Arbeitshund versus Begleithund

Manuela, die Poldi und auch andere haben es im Prinzip schon geschrieben...
es geht nicht ums komplette "Wegzüchten" von Eigenschaften, es geht um Dinge, die man als "Familienhund/Begleithund" braucht oder eben nicht mehr braucht.

wenn man mit rassebedingten Eigenschaften nicht umgehen kann, dann ist es einfach nicht der richtige Hund für einen!!! ist das wirklich so schwer zu verstehen - wenn du mit dem enormen Jagdtrieb bei eine Welsh-Terrier nicht zurechtkommts, dann musst du die Finger davon lassen, weil er der falsche Hund ist - genauso wie wenn ich nicht mit dem enormen Wach- u. Schutztriebe bei meinem nicht zuerechtkommen würde - er wäre der falsche Hund für mich :rolleyes:

Astrid hat es gut beschrieben und es trifft den Nagel auf den Kopf ;)


Hier einmal aus Wikipedia:
(über den Welsh Terrier)

Früher war der Jagdtrieb enorm, war ja auch so erwünscht. Auch heute gibt es noch Linien aus jagdlicher Zucht, die diesen haben, bzw. "wüde Hunt" sind.
Was aber in der Stadt bei einer Familie nicht so toll ankommt. Die anderen Eigenschaften, die der Welsh aber hat (lieb, ein Schmuser, lustig und verspielt, läßt sich überall hin mitnehmen, bekommt beim Stiegensteigen oder Wandern keine Dackellähmung, sollte robust und sehr gesund sein (Betonung auf "sollte" - Ausnahmen bestätigen die Regel...:(, wenn er Kinder kennt, ist er ein lustiger Spielgefährte, auch für alte Leute geeignet - alles nach Rassebeschreibung) sind die Eigenschaften, weshalb sich auch Nichtjäger für diese Rasse entscheiden.

dann sollten sie aber auch mit den urtümlichsten Eigenschaften dieses Hundes zurechtkommen oder sich einen anderen Hund suchen - weil die "guten" Eigenschaften haben auch ungefähr 200 andere Hunderassen, die keine Jagdhunde sind :rolleyes:

Wenn also der Jagdtrieb und die Verträglichkeit (oder die Nichtverträglichkeit) an die Anforderung "familientauglich" angepasst wird (heißt ja nicht, komplett eliminiert) - was spricht dagegen?

weil dieses "anpassen" bereits bedenkliche Ausmasse angenommen hat - das spricht dagegen :cool:

Und zum Goldie....bitte, der war früher auch reiner Jagdhund! Und jetzt - wo ist er große Jagdtrieb? Der ist doch nur mehr "Familienhund" (der halt gern ins Wasser geht...)

mittlerweile sind die meisten Golden Retriever nurmehr Schatten ihrer grossen Vergangenheit und die Entwicklung die er genommen hat, ist mehr als traurig - so wie die Entwicklung von noch unzähligen Hunderassen leider in die falsche Richtung gelaufen sind und auch die nur mehr Schatten ihrer selbst sind - Karikaturen die einem leid tun können :mad:
 
@ AstridM & Deikoon:
Ihr habt eh beide Recht. Und auch wieder nicht;)

Hunderassen sind ja nichts, was quasi seit Anbeginn der Menschheit so festgelegt gewesen wäre, sondern sind ja per se schon künstlich herbei geführt.

Wenn ich z.B. nur den TWH hernehme und Wikipedia Glauben schenke (http://de.wikipedia.org/wiki/Tschechoslowakischer_Wolfhund) , dann ist die Geschichte dieses Hunde keine 60 Jahre alt. Also kann von "urtümlich" ja auch keine Rede sein.

Natürlich sollte sich jeder Halter mit den rassetypischen Verhaltensweisen seines Hundes beschäftigen und ihn nur nehmen, wenn er damit zurecht kommt. Logo.
Und genau so selbstverständlich sollten Hunde weder körperlich noch geistig zu Karikaturen ihrer selbst gezüchtet werden. Eh klar.

Aber wenn es nur um die "urtümlichsten" Verhaltensweisen einer Rasse ginge, dann (ich weiß, ich wiederhole mich:o), dann hätten wahrscheinlich 99% aller Halter den falschen Hund. Weil´s ja auch nicht nur darum geht, ob ich als Halter mit den Eigenschaften des Hundes zurecht komme, sondern auch darum, ob der Hund selbst damit zurecht kommt, als Husky zum Bsp. nicht irgendwo im hohen Norden in einem Rudel mit 30 anderen Huskies, sondern in Wien 7 als Einzelhund zu leben.

In Wahrheit tut ja jegliche Zucht nichts anderes, als Hunde an heutige Lebensbedingungen und Aufgaben anzupassen. Zucht als Selbstzweck bzw. nur um die Rasse "zu verbessern" (was immer das auch heißt) funktioniert mMn. nicht, wenn es dafür keinen Bedarf gibt.

Und daher ist es meiner Meinung nach auch legitim als Züchter z.B. Welsh Terrier zu verpaaren, die halt keinen EXTREMEN Jagdtrieb haben. Deshalb muss (bzw. müßte theoretisch) ja noch keine Karikatur herauskommen;)
 
Naja, ich schaue bei meinen Zuchthunden auch, dass sie jetzt nicht die totalen Powerhunde sind...ganz einfach weil ich den "ruhigeren" Typ eher mag.
Aber man kann anhand der Linien ganz gut sehen, welche wirklich viel Power haben und welche eben normal viel..

Wobei man beim Collie ja nicht vergessen darf, dass er schon ewig nimmer als Arbeitshund gezüchtet wird - auch wenn es einige gibt die sehr gut hüten.

Was ich nicht verstehe sind Leute, die sich nen Border vom Bauernhof holen zb. nur dann überrascht sind, das er ihnen die Bude zerlegt weil er nicht hüten kann..
 
@leopold

jede Hunderasse ist eigentlich von Menschenhand geformt, weil von Anbeginn der Zeiten gab es ja keine Hunde wie wir sie kennen.......damit liegst ja nicht falsch :) - aber, jede Hunderasse wurde im Prinzip für spezielle Aufgaben gezüchtet, mit ganz spez. Eigenschaften und genau die will man ihnen jetzt wieder "wegzüchten" weil sie eben nicht zeitgemäss sind, oder halt womöglich in keine Stadtwohnung passen :cool:

Ich gebe dir auch recht, dass die meisten von uns, ihre Hunde auch nicht "ihrer Rasse entsprechend" halten, aber zumindest kommen wir mit ihren Eigenschaften zurecht, ohne das wir den Hunden was wegzüchten wollen.......

der Welsh-Terrier ist jetzt vielleicht ein schlechtes Beispiel für Karikaturen in der Hundewelt, aber schau dir einfach an, was man mit Golden Retrievern, Labradoren, Deutschen Schäferhunden, fast allen Molossern, usw..... gemacht hat - findest diese Entwicklung nicht schlimm??? also ich schon und da ist es mir pers. lieber ich hab einen Hund mit seinen urtümlichen Eigenschaften, als ein lebendes Fass das zur Jagd nimmer zu gebrauchen ist, oder einen Wachhund denn jeder Einbrecher klauen kann :(
 
Das ist schon richtig, aber das war nicht der Punkt, den ich meinte.

Ich wollte ursprünglich wieder einen DSH haben - ich hatte das Glück, mit einem ganz wunderbaren Rassevertreter aufwachsen zu dürfen: eine Rakete beim arbeiten, vielseitig, mutig und hart, kein Hund der sich von jedem alles gefallen lässt, Fremde am eigenen Grundstück toleriert, wenn Herrchen/Frauchen es für ok empfanden, sonst nicht (das wurde ihm nicht beigebracht), mit Artgenossen bedingt verträglich, Jagdtrieb da, aber durch Erziehung kontrollierbar, dennoch ein ganz toller Familienhund, wobei wir Kinder uns aber durchaus an Regeln zu halten hatten, weil es sonst ev. "Bröseln" hätte geben können. Als ich dann nach Züchtern suchte, war ich ziemlich geschockt, was aus diesen vielseitigen Hunden geworden war: ich kann mich (natürlich überspitzt formuliert) entweder zwischen dem schlaftablettenartigen Hochzuchtkrüppel für Möchtegern-Kommissar-Rex-Herrchen und Frauchen oder der extremen Triebsau entscheiden. Den vielseitigen DSH schien es auf den ersten Blick gar nicht mehr zu geben.

Mir kommt das speiben, wenn ich diese überplüschten Fellexplosionen von Border Collies sehe, mehr breite als hohe und träge Labradore, überfreundliche, distanzlose Golden Retriever usw. und alles nur, weil der moderne Stadtmensch heutzutage UNBEDINGT einen Retriever, einen Border Collie, einen weiß der Teufel was braucht, um schick zu sein.

Dass ich als Vollblutjäger nicht zu jedem Weimaraner-Züchter gehe, weil die vom xy seit Jahrzehnten bei der Jagd besonders gute Arbeit leisten und die vom yz etwas weniger anspruchsvoll und eher für Hobbyjäger geeignet sind, ist eh klar. Soweit ich weiß, "produziert" auch nicht jeder Malinois-Züchter Polizei-Diensthunde - die haben auch ihre bewährten Quellen. Aber dass ich Arbeitsrassen so verblöden lasse, dass sie jedem Hinz und Kunz als Modeaccessoire herhalten können, dass ist pervers und das lehne ich absolut ab.

Der TWH ist sicher kein Paradebeispiel, weil er zu Beginn gar kein Zuchtziel hatte, sondern lediglich ein "Experiment" war und dann eigentlich den DSH "tunen" sollte. Urtümlich im Sinne von ur-alte Rasse mit Tradition und lang bewährtem Einsatzgebiet ist er also sicher nicht, urtümlich im Sinne der dem Caniden ureigensten Verhaltensweisen mehr als viele andere, wobei der Einfluss von DSH aus Ostlinien und einer ursprünglich sehr restriktiven Zuchtselektion deutliche Spuren hinterlassen hat. ;) Ich habe ihn aber auch nicht deshalb ausgesucht, sondern weil mich die Kombination "Arbeitsbereitschaft" und "eigener Wille" fasziniert und angesprochen hat (ursprünglich hatte ich mich über den Saarloos informiert, der charakterlich aber überhaupt nicht zu mir passte und somit ganz schnell kein thema mehr war ;)).
 
die diskussion ist ja unter züchterinnen und hundeliebhaberinnen okay. nur die realität schaut anders aus.

mindestens 90 % aller haushalte die hunde halten, brauchen einen gesellschaftshund und machen sich wenig bis gar keine gedanken wofür der hund jemals gezüchtet wurde. sie schauen nur ob er ihnen gefällt.

ich weiss das ist nicht richtig, aber das forum hier spiegelt nicht die realität.

der normalbürger will hübschen hund, macht vielleicht noch einen hundekurs, was eh schon super ist und das wars.

wenn sich der hund nicht in den alltag einfügt landet er entweder im tierschutz, weil er halt nicht in das leben der familie passt, oder noch schlimmer der hund fristet ein schreckliches leben voller unterbeschäftigung und langeweile.


da ist es mir lieber diese hunde werden entweder familientauglicher gezüchtet oder wirklich nur in richtige hände vergeben.

nur ein entfernter bekannter ist z.B. jäger, und hält 2 münsterländer, in der stadt. die wohnen im hinterhof im zwinger und werden mit elektroschockern ruhig gehalten, wenn sie nicht auf die jagd gehen. ??????
 
Darum ging es ja...

wenn man mit rassebedingten Eigenschaften nicht umgehen kann, dann ist es einfach nicht der richtige Hund für einen!!! ist das wirklich so schwer zu verstehen - wenn du mit dem enormen Jagdtrieb bei eine Welsh-Terrier nicht zurechtkommts, dann musst du die Finger davon lassen, weil er der falsche Hund ist

Mein Aaron z.B. hat wenig Jagdtrieb. Sieht man von dem auf Mäusen usw. ab. Ok, er wär Sichtjäger, wenn ein Reh rennt, will er schon nach.
Aber sonst kann er an einem liegenden Hasen vorbeigehen, ohne ihn auch nur zu bemerken (schon mehrmals gehabt).
Dabei ist sein Vater aus jaglicher Zucht, die Mutter hingegen nicht.

Das heißt, es gibt bereits Welshis mit weniger Jagdtrieb! Sind die nun "weniger wert"? Weil ja das Ursprüngliche nicht mehr so vorhanden ist?
Das Restliche, was einen Welsh Terrier so liebenswert macht, das ist ja noch vorhanden.
Eine Rasse ist doch eine Summe an Eigenschaften, oder nicht?
 
Ich bin da recht zwiegespalten - mir widerstrebt der Trend alles passend zu machen extrem.

Wer mit Jagdtrieb, Territorialverhalten ect. nicht umgehen kann, soll sich gefälligst eine Rasse aussuchen, bei der diese Eigenschaften höchstwahrscheinlich nicht oder nur in geringem Maß auftreten. Dieses "ich will aber" weil Rasse xy gerade "in" ist oder "sooo lieb ausschaut" find ich absolut zum speiben. Es sollte in erster Linie darum gehen, den Bedürfnissen des zukünftigen Hundes gerecht zu werden und nicht darum, was am anderen Ende der Leine hängen zu haben, das das eigene Ego aufpoliert (in welcher Art und Weise auch immer). Wenn ich in eine Rasse so verliebt bin, schaffe ich entweder die nötigen Bedingungen und lerne mit möglicherweise problematischen Eigenschaften umzugehen, oder ich muss áuf diese Rasse eben verzichten. Sollten schon kleine Kinder lernen, dass sie nicht immer alles haben können. Es gibt über 300 von der FCI anerkannte Hunderassen, weitere zig von der FCI nicht anerkannte, sowie Unmengen an Mischlingen. Weiters entstehen ja ohnehin immer wieder neue Rassen. Wer da keinen passenden Hund findet, ist mit einem Steiff-Teddybär oder ein Tamagotchi ohnehin besser beraten.

Ich finde es pervers, dass heutzutage - selbst von Hundehaltern - erwartet wird, dass ein Hund außer lieb nur lieb zu sein hat. Hat man einen 4-Beiner, der sich dem Menschen nicht immer sofort freiwillig beugt, der nicht jedem Artgenossen "Hallo" sagen will, der sich nicht von jedem Menschen antatschen lassen möchte usw., ist das Tier entweder abnormal oder sein Mensch unfähig. Früher war bei Weitem nicht alles besser, aber es wurde kein Trara gemacht, wenn 2 Hunde gerauft haben, ein Einbrecher gebissen wurde o.ä.


Andererseits ist letztendlich der Hund derjenige, der unter der perversen und nach 100%iger Sicherheit schreiender, andererseits aber nicht mehr selbst und logisch denkend und handelnder Gesellschaft leiden muss, weil er und sein Halter geschnitten werden, weil er kaum mehr frei laufen darf, weil die rasse-bedingten Bedürfnisse oft nicht befriedigt werden können oder wollen
, er als Accessoire oder Penis-Verlängerung herhalten muss usw. Für die Tiere selbst wäre es möglicherweise tatsächlich besser, wenn man sie den Bedürfnissen der modernen Gesellschaft entsprechend züchtet. Dann allerdings werde ich persönlich vermutlich irgendwann keine Hunde mehr halten...

ich zieh den Hut Astrid :), danke für dein Posting...
 
Darum ging es ja...



Mein Aaron z.B. hat wenig Jagdtrieb. Sieht man von dem auf Mäusen usw. ab. Ok, er wär Sichtjäger, wenn ein Reh rennt, will er schon nach.
Aber sonst kann er an einem liegenden Hasen vorbeigehen, ohne ihn auch nur zu bemerken (schon mehrmals gehabt).
Dabei ist sein Vater aus jaglicher Zucht, die Mutter hingegen nicht.

Das heißt, es gibt bereits Welshis mit weniger Jagdtrieb! Sind die nun "weniger wert"? Weil ja das Ursprüngliche nicht mehr so vorhanden ist?
Das Restliche, was einen Welsh Terrier so liebenswert macht, das ist ja noch vorhanden.
Eine Rasse ist doch eine Summe an Eigenschaften, oder nicht?

na sicher ist er "nicht weniger" wert - hab ich ja auch nie behauptet!!

es soll ja auch Presa Canario mit nur ganz wenig, bis kaum vorhandenen Schutztrieb geben..........:)
 
der Welsh-Terrier ist jetzt vielleicht ein schlechtes Beispiel für Karikaturen in der Hundewelt, aber schau dir einfach an, was man mit Golden Retrievern, Labradoren, Deutschen Schäferhunden, fast allen Molossern, usw..... gemacht hat - findest diese Entwicklung nicht schlimm??? also ich schon und da ist es mir pers. lieber ich hab einen Hund mit seinen urtümlichen Eigenschaften, als ein lebendes Fass das zur Jagd nimmer zu gebrauchen ist, oder einen Wachhund denn jeder Einbrecher klauen kann :(

Ja natürlich.
Die extremen Auswüchse bei vielen Rassen sind entsetzlich.
Aber wenn es z.B. möglich ist, heutzutage Molosser zu züchten, die nur noch riesig, unbeweglich und dämlich sind (und in meinen Augen auch noch schiach:o ), dann muss es doch auch möglich und legitim sein, z.B. mehr "Deikoons" zu züchten - "elfenhaft" beweglich:D, grundsätzlich freundlich und dennoch so gescheit, sich nicht stehlen zu lassen bzw. allein durch seine wachsame Präsenz Einbrecher abzuschrecken (er muss sie ja ned glei fressen, nur um urtümlich zu sein:D )

Familientauglich ist ja nicht gleichzusetzen mit völlig deppat:D

Und ich kenne inzwischen wieder etliche Golden Retriever, die absolut familientauglich sind, auch mal einen Tag auf der Couch aushalten und mit denen trotzdem viel gemacht werden kann und wird.
 
Ja natürlich.
Die extremen Auswüchse bei vielen Rassen sind entsetzlich.
Aber wenn es z.B. möglich ist, heutzutage Molosser zu züchten, die nur noch riesig, unbeweglich und dämlich sind (und in meinen Augen auch noch schiach:o ), dann muss es doch auch möglich und legitim sein, z.B. mehr "Deikoons" zu züchten - "elfenhaft" beweglich:D, grundsätzlich freundlich und dennoch so gescheit, sich nicht stehlen zu lassen bzw. allein durch seine wachsame Präsenz Einbrecher abzuschrecken (er muss sie ja ned glei fressen, nur um urtümlich zu sein:D )

Familientauglich ist ja nicht gleichzusetzen mit völlig deppat:D

Und ich kenne inzwischen wieder etliche Golden Retriever, die absolut familientauglich sind, auch mal einen Tag auf der Couch aushalten und mit denen trotzdem viel gemacht werden kann und wird.

also das wilst jetzt ned wirklich :eek: oder doch :eek::D

hearst ich weiss nicht, ob der "familientauglich" gezüchtet wurde, oder ob ich ihn so vertrottelt hab, dass er halt so ist wie er ist :o........ich kanns dir echt nicht sagen :D

aber die meisten seiner Verwandten sind wie er, freundlich und nett, aber wenns darauf ankommt, dann sind sie hervorragende Wachhunde.........wobei Deikoon es nie gelernt hat, der ist einfach so.........ich war selber vor vielen Jahren erstaunt, welches Potential in meinem Hund steckt, wo ich nie damit gerechnet hab........er ist ein sehr perfekter Wachhund, also denke ich das man sehr wohl darauf geachtet hat, ihm seine Instinkte nicht wegzuzüchten und ich die halt in die richtigen Bahnen gelenkt habe

mit der restlichen Molossergeschichte hast recht, schlimm wie die Hunde mittlerweile ausschauen und wie weit die von ihrem Ursprung bereits weg sind :mad:
 
Ich kenn mich viel zu wenig mit Genetik aus, als dass ich beurteilen könnte, wie schnell und wie effektiv man z.B. Jagdleidenschaft "wegzüchten" könnte.
Meiner Meinug nach sollte man sich mit dem ursprünglichen Zuchtzweck auch auseinandersetzen, wenn einem der Züchter sagt, man hätte da schon einiges verändert.

Vor kurzem hat ein 3-jähriger Border Terrier einen neuen Platz gesucht, weil er die Nachbarskatze getötet hat. Mir tuts natürlich leid um die Katze, aber ich ärgere mich auch sehr über die Besitzer, denn sogar im banalsten Rasseratgeber steht, dass Border Terrier "raubzeugscharf" und zwar mit eigenen Katzen zu vergesellschaften sind, aber bei fremden immer Vorsicht geboten ist. Welch große Überraschung kann das dann gewesen sein? Überhaupt fällt mir auf, dass viele Leute Border Terrier wegen ihrer "handlichen Größe" haben wollen - da denk ich mir schon, dass das vielen Terriern zum Verhängnis wird. Die meisten Border Terrier sind lieb und nett zu Menschen - das ist die eine Seite - und die andere ist, dass sie oft nicht ganz verträglich mit Artgenossen und sehr jagdfreudig sind. Man kriegt aber immer nur das ganze Paket und nicht einen Teil davon. Ich weiß nicht, ob manche Borderln vielleicht ein schöneres Leben hätten, wenn sie nur mehr lieb und nett und nicht mehr schneidig wären?
Für Terrierliebhaber wie mich, wär das schade, denn ich schätze gerade diese Kombination aus Kuscheltier und wildem Kerl. Denn natürlich lernt ein Hund mit Ambitionen (egal in welche Richtung) leichter lieber und schneller, als einer ganz ohne. Da ich mich selber sehr gern draußen aufhalte und Wald und Tiere liebe, wär ein Hund ohne Jagdtrieb, der sich nicht für Spuren interessiert und dann auchmal aufdreht, für mich nur halb so begehrenswert wie ein Hund, der zwar ausschaut wie ein Terrier, aber keiner ist. Für andere ist es aber vielleicht sogar umgekehrt und ein "Border Terrier light" hätte größere Auswahlmöglichkeiten in Bezug auf seinen Lebensplatz.
 
Ich finde es nicht schlecht, sondern schlicht nötig, wenn die Zucht sich anpasst. Aber man muss vernünftige und anspruchsvolle neue Zuchtziele definieren, nicht nur hübsche, harmlose, doofe Plüschhunde produzieren.

Zucht nach Wesensmerkmalen ist viel schwieriger als nach äusseren Merkmalen wie Größe, Haarkleid etc., die Heritabilität ist viel geringer einerseits, und "Wesen" ist ja auch gar nicht so leicht objektiv zu beurteilen.:confused:

Aber zum Beispiel Border: da könnte ich mir eine Anpassung vorstellen, in dem man bei den nicht jagdlich geführten Linien auf eine abnehmende "Raubzeugschärfe" hin selektiert, bei gleichzeitigem Erhalt der sonstigen typischen Terrier-Eigenschaften, des Temperaments, der Eigenständigkeit - was auch immer einen Border so ausmacht.

Sicher falsch ist es so, wie es jetzt bei den nicht-mehr-Irgendwas-Arbeitshunden läuft: es wird fast nur noch auf Aussehen selektiert, und die ursprüngliche gezielte Selektion auf Wesens- und Charaktereigenschaften bleibt völlig auf der Strecke, anstatt mit mindestens der gleichen Strenge, nur eben angepasst mit leicht verändertem Ziel durchgeführt zu werden.
 
der DSH Züchter meiner Hündin meinte er hat mal einen Wurf gehabt die waren sogar zu ihm als Junghunde sehr mit Vorsicht zu geniessen. Für ihn kein Problem aber einem Ersthundehalter hätte er sie nicht vermittelt und es hat 3 - 5 Generationen gebraucht und er hat sehr sanfte und ruhige Rüden dazu gebraucht um das wieder rauszuzüchten.

Mich interessiert dieses Thema schon sehr. Ich bin zwar ohne Hund aufgewachsen, der Nachbar hatte aber 2 Schäfer. Mir wurde immer schon gesagt, greif nicht durch den Zaun, oder geh alleine auf das Grundstück. Wenn der Besitzer dabei war (und die klebten an ihm) waren es superliebe Hunde, sonst hab ich mich an die Regeln gehalten und ich hatte keinen Kratzer oder sonst was aber ich hatte stundenlanges Vergnügen die beiden und auch den Besitzer zu beobachten.

Als ich dann meinen Mann kennenlernte haben wir nach einer Katze einen Cockerspaniel gehabt und jetzt endlich meine ersehnte Schäferhündin. Mein Mann ist mit einem Cocker und einem DSH gross geworden.

Ich sehe jetzt schon einige DSH Züchter (mit 3 bin ich befreundet) die wieder die Schäfer wie man sie kennt und liebt züchten.

Ich habe aber bevor ich mir meine Hündin geholt habe sehr genau die Rassenbeschreibungen etc. angesehen. Nur die treffen ja jetzt fast schon auf alle Hunderassen zu. Familienhund steht bei allen dabei.

Ich hab zwar nicht den Sporthund (allein schon durch ihre ED) aber das habe ich auch nicht gewollt. Diese wirklichen Arbeitslinien habe ich mir gar nicht zugetraut und würde das noch immer nicht mich trauen.
Meine Hündin ist aber schon das was ich mir vom DSH erwartet habe. Ich kann Besuch haben, sie ist nicht die Schmuserin und kommt begrüssen. Sie wartet ab, manchmal kommt sie und manchmal auch nicht. Aber wir hatten jetzt erst Arbeiter im Haus, das war kein Problem. Auch als ein Freund bei uns Fliesen verlegte und wir kurz weg mussten war es kein Thema.
Ich erwarte aber nicht dass sie alle Hunde mag bzw. sich auch von allen angreifen lässt. Nur ich erwarte schon dass wenn ich jemanden ins Haus lasse dass sie denjenigen dann als Besuch ansieht und ihn nicht bedrängt etc. Ist bei uns auch bei Bescherkinder kein Thema.

So habe ich DSH in meiner Kindheit kennen gelernt und so habe ich jetzt mit meiner Hündin einen daheim.

Ich kann sie überall mithinnehmen der ideale Begleithunde, Arbeitshund hingegen ist sie nicht. Zwar mit Feuereifer bei der Sache, wir arbeiten an UO und Obidience und etwas Fährte aber nicht so wie diese extrem triebigen Arbeitslinien.

Astrid hat das mMn sehr gut beschrieben. Wenn ich spazieren gehe sehe ich fast nur mehr die schokobraunen Labis (meist mit Rottweilerbreiter Brust) und wuschelzottigen Goldis. Die Goldis die ich mir vor 15 Jahren angesehen habe, da liegen Welten dazwischen. Ich bin als Schäferfreundin sehr sehr froh dass bei den Schäferzüchter schon viele wieder auf einem für mich besseren Weg sind (vor allem die langhaarigen - auf die ich ja so stehe)
 
Ich finde es nicht schlecht, sondern schlicht nötig, wenn die Zucht sich anpasst. Aber man muss vernünftige und anspruchsvolle neue Zuchtziele definieren, nicht nur hübsche, harmlose, doofe Plüschhunde produzieren.

Zucht nach Wesensmerkmalen ist viel schwieriger als nach äusseren Merkmalen wie Größe, Haarkleid etc., die Heritabilität ist viel geringer einerseits, und "Wesen" ist ja auch gar nicht so leicht objektiv zu beurteilen.:confused:

Aber zum Beispiel Border: da könnte ich mir eine Anpassung vorstellen, in dem man bei den nicht jagdlich geführten Linien auf eine abnehmende "Raubzeugschärfe" hin selektiert, bei gleichzeitigem Erhalt der sonstigen typischen Terrier-Eigenschaften, des Temperaments, der Eigenständigkeit - was auch immer einen Border so ausmacht.

Sicher falsch ist es so, wie es jetzt bei den nicht-mehr-Irgendwas-Arbeitshunden läuft: es wird fast nur noch auf Aussehen selektiert, und die ursprüngliche gezielte Selektion auf Wesens- und Charaktereigenschaften bleibt völlig auf der Strecke, anstatt mit mindestens der gleichen Strenge, nur eben angepasst mit leicht verändertem Ziel durchgeführt zu werden.

Ja, dem kann ich mich anschließen.
 
ich glaub nicht, dass zuchtänderungen erstrebenswert sind. vielleicht sollten sich die menschen einfach erkundigen oder ganz einfach anpassungsfähig sein.

ich mein ehrlich, was soll ein mischlingshundehalter machen :rolleyes:? der kann auch nur schauen was er bekommen hat und damit umgehen lernen :cool:.

bez. border und abgabe.... also wenn asta eine katze töten würde, würd ich sie trotzdem nicht abgeben aber dafür sorgen, dass das nicht mehr vorkommen kann. der border wäre vermutlich sowieso abgegeben worden nur war dies wahrscheinlich der auslöser?
 
Leider passt sich der Mensch nirgendswo mehr an.....es wird alles für den Menschen passend (bequemer) gemacht...die Autos haben immer mehr aufwendige Technik, damit sich der Mensch nicht mit seiner Geschwindikeit und mit seinem Fahrverhalten auseinander setzten muss, die Geschäfte sind immer länger offen, damit sich der Mensch nicht damit auseinander setzten muss, was er am Wochenende braucht...sondern er kann einfach losgehen, wenn er was will....die Medizin richtet, was der Mensch kaputt macht...durch rauchen, saufen, Extremsportarten etc..

und deshalb wird es als selbstverständlich angesehen, das Tiere sich auch an die menschl. Bedürfnisse anzupassen haben....
 
@Andrea, was du schreibst, wäre völlig richtig, wenn es um Wildtiere ginge.
Die sollen sich nicht anpassen müssen, im Gegenteil, wir müssen darauf achten, den ihnen zustehenden Lebensraum nicht immer weiter zu zerstören ( worüber sich unsere Urenkerl dann auch freuen, nebenbei.... )
Aber bei durch künstliche Auslese geschaffenen Hunderassen - die wurden damals so gezüchtet, dass sie zu den damaligen Bedingungen passten, wieso soll man die jetzt nicht den geänderten Lebensumständen anpassen wollen, soweit es halt zum beiderseitigen Vorteil Sinn macht?
 
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