Bindung?

in summe, seh ich das wie tamino. hab da ja den klassischen vergleich. erste hündin windhund/whippet. allerdings recht authistisch veranlagt, sehr selbständig. dennoch hatte sie große bindung zu mir, urvertrauen. was hart meinerseits "erkämpft" werden musste. doch der unbändige jagdtrieb, ließ sie dennoch ausklicken. war einfach weg, sobald von der leine los. warten... sie kam wieder. entschied sich für mich, nicht für die freiheit. das war für mich bei ihr die bindung. auch, dass sie mir gewährte, an ihr alles zu tun, was nötig oder möglich war, was sie zwar nicht schätzte, aber im vertrauen zu mir über sich ergehen ließ.
meine zweite hündin, ebenfalls windhund/whippet. völlig anders. sie klebt fast wie eine klette an mir. geht nicht jagen. schaut immer wo ich bin. liebt kuscheln. beobachtet mich und alles rund um mich genau.
doch auch bei ihr gibts dinge, die sie nicht mag, sie dennoch tut, im vertrauen auf mich.
bindung ist für mich urvertrauen.
 
Ich denke man sollte "sich interessant machen" mal anders definieren...
Wenn ich eine gute Bindung zu meinem Hund habe, dann muss ich mich nämlich nicht "interessant machen", dann BIN ich interessant ;) auch ohne Bällchen und ohne Jackpot, und das geht auch mit zwei Hunden (oder mit mehr).
Ich finde wir diskutieren hier grad was tot :D und habe meine Meinung ja nun eigentlich auch gesagt und ziehe mich dementsprechend zurück.

LG Anne
 
Hm ich hab noch nie drüber nachgedacht was ne Bindung ist und ob mein Hund die zu mir hat oder nicht, aber ich würd mal sagen, wenn ich mir jetzt meinen Hund (5 Monate, Mischling aus Spanien) so anschau - ich hab ihn seit 2 Monaten - hat er eine "gute Bindung" zu mir (was immer des a is... i denk ma fühlt das, ob die vorhanden is oder nicht) und ich fühl die mittlerweile sehr wohl!

Wenn er abends zu mir ins Bett kommt und sich zu mir kuschelt, wenn er draußen auf der Wiese einfach mal angrennt kommt und mich vor lauter Freude anspringt und nebenbei grinst, wenn er Abends grunzend auf seiner Decke liegt und sich an meine Zehen drückt, wenn er am Morgen kommt, sich schwanzwedelnd und mit schiefem Kopf vor mich hin setzt und auf sein Futter wartet...

Ob der Hund alle Kommandos befolgt (oder halt auch nicht), seinen Jagdtrieb auslebt oder dergleichen... das is halt Hund (mit mehr oder weniger Erziehung) und hat meiner Meinung nach nix mit Bindung zu tun :o
 
Wolfskind;[/B schrieb:
1777695]Ich denke man sollte "sich interessant machen" mal anders definieren...
Wenn ich eine gute Bindung zu meinem Hund habe, dann muss ich mich nämlich nicht "interessant machen", dann BIN ich interessant ;) auch ohne Bällchen und ohne Jackpot, und das geht auch mit zwei Hunden (oder mit mehr).
LG Anne

:D:D:D JAU - mit winzigen Abstrichen
 
Hm interessantes Thema und seeehr viele unterschiedliche Meinungen... für mich ist Bindung eine Vertrauenssache und es gibt unterschiedliche "Qualitäten" von Bindungen, das ganze ist meiner Meinung nach ein Prozess, dem man sich erarbeiten muss...

Zuerst kommt das Vertrauen, dass ich als Hundeführer dem Hund seine Bedürfnisse wie Hunger, Zuneigung, Auslastung usw befriedige...

Erst dann kann sich nach und nach Vertrauen von beiden seiten aufbauen, aber blindlinks kann man meiner Meinung nach einen Hund NIE vertrauen, da er eben sehr viel von seinen Instinkten geleitet wird und eben unsere moralischen, menschlichen Werte sicher nicht richtig deuten kann, zumindest, muss einem Hund das gelernt werden.

Ich muss meinem Hund das Gefühl geben, dass er bei mir auf der sicheren Seite ist, dass meine Entscheidungen die richtigen sind.

Man kann sehr viel mit Motivation erreichen mit Leckerlis, Spielzeug usw. eine richitge Vertrauensbeziehung muss man sich aber erst aufbauen, langsam und Schritt für Schritt.

Es gibt, mMn Hunde, zu der man bessere Bindungen hat, als zu anderen.

Ich finde es nicht schlecht, wenn mein Rusty vorhat grad loszulaufen, er sich dann aber doch noch überlegt lieber zum Frauli zu kommen, dass er dann auch sein Leckerli bekommt bzw regelrecht darauf wartet, warum auch nicht?
Ich sage immer für den Fleiß gibs auch nen Preis und das wissen meine Wauzis auch, nur richtige Bindung merke ich in gewissen Erfolgserlebnissen, wo ich mir denke: Wow, aufeinmal verstehts der Hund um was es geht, auf einmal is sein Vertrauen, seine Aufmerksamkeit ganz bei mir...

Für mich ist Bindung eine harte Arbeit und jeden Tag kommen wir uns ein Stück näher, ich lerne meine Hunde richtig zu "lesen", sie bedanken mir mit ihrem Vertrauen dafür...
 
Für mich war das berührendste was ich an Vertrauen, ist es Bindung?, erfahren durfte, mein Boxermädel, das damals nicht einmal meines war.
Nachdem ich sie mal ein WE zu mir genommen hatte, ist sie fast täglich von Zuhause ausgerissen und hat vor dem Haus, in dem ich wohnte, gewartet. Hat mich schwanzwedelnd, nein eigentlich hat der ganze Hund gewedelt, begrüßt, obwohl ich sie immer wieder zurückbringen musste.
Sie kam solange wieder, bis ich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, dass sie bei mir einziehen konnte.
 
Danke Christine, jetzt habe ich Tränchen in den Augen :) das ist eine schöne Geschichte!

Wie es scheint ist Bindung doch für jeden etwas anderes bzw. beinhaltet für jeden von uns entweder mehr oder weniger auch die Erziehungserfolge und den Grundgehorsam.

Der Konsens wäre aber wohl, dass Bindung ein Gefühl zwischen uns und unseren Hunden ausmacht, das auf Vertrauen basiert...quasi ein unsichtbares Band, das uns für unsere Hunde zum Größten auf der Welt macht, und umgekehrt genauso :D

Wie ich meine Jungs gerade so auf meinen Füßen liegen und schlafen sehe, dicht aneinandergekuschelt, als ob nichts auf der Welt kommen könnte was uns je auseinander bringt. Das ist ein herrliches Gefühl - der Ruhe - der Gelassenheit und des Ankommens im Wochenende :)

Liebe Grüße Anne
 
Ich habe länger gebraucht bis ich eine Bindung zu Amber aufgebaut hatte. Sie hat mich von Anfang an "ihren Menschen" betrachtet, aber ich habe mir ein bißchen schwer getan.

Wir haben Amber mit 9 Wochen bekommen und sie hat sich jedesmal wie verrückt gefreut, wenn ich aus der Arbeit nach Hause gekommen bin. Ich bin auch immer mit ihr spazieren gegangen und in die Welpenschule. Natürlich habe ich sie gerne gehabt und mich intensiv um sie gekümmert, aber meine Bindung zu meinem Kater war eine ganz andere. Da hat ein Blick genügt und ich habe gewußt was er will und wie es ihm geht.

Je älter Amber geworden ist, desto inniger ist aber mein Verhältnis zu ihr geworden. Vor 2 Wochen war ich dann über Nacht weg und bin erst am nächsten Tag zu Mittag heim gekommen. Ich hab mich am Nachmittag hingelegt und Amber ist zu mir ins Bett gesprungen. Das macht sie sonst überhaupt nie. Sie hat sich an mich angekuschelt und wir haben dann 2 Stunden fest geschlafen. Seit dem fühle ich mich mit ihr wirklich verbunden und das hat nix damit zu tun, ob sie jetzt folgt oder nicht. Es ist einfach ein starkes Gefühl.
 
@ Petra68
Was du bei Amber Anfangs erlebt hast war der sehr stark ausgeprägte Folgetrieb von Welpen und ihre große Bereitschaft, sich an jemand anzuschließen, der nett zu ihnen ist und von dem sie sich Nahrung und Schutz erhoffen. Welpen laufen einem am Anfang auch auf Schritt und Tritt nach, weil sie instinktiv wissen, dass sie alleine auf sich gestellt kaum überleben würden.

Der Aufbau von Bindung dagegen braucht, wie Du ja beschreibst, Zeit. Viele gemeinsame Erlebnisse, die verbinden. Damit dann irgendwann ein Blick reicht - wie bei deinem Kater.
 
@Ingenieur: Du hast sicher recht und ich muss gestehen, dass mich das am Anfang auch etwas überfordert hat. Jetzt ist Amber 5 Monate und eine lustige, verspielte Hündin, die mir zwar noch immer überall nachläuft, wenn ich zu Hause bin, aber es ist trotzdem anders. Ich muss sowieso sagen, dass mir die älteren Tiere lieber sind. Jeder hat mir gesagt, ich soll es genießen solange sie noch so ein lieber Welpe ist, aber mir taugts mehr, je älter sie wird.
Mich faszinieren solche Sachen wie gestern, da bin ich zum ersten Mal mit ihr in den Wald gegangen. Das war ein ganz steiler, enger Weg und sie ist entweder 1m hinter mir gegangen oder vor mir und hat mit schnüffeln den richtigen Weg von alleine gefunden. Da bin ich schon richig stolz auf sie. Oder wenn wir einen Hund begegnen und sie miteinander spielen, aber Amber sich sofort abrufen läßt, wenn ich weitergehen will und nicht wieder zurück läuft.
 
Für mich war das berührendste was ich an Vertrauen, ist es Bindung?, erfahren durfte, mein Boxermädel, das damals nicht einmal meines war.
...
Da du keine Wissenschaftlerin bist, kannst du es ruhig Liebe nennen ;) Ethologen sprechen zwar lieber von "Bindung", um sich wissenschaftlich auszudrücken, aber es gibt auch Verhaltensforscher wie z.B. Prof. Vilmos Csányi, die sich nicht davor scheuen.
 
Da du keine Wissenschaftlerin bist, kannst du es ruhig Liebe nennen ;) Ethologen sprechen zwar lieber von "Bindung", um sich wissenschaftlich auszudrücken, aber es gibt auch Verhaltensforscher wie z.B. Prof. Vilmos Csányi, die sich nicht davor scheuen.

für mich war alles was Hunde und mich verbunden hat nie etwas anderes als Liebe, die auf Gegenseitigkeit beruht:) Schwierigkeiten waren eben Schwierigkeiten, aber nie etwas, dass das Gefühl der Verbundenheit angekratzt hat;)
 
Boahh, christine, schöner kann man das wohl kaum ausdrücken! *Gänsehautkrieg* und beinahe neidisch bin. Aber ich denke, es kommt auf den Menschen an, mit welchen Gefühlen, mit welcher Offenheit, mit welchen Erwartungen er dem Vierbeiner (und nicht nur dem) entgegentritt und wie er auf "Schwierigkeiten" reagiert. Zeigt wieder mal dein großes Herz (*herzerlsmiliebrauch*)
lg Heidi, ganz philosophisch
 
Boahh, christine, schöner kann man das wohl kaum ausdrücken! *Gänsehautkrieg* und beinahe neidisch bin. Aber ich denke, es kommt auf den Menschen an, mit welchen Gefühlen, mit welcher Offenheit, mit welchen Erwartungen er dem Vierbeiner (und nicht nur dem) entgegentritt und wie er auf "Schwierigkeiten" reagiert. Zeigt wieder mal dein großes Herz (*herzerlsmiliebrauch*)
lg Heidi, ganz philosophisch

:love: :heart: *smileys nachreich und mich aus ganzem :heart:en anschließ*
 
Oben