arigona darf bleiben

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Ich schalte mich da mal kurz ein...

Ich bin ja in Salzburg aufgewachsen, in einem relativ toleranten Umfeld, wo niemand auch nur annähernd ausländerfeindlich war. Wir sind auf der Straße gestanden und haben gegen die Blauen protestiert, bzw gegen die Regierungsbildung 2000 und keiner von uns hat sich vorstellen können, wie ein Herr Haider es schafft, Anhänger zu sammeln. In unserer Volksschulklasse hatten wir 2 Bosnier, damals Flüchtlinge, in der AHS keinen Ausländer.
Ich kannte eine Bulgarin, einen Chinesen und eine Handvoll Kroaten, das wars.

Dann bin ich nach Wien gegangen...und mittlerweile sehe ich (und auch mein übertoleranter Bruder, über dessen Bett immer Che Guevara hing) die Dinge etwas anders.
Nach ein paar Jahren in Ottakring bin ich unzählige Male von männlichen aufdringlichen Türken im BMW "geflüchtet", im Bus habe ich oft kein Wort verstanden von dem, was um mich herum gesprochen wurde. Zwei ausländische Jungs haben mich am Schwedenplatz ausgeraubt; als ich dann einen Polizisten gefunden habe, war der gerade mit einem anderen Mädchen beschäftigt. Ihr Gesicht war voll Blut, weil sie die Annäherungsversuche eines Türken nicht mit Freude begrüßt hatte.
Zu Sylvester kam uns ein junger Mann entgegen, der freudestrahlend ein Säckchen mit weißen Inhalt hochhielt und rief: "Hab ich Stoff gekauft von N****r, geh jetzt heim!"
Beim Spar an der Fleischtheke stehe ich und warte, bis die Verkäuferin und die Kundin ihre lange Tratscherei in einer fremden Sprache beendet haben... Und ja, ich ärgere mich. Reden die über mich? Könnte ja sein, ich verstehe es ja nicht...
Volksschulklassen auf Wandertag, in denen man genau ein oder zwei hellhäutige Kinder sieht, sind in Ottakring normal.

Tja, und plötzlich habe ich dann die Wiener verstanden, die im Gemeindebau wohnen und sich nicht mehr als Herren im eigenen Land fühlen:o
 
@chimney: hab mich gerade in deinem posting wiedergefunden. ich bin in graz aufgewachsen, mama und stiefvater grün-wähler, liberales umfeld (mein stiefvater ist künstler), ich hab sogar familie in ex-jugoslawien. ich bin gg die blau-schwarze regierung am ring spaziert (und hab dort das erste mal erlebt wie "autonome" so drauf sind - das wars dann für mich).
nach 12 jahren in wien (zuletzt in einer sauteuren genossenschaftswohnung im 10. bezirk - von 90 parteien waren 60% türken) haben wir die flucht ergriffen. jetzt haben wir bosnisch-stämmige nachbarn (also auch "ausländer") und die tun alles um integriert zu sein (die sind superfleissig, hilfsbereit und echt nett). es geht also auch anders. aber in wien bin ich wirklich ausländerfeindlich geworden. meine eltern haben das nie verstanden, erst als sie uns öfters im 10. besucht haben hat sich ihr weltbild ein wenig verändert.
 
Nochmal:

Schuld sind die Politiker. Es wäre sooo verdammt einfach zu lösen. Angenommen ich möchte nach Österreich und mir wird ein vorläufiger Aufenthalt von 2 Jahren gewährt. Folgende Auflagen würden Sinn machen:

Ich sollte in dieser Zeit deutsch gelernt haben (muß ja nicht perfekt sein, das verlangt ja niemand) und einer Arbeit nachgehen, bzw nachgegangen sein, sollt jemand grad das Pech haben gekündigt geworden zu sein, obwohl er schon ein Jahr dort gearbeitet hat.

Und natürlich sollte ich keinerlei Strafdelikte (ich red net von falschparken, sondern Diebstahl, Drogen etc blabla) begangen haben.

Erfüll ich das alles: darf ich bleiben.

Ein "Starterpaket" sollte es schon auch geben, sonst wird es schwer. Einen Deutschkurs, eine kleine Kranken/Sozialversicherung.

Es wär sooooo einfach...

Ich kenn auch die andere Seite. Es wird Ausländern oft VERDAMMT schwer gemacht. Bestes Beispiel war ein Bekannter von mir. Aus Afrika kommend, ein politischer Flüchtling. Arbeiten? Durfte er lange Zeit nicht! Geld zum leben? Hatte er auch keines. Er hat dann angefangen (als er endlich durfte, da ist locker ein Jahr vergangen, ich weiß es nimmer so genau) beim Augustin zu arbeiten. Er konnte perfekt englisch und französisch sprechen, hat gespart und sich selbst einen Deutschkurs bezahlt. Blitzgscheiter Mensch, hatte in Afrika studiert und alles. Es wurde ihm hier sehr sehr schwer gemacht. Abgesehen von den Beschimpfungen usw die er hier erdulden mußte. :(

Der ganze Aparat hinkt einfach. Und anstatt den Politikern die Schuld zu geben sind die ach so bösen Ausländer, die uns ja alles wegnehmen wollen :rolleyes: daran Schuld.

Wenn ein Ausländer das Glück hat an einen kompetenten Sozialarbeiter zu gelangen, der ihm weiterhilft und er die Hilfe beansprucht heißt es gleich Schmarotzer. Viele Ausländer haben das Glück nicht und arbeiten sich den Arsch ab, leben in einer vergammelten Ein Zimmer Wohnung und müssen horrende Mieten dafür zahlen.

Da gibts einfach kein Gleichgewicht. Ebenso in der räumlichen Verteilung.

Persönliche Erfahrung:

ich bin von einem Österreicher überfallen worden und während jeder andere Österreicher einfach weitergegangen ist, kam mir eine ganze Gruppe türkischer Männer zur Hilfe, die haben den Mann festgehalten bis die Polizei eingetroffen ist.

Schrei ich deswegen das alle Österreicher schlecht sind? Nein. Generalisieren hat noch niemanden geholfen.

Es zeigt sich doch immer wieder das es soooo toll funktionieren könnte. Nehmen wir mal die EM her. Da wird gemeinsam gefeiert, die Leute haben Spaß usw. Und da ist's wurscht welcher Kultur jemand angehört.

Auf der anderen Seite gibts dann Berichte in Tageszeitungen wo es heißt das die "Muslime" (ich find das alleine ja schon pervers, steht nirgendwo das "römisch/katholische" an irgendwas Schuld sind) verantwortlich sind für das Hundeverbot auf der Donauinsel. Die Realität könnte nicht weiter entfernt sein.

Aber das schafft nun mal Stimmung.

Ich weiß das der Vergleich mühsam ist, aber es ist einfach erschreckend. Das Potential, die Stimmung ist dieselbe wie vor über 50 Jahren. Eine andere Kultur nimmt den Einheimischen angeblich "alles weg", sind Schmarotzer, sind an all der Misere mit Arbeitsplätzen, fehlenden Sozialleistungen usw Schuld.

Klar ist ein Vergleich von Äpfel und Orangen weil es gottseidank keine Völkerverfolgung usw gibt! Aber was mich so erschreck ist, das die Propaganda noch immer funktioniert! Dieselbe Masche seit zig Jahrzehnten! Leider. Wenn Leute Angst haben, zieht diese Masche und es ist ja supertoll wenn man von der eigenen Unfähigkeit der Politiker ablenken kann und den Hass lieber auf eine andere Kultur projeziert. :(

Ich red hier einfach nur von der Stimmung die in der Luft liegt. Obs jetzt das Judentum ist oder der Islam... einfach arg. Religionen gehörten abgeschafft, vielleicht wärs dann besser. *seufz*
 
Du hast schon Recht, dass eine große Schuld unsere Politik betrifft. Aber alles ganz abzuweisen, stimmt so auch nicht wirklich. Wie schon geschrieben habe ich viele negative Erfahrungen gemacht und aus Erfahrungen bildet man sich eben seine Meinung wie überall im Leben...

Aber wieso sind wir ein Land wo es anderen so einfach gemacht wird?
Du hast eh schon geschrieben - einige Auflagen... davon reden die Politiker jetzt eh schon jahrelang herum und nichts passiert - wie eh und je.

Schau mal Australien, Canada oder die USA an. Da ist es schon nicht mehr so leicht mit einwandern...

Wobei ich dazu sagen muss: ich mag Multikulti - sonst wärs ja langweilig...

Aber bei diesem Thema (wie bei vielen anderen auch, aber hier besonders) ist es eben so, dass es genau 2 Seiten gibt und keiner den anderen verstehen will. Und ebenso ein Thema wo die Gemüter schnell hochkommen und man es schwer hat sachlich zu bleiben.
Und ich denk die wenigsten hier plappern nur nach und kennen vom Hörensagen dies und jenes, sondern haben ihre Erfahrungen gemacht.
Ich bin offen für alles und ich schau mir auch alles gerne an, bin absolut kein Freund von Vorurteilen, aber wenn dann das Negative (für mich persönlich!!) überwiegt und nix Positives mehr nachkommt, festigt das die Meinung.
 
Und Ich Denk Die Wenigsten Hier Plappern Nur Nach Und Kennen Vom Hörensagen Dies Und Jenes, Sondern Haben Ihre Erfahrungen Gemacht.
Ich Bin Offen Für Alles Und Ich Schau Mir Auch Alles Gerne An, Bin Absolut Kein Freund Von Vorurteilen, Aber Wenn Dann Das Negative (für Mich Persönlich!!) überwiegt Und Nix Positives Mehr Nachkommt, Festigt Das Die Meinung.



So Ist Es Zumindest Bei Mir Auch!

Schau mal Australien, Canada oder die USA an. Da ist es schon nicht mehr so leicht mit einwandern...

Oder in die Schweiz die auch ein kleines Land ist?
 
Ich glaube niemand hier hat etwas gegen vereinzelte Ausländer, auch wenn sie noch nicht (gut) deutsch sprechen, solange sie sich bemühen.
Das Problem ist nur- und man möge mich steinigen- es sind einfach zu viele...
Durch die Masse in diversen Bezirken, entsteht irgendwo eine Gruppendynamik, wo man sich einen kleinen zb türkischen "Mikrokosmos" aufbaut, und das nervt Österreicher, verstehe ich.
Es ist halt traurig, wenn man in gewissen Bezirken nicht mehr wohnen kann, und das meine ich nicht böse. Mir ist nur MEINE Kultur auch wichtig.
Ich mochte Ottakring wirklich, aber ich wollte irgenwann eben nicht mehr im Sommer durch mein Fenster pausenlos fremdländische Musik hören, an öffentlichen Orten wie Geschäften, Verkehrsmittel etc kein Wort verstehen und ständig mit Männern zu tun haben, die mich für Freiwild halten oder von herab behandeln weil ich eben "nur eine Frau" bin.
Da gibt es einfach zu viele, die auch nach 20 Jahren in Wien noch nicht angekommen sind. Ein türkischer Studienkollege von einer Freundin musste seinen Eltern seine Beziehung verheimlichen, weil sie ihn schon vor vielen Jahren verlobt hatten...
Das sind keine Einzelfälle, das passiert ständig und das ist traurig.

Ich habe ausländische Freunde, ich bin bestimmt nicht fremdenfeindlich. Aber es gibt einfach Grenzen und ich bin nach Wien gezogen um in Wien zu leben, nicht in der Türkei;)
Meine Einstellung "zuviel ist zuviel" erstreckt sich übrigens auch auf andere Mitteleuropäer, wie die deutschen Numerus-Clausus-Flüchtlinge, die sich seit ein paar Jahren in Scharen auf unserer Uni breit machen. Nur der Vollständigkeit halber;)
 
das wort alltagsrassismus ist für einige hier anscheinend ein fremdwort, ich wünsche niemanden, solche erfahrungen über einen längeren zeitraum zu machen
kein wunder dass nur schlechte erfahrungen überwiegen, positive werden sofort mit dem argument, ja es gibt halt solche und solche vom tisch gewischt damit wieder schön platz für die angeblich große anzahl an nicht integrationswilligen menschen ist.

was ist die österreichische kultur?
woraus setzt sie sich zusammen?
was wurde aus dem ausland übernommen und adaptiert?
wer ist für österreichische kultur verantwortlich: männer oder doch auch frauen? aber waren frauen jahrhundertelang nicht dazu da, haushalt und kinder zu erledigen?
wie soll mit dem menschen, die zwar österr. staatsbürger sind, aber ausländische vorfahren umgegangen werden - was ist denn das für ne verschmelzung?
was ist österreichische musik? - ich möchte meine nachbarn doch das gefühl von "zuhause" schenken können

ich bin nach wien gezogen, um endlich ein offeneres weltbild kennen lernen zu können - in meinem mikrokosmos hat das gut funktioniert, hier allerdings :O
ich mag auch nicht mit österreichischen vollproleten in einer ubahn sitzen, ich mag auch keine männer um mich haben, die glauben, dass ich das pupperl bin und sie ja eh genau wissen, was für mich gut ist - komisch dass sich das wesentlich öfters gut situierte österreichische männer dachten - männer raus aus österreich!

und wer sich in den öffentlichen verkehrsmitteln so sehr gestört fühlt: kopfhörer aufsetzen und entspannungsmusik - bevorzugt bitte österreichischer natur - hören, dann muss man sich nicht den bedrohlichen fremden worten aussetzen (oder ein nicht so umweltfreundlicher tipp - auto fahren - so ist und bleibt man untersich ;-))
 
Möchte nur kurz etwas dazu sagen:
Ich bin grundsätzlich nicht ausländerfeindlich, im Gegenteil!

Aber ich finde es sehr wohl korrekt dass illegal eingewanderte Ausländer wieder abgeschoben werden.
Ehrlich gesagt empfinde ich es als regelrechte Frechheit dass Arigona jetzt bleiben darf. :mad:

Und da wundern sich schwarz & rot dass blau soviel Stimmenzuwachs hat. :rolleyes:

Ich weiß schon warum ich nicht wähle und warum ich mich keiner Partei zugehörig fühle. :p
 
Aber ich finde es sehr wohl korrekt dass illegal eingewanderte Ausländer wieder abgeschoben werden.


Eben! Und genau das ist aber sicher auch anderen 15jährigen Mädchen, die hier schon länger als 1 Monat lebten, passiert. Die waren sicher auch nicht glücklich, aber es ist so. Ich hätte es ehrlich gesagt nicht gewagt mich in einem anderen Land deren Gesetze so heftig und auf diese Weise zu widersetzen, abgesehen davon, dass es denen wahrscheinlich egal gewesen wäre. Ich meine wo ist so was denn möglich?

@ALL:
Und zu blau: Ich hab neulich auf einer Webseite gelesen, dass BLAU momentan gar nichts tun muss und trotzdem haben sie einen enormen Stimmenzuwachs. Naja weil die roten und schwarzen soviel dafür tun....:rolleyes:

In der Politik gibts zumindest mehrere Farben. Hier gibt es anscheinend nur schwarz oder weiß. Ist man für das Bleiben von A. ist man ausländerfreundlich und ist man dagegen, ist man ausländerfeindlich.
So einfach kanns wirklich nicht sein.

Sagt man, man ist für mehr Zuwanderung = Ausländerfreundlich
Sagt man, stoppt die Zuwanderung, wir sind voll = Ausländerfeindlich

.... echt toll.

Alle die sofort schreien "Ausländerfeindlichkeit" die haben dann eigentlich mehr Vorurteile als die Menschen die selber ihre Erfahrungen gemacht haben.

Ich würde mich nicht als Ausländerfeind oder Fremdenfeindlich betrachten, nur weil ich sage, dass für mich das Boot ist voll und illegal ist illegal. Oder dass es nicht sein kann, dass ein Staat sich von einzelnen erpressen lässt. Wenn man mir das aber nachsagt, dann würde ich sagen das ist engstirnig und ebenso ein Vorurteil.
 
Aber wieso sind wir ein Land wo es anderen so einfach gemacht wird?
Du hast eh schon geschrieben - einige Auflagen... davon reden die Politiker jetzt eh schon jahrelang herum und nichts passiert - wie eh und je.

Es ist in Österreich auch nicht einfach. Glaubst du wirklich das die mal eben über die Grenze fahren, schreien "da bin ich" und sofort massig Geld, Wohnung usw bekommen? :eek:

Wegen den Unterstützungen. Find ich wichtig das es welche gibt, auf nix kann man nur schwerlich etwas aufbauen. Wenn eine kleine Basis da ist, dann schon (siehe eben Deutschkurs, Versicherung). Momentan ist es eher so, das manche alles an Unterstützung bekommen und manche bekommen gar nix. Die Ressourcen-Verteilung passt einfach nicht. Es gehören einfach eindeutige Auflagen her, die fair sind und für jeden gelten.

Da wird es dann anderen zwar schwerer gemacht, aber auch vielen leichter gemacht.
 
das wort alltagsrassismus ist für einige hier anscheinend ein fremdwort, ich wünsche niemanden, solche erfahrungen über einen längeren zeitraum zu machen
kein wunder dass nur schlechte erfahrungen überwiegen, positive werden sofort mit dem argument, ja es gibt halt solche und solche vom tisch gewischt damit wieder schön platz für die angeblich große anzahl an nicht integrationswilligen menschen ist.

was ist die österreichische kultur?
woraus setzt sie sich zusammen?
was wurde aus dem ausland übernommen und adaptiert?
wer ist für österreichische kultur verantwortlich: männer oder doch auch frauen? aber waren frauen jahrhundertelang nicht dazu da, haushalt und kinder zu erledigen?
wie soll mit dem menschen, die zwar österr. staatsbürger sind, aber ausländische vorfahren umgegangen werden - was ist denn das für ne verschmelzung?
was ist österreichische musik? - ich möchte meine nachbarn doch das gefühl von "zuhause" schenken können

ich bin nach wien gezogen, um endlich ein offeneres weltbild kennen lernen zu können - in meinem mikrokosmos hat das gut funktioniert, hier allerdings :O
ich mag auch nicht mit österreichischen vollproleten in einer ubahn sitzen, ich mag auch keine männer um mich haben, die glauben, dass ich das pupperl bin und sie ja eh genau wissen, was für mich gut ist - komisch dass sich das wesentlich öfters gut situierte österreichische männer dachten - männer raus aus österreich!

und wer sich in den öffentlichen verkehrsmitteln so sehr gestört fühlt: kopfhörer aufsetzen und entspannungsmusik - bevorzugt bitte österreichischer natur - hören, dann muss man sich nicht den bedrohlichen fremden worten aussetzen (oder ein nicht so umweltfreundlicher tipp - auto fahren - so ist und bleibt man untersich ;-))

Grundsätzlich bin ich in vielen Dingen die du schreibst völlig bei dir... Natürlich ist die österreichische Kultur ein Schmelztiegel, da geb ich dir recht.
Manche Dinge lassen mich allerdings den Kopf schütteln...wenn man zb liest, dass es in Volksschulen nur noch Winterlieder und keine Weihnachtlieder mehr geben darf, um den zahlreichen Schülern mit Migrationshintergrund gerecht zu werden. Das ist traurig, oder nicht? Das meine ich mit "meine Kultur ist mir wichtig". Mir würde es jedenfalls nicht im Traum einfallen, meine Kinder in eine Volksschule in Ottakring zu stecken.

Und es ist kein Geheimnis, dass Menschen ewig hier leben, ohne ein Wort deutsch zu sprechen, so etwas verstehe ich nun mal überhaupt nicht. Wenn ich in ein fremdes Land auswandere, muss ich doch die heimische Sprache lernen, das wäre für mich selbstverständlich. Kannst du mir sagen, warum das für viele türkische Mitbürger scheinbar nicht so ist?
Mit der türkischen Tradition kann ich übrigend hauptsächlich aus frauenrechtlicher Sicht nicht- ist so, diese Einstellung wird sich auch nicht ändern.
Ich stelle mir vor, ich ginge in ein muslimisches Land... würde in ein Europäer-Gretzl ziehen, den ganzen Tag laut Austropop hören und grundsätzlich im Minirock herumlaufen, weil zuhause mache ich das ja auch. Verständigung natürlich grundsätzlich in Deutsch, auch Englisch brauche ich auch nicht zu können.
Mein Chef ist übrigens Armenier. Spricht super Deutsch, sowie Englisch und Französisch, arbeitet, zahlt Steuern und seine Kinder sind weltoffene Menschen, die ein sehr westeuropäisches Leben führen. Und er denkt ähnlich über unsere türkischen Mitbürger wie ich.

PS:"Männer raus aus Österreich"- machmal denke ich mir das auch:D
 
ich glaube, das ein Zuviel nie gut ist, eine zu hohe Quote von Leuten aus bestimmten Ländern tut nicht gut, nicht dem Land Österreich und auch nicht den Imigranten,die sich so noch mehr abschotten..
Bei meinem Mann in der Firma sind sehr viele Leute aus Exjugoslawien...der Großteil sehr nett, fleißig und völlig unauffällig, obwohl auch Moslems dabei sind...aber eben "normale" Moslems...die kommen hier auch gut klar..mit den Österreichern....und umgekehrt, wenn es aber zu weit auseinander geht, mit der Mentalität...dann wird es schwierig.........

Wir gestehen unseren Hunden zu, dass sie nicht alle mögen müssen....und wir sollten es auch uns Menschen zugestehen, dass wir nicht alle mögen müssen...:)
 
das wort alltagsrassismus ist für einige hier anscheinend ein fremdwort, ich wünsche niemanden, solche erfahrungen über einen längeren zeitraum zu machen
kein wunder dass nur schlechte erfahrungen überwiegen, positive werden sofort mit dem argument, ja es gibt halt solche und solche vom tisch gewischt damit wieder schön platz für die angeblich große anzahl an nicht integrationswilligen menschen ist.

was ist die österreichische kultur?
woraus setzt sie sich zusammen?
was wurde aus dem ausland übernommen und adaptiert?
wer ist für österreichische kultur verantwortlich: männer oder doch auch frauen? aber waren frauen jahrhundertelang nicht dazu da, haushalt und kinder zu erledigen?
wie soll mit dem menschen, die zwar österr. staatsbürger sind, aber ausländische vorfahren umgegangen werden - was ist denn das für ne verschmelzung?
was ist österreichische musik? - ich möchte meine nachbarn doch das gefühl von "zuhause" schenken können

ich bin nach wien gezogen, um endlich ein offeneres weltbild kennen lernen zu können - in meinem mikrokosmos hat das gut funktioniert, hier allerdings :O
ich mag auch nicht mit österreichischen vollproleten in einer ubahn sitzen, ich mag auch keine männer um mich haben, die glauben, dass ich das pupperl bin und sie ja eh genau wissen, was für mich gut ist - komisch dass sich das wesentlich öfters gut situierte österreichische männer dachten - männer raus aus österreich!

und wer sich in den öffentlichen verkehrsmitteln so sehr gestört fühlt: kopfhörer aufsetzen und entspannungsmusik - bevorzugt bitte österreichischer natur - hören, dann muss man sich nicht den bedrohlichen fremden worten aussetzen (oder ein nicht so umweltfreundlicher tipp - auto fahren - so ist und bleibt man untersich ;-))

*danke*

Noch zu dem Thema "das Boot ist voll": wo soll Österreich in den nächsten Jahren die benötigten Arbeitskräfte hernehmen? Aus dem Ärmel schütteln?

lg Nina
 
*danke*

Noch zu dem Thema "das Boot ist voll": wo soll Österreich in den nächsten Jahren die benötigten Arbeitskräfte hernehmen? Aus dem Ärmel schütteln?

lg Nina

Gute Frage :)
Schon lustig, wenn man bedenkt, dass die österreichische Regierung um Ausländer gebettelt hat, da zu wenig Arbeitskräfte vorhanden waren.

Nur so nebenbei: USA´s Marktwirtschaft würde ohne den Chinesischen Aktien, Wertpapiere, Geschäfte (lega+illegal), usw. zusammen brechen. Und Deutschland´s Hauptstadt wäre ohne den Berliner Türken gar nichts.
 
Wenn man sich Sorgen um den Arbeitsmarkt macht, dann soll man bitte Leute holen oder "einreisen" (blödes Wort) lassen dürfen, die eine Ausbildung haben um ein Defizit decken zu können.
Machen andere Länder genauso.
Klar benötigt jedes Land auch Hilfsarbeiter oder ähnliches, aber ich denke, davon sind mittlerweilen genug da.

Schaut ihr manchmal "Goodbye Deutschland" oder ähnliche Sendungen?
Da gehen oft Deutsche in ein anderes Land ohne Perspektive ohne Geld und wundern sich, warum es ihnen gleich schlecht geht wie zu Hause. Ich kann doch nicht (oder ich bin einfach nicht der Mensch dazu) irgendwohin auswandern ohne konkrete Vorstellungen, ohne Marie und ohne Aussicht auf Job - das kann gut gehen, wenn man Glück hat - tut es aber in den seltensten Fällen - nur mal so nebenbei gesagt....
Und in den wenigsten anderen Ländern gibt es so viele Unterstützungen wie bei uns oder in Deutschland und genau deswegen kommt es bald einer "Überfüllung" nahe - meiner Meinung nach.

Ich denk mir auch, wieso kommen so viele hierher wenn es ihnen im Endeffekt in Österreich eh nicht gefällt - sie mit der Kultur nicht übereinkommen, es ihnen zu blöd ist die Sprache zu lernen und so weiter?
Wißt ihr wie oft ich schon "Scheiss Österreicher" von einem "Ausländer" gehört habe?

Diese allgemeine kritischere Haltung gegenüber fremdländischen Mitbewohnern kommt doch nicht von irgendwo!!!
Aber eigentlich sind wir alle komplett am Thema vorbei geschlittert.
 
Ich denk mir auch, wieso kommen so viele hierher wenn es ihnen im Endeffekt in Österreich eh nicht gefällt - sie mit der Kultur nicht übereinkommen, es ihnen zu blöd ist die Sprache zu lernen und so weiter?
Wißt ihr wie oft ich schon "Scheiss Österreicher" von einem "Ausländer" gehört habe?
leider gibt es immer noch genug die das nicht glauben möchten . das sie das sagen steht nicht in der zeitung ,sondern das wird einem ins gesicht gesagt.:( weil die,die es bei uns schaffen durch arbeit und fleiss würden es zuhause genauso schaffen.
 
Wir haben ja genug arbeitslose hier die wirklich gerne arbeiten würden! ;)

Das ist dann aber wohl das Prinzip der Marktwirtschaft, wenn ein Inländer keinen Job bekommt. Wenn sich 2 Personen um einen Job bewerben, bekommt der bessere, billigere, gescheitere, der, der sich besser qualifizieren kann, den Job. Da ist es egal, wie groß der Arbeitswille oder wer Aus- oder Inländer ist. Und der Arbeitsgeber wird dann auch nicht automatisch dem Ausländer den Job geben, weil er ja ach so arm ist oder dem Inländer, weil der einen "Heimvorteil" hat.
Mit dem Kontra-Argument "Die nehmen uns die Jobs weg" kann ich wirklich absolut nichts anfangen... :(:)
 
Das ist dann aber wohl das Prinzip der Marktwirtschaft, wenn ein Inländer keinen Job bekommt. Wenn sich 2 Personen um einen Job bewerben, bekommt der bessere, billigere, gescheitere, der, der sich besser qualifizieren kann, den Job. Da ist es egal, wie groß der Arbeitswille oder wer Aus- oder Inländer ist. Und der Arbeitsgeber wird dann auch nicht automatisch dem Ausländer den Job geben, weil er ja ach so arm ist oder dem Inländer, weil der einen "Heimvorteil" hat.
Mit dem Kontra-Argument "Die nehmen uns die Jobs weg" kann ich wirklich absolut nichts anfangen... :(:)


Herzchen, da muss ich dir leider widersprechen. Die Unter- und Mittelklassejobs (Also Hilfsarbeiter bis Verkäuferin, Kassierin oÄ) werden nach "Wer ist billiger" ausgesucht. Ausnahmen usw...

Oder glaubst wirklich die Verkäuferin beim Pimkie beantwortet die Frage, ob es das Top in größe 38 gibt, mit "Nur das, was da ist" ohne im lager nachzusehen, weil sie so qualifiziert ist? ;)
Eh klar, weil die gute schlecht qualifiziert ist und 7 Bruttolohn besser als nix sind.
Und wenns zumindest 1 Jahr durchhält kriegst Arbeitslosengeld. Eh supa, oda?
 
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