Wer die Hälterei von Kampfkötern weiter zulässt ist ein Tierfeind und Menschenfeind. "Führerscheine" für lebensgefährliche Hunde wären eine "license to kill".
2010: In Wien beißt ein frei laufender Pitbull einen Border-Collie und dessen Frauchen blutig, Herrchen sieht unbeteiligt - und unbehelligt - zu. In NÖ wird darüber gerichtet, dass drei Pitbullterrier einer Dreijährigen das Ohr abbissen; eine Seniorin wird von den eigenen "Schoßhunden", vom Sohn scharf gemachten Rottweilern, getötet. In Zürich fällt ein Pitbull völlig unvermittelt ein Baby im Kinderwagen an und verletzt es schwer. Er wird nicht sofort eingeschläfert, sondern von der Polizei der Besitzerin rückerstattet, "da keine Anzeichen für Gefährlichkeit vorliegen". Einen "Wesenstest" auf Druck der Presse besteht er mit Bravour - "Kynologen" halten ihn "einstimmig" für "ungefährlich".
Wie viele Menschen muss ein Kampfköter verstümmeln oder töten, damit er aus dem Verkehr gezogen und nicht von schwachköpfigen, selbsternannten Kynologen als harmlos und familienfreundlich behauptet wird? Wozu "individuelle Verhaltensprüfungen" von Tieren, die sich bereits durch krasse Untaten als gefährlich oder durch Tötungsdelikte als Killerhunde erwiesen haben? Warum kriegen fahrlässige oder unfähige Kampfhundhälter allenfalls bedingte Strafen - um sich (wie das Herrchen der Pitbulls, die ein Kindergartenkind in Oberglatt töteten) weiter der Pitbullzucht und artgerechten Abrichtung zu widmen?
Und gewiss ist der Polizeihundeführer aus NÖ, dessen geliebter "Rotti" Odin sein einjähriges Töchterchen zu Tode biss, nach Volksempfinden gestraft genug, anstatt die Hundehälter-"Kompetenz" - und die grundsätzliche Kontrollierbarkeit von Killerhunden selbst durch Polizeihundeführer - anzuzweifeln. "Kynologen" und verwirrte Tierschutz-"Krieger" wollen weiter weismachen, dass ihre eigenen Rassezuschreibungen unzuverlässig seien und es gefährliche Hunderassen gar nicht gäbe; dass jeder Wauwau beißen, besonders kleine Vierbeiner wie Spitz und Pekineser Kinder zerfleischen könnten und Pudel gefährlicher als Rottweiler seien. Allen Ernstes.
Die erst seit 2006 in der Schweiz vorliegenden Unfallstatistiken zeigen dagegen eine Inzidenzrate für Rassen wie American Pitbull Terrier von 500 Prozent des Schnitts aller unfallträchtigen Hunderassen, Attacken auf andere Tiere bei 1.000 Prozent. Da Kampfhunde aber nur einen Bruchteil der Risiko-Exposition normaler Hunde haben wird ihre Gefährlichkeit pro Promenade-Zeiteinheit von Kriminologen auf über 2.000 Prozent gewöhnlicher Wuffis geschätzt.*
In Wien - anders als Zürich oder Genf näher der Ukraine als Paris - haben wir bereits 500 Prozent der Kampfhunddichte von Zürich (ein Prozent) und 20-25 Prozent der Unfälle bzw. bis 80 Prozent aller Beschwerden bei Tierschutz-Ombudsstellen und "Problemhunde" in Tierheimen durch die rund fünf Prozent Kampfhunde.
"Führerscheine" für lebensgefährliche Hunderassen sind wie eine "license to kill", andersrum so abstrus wie für Pudel, Pinscher und Zwergspitz. Die Leugnung des Unterschieds von Pitbull- und Foxterriern, Dobermanns und Dackeln oder Rottweilern und Rehrattlern ist wie die Gleichsetzung von Ringelnattern und Vipern. Doch das Gefahrenpotenzial - und Gassiverbot - von Giftschlangen und Hauslöwen besteht unabhängig davon, ob sie im Einzelfall tatsächlich irritiert sind, zubeißen oder töten. (Bernd Marin, DER STANDARD, Printausgabe, 9.2.2010)
Der Artikel ist inhaltlich falsch (also mit Fakten zu widerlegen) und so übersteigert hetzerisch geschrieben dass er schon wieder positiv für den Hund ist ...
Und nicht ganz drauf vergessen wer ihn geschrieben hat ...