Ich habe den Begriff Dominanz von anderen Hundehaltern gelernt, besonders von sehr "erfahrenen": der Hund steht auf deinem Fuß, der Hund legt den Kopf auf dein Knie, der Hund geht vor dir durch die Tür, der Hund lehnt sich an dich an, der Hund springt dich an, der Hund schaut dich an, etc. alles ein Zeichen von Dominanz und gehört unterbunden. Auch in vielen Büchern ist noch die Rede davon, auch in modernen (zB "Freundschaft statt Dominanz", klingt gut, aber der Schreiberling geht davon aus, dass Dominanz ganz wichtig ist und existiert, ich aber auf den dauernden Beweis verzichten kann, weil der Hund das sowieso akzeptieren muss).
Dominanz ist sozusagen die Vorstufe zu aggressivem Verhalten und gibt dem Hund das Gefühl, Macht über dich zu haben und die Rudelführerschaft übernehmen zu können. In neuerer Zeit wurde der Begriff durch Rudelführerschaft ersetzt und damit noch ein wenig kranker gemacht. ZB der Rudelführer gibt Futter nicht mehr her, damit stellt er seine Unfähigkeit unter Beweis. Diese Aussage eines Trainers hat dazu geführt, dass eine Bekannte ihren Hunden die Leckerlies nicht mehr aus der Hand gegeben hat, sondern auf den Boden. Ist ja logisch, darf ich als Rudelführer kein Futter hergeben, wie kann ich dann mit Leckerlies arbeiten? Ein Beweis,dass die Rudelführerschaft beim Menschen gut funktioniert ist, wenn der Hund keine eigene "Meinung" hat, bei jedem Interesse zuerst fragt, ob er das auch darf. Er geht nicht jagen, er greift nicht an, er zeigt keine Angst, weil alles der Rudelführer macht. Er bestimmt alles, ist also der alles dominierende Teil dieser Beziehung. Hatten wir hier ja auch schon etliche Male.
Was auch neu ist, ist der Begriff Kontrolle, der in vielen Bereichen Dominanz ersetzt und natürlich auch unterbunden werden muss.
@conny: du hast auch ganz klar davon gesprochen, dass dein Hund euch kontrollieren will. Ich sehe da nicht viel Unterschied.
Für mich ist das alles eins. Was für mich aber den wichtigen Teil der Beziehung zwischen Hund und Mensch ausmacht, ist , dass der Mensch die Verantwortung trägt und zwar für beide. Davon ist eigentlich nie die Rede, sondern es geht immer nur um Macht.