felipe
Super Knochen
Nun für den Fall der Muslima ist das leicht beantwortet. Kopftuchträgerinnen sind auf den staatlichen Universitäten (in der Türkei) nicht zugelassen - und, auch das soll nicht verschwiegen werden (auch wenn es Wasser auf die Mühlen Vieler ist), es dürfte sich, bis ins "wilde Kurdistan" ;-) herumgesprochen haben, dass man hier recht leicht zu einem akademischen Abschluss kommt.
Die meisten, von denen, die ich kenne (für andere kann ich nicht sprechen), haben oder hatten ursprünglich nicht vor hier zu bleiben.
Insofern, denke ich schon, dass sie im jugendlichen Idealismus, irgendwie den Plan haben zurückzukehren und etwas zu ändern.
Und dann geht es ihnen wie dir und mir (ich hatte auch immer die Befürchtung ich könnte mit zunehmendem Alter "bürgerlicher" werden, streng genommen bin ich das wahrscheinlich auch, aber dank des allgemeinen Rechtsrucks wurde ich wohl trotzdem von links nach extrem links katapultiert im politischen Spektrum), sie werden älter, heiraten, einer der Partner hat hier einen Job, man kauft einen Grund im Herkunftsland, ein Kind kommt, man will noch ein bißchen etwas sparen für das Haus...
Wie überall eben...
Es ist ja ein allgemeines Phänomen - und vielleicht auch Problem -, dass Menschen nur im jugendlichen Idealismus zu mobilisieren sind, und dann vom System verschluckt werden oder in ihm aufgehen. Wobei ich schon, aber vielleicht und hoffentlich irre ich mich da auch gewaltig, den Eindruck habe, dass die heranwachsende Generation bestrebt ist, möglichst schnell Teil des Systems zu werden (damit meine ich die "einheimische" Generation).
Was die Organisationen (und die Grauen Wölfe, so es sie noch geben sollte, sind damit wahrlich nicht gemeint) betrifft, so glaube ich, dass sie da das gleiche Problem haben, wie die faktisch nicht mehr existente Linke (die wohl von ein paar Wahnsinnigen, die meinen ihren Unmut über die Islamophobie durch Antisemitismus äußern zu müssen, zu Grabe getragen wird). Zu viele Untergruppierungen, zu viele Haarspaltereien (da wird etwa tagelang darüber diskutiert ob man wegen einer vielleicht nur unbedachten Formulierung in einem Artikel, mit der man nicht konform gehen kann, den Verfasser nun ablehnen soll oder muss).
Warum ich nicht der Meinung bin, dass der Islam etwas kulturfremdes in Europa ist? Nun, deiner Argumentationslinie folgend, wären das Judentum und Christentum ja auch nicht (nicht hier entstanden etc.)? Und dann hat es immer schon einen regen kulturellen Austausch gegeben, trotz der, wenn nicht sogar auch durch die Kreuzzüge (z. B.). Vielleicht reden wir da auch ein wenig aneinander vorbei, weil wir einen anderen Kulturbegriff haben. Ich komme von den Literaturwissenschaften und Kultur hat für mich viel mit Kunst zu tun, während du vielleicht eher den Lebensstil meinst?
Ich sehe keine so grundlegenden Unterschiede im Lebensstil. Unterdrückung von Frauen, Gewalt in der Familie gibt es hier wie dort. Und auch die Motive sind die gleichen (nur dass hier nicht das Wort "Ehre" fällt, dort schon): Eifersucht = gekränkte Eitelkeit = angekratztes Ego (ergo "Ehre"), ein Ausdruck der männlichen Unfähigkeit mit der zunehmenden Autonomie von Frauen umgehen zu können. Nur, dass es hier dann anscheinend weniger Überlebende gibt, die darüber Bücher schreiben können (sorry, der musste sein, aber die Sensationsgier mit der solche Publikationen gelesen werden ist wohl der neue Orientalismus, und manchmal frage ich mich schon - das persönliche Leid der Betroffenen in allen "Ehren" - ob da nicht auch eine perverse Lust an der Entrüstung, wenn nicht sogar ein latenter Masochismus bei der Lektüre mitschwingt).
Die meisten, von denen, die ich kenne (für andere kann ich nicht sprechen), haben oder hatten ursprünglich nicht vor hier zu bleiben.
Insofern, denke ich schon, dass sie im jugendlichen Idealismus, irgendwie den Plan haben zurückzukehren und etwas zu ändern.
Und dann geht es ihnen wie dir und mir (ich hatte auch immer die Befürchtung ich könnte mit zunehmendem Alter "bürgerlicher" werden, streng genommen bin ich das wahrscheinlich auch, aber dank des allgemeinen Rechtsrucks wurde ich wohl trotzdem von links nach extrem links katapultiert im politischen Spektrum), sie werden älter, heiraten, einer der Partner hat hier einen Job, man kauft einen Grund im Herkunftsland, ein Kind kommt, man will noch ein bißchen etwas sparen für das Haus...
Wie überall eben...
Es ist ja ein allgemeines Phänomen - und vielleicht auch Problem -, dass Menschen nur im jugendlichen Idealismus zu mobilisieren sind, und dann vom System verschluckt werden oder in ihm aufgehen. Wobei ich schon, aber vielleicht und hoffentlich irre ich mich da auch gewaltig, den Eindruck habe, dass die heranwachsende Generation bestrebt ist, möglichst schnell Teil des Systems zu werden (damit meine ich die "einheimische" Generation).
Was die Organisationen (und die Grauen Wölfe, so es sie noch geben sollte, sind damit wahrlich nicht gemeint) betrifft, so glaube ich, dass sie da das gleiche Problem haben, wie die faktisch nicht mehr existente Linke (die wohl von ein paar Wahnsinnigen, die meinen ihren Unmut über die Islamophobie durch Antisemitismus äußern zu müssen, zu Grabe getragen wird). Zu viele Untergruppierungen, zu viele Haarspaltereien (da wird etwa tagelang darüber diskutiert ob man wegen einer vielleicht nur unbedachten Formulierung in einem Artikel, mit der man nicht konform gehen kann, den Verfasser nun ablehnen soll oder muss).
Warum ich nicht der Meinung bin, dass der Islam etwas kulturfremdes in Europa ist? Nun, deiner Argumentationslinie folgend, wären das Judentum und Christentum ja auch nicht (nicht hier entstanden etc.)? Und dann hat es immer schon einen regen kulturellen Austausch gegeben, trotz der, wenn nicht sogar auch durch die Kreuzzüge (z. B.). Vielleicht reden wir da auch ein wenig aneinander vorbei, weil wir einen anderen Kulturbegriff haben. Ich komme von den Literaturwissenschaften und Kultur hat für mich viel mit Kunst zu tun, während du vielleicht eher den Lebensstil meinst?
Ich sehe keine so grundlegenden Unterschiede im Lebensstil. Unterdrückung von Frauen, Gewalt in der Familie gibt es hier wie dort. Und auch die Motive sind die gleichen (nur dass hier nicht das Wort "Ehre" fällt, dort schon): Eifersucht = gekränkte Eitelkeit = angekratztes Ego (ergo "Ehre"), ein Ausdruck der männlichen Unfähigkeit mit der zunehmenden Autonomie von Frauen umgehen zu können. Nur, dass es hier dann anscheinend weniger Überlebende gibt, die darüber Bücher schreiben können (sorry, der musste sein, aber die Sensationsgier mit der solche Publikationen gelesen werden ist wohl der neue Orientalismus, und manchmal frage ich mich schon - das persönliche Leid der Betroffenen in allen "Ehren" - ob da nicht auch eine perverse Lust an der Entrüstung, wenn nicht sogar ein latenter Masochismus bei der Lektüre mitschwingt).