Das Märchen von der Dominanz – altbewährte Tradierung im Umgang mit dem Hund

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@junky: Du siehst anscheinend den Menschen als über dem Hund stehend, weil er weiter entwickelt ist, besser denken kann, etc. Daher muss der Mensch sagen, wo es lang geht. Gleichzeitig wendest du aber soziale Regeln an, die Hunde betreffen. Aber in der Hundewelt haben Menschen kaum wichtige Qualitäten: sie können nicht jagen, sie riechen nichts, sehen schlecht, sind körperlich allgemein schwer unzulänglich, sie markieren nicht einmal ihr Revier. Warum sollte ein Hund menschliche Fähigkeiten anerkennen?
Wenn er das aber eh nicht tut und Hunde tatsächlich in einem hierarchischen System mit dem Menschen leben und versuchen ihn zu dominieren, müsste es wesentlich mehr Auseinandersetzungen geben und wesentlich mehr Beißunfälle. Hunde würden sich nicht so an den Menschen anpassen und schon gar nicht akzeptieren, dass vollkommen hilflose Personen (Blinde, Behinderte) ihnen irgendetwas sagen.

Also muss es um anderes gehen in der Beziehung zwischen Hunden und Menschen. Vielleicht sogar um eine echte Sozialpartnerschaft?

Natürlich ist der Mensch grundsätzlich über dem Hund stehend, wär ja traurig, wenn nicht. Das heißt aber doch noch lange nicht, daß er ihn
unterjocht.
Die Kommunikation mir dem Hund kann auch nur auf "hundlicher" Ebene ablaufen, weil der Hund die menschliche Sprache nicht beherrscht. Aber es hat sich eine Art der Kommunikation entwickelt, die zum einen Teil auf hundlicher Basis abläuft - Mimik, Gestik, Laute etc - die zum anderen Teil aber die Fähigkeit des Hundes verschiedene Laute zu differenzieren (Kommandos etc.) miteinbezieht. Dadurch entsteht manchmal der fälschliche Eindruck, der Hund könne uns "verstehen". Von der Grundstruktur der Kommunikation läuft es dennoch auf hundlicher Verständnisebene ab.
Der Hund erkennt nicht "menschliche" Fähigkeiten an, sondern grundsätzliche Fähigkeiten, die es auch im hundlichen Bereich gibt, denn da wie auch dort gibt es Ausstrahlung, Autorität, Dominanz, Angst...etc.
Hunde leben in einem hierarschischen System mit dem Menschen, was aber nicht automatisch miteinschließt, daß er ihn versucht zu dominieren.
Auch unter zwei grundsätzlich schwachen Individuen wird einer davon dominant sein, was ja nicht heißt, daß er grundsätzlich dominant ist. Nicht jeder Hund (auch nicht jeder Mensch) fühlt sich in der Rolle des Anführers wohl. Aber in einer Beziehung mit einem "schwachen" Menschen werden auch grundsätzlich nicht dominante Hunde in die Führungsrolle gedrängt.
Hunde sind instinktmäßig hierarschisch veranlagte Tiere, die klare Strukturen brauchen um sich wohl und sicher zu fühlen (und bitte fangts jetzt nicht wieder mit irgendwelchen Ausbildungs/Zwangsgschichteln an, das hat damit gar nix zu tun). Wenn sie diese Strukturen nicht vorfinden entsteht mitunter Orientierungslosigkeit bzw. übernimmt dann einer die Führung, der dazu gar nicht in der Lage ist. Das führt dann zu Problemen im Zusammenleben. Das erleben wir ja auch im menshclichen Bereich sehr oft...
Seit die "moderne" Art der Ausbildung (die ja sehr gute Seiten hat, aber ist sie wirklich modern...?) überall propagiert und verkauft wird, sprießen allerorts die Hundetherapiezentren aus dem Boden. Unzählige "Trainer" leben jetzt von Problemen, die es lange Zeit gar nicht in diesem Ausmaß gegeben hat...das muß doch Gründe haben. Wieseo laufen überall verhaltensauffällige Hunde herum, die doch bereits jahrelang "therapiert" werden ?
Ich persönlich denke, daß die neuen Erkenntnisse in der Ausbildung sehr positiv und wichtig sind, jedoch in der grundsätzlichen Erziehung und im Zusammenleben sollte man nicht übertreiben...
 
Bin heute irgendwie in der Stimmung auch mal ein paar Gedanken öffentlich zu machen.

Mein erster richtig eigener Hund. Etwas unbedarft übernommen, auf Erfahrungen aus dem Elternhaus (vor vielen Jahren, zwei Hunde, einer auf dem damals noch wirklich "Abrichteplatz" erzogen, allerdings bei Zeitungdreschen usw. nicht mitgemacht, der zweite so nebenbei mitgelaufen) aufgebaut.

Was ich intus hatte: dem Hund mußt Grenzen setzen.

Okay und Scott&Hootch: das ist nicht dein Zimmer.

Er darf nicht ins Schlafzimmer, er darf nicht in die Küche, er darf nicht vom Tisch essen oder betteln, in den Garten wird nicht gegackt und wenn Frauli was verbietet, darf Herrli es nicht erlauben :D

Die Entwicklung: In die Küche geht er bis heute nicht, ins Schlafzimmer darf er hin und wieder, weil wir es wollen (:o). Im Garten haben wir in einem verwilderten Bereich gacken erlaubt, weil wir zu faul sind, uns morgens immer gleich voll anzuziehen, damit wir ihn auf die angrenzende Öffi-Wiese begleiten können und wir es irgendwie grausam finden, wenn er halt muss, dann muss er (ehrlich, probier das mal an dir aus). Wir können Schokopackungen auf dem Couchtisch vergessen und er schläft die ganze Nacht daneben. Betteln beschränkt sich auf Bindfäden safteln in angemessenem Abstand vom Esstisch. Wenn Herrli was erlaubt, was Frauli verboten hat, kriegt Herrli eine auf die Schnauze.

Essen kriegt er zwei Stunden vor uns, einfach weils so praktisch in den Tagesablauf passt. Wenn wir Gassi gehen, wird er meistens als erstes durch die Tür geschickt, weil er dann draußen ist, und wir mehr Platz zum Schuhe anziehen haben :D

Ich habe die ganzen Dominanz-Theorien erst gelesen, als der Hund schon ca. 4 Wochen bei uns war und mir dann erst mal gedacht: wow, auf die Couch darf der auch, der wird uns in Null-komma-nix dominieren. Hab ihm dann schnell das Kommando: runter! beigebracht.

Aber so richtig klar wurde mir die ganze Dominanz-Misere erst, als ich mal mit ihm beim Friseur war: sein "komm noch einen Zentimeter näher mit dem Föhn und ich muss dich leider beissen" - Knurren, bei Schwanzspitze auf Brustbeinhöhe und flachen Ohren wurde ihm doch glatt als "der ist dominant und gehört kastriert" ausgelegt... Wenn doch nur alles wirklich so einfach wäre mit dem Hunde-verstehen...

Angeknurrt hat er mich vielleicht fünf Mal seit ich ihn kenne und das waren immer Situationen, wo ich was aus seiner Sicht Ungutes gemacht habe (Kitzeln übertrieben, aus Versehen unterm Tisch getreten und damit erschreckt...). Und wurde immer sofort von ihm mit intensivem Gesichtlecken kompensiert.

Und bei Zerrspielen, wo spaßeshalber ich mit den Zähnen mitmache, lässt er mich aus Mitleid gewinnen.

Keine Ahnung, wie es uns mit einem Hund ergeht, der grundsätzlich einen höheren Führungsanspruch erhebt, vielleicht habe wir auch nur Glück und eine Voll-Luschi erwischt. Aber ganz ehrlich, bei zwei Menschen mit WG-Erfahrung sollte das zu lösen sein :cool:
 
Bin heute irgendwie in der Stimmung auch mal ein paar Gedanken öffentlich zu machen.

Mein erster richtig eigener Hund. Etwas unbedarft übernommen, auf Erfahrungen aus dem Elternhaus (vor vielen Jahren, zwei Hunde, einer auf dem damals noch wirklich "Abrichteplatz" erzogen, allerdings bei Zeitungdreschen usw. nicht mitgemacht, der zweite so nebenbei mitgelaufen) aufgebaut.

Was ich intus hatte: dem Hund mußt Grenzen setzen.

Okay und Scott&Hootch: das ist nicht dein Zimmer.

Er darf nicht ins Schlafzimmer, er darf nicht in die Küche, er darf nicht vom Tisch essen oder betteln, in den Garten wird nicht gegackt und wenn Frauli was verbietet, darf Herrli es nicht erlauben :D

Die Entwicklung: In die Küche geht er bis heute nicht, ins Schlafzimmer darf er hin und wieder, weil wir es wollen (:o). Im Garten haben wir in einem verwilderten Bereich gacken erlaubt, weil wir zu faul sind, uns morgens immer gleich voll anzuziehen, damit wir ihn auf die angrenzende Öffi-Wiese begleiten können und wir es irgendwie grausam finden, wenn er halt muss, dann muss er (ehrlich, probier das mal an dir aus). Wir können Schokopackungen auf dem Couchtisch vergessen und er schläft die ganze Nacht daneben. Betteln beschränkt sich auf Bindfäden safteln in angemessenem Abstand vom Esstisch. Wenn Herrli was erlaubt, was Frauli verboten hat, kriegt Herrli eine auf die Schnauze.

Essen kriegt er zwei Stunden vor uns, einfach weils so praktisch in den Tagesablauf passt. Wenn wir Gassi gehen, wird er meistens als erstes durch die Tür geschickt, weil er dann draußen ist, und wir mehr Platz zum Schuhe anziehen haben :D

Ich habe die ganzen Dominanz-Theorien erst gelesen, als der Hund schon ca. 4 Wochen bei uns war und mir dann erst mal gedacht: wow, auf die Couch darf der auch, der wird uns in Null-komma-nix dominieren. Hab ihm dann schnell das Kommando: runter! beigebracht.

Aber so richtig klar wurde mir die ganze Dominanz-Misere erst, als ich mal mit ihm beim Friseur war: sein "komm noch einen Zentimeter näher mit dem Föhn und ich muss dich leider beissen" - Knurren, bei Schwanzspitze auf Brustbeinhöhe und flachen Ohren wurde ihm doch glatt als "der ist dominant und gehört kastriert" ausgelegt... Wenn doch nur alles wirklich so einfach wäre mit dem Hunde-verstehen...

Angeknurrt hat er mich vielleicht fünf Mal seit ich ihn kenne und das waren immer Situationen, wo ich was aus seiner Sicht Ungutes gemacht habe (Kitzeln übertrieben, aus Versehen unterm Tisch getreten und damit erschreckt...). Und wurde immer sofort von ihm mit intensivem Gesichtlecken kompensiert.

Und bei Zerrspielen, wo spaßeshalber ich mit den Zähnen mitmache, lässt er mich aus Mitleid gewinnen.

Keine Ahnung, wie es uns mit einem Hund ergeht, der grundsätzlich einen höheren Führungsanspruch erhebt, vielleicht habe wir auch nur Glück und eine Voll-Luschi erwischt. Aber ganz ehrlich, bei zwei Menschen mit WG-Erfahrung sollte das zu lösen sein :cool:

Super Beitrag ,gefällt mir sehr gut :) und er ist auch witzig geschrieben ,vorallem der eine satz :Wenn Herrli was erlaubt, was Frauli verboten hat, kriegt Herrli eine auf die Schnauze.ist witzig und auch richtig ,es kann ja nicht sein das einer das erlaubt und der andere nicht ,da kennt sich der hund nicht aus .

LG Kläffer
 
Du meinst also, KEIN Jäger oder Schäfer könne seine Hunde ohne Gewaltanwendung gut ausbilden?? Das wäre, pardon, blühender Unsinn!!!
Nein, natürlich nicht.

Ich wollte damit aber sagen (siehe fett gedruckten Teil), daß die Ausbildung von Hütehunden viel öfter nicht ganz so nett abläuft, wie das Helga in ihrem Post meinte und wie das gemeinhin oft auch angenommen wird.

LG, Andy :)
 
@ Conny - ich mag deine Beiträge, zwar sehen wir die Sachen manchmal doch unterschiedlich, trotzdem ziemlich ähnlich irgendwie. Außerdem kann man mit dir vernünftig darüber plauschen - das ist schön!

So von der Beschreibung her, eh wie du geschrieben hast, liest es sich als ob Simba eher ein unsicherer Hund wäre. Ich kann da manchesmal sogar Snoopy darin erkennen. Gerade das dazwischen schieben, zwischen Menschen. Das merke ist jetzt besonders bei der Kleinen, wenn Besucher da sind und sich zu ihr stellen dann versucht er sich dazwischen zudrängen, oder wenn sie sie halten, dann schmust er auch den Besucher ab. Für mich ist Unsicherheit. Ich gebe ihm dann zu verstehen, es ist alles Ok, ICH habe die Situation völlig unter Kontrolle, und dann passt es. Trotzdem würde ich die Beziehung zwischen mit und dem Hund nie unter dem Aspekt der Dominanz definieren.


Danke, sehe ich auch so; man muß wirklich nicht in allen Punkten dieselbe Meinung vertreten, um interessante Diskussionen in einem fairen Stil führen zu können.
Ich sehe die Beziehung zu meinem Hund auch nicht unter dem "Aspekt der Dominanz". Die Frage, ob und wo er "kontrollierendes" oder "dominantes" Verhalten zeigen möchte, ist nur einer von vielen Aspekten in unserer Beziehung und sicher nicht der Wichtigste. Viel wichtiger ist mir Vertrauen und Zuneigung und auch gemeinsam schöne Dinge zu erleben - einfach auch Freude am Zusammensein zu haben. Trotzdem glaube ich, daß es ein großer Fehler wäre, es z.B. zu "übersehen", wenn ein Hund, die "Kontrolle an der Wohnungstüre" übernehmen will und nicht gegenzusteuern.
Es ist doch so. Jedes Lebewesen, das in sozialen Verbänden lebt, will auch wissen, "wo es in seiner Gruppe steht", welche Aufgaben, welche Rechte etc. es hat; ob es Anerkennung von den anderen bekommt und Vieles mehr. "Soziale" Lebewesen, definieren sich selbst - natürlich nicht ausschließlich - aber auch, über die "Position" oder "Rolle", die sie in ihrem sozialen Verband innehaben. In dem Buch "Das andere Ende der Leine" vergleicht die Autorin in dieser Hinsicht auch Menschen und Hunde. Sie sieht hier gewisse Ähnlichkeiten und meint sinngemäß - so wie es Menschen gibt, die an "sozialem Aufstieg und Status" keinerlei Interesse haben, manche die daran mäßiges Interesse haben und solche, die ganz "scharf" sind auf eine Chefposition und einen teuren "Luxusschlitten" als Statussymbol - so gibt es auch bei Hunden all diese Varianten. (wobei sie auch meint, daß Hunde, die um jeden Preis "Macht" wollen, sehr selten sind). Und meiner persönlichen Meinung nach, besteht eine weitere Gemeinsamkeit darin, daß gerade innere Unsicherheiten, dieses Streben nach Kontrolle und Status fördern können. Ein innerlich ausgeglichener, selbstsicherer Mensch, wird auch nicht "über Leichen gehen" um Abteilungsleiter zu werden und sich einen BMW leisten zu können, er braucht das nämlich nicht um mit sich selbst und der Welt zufrieden zu sein.
Wie gesagt, ich glaube, daß es ein Riesen - Fehler wäre, die Beziehung zu einem Hund jetzt vorrangig unter diesem Aspekt von "Dominanz" zu sehen. Früher war man ja der Meinung, das wichtigste wäre, die "Rangordnung" mit dem Hund zu klären, der Rest ist zweitrangig. Das wäre für mich eine sehr traurige Art eine Beziehung zu meinem Hund aufzubauen und ihn zu erziehen. Aber die Möglichkeit, dominantes oder kontrollierendes, manipulierendes Verhalten eines Hundes gegenüber seinem Menschen ganz auszuschließen und außer Acht zu lassen, halte ich eben für genauso falsch. Außerdem glaube ich, daß ein unsicherer Hund noch unsicherer wird, wenn man ihm diese "Kontrollfunktionen" überläßt, weil er damit nur überfordert sein kann.

Liebe Grüße, Conny
 
Natürlich ist der Mensch grundsätzlich über dem Hund stehend, wär ja traurig, wenn nicht. Das heißt aber doch noch lange nicht, daß er ihn unterjocht.
Das Fett gedruckt wage ich zu bezweifeln. Man kann ja argumentieren, warum man der Meinung ist, dass es so ist. Sich auf die Natur zu beziehen ist aber ein schwaches Argument. Denn mit der haben weder Hunde noch Menschen mittlerwiele viel gemeinsam.

Die Kommunikation mir dem Hund kann auch nur auf "hundlicher" Ebene ablaufen, weil der Hund die menschliche Sprache nicht beherrscht. Aber es hat sich eine Art der Kommunikation entwickelt, die zum einen Teil auf hundlicher Basis abläuft - Mimik, Gestik, Laute etc - die zum anderen Teil aber die Fähigkeit des Hundes verschiedene Laute zu differenzieren (Kommandos etc.) miteinbezieht. Dadurch entsteht manchmal der fälschliche Eindruck, der Hund könne uns "verstehen".
"Verstehen" beinhaltet weit mehr als Sprache. Hunde verstehen uns sogar sehr gut, weil sie (und hier sind sie uns weit überlegen) unsere Körpersprache einfach sehr gut lesen und interpretieren können. (Natürlich verstehen sie nicht "jeeeedes Wort")

Seit die "moderne" Art der Ausbildung (die ja sehr gute Seiten hat, aber ist sie wirklich modern...?) überall propagiert und verkauft wird, sprießen allerorts die Hundetherapiezentren aus dem Boden. Unzählige "Trainer" leben jetzt von Problemen, die es lange Zeit gar nicht in diesem Ausmaß gegeben hat...das muß doch Gründe haben. Wieseo laufen überall verhaltensauffällige Hunde herum, die doch bereits jahrelang "therapiert" werden ?
Ich persönlich denke, daß die neuen Erkenntnisse in der Ausbildung sehr positiv und wichtig sind, jedoch in der grundsätzlichen Erziehung und im Zusammenleben sollte man nicht übertreiben...
puh - Da maßt du dir aber ganz schöne interpretative Leistungen an! Nur weil man zwei Dinge beobachtet hat heißt das noch lange nicht, dass sie zusammenhängen. Es gibt tausende Einflußfaktoren, die dazu geführt haben (könnten).
Allen voran: mehr Leute haben Hunde, über Hunde wird heute mehr nachgedacht und es wird mehr Geld für sie ausgegeben, Hunde sind heute vermehrt Haustiere,....

@Andy: Ich grenze Ausbildung eines Hundes vom "Bespaßen" ab.
Meiner Erfahrung nach wird in der Ausbildung doch deutlich "härter" gearbeitet. Auch in der Hütearbeit.
Ich kenne mich zu wenig aus, um mir wirklich ein Urteil zu erlauben, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass es schlicht notwendig ist. Bei einem Arbeitshund sind bestimmte Dinge einfach essentiell -> Ich meine jetzt nicht, dass Hunde misshandelt werden, aber ich habe zb erlebt wie ein BC mit einer Wasserflasche "beworfen" (es war eher daneben!) wurde, weil er grob zu den Schafen wurde.
Ich war zwar im ersten Moment entgeistert, aber dann dachte ich mir schon, dass es vermutlich notwendig ist dem Hund früh klarzumachen, dass das einfach nicht geht. (Man muss auch dazu sagen, dass die Trainerin sehr genau unterschieden hat, ob der Hund das verkraftet - bei sensiblen Hunden hat sie es nicht gemacht)
 
Was ist Dominanz genau?​



Lt. Wikipedia:​


Biologie​



Dominanz-Hierarchien sind bei vielen Tieren einschließlich der Primaten und auch beim Menschen zu finden. Individuum A schränkt die Rechte und Freiheiten von Individuum B ein und gesteht sich selber diese Rechte und Freiheiten zu, was von B akzeptiert wird. Dominanz ist immer beziehungsspezifisch und ist zeit- und situationsabhängig.​



Psychologie​


In der Psychologie spricht man von Dominanzverhalten, wenn ein Individuum das Verhalten von einem oder mehreren anderen Individuen beherrschen bzw. kontrollieren möchte.​



Wie ist das jetzt zu verstehen?​


In der Dominanz-Hierarchie gibt es immer einen, der sagt was er möchte, der etwas verlangt, der eine Regel aufstellt, eine Bedingung setzt, eine Vorderung stellt etc. und einen „Empfänger“, der dies berücksichtigt, ausführt, befolgt, hinnimmt, duldet etc.​


All unsere gesellschaftlichen Strukturen sind Dominanz-Hierarchien. Ob in einer Familie (Eltern-Kinder), in der Schule (Lehrer-Kinder), im Arbeitsverhältnis (Chef-Mitarbeiter), im Alltag (Exekutive, Sportvereine, Ämter und Gerichte, Ticketkontrolleure, Beziehungen, Freundschaften, etc.).​



Was heisst dominieren?​



Synonyme für „dominieren“ sind:​


vorherrschen, führen, Hahn im Korb sein, Oberwasser haben, an die Wand spielen, das Feld beherrschen, das Feld überragen, den Ton angeben, die Oberhand haben, hervortreten, ausstechen, in den Schatten stellen,



Ein Fussballspieler kann z.b. das ganze Feld dominieren, es gibt in der Biologie dominante Gene und rezessive Gene, bei einer Einrichtung kann eine bestimmte Farbe dominieren, usw. usw.​



Dominieren als Verb heisst nichts anderes, als etwas zu leiten, die Kontrolle von etwas zu haben, hervorzutreten und sich abzuheben, überragend zu sein. Mit Beginn der Sado-Maso-Szene, wo sich dann auch die Figur einer „Domina“ entwickelt hat, die das Bild einer strengen, eher brutalen Frau versinnbildlicht, mit Peitsche und Handschellen gerüstet den Mann in die Knie zwingt und Schläge androht, hat sich der Begriff der Dominanz und des Dominierens in eine missverständliche Richtung entwickelt.​



Dominanz per se hat nichts mit Gewalt, Brutalität, Unterdrückung und ähnlichem zu tun. Und wir erleben sie tagtäglich, die Dominanz, ohne daß es uns bewußt ist oder wie sie als unangenehm empfinden.​



Ein Lehrer, der seinen Schülern sagt „Ich möchte, daß ihr bis morgen die Aufgabe fertig macht. Wer sie nicht hat kriegt ein Minus“, ist dominant. (Anders könnte er sich nicht durchsetzen).​



Ein Chef der zu seinem Mitarbeiter sagt „Sie kommen immer unpünktlich, tut mir leid, das können wir nicht dulden. Kommen Sie pünktlich, sonst können wir Sie hier nicht brauchen“, ist dominant. (Wahrscheinlich würd ein jeder sagen, recht so, kann ja nicht jeder machen was er will).​



Ein Vater der zu seinen Kindern sagt „Räumt das Zimmer auf, danach könnt ihr im Garten spielen“ ist dominant. (Wer ist nicht der Meinung, daß Kinder Grenzen und Führung brauchen?)​



Oder innerhalb einer Beziehung gibt es genau so Dominanz, wenn z.b. die Frau immer gerne ihre Sendungen sieht, aber heute ist ein wichtiges Fussballspiel und der Mann besteht darauf „Ich schau mir das heute an, tut mir leid, aber das ist mir heute einfach wichtig“.​



Aber natürlich gibt es auch den Missbrauch der Dominanz. Wenn jemand übermässig etwas dominieren will und dabei die Freiheit des anderen ungerechtfertigt einschränkt. Auch hier kennen wir alle den typischen Fall: Ein Mann der seiner Frau nichts mehr erlaubt, sie überall kontrolliert und Rechenschaft fordert, sie zu Hause einsperrt, ihr Sozialkontakte verbietet etc. und diese Frauen dann aus Angst und Meideverhalten diese Tortur jahrelang mitmachen. Soetwas ist schon krank und hat etwas mit Herrschsucht zu tun.​


Überall wo Individuen als Gruppen zusammenleben oder – arbeiten, gibt es Dominanz-Hierarchische Strukturen und die sind in der Regel gut so. Es erleichtert ungemein das Leben wenn man viele Entscheidungen nicht selbst treffen muss, wenn man eine klar definierte Aufgabe bekommt, wenn jemand schützend die Hand über einen hält und man sich auf den verlassen kann.​



Was heisst das jetzt genau in der Beziehung Mensch-Hund? Der Hund ist genau wie der Mensch ein Rudeltier. D.h. er fühlt sich nur in einer Gemeinschaft wohl, braucht den Schutz der Gruppe, arbeitet mit den anderen gemeinsam zusammen, mag soziale Kontakte usw. Ob man hier jetzt den Begriff Rudel, Herde oder Familie gebrauchen möchte, ist eher Nebensache.​



Einen Hund zu dominieren, heisst also nichts anderes, als ihn zu führen, Regeln aufzustellen, Grenzen zu setzen und diese auch konsequent und souverän durchzusetzen. Diese Regeln können unterschiedlich von Familie zu Familie sein, der eine möchte nicht, daß der Hund auf die Couch darf, der andere will ihn nur nicht in seinem Bett. Bei wieder einem anderen darf der Hund das alles, nur nicht betteln bei Tisch. Menschen, die keinerlei „Führungsqualitäten“ haben, die sich nicht durchsetzen können, keine Regeln aufstellen oder Regeln zwar aufstellen, diese aber nicht einhalten, werden weder von ihren Kindern noch von ihren Hunden in den meisten Fällen ernst genommen. Das kann wiederum bei Hunden, die mental stark sind, herausfordernd und eine hohe Energie haben, mitunter zu Problemen führen. Denen fehlt es an „Führung“, die sie aber gern hätten und nicht bekommen. So kann es dann sein, daß dieser Hund etwas für sich beansprucht und den Menschen dann dominieren will. Z.b. dann wenn er die Couch nicht mehr teilen will und seinen Menschen anknurrt. Hier ist dann schon einiges aus dem Ruder gelaufen und da bedarf es dann eines intensiven Trainings. Vor allem ein Trainig für den Menschen, wieder die Führung zu übernehmen.​

Nochmal: das hat NICHTS mit Gewalt zu tun!!!! Aber es kann dann schon sehr hilfreich sein, den Hund von der Couch runterzuholen und ihm den Zugang vorerst mal zu verwehren. Ob derjenige Besitzer, der aber die letzten Jahre schon nicht imstande war, seinen Hund zu dominieren, das jetzt vermag, ist eine andere Frage.​



Ich betone aber: wenn die Beziehung Mensch-Hund in Ordnung ist, spricht überhaupt nichts dagegen, wenn der Hund auf die Couch oder ins Bett darf!​



In jeglichen Beziehungen, ob Familie, Hunde, Arbeitsverhältnis uvm. Kommt Dominanz vor. Dies ist im gesunden Zustand jedoch immer ein Wechselspiel. Der Vater, der vorher seine Kinder zum Zimmer aufräumen geschickt hat, lässt sich nachher gerne von ihnen zu einem Spiel überreden. Der Lehrer, der zufrieden über die Hausübungen seiner Schüler ist, lockert schon mal den Unterricht auf und macht vielleicht eine Spielstunde. Diese „Belohnungen“ sind wichtig und intensivieren die Beziehung und motivieren gleichzeitig.​

Und natürlich ist Dominanz nicht 24/7/365 präsent. Ein Großteil der gemeinsamen Zeit wird friedlich nebeneinander und miteinander gelebt. Man geniesst die gemeinsame Zeit auf der Couch, beim Liegen im Garten, beim Spaziergang ….. und jeder macht was er will sozusagen, hat seine Freiheit, kann selbst Entscheidungen treffen und es funktioniert einfach alles wunderbar. Man ist ein Team.​



Ich hoffe, daß ich ein bisschen verständlich erklären konnte, was der Begriff „Dominanz“ und „dominieren“ überhaupt bedeutet und das es per se kein böses Wort ist, es nur leider komplett falsch interpretiert wird.​



P.S. im übrigen fand ich es amüsant wie Shonka von ihrem Rudel geschrieben hat, wie sie sich alle beim Fressen verhalten oder beim Begrüssen an der Tür etc. und danach sie aber schreibt, sie hat noch nie ein Dominanzverhalten bei ihren Hunden gesehen. Doch Shonka, DAS alles ist Dominanzverhalten.​
 
Was ist Dominanz genau?​






P.S. im übrigen fand ich es amüsant wie Shonka von ihrem Rudel geschrieben hat, wie sie sich alle beim Fressen verhalten oder beim Begrüssen an der Tür etc. und danach sie aber schreibt, sie hat noch nie ein Dominanzverhalten bei ihren Hunden gesehen. Doch Shonka, DAS alles ist Dominanzverhalten.​


Eben nicht.

Ein Hund der mal seinen Willen durchsetzt ist weder dominant, noch dominiert er in dieser Situation seinen HH.

Ein Mensch, z.B. ein Bergführer, der für die zu Führenden eine Route vorgibt, ohne wenn und aber, ist weder dominant, doch dominiert der die Menschen

Der Hund ist allenfalls ungehorsam und macht einfach was er will

Der Mensch übernimmt logischerweise die Führung, da dies aufgrund seines Wissens, seiner Ausbildung seine Aufgabe ist.

all das hat weder mit Dominanz noch mit dominieren in der Situation zu tun.
 
Eben nicht.

Ein Hund der mal seinen Willen durchsetzt ist weder dominant, noch dominiert er in dieser Situation seinen HH.

Ein Mensch, z.B. ein Bergführer, der für die zu Führenden eine Route vorgibt, ohne wenn und aber, ist weder dominant, doch dominiert der die Menschen

Der Hund ist allenfalls ungehorsam und macht einfach was er will

Der Mensch übernimmt logischerweise die Führung, da dies aufgrund seines Wissens, seiner Ausbildung seine Aufgabe ist.

all das hat weder mit Dominanz noch mit dominieren in der Situation zu tun.

Sorry, laut Begriffsdefinition des Wortes "dominieren" schon ;)

Ist so, auch wenn es nicht gefällt!
 
Eben nicht.

Ein Hund der mal seinen Willen durchsetzt ist weder dominant, noch dominiert er in dieser Situation seinen HH.

Ein Mensch, z.B. ein Bergführer, der für die zu Führenden eine Route vorgibt, ohne wenn und aber, ist weder dominant, doch dominiert der die Menschen

Der Hund ist allenfalls ungehorsam und macht einfach was er will

Der Mensch übernimmt logischerweise die Führung, da dies aufgrund seines Wissens, seiner Ausbildung seine Aufgabe ist.

all das hat weder mit Dominanz noch mit dominieren in der Situation zu tun.

Doch Tamino - doch ....

Der Hund hat zwei primäre Möglichkeiten seinen "Willen durchzusetzen" durch dominantes Verhalten oder durch Meideverhalten. Das sagt zwar nicht aus dass der Hund "dominant" im Sinne einer Eigenschaft ist - aber er wendet dominantes Verhalten an (oder eben Meideverhalten) um einen Erfolg zu haben ....

Beim Bergführer - v.a. in einer Extremsituation wo die Gruppe vielleicht müde ist oder nicht mehr will - wird der Bergführer dominantes Verhalten anwenden müssen. Das bedeutet nicht dass er seine Gruppe verhaut - aber dass er klarmacht dass Widerspruch nicht drinnen ist. Am Berg ist Demokratie nicht immer möglich - ich hab selber Trekkingtouren geführt ...

Ich weiß schon - manche träumen von der "autonomen Erziehung" - aber ich glaube, oft aus dem Grund weil sie Angst haben erziehen zu müssen. Dominanz erfordert Verantwortung übernehmen für die Handlungen die man setzt - das machen viele nicht gerne ...
 
Doch Tamino - doch ....

Der Hund hat zwei primäre Möglichkeiten seinen "Willen durchzusetzen" durch dominantes Verhalten oder durch Meideverhalten. Das sagt zwar nicht aus dass der Hund "dominant" im Sinne einer Eigenschaft ist - aber er wendet dominantes Verhalten an (oder eben Meideverhalten) um einen Erfolg zu haben ....

Beim Bergführer - v.a. in einer Extremsituation wo die Gruppe vielleicht müde ist oder nicht mehr will - wird der Bergführer dominantes Verhalten anwenden müssen. Das bedeutet nicht dass er seine Gruppe verhaut - aber dass er klarmacht dass Widerspruch nicht drinnen ist. Am Berg ist Demokratie nicht immer möglich - ich hab selber Trekkingtouren geführt ...

Ich weiß schon - manche träumen von der "autonomen Erziehung" - aber ich glaube, oft aus dem Grund weil sie Angst haben erziehen zu müssen. Dominanz erfordert Verantwortung übernehmen für die Handlungen die man setzt - das machen viele nicht gerne ...


Danke Snuffi, dem ist nichts hinzuzufügen ;) Ich weiß leider auch nicht mehr, wie man "Dominanz" und "dominieren" besser erklären und beschreiben kann, damit es verständlich ist.
 
P.S. im übrigen fand ich es amüsant wie Shonka von ihrem Rudel geschrieben hat, wie sie sich alle beim Fressen verhalten oder beim Begrüssen an der Tür etc. und danach sie aber schreibt, sie hat noch nie ein Dominanzverhalten bei ihren Hunden gesehen. Doch Shonka, DAS alles ist Dominanzverhalten.


:) ich hab geschrieben, dass ich noch nie Dominanzverhalten meiner Hunde in Bezug auf Menschen gesehen habe. Um das gehts nämlich in dem Thread.
 
Der Hund hat zwei primäre Möglichkeiten seinen "Willen durchzusetzen" durch dominantes Verhalten oder durch Meideverhalten. Das sagt zwar nicht aus dass der Hund "dominant" im Sinne einer Eigenschaft ist - aber er wendet dominantes Verhalten an (oder eben Meideverhalten) um einen Erfolg zu haben ....

die aussage "der hund setzt seinen willen durch meideverhalten durch" geht für mich schon sehr stark an dem wesen eines hundes vorbei.

im gegensatz zu menschen überlegen sich hunde nicht wie sie ihren willen durchsetzen können und entscheiden sich dann für "meideverhalten"

wenn ein hund meideverhalten zeigt, hat er einen großen grund dafür und das ist angst! wenn er mit der zeit lernen sollte dass dieses verhalten das einzige ist, dass die von ihm gefürchteten handlungen abwenden kann, wird er es natürlich öfter zeigen. Aber in so einem fall sollte man sich mal sehr grundlegende gedanken zum umgang mit dem hund machen und nicht behaupten "er setzt seinen willen durch meideverhalten durch"

für mich geht es in der hundeerziehung nicht darum wer wann mit welchen mitteln seinen willen durchsetzt, sondern wie ich meinem hunde zeige welche verhaltensweisen ihn zum erfolg führen und welche nicht.
ich denke nicht über machverhältnisse sondern über trainingspläne nach
 
die aussage "der hund setzt seinen willen durch meideverhalten durch" geht für mich schon sehr stark an dem wesen eines hundes vorbei.

Für mich seid ich Bertie hab nicht - sie ist eine gute Lehrmeisterin ....

im gegensatz zu menschen überlegen sich hunde nicht wie sie ihren willen durchsetzen können und entscheiden sich dann für "meideverhalten"

Ich weiß ja nicht was Du unter "Meideverhalten" verstehst - aber wenn ein Hund gelernt hat dass Meiden zum Erfolg führt - dann wird Hund das Einsetzen.

wenn ein hund meideverhalten zeigt, hat er einen großen grund dafür und das ist angst! wenn er mit der zeit lernen sollte dass dieses verhalten das einzige ist, dass die von ihm gefürchteten handlungen abwenden kann, wird er es natürlich öfter zeigen. Aber in so einem fall sollte man sich mal sehr grundlegende gedanken zum umgang mit dem hund machen und nicht behaupten "er setzt seinen willen durch meideverhalten durch"

stimmt nicht ...

Bertie zB hat anscheinend bei ihrem Vorbesitzer gelernt dass, wenn sie körpersprachlich Unterwürfigkeit zeigt es keine "Strafe" gibt, sie dürfte auch gelernt haben dass ihrem Vorhalter es anscheinend unangenehm war wenn sie das öffentlich macht. Wenn sie nun zB eine Topfengolatsche von der Wiese fressen will - und sie weiß dass das bei mir ein NOGO ist - dann kommt bevor sie die Topfengolatsche aufnimmt das ganze Repertoire (klein werden, Rute einziehen, von unten schräg raufschauen, Bogen machen ...). Es reicht dann ruhig aber bestimmt "Nein" zu sagen dann nimmt sie die Topfengolatsche nicht auf - aber sie versucht sicher noch 1 Minute ob das Repertoire nicht doch funktioniert. Dann bekommt sie ein "Voran" und der Zauber ist vorbei. Ich hab Bertie nie verhauen, sie weiß mittlerweile dass ihr bei mir nix passiert, aber sie wendet das gerne an ... interessanterweise nur in der Öffentlichkeit.

Lernen passiert auch durch Zufall - darauf sollte man bei der Lerntheorie nie ganz vergessen ...

für mich geht es in der hundeerziehung nicht darum wer wann mit welchen mitteln seinen willen durchsetzt, sondern wie ich meinem hunde zeige welche verhaltensweisen ihn zum erfolg führen und welche nicht.
ich denke nicht über machverhältnisse sondern über trainingspläne nach

Ist ja fein - Dominanzverhalten zu erkennen oder einen vom Wesen her dominanten Hund zu erkennen halt ich für einen Trainer zwar schon wichtig - aber im Trainingsablauf musst Du Dich auch selten mit dominanten Verhalten herumschlagen - weil Hund und Du ja auf das Training - also die gemeinsame Sache konzentriert sind ... und es dafür meist schon einen gemeinsamen erarbeiteten Handlungsablauf gibt.

zu Hause oder wenns um neu zu definiernde Situationen geht, oder wenn Hund was machen will wo er genau weiß das ist verboten - da passiert dominantes Verhalten (oder auch nicht).

Ich halt viel davon Verhalten mit Gegenkonditionierung zu verändern - aber das hält mich nicht davon ab meine Hunde in ihren Verhalten zu beobachten um zu verstehen was sie wollen und was sie tun.

Ich versteh nicht ganz warum es unnötig oder schlecht ist sich mit Dominanz zu beschäftigen - es hilft enorm dabei den Hund besser Lesen zu können und ihn dadurch besser verstehen zu können....

Klar kann ich Dominanz auch mit den Sagen von König Arthus veranschaulichen - die meisten Menschen haben die Rollenbilder im Kopf - aber das ist nicht meine Art der Kommunikation - ich mag lieber klare Begriffe ....
 
Der Hund hat zwei primäre Möglichkeiten seinen "Willen durchzusetzen" durch dominantes Verhalten oder durch Meideverhalten. Das sagt zwar nicht aus dass der Hund "dominant" im Sinne einer Eigenschaft ist - aber er wendet dominantes Verhalten an (oder eben Meideverhalten) um einen Erfolg zu haben ....
Sorry, aber Meideverhalten als zur Durchsetzung seines Willens eingesetze Verhaltensweise beim Hund anzusehen, zeigt, daß Du in Wirklichkeit nicht die leiseste Ahnung von Hunden und deren Verhalten hast und auch kein Gefühl für das tatsächliche Wesen der Hunde aufbringst. :eek::rolleyes::rolleyes:

Und es zeigt, daß es sich absolut nicht lohnt, Deine endlos langen Postings zu lesen. :rolleyes:
 
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