Ich möchte mal wieder zurück kehren zur "Ausländerproblematik" in Österreich.
Ich zum Beispiel finde diese Bezeichnung durchaus passend, denn in meinen Augen heißt es nur, dass eben Probleme entstehen, wenn verschiedene Kulturen aufeinander prallen.
Ich geb nicht "den Ausländern" (diese Bezeichnung gibt es ja angeblich gar nicht) die Schuld. Ich finds generell schade, dass Werte wie Rücksichtsnahme, Freundlichkeit und Höflichkeit zwischen Menschen nicht größer geschrieben werden. Ich habe nicht gerade die Erfahrung gemacht, dass in der islamischen Kultur auch nur irgendein Wert darauf gelegt würde, mit Leuten, die nicht aussehen wie sie, respektvoll umzugehen. Im Gegenteil.
Ich find' es schade, dass man immer wieder betonen muss, nicht ausländerfeindlich zu sein, aber das hat wohl mehr mit der problematischen Geschichte Österreichs zu tun.
Ich war immer eine, der es wichtig war, dass ja keiner eine rassistische Bemerkung schiebt, dass ja alle nett zu den ach so armen Türken etc. sind und sie nicht verurteilen...was hab ich davon heute?
Wenn ich heute zu meinem Freund in den 16. Bezirk fahre, liebevoll "Thalialand" bezeichnet, fange ich an zu zählen. Meistens komm ich nicht weiter als etwa 5 und ich werde blöd angebraten. Ich zähle nicht die Menschen, ich zähle die Sekunden. Traurig aber wahr.
Ich bin keine, die sich in irgeneiner Form aufreizend anzieht. Und selbst wenn finde ich, hätte ich das Recht, ungestört meiner Wege zu gehen. ABER ich hab meistens weite Schlabbersachen an, sprich Armyhosen etc. Gut, ich bin ziemlich auffällig gepierct...aber ist das ein Grund? Ist das ein Grund, dass mich 40jährige Türken und Jugoslawen fragen, ob ich mit ihnen was trinken gehen will und sich dabei die Lippen lecken? (*schüttel*) Wie kommen die bloß auf die Idee, dass mich das irgendwie interessiert, ich mein ich bin 19 verdammt. Was soll ich mit so einem Kerl?!
Wie komm ich dazu, mich wartend bei einer U-Bahnstation fragen lassen zu müssen, wieviel ich koste?! Und auch da war ich nicht so angezogen, dass man so etwas hätte vermuten können...
Ich finds echt zum kotzen.
Ich will allein in der Nacht echt nicht im 16. unterwegs sein. Diese dubiosen älteren, dickbäuchigen Männer verfolgen mich bis nach Hause. Ich finds einfach nicht okay, Angst haben zu müssen, in der Stadt, in der ich geboren bin und die ich als meine Heimat ansehe. Wie komm ich dazu?
Ich weiß es ganz genau, dass wenn ich auf der Thaliastraße alleine einem Schwarzen begegne, er mich hundertprozentig anmacht. Das ist kein rassisitisches Pauschalurteil, das ist Realität. Ich war letztens im Magnet in der Thaliastraße Ecke Feßtgasse einkaufen. Hundefutter im übrigen. Da kommen mir zwei Schwarze entgegen. Ich denk mir unschuldigerweise nichts böses, vergleiche weiter Preise.
Da labert mich der eine an, ich ignoriers.
Im nächsten Gang kommt er ohne Vorwarnung her, legt seine Hand auf meine am Einkaufswagen und fragt irgendsoeinen Mist von wegen "where do you go now, come with me.." blaaaa. Ich mein, hallo? Was bin ich denn für die, Freiwild? Widerlich.
Ich weiß da auch echt nicht mehr, was ich machen soll, manchmal hab ich einfach nur mehr Angst.
Zum Thema ausländische Kinder und Hunde - jaaa, das werd ich auch nie verstehen. Ich geh mit meinem beiden Sitterhunden (Benni kennt ihr ja schon, und Laica, Mastiffrottweilerhündin) spazieren. Da kommt mir eine ganze Batallion an ausländischen Kindern entgegen. Und alle fürchten sich, drücken sich zuerst an die Hausmauer, als ich dann zu ihnen sage, dass sie ruhig bleiben sollen und keine Angst haben müssen (die Hunde sind beide an der Leine), reißen sie die Arme hoch und laufen laut schreiend davon. Naja, wer Bennis Geschichte mitverfolgt hat, kann sich ja denken, dass das nicht gerade gut für seine Psyche war...und für seinen zukünftigen Umgang mit Kindern.
Das mit den Kinder ist mir relativ egal. Die Hunde sind entweder an der Leine oder haben Maulkörbe drauf, ich riskier ja nichts.
Aber die Situation in der Thaliastraße?
Soll ich in Zukunft nur mehr mit Pfefferspray bewaffnet rausgehen? Dieser Gedanke widerstrebt mir selbst zutiefst, aber ich hab einfach Angst, wie ich finde, zurecht. Wer mir nicht glaubt, soll sich doch bitte mal längere Zeit im 16. aufhalten (am besten allein und weiblich) und schauen was passiert.
Aber alles hat seine Vor.- und Nachteile, ich trau mich zwar nicht mal mehr allein in einen Park zu gehen, dafür mag ich vegetarisches Kebap...
Liebe Grüße,
ein ratloser Speervogel
