Ich glaube darüber, daß es eine wirkliche Rangordnung zwischen Mensch und Hund nicht gibt, darüber sind sich ohnehin alle einig. Bei einer Rangordnung im eigentlichen Wortsinne, geht es ja u.a. auch immer um Aspekte der Partnerwahl, das "Recht sich Fortzupflanzen" etc. - also etwas, das es ohnehin nur zwischen Lebewesen derselben Art geben kann.
Tatsache ist aber, daß die Gemeinschaft in der unsere Hunde leben (eagal ob das jetzt nur ein Mensch oder eine ganze Familie inkl. anderen Tieren ist) für den Hund der "Rudelersatz" ist. Und die Frage ist daher ob MANCHE Hunde (und ich persönlich glaube ja, daß es sich dabei um eine Minderheit der Hunde handelt) nicht sehr wohl "Chefaufgaben" wie z.B. das Schützen der Meute übernehmen wollen. Teilweise war bzw. ist das ja sogar vom Menschen erwünscht, bzw. werden Hunde gezüchtet, die in dieser Aufgabe besonders gut sind. Trotzdem wäre der Schutz der Meute eigentlich "Chefaufgabe".
Die andere Frage ist, ob Hunde (und auch hier denke ich, daß es sich um eine Minderheit der Hunde handelt) nicht auch manchmal Verhaltensweisen einsetzen, die dem Dominazverhalten in einem richtigen Rudel entsprechen würden (also die Freiheiten die man sich selbst zugesteht beim Sozialpartner zu beschränken) um gewisse Ziele zu erreichen.
Natürlich könnte man z.B. sagen, daß ein Hund der knurrend das Bett gegenüber Frauchens Partner verteidigt (nein meiner macht das nicht, aber ich kenne einen Yorki der das getan hat), schlecht erzogen oder zu sehr verwöhnt ist. Man kann auch sagen er verteidigt eine Ressource - stimmt wohl alles. Aber letztendlich nimmt er sich eine Freiheit (bei Frauchen im Bett zu liegen) die er deren LG partout nicht zugestehen will. Man könnte also sagen, er verhält sich dominant (in diesem Fall ist's gut ausgegangen, mit Hilfe eines Trainers wurde dem "Giftzwerg" beigebracht im Körbchen zu schlafen - hat aber 3 Monate gedauert). Ist mir eingefallen, weil ich eben diesen Yorki vorher beim "Gassi-gehen" mit meinem Hund getroffen habe.
Mir persönlich ist es ja im Prinzip völlig egal ob man so etwas jetzt dominant, schlecht erzogen, ressourcenverteidigend,frech oder was auch immer sonst nennt. Wichtig ist mir aber, daß man doch erkennt, daß solche Verhaltensweisen nicht "verniedlicht" und toleriert werden sollten (ist eben meine persönliche Meinung). Ich persönlich bin jedenfalls froh, daß ich meinem Hund das "Kontrollieren an der Wohnungstüre" abgewöhnt habe, weil ich mir nicht sicher bin, ob daraus nicht einmal ERNSTHAFTE Probleme resultieren hätten können. Und während ein knurrender Yorki ja vielleicht für manche noch "süß" ausschaut (für mich nicht), hätte das bei meinem 38kg-Hund sicher keiner witzig gefunden (am wenigsten ich selbst).
Liebe Grüße, Conny