LÖWENZAHN IN DER KÜCHE
Quelle:
Delikatessen aus Unkräutern
Das Wildpflanzen Kochbuch
LÖWENZAHN das Salatwunder
Botanischer Name: LÖWENZAHN
Latein: Taraxum officinale
Volksnamen:
In Deutschland:
Kuhblume, Butterblume, Feldblume, Bärenzahnkraut, Sonnenwurzel, Pferdekraut, Kettenblume, Pusteblume
In Österreich:
Kuhblümel, Milchdieb, Milchbleaml, Saublume, Seichkraut, Soachbleaml, Röhrlkraut, Popenblume, Mönchsblume, Wilde Zichorie
In der Schweiz:
Hundszunge, Mistfink, Kuhblume, Guguche, Weiefäcke, Pusteblume, Chüngelichrut, Sonnenwirbel
Botanische Merkmale:
Die allseits bekannte Korbblüterpflanze hat ihren Namen vermutlich daher, dass die gezähnten Blätter einem Löwen- oder Raubtiergebiss ähneln. Zwischen März und Oktober erscheinen die an einem hohlen, milchigen Stengel sitzenden Blüten, aus denen sich binnen weniger Tage die Fallschirmähnlichen Samen bilden, an deren Wegblasen die Kinder ihre Freude haben. Charakteristisch ist die pfahlförmige Wurzel.
Standort:
In ganz Europa bis über 2000 m Höhe. Heute auf Kulturflächen durch jahrelangen Herbizideinsatz selten geworden, massenhaft jedoch auf Wiesen und in Naturgärten.
Verwendung in der Küche:
Die vitaminreichen BLÄTTER sind im Frühjahr ab März am zartesten und können auf vielerlei Weise zu wunderbaren Salaten verwendet werden. Als Röhrlsalat ist Löwenzahn in der Steiermark geradezu legendär.
Die BLÜTEN, aus denen sich ein von Bienenhonig kaum unterscheidbarer Honig und andere Süssigkeiten herstellen lassen, werden je nach Höhenlage und Klima von April bis Juli gesammelt.
Die WURZELN das ganze Jahr über. Sie sind im Winter kaum bitter, eher süsslich.
Wen die Bitterkeit der Blätter stört, der kann diesem zum Mildern 15 Minuten in eine leichte Kochsalzlösung legen und danach mit viel Wasser abspülen.
Gesundheitliche Aspekt:
Bis zum 15. Jahrhundert dürfte die inzwischen klinisch nachgewiesene Heilkraft des Löwenzahns nicht bekannt gewesen sein. Danach wurde er wegen seiner harntreibenden und die Gallensekretion fördernden Wirkung allgemein verwendet. Darauf verweisen deftige Volksausdrücke wie Soachbleaml (Soachen ist in Österreich ein volkstümliches Wort für Harnlassen), aber auch der französische Name Pissenlit (Mach ins Bett). Die Blätter enthalten viel Provitamin A, die Vitamine B und C sowie Mineralsalze, Gerbstoffe und Bitterstoffe. Die Wurzeln enthalten Inulin (nicht Insulin!), eine Substanz, die für Zuckerkranke von Vorteil ist, da sie deren Stoffwechsel nicht belastet.