Ein Hund, der Agility machen soll, braucht einen guten Grundgehorsam,
ABER:
Wenn er zu eifrig auf Unterordnungsprüfungen hin trainiert wird, besteht die Gefahr, daß er sich nicht auf beiden Seiten locker führen läßt. Ich habe selber erlebt, wie Hunde bei den Agilityparcour-Führ-Übungen immer wieder hinterherum um ihren Führer auf dessen linke Seite wollten.
Mein 1. Agilityhund wurde noch sehr linksseitig ausgebildet bis ich Turnierfreie Zeiten benützte, um ihm z.B. den Slalom an meiner rechten Seite - oder Zwischenwege zwischen Hindernissen auch an meiner rechten Seite genau so locker zu laufen - vertraut zu machen.
Später habe ich ihm auch ein "Fuß" an meiner Seite mit einem anderen Hörzeichen beigebracht, weil es Situationen gibt, in denen das praktisch ist...Hundebegegnung..u.a...
Für Agility muß eine ganz andere Art der Zusammenarbeit - eine Kommunikation auf Distanz - aufgebaut werden...
Sicher kann man das von Anfang an so aufbauen, daß man die Agilityvorbereitunjg vom ersten Anfang an zweiseitig aufbaut...Es gibt da ganz gute Videos aus Deutschland, wo das ganz schön gezeigt wird...
Aber zu glauben, daß Agilitygehorsam nichts wert ist und die armen Unterordnungsleute so viel mehr leisten müssen, ist ein Irrtum.
Ich habe beides gemacht --
eine Unterordnungs-, ja sogar eine Schutzprüfung (meine allererste Prüfung war SchH 1 in 3 Monaten mit einem sogenannten "rohen Hund" ) habe ich in viel kürzerer Zeit geschafft als einen Hund in Agility prüfungsreif zu bekommen. Man muß sich klar machen, daß in dem Sport der Hund nur ohne Leine vorgeführt werden darf von Anfang an .
Man darf nicht glauben, daß man ihn da in die UO Führart nimmt und ein Hindernis nach dem anderen mit ihm macht....
Ich kann nur wiederholen: Der Hund muß gut im Alltagsgehorsam stehen, , hat es aber vielleicht schwerer, wenn er zuerst auf eine 100 Punkte-Unterordnungsprüfung hin gearbeitet wurde und dann auf Distanz führbar sein soll bei stets wechselnden Parcourverläufen, die er vor der Prüfung nicht kennt - also nicht Prüfungsordnung üben konnte...
Ich habe schon von einem Hund gehört, der sich dann fast nicht von seinem Führer wegdrehen konnte, um eine bestimmte Hindernisabfolge zu machen - weil er ja ein wunderschönes "Fuß" mit zum Führer-hinauf-Schauen geübt hatte...
Ich habe für mich das Problem halt so gelöst, daß ich - für bestimmte Alltagssituationen auch einen gewissen Grad an Prüfungsunterordnung geübt habe (z.B. " Fuß", um an einem anderen Hund besser vorbeizukommen...), die ich dann konsequent verlange - aber nicht mit der Spritzigkeit einer 100 Punkte-Vorführung...(-
schaffe, nur doch relativ verläßlich (Die Übungen für die Prüfungen (Bis zuer BGH 3 haben wir 2 es gut geschafft...) geben dann ein gewisses Sicherheitspolster für den Alltag..okay...)
als Turniersport aber nur Agility trainiere, um den Hund nicht zu überfordern, verwirren,...
So lebe ich mit dieser Problematik....Wir brauchten noch gar nichts für eine Zulassung. Es war nur meine Lust und Sicht aus praktischen Gründen, die mich UO einwenig machen ließ.....
Ich wünsche allen eine freudvolle Umgangsart mit ihrem Hund !
und die heute nötige Gelassenheit im "Vorschriftenwald" !
LG
F-K