Georg, ich lös dich mal kurz ab (sonst platz ich gleich....selten so viel Blödheit in nur einem Thread gelesen!)
WAS ist das Ziel, wenn ich einen Hund, der gerade einen Menschen beißt, von seinem Opfer holen möchte?
1. dass sein Opfer möglichst OHNE weitere Schäden befreit wird
2. dass der Hund nicht sofort wieder dieses oder ein neues Opfer beißt
3. dass der Hund es (wenn möglich) überlebt
Die Varianten mit hochheben, Wasser drüberschütten usw. usw. führen manchmal (aber auch nur MANCHMAL) dazu, dass Punkt 1 und 3 erfüllt wird und mit verdammt viel Glück auch noch dazu, dass er wirklich mit der Beißerei aufhört...
Wie sicher ist es?
Na GOA NED!!!!
Haxerl hochheben:
- erstmal machen, wenn der Hund gerade werkt
- Hund KANN loslassen, die Chance, dass er sich noch stärker verbeißt und bei der ganzen Zieherei noch schwerere Verletzungen verursacht ist aber mindestens gleich gross
- selbst WENN der Hund losläßt, ist er noch immer auf 1000 und wird sich vermutlich das Opfer nochmal holen, oder alternativ dazu die Leute, die gerade seine Haxerl in der Hand halten
SINNLOSESETER UNSINN DER JEMALS JEMANDEN GERATEN WURDE!!!!
----------------------------------------
Wasser drüberschütten:
- entweder ist die Wirkung eh gleich NULL, oder
- alles wie auch schon beim Hinterbeine hochheben, inkl. neues Opfer suchen
WIEDER SINNLOS (auch wenn es in gaaaanz seltenen Fällen hilft)
----------------------------------------
Hund und Opfer ins Wasser werfen (sofern sie ZUFÄLLIG gerade bei einem See, Teich, Fluss usw. stehen)
:
- der Hund MUSS unter Wasser loslassen (man beißt ganz schlecht, wenn man gerade ertrinkt)
- KANN aber auch dazu führen, dass der Hund im Wasser sofort wieder attackieren will oder aus dem Wasser kommt und sich dort das nächste Opfer sucht
Schon viel besser als die anderen beiden Varianten, aber nur machbar, wenn die Gegebenheiten passen und auch dann noch nicht gut, weil der Hund dabein frei bleibt und weiterhin Schaden anrichten kann.
----------------------------------------
Elektroschocker:
- leicht einsetzbar
- Opfer wird befreit ohne weiteren Schaden zu erleiden
- Helfer ist weitgehend ungefährdet
- Hund kann ohne Probleme daran gehindert werden weiteren Schaden anzurichten
Negativ ist nur die nicht 100%ig vorhersehbare Auswirkung auf den Hund und ganz besonders die meistens fehlende Verfügbarkeit des E-Schockers
----------------------------------------
Abwürgen:
- wenn richtig gemacht wohl die einfachste Methode, Hilfsmittel sind so gut wie immer vorhanden (Leine, Gürtel, Halsband)
- Opfer wird befreit und dabei weitgehend von weiteren Verletzungen verschont (E-Schocker ist in diesem Punkt TROTZDEM sicherer)
- Hund ist danach unter Kontrolle, kann sich somit nicht wieder in sein Opfer verbeißen oder ein neues Opfer suchen
- Auswirkungen auf den Hund sind je nach Gefühl und/oder Erfahrung des Helfers minimal bis tödlich
Wie macht man es richtig und warum sollte NIEMALS nur ein Brustgeschirr verwendet werden, sondern nur in Kombination mit einem Halsband?
1. wenn der Hund ein gutes (möglichst breites und eng genug anliegendes) Halsband hat, geht man von HINTEN an den Hund heran und stellt sich über den Hund - wenn der Hund so in sein Opfer verbissen ist, dass man diese Methode anwenden muss, merkt er es nicht!
2. mit beiden Händen in das Halsband schlüpfen (Handflächen nach OBEN, Daumen nach AUSSEN)
3. dabei versuchen das Halsband möglichst weit von den Schultern in Richtung Ohransatz/Kiefergelenk zu schieben
4. Halsband fest packen
5. mit ausreichender Kraft versuchen die zur Faust geschlossenen Hände (die das Halsband halten) nach INNEN zu drehen (Daumen sind dann OBEN)
6. gleichzeitig wird der Hund mit den Beinen fixiert (möglichst weit VORNE stehen, aber dabei auf die Standfestigkeit achten und NICHT VOM OPFER WEGZIEHEN!!!)
WICHTIG ist dabei, dass man dabei bei den "modernen" Halsbändern nicht den Verschluss öffnet.
Die Bewegungsmöglichkeiten für den KOPF des Hundes die ganze Zeit so einschränken, dass er nicht herumreißen kann....
KOPF FIXIEREN ist das WICHTIGSTE bei der ganzen Aktion!!!
7. so lange und so fest zuziehen, bis der Hund sein Opfer frei gibt!!!
Er wird nicht sofort ablassen, sondern zu röcheln und schnaufen beginnen, die Augen werden gross usw. - EGAL - er MUSS loslassen!
8. sobald das Opfer FREI und AUSSER der direkten Reichweite des Hundekopfes ist, sofort das Halsband wieder soweit "frei" geben, dass der Hund wieder atmen kann.
VORSICHT - ab jetzt könnte er versuchen in alle Richtungen zu schnappen (Aggression, Stress, Angst,...), darum MUSS das Halsband weiterhin GUT und straff gehalten werden,
der Kopf MUSS weiterhin fixiert sein!!!!
...wie es weiter abläuft liegt am Verhalten des Hundes, aber VORSICHT, manche Hunde halten ganz ruhig und warten nur darauf, dass sie sich wieder frei bewegen können!
OHNE Halsband funktioniert es genau gleich, man muss aber vorher eine Leine um den Hals schlingen, die man möglichst DOPPELT nimmt und das "lose" Ende der Leine durch die (durch das doppelt nehmen) entstandene Schlinge schiebt.
Das lose Ende mehrmals um die Handfläche wickeln und nicht vergessen, dass die zweite Hand in dieses "Not-Halsband" greifen muss (
mit einer Hand kann man den Hundekopf nicht fixieren!!!)
Brustgeschirr ohne Halsband ist für die Fisch´, weil man damit nicht den Kopf fixieren kann!
Der Haltegriff auf den K9-Geschirren usw. ist ganz nett, aber für so einen Fall denkbar ungeeignet, weil der Hund damit irgendwo in der Körpermitte gehalten wird - der gesamte Körper bleibt dabei in jede Richtung drehbar.
!!! IST DER HUNDEKOPF NICHT FIXIERT, KANN DER HUND MASSIVEN SCHADEN ANRICHTEN !!!
Bei Streit Hund-Hund ist es nötig, dass BEIDE Hundehalter gleichzeitig eingreifen und mitarbeiten.
Hier KANN (!!!) es sein, dass Ratschläge wie GLEICHZEITIGES hochheben der Hunde oder Wasser drüberschütten zum Erfolg führen, aber von "sicher" sind wir MEILEN entfernt.
Auch hier sind E-Schocker oder runterwürgen die sicheren Varianten.
Ist man alleine, kann es helfen, wenn man den "braveren" Hund mit einer Leine irgendwo festbindet und dann bei straffer Leine sich den nicht angebundenen Hund schnappt und runterwürgt.
Wie schwer sowas ist, brauche ich wohl nicht sagen - alleine zwei gut verkeilte Hunde zu trennen macht echt keinen Spass....
In allen Fällen gilt -NICHT SCHREIEN und gestresst herumhüpfen oder auf Hunde einprügeln- es hilft nichts und kostet euch genau die Zeit und Energie, die euch beim runterwürgen und festhalten fehlen könnte!
....und jetzt dürfts wieder alleine herumspekulieren und euch an Ratschläge halten, die von Menschen kommen, die solche Situationen nicht gut genug kennen