hunde, die wir als "dominat" ansehen, in Wirklichkeit unsicher sind bzw. nicht wissen, welche Stellung sie im Rudel haben und deswegen Verhalten zeigen, die wir als "dominat" einstufen. So wie bei manchen Menschen - wenn sie nicht mehr weiter wissen, wird "Gewalt" (in welcher Form auch immer) angewendet ...

Sagen wir mal so ein "Kompetenter Hund" der sich dessen auch bewußt ist vermittelt dass durch sein Auftreten (Körperhaltung usw...) und meist reicht das aus. Serenita kann das sehr gut zB. Also braucht sie wenig von dem was wir als "dominantes Verhalten" bezeichnen - wobei wir (die Hundehalter) bezeichnen oft etwas als dominantes Verhalten was eigentlich die Handlungen eines unsicheren Hundes sind oder Übersprungshandlungen....

ach danke, ich dachte schon nur ich hab so was gesehen:D
manchmal reicht halt "die aura der macht" alleine auch nicht aus und es müssen taten gesetzt werden.

aber es stimmt schon großteils reichen tödliche blicke...aber eben nicht immer und bei jedem.:)

Bei manchen Rüdinnen ist tatsächlich der "Todesblick" ausreichend - aber auch nicht immer. Aber im Prinzip werden bei einem sicheren Hund schon die meisten Begegnungen mental entschieden - was beim Menschen ja nicht soviel anders ist.

Ich hab außerdem noch nie einen Kommentkampf unter Hündinnen erlebt..

Ich schon und nicht nur 1x wenn wir davon Ausgehen dass Kommentkampf Seite an Seite Stehen mit Kopf auflegen und aufgestellter Rute stehen ist. Wenn eine Hündin losgeht dann geht sie bis zur Unterwerfung - wenn man den Kommentkampf so sieht - dann tun das Hündinnen tatsächlich nicht...

Im Übrigen find ich Andys Erklärung sehr gut - für mich ist vieles des Dominanzgeredes reine Interpretation (und zudem meist falsch). Den Fähigkeiten entsprechend "dominant" zu sein, find ich viel logischer!

LG
Ulli

Die Erklärung finde ich auch sehr gut - aber das Beispiel aus der Lebewelt des Menschen hat mich belustigt - ich hatte ein solches Päarchen auf einer Tour und der männliche Part hat seine Rolle sehr anders gespielt grins.
 
Sagen wir mal so ein "Kompetenter Hund" der sich dessen auch bewußt ist vermittelt dass durch sein Auftreten (Körperhaltung usw...) und meist reicht das aus. Serenita kann das sehr gut zB. Also braucht sie wenig von dem was wir als "dominantes Verhalten" bezeichnen - wobei wir (die Hundehalter) bezeichnen oft etwas als dominantes Verhalten was eigentlich die Handlungen eines unsicheren Hundes sind oder Übersprungshandlungen....



Bei manchen Rüdinnen ist tatsächlich der "Todesblick" ausreichend - aber auch nicht immer. Aber im Prinzip werden bei einem sicheren Hund schon die meisten Begegnungen mental entschieden - was beim Menschen ja nicht soviel anders ist.



Ich schon und nicht nur 1x wenn wir davon Ausgehen dass Kommentkampf Seite an Seite Stehen mit Kopf auflegen und aufgestellter Rute stehen ist. Wenn eine Hündin losgeht dann geht sie bis zur Unterwerfung - wenn man den Kommentkampf so sieht - dann tun das Hündinnen tatsächlich nicht...



Die Erklärung finde ich auch sehr gut - aber das Beispiel aus der Lebewelt des Menschen hat mich belustigt - ich hatte ein solches Päarchen auf einer Tour und der männliche Part hat seine Rolle sehr anders gespielt grins.

Ja, deshalb auch das "-kampf" fett geschrieben...

Ich misch mich kaum jemals ein, wenns beim Lou kracht (außer Kommentkämpfen gibts bei dem eh nix, er beisst nicht, sondern brüllt mit weit aufgerissenem Maul) - bei der Quendy würd ich mich notfalls dazwischenwerfen, aus Rücksicht dem anderen Hund gegenüber!
 
Ja, deshalb auch das "-kampf" fett geschrieben...

Ich misch mich kaum jemals ein, wenns beim Lou kracht (außer Kommentkämpfen gibts bei dem eh nix, er beisst nicht, sondern brüllt mit weit aufgerissenem Maul) - bei der Quendy würd ich mich notfalls dazwischenwerfen, aus Rücksicht dem anderen Hund gegenüber!

Dann versteh ich's - würde bei Snuffi auch sehr entspannt sein aber wenn eines meiner Mädels grimmig losgehen würde - dann müßte ich auch einen Hechtsprung machen. :D
 
wenn das DSH-mädel meiner mutter und mein DSH-mädel losgegangen sind, konnten wir uns auch nur noch schnell dazwischenwerfen, denn die beiden haben immer die "endlösung" angestrebt.


aber nachdem bei mir zuhause nicht nur eine meute sondern auch ein rudel wohnt, habe ich jeden tag die möglichkeit das vielfältige sozialleben zu bewundern.
die männlichen wesen protzen und machen viel lärm um nichts um aber hündinnen erwarten, dass der gegenpart kleinste zeichen richtig interpretiert, sonst poschts.

ja, frauen sind kompliziert. :D
 
Einmal abgesehen davon, dass ich deine Links nicht öffnen kann und wenig Motivation habe eine Seite, die völlig unprofessionell gestaltet wurde (weshalb ich gleichzeitig den Inhalt in Frage stelle) und von der du selbst sagst, dass hier einige Denkfehler drin sind (obwohl ich selbst versuche meine Denkfehler bei dieser Theorie auszuradieren), zu lesen, muss ich dir sagen, dass ich mir durchaus verlässliche Quellen dazu durchgelesen habe.

Gestern habe ich noch mit meinem Freund diese Sache besprochen und durchgedacht, weshalb sich mein Unverständnis aufgelöst hat. Entweder bist du zu "dumm", um das zu verstehen, was ich meinte, oder ich kann mich nicht ausdrücken. Ich muss leider sagen, dass ich's nur all zu gerne auf dich schieben würde, aber ich hab tatsächlich Probleme komplizierte Sachverhalte so darzustellen, dass sie auch außerhalb meines Hirns verständlich sind =) (sofern ich das jetzt schon wieder zu verwurschtelt ausgedrückt habe, mag ich hervorheben, dass ich dich nicht(!) gerade als dumm bezeichnet habe). Mein Freund kennt mich wohl schon gut genug, um mit meinen Aussagen irgendwie doch zurecht zu kommen. Zusammengefasst habe ich das jetzt für mich verstanden :D
 
Einmal abgesehen davon, dass ich deine Links nicht öffnen kann und wenig Motivation habe eine Seite, die völlig unprofessionell gestaltet wurde (weshalb ich gleichzeitig den Inhalt in Frage stelle) und von der du selbst sagst, dass hier einige Denkfehler drin sind (obwohl ich selbst versuche meine Denkfehler bei dieser Theorie auszuradieren), zu lesen, muss ich dir sagen, dass ich mir durchaus verlässliche Quellen dazu durchgelesen habe.

Gestern habe ich noch mit meinem Freund diese Sache besprochen und durchgedacht, weshalb sich mein Unverständnis aufgelöst hat. Entweder bist du zu "dumm", um das zu verstehen, was ich meinte, oder ich kann mich nicht ausdrücken. Ich muss leider sagen, dass ich's nur all zu gerne auf dich schieben würde, aber ich hab tatsächlich Probleme komplizierte Sachverhalte so darzustellen, dass sie auch außerhalb meines Hirns verständlich sind =) (sofern ich das jetzt schon wieder zu verwurschtelt ausgedrückt habe, mag ich hervorheben, dass ich dich nicht(!) gerade als dumm bezeichnet habe). Mein Freund kennt mich wohl schon gut genug, um mit meinen Aussagen irgendwie doch zurecht zu kommen. Zusammengefasst habe ich das jetzt für mich verstanden :D

Kokosbällchen ich liebe Deine Postings :D Du hast einfach eine ziemlich komplizierte Frage gestellt - aber ich denke auch im Thread sind doch brauchbare Antworten gekommen. Aber es freut mich dass Du es verstanden hast und ich hoffe dass Du es auch richtig verstanden hast. Denn dementsprechend wirst Du Deinen Hund besser oder schlechter führen...
 
Ich habs gelesen, aber ich verstehs nicht :D

Vielleicht noch mal drüber lesen, dann wirst Du erkennen, dass ich nie das behauptet habe, was Du mir in Deinem vorangegangenem Posting "unterstellt" hast.

Aber irgendwie neigen hier wohl einige dazu, die Dinge so zu lesen, wie sie ihnen am liebsten sind.:D
 
Ich habe schon Kommentkämpfe unter Hündinnen erlebt, allerdings war das vom Verhältnis zu den Gockeleien der Rüden ein Klacks.

Das find ich interessant! Wie hat das ausgeschaut? Bei den Hündinnen, die ich kenne, gibts beim Raufen nur "entweder - oder", aber nur so zum Angeben hab ich das echt noch nie beobachtet.
 
Ich habs gelesen, aber ich verstehs nicht :D

Ich bin zwar nicht schwarze Hex - aber ich denke sie meint dass man als HB oft dazu tendiert unsichers Verhalten, Übersprungshandlungen usw... als dominantes Verhalten fehlzuinterpretieren. Ja mehr Dominanz ein Hund hat umso weniger kommt er ja in Verlegenheit solche Handlungen zu setzen.

Ich habe schon Kommentkämpfe unter Hündinnen erlebt, allerdings war das vom Verhältnis zu den Gockeleien der Rüden ein Klacks.

Ich glaube in dem Punkt hast Du einen Denkfehler - Hündinnen machen tatsächlich keine Kommentkämpfe - wenn sie losgehen (Kämpfen) dann bis zur letzten Konsequenz. Seite an Seite stehen, da hat Ulli recht, oder Kopf auflegen ist ja noch nicht der Kommentkampf....
 
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