Arbeitshund versus Begleithund

Also ich seh da verschiedene Ansatzpunkte.

Zum einen find ich die ganze Diskussion a bissl komisch, weil die ganze Hundezucht ja schon an sich ein Herummanipulieren ist. Jeder Züchter vertritt zumindest minimal verschiedene Schwerpunkte in seiner Zuchtauslegung, auch wenn der Standard einen Rahmen vorgibt.

Ich finde auch z.B. nichts verwerfliches dran bei der Selektion von Zuchttieren teilweise auch Sozialverhalten bzw. Familientauglichkeit miteinzurechnen. Bei vielen Hunden ist das doch heute auch notwendig und dafür müssen jetzt ja nicht zwangsläufig irgendwelche rassetypischen Eigenschaften "weggezüchtet" werden.

Viel bedenklicher find ich dann, wenn wirklich optische Punkte als oberstes Zuchtziel hervorgehoben werden und die Leute nicht mal mehr eine Ahnung haben, was der ursprüngliche Verwendungszweck dieser Hunde ist.
Nur so als Beispiel: Ich hab grad erst entdeckt, dass es auch blaue Weimaraner gibt, dieser Farbschlag ist aber bei uns nicht anerkannt. So, diese Hunde sind wahre Hingucker, geb ich zu. Aber wenn ich dann auf der Züchterseite lese: "unter keinen Umständen in Jägerhände", dann frag ich mich schon, was das jetzt für einen näheren Sinn macht.

Außerdem find ich es schon wichtig, dass ein Hund theoretisch seinen angestammten Aufgaben noch nachkommen könnte, was z.B. bei vielen Labbies, die aussehen wie rollende Fässer, sicher nicht mehr möglich ist. Aber das hat meiner Meinung nach was mit Erhaltung der Gesundheit zu tun, was in meinen Augen sowieso die höchste Priorität besitzen sollte, wenn man Hunde züchtet.

Lg Selina
 
Das Augenmerk in der Zucht darauf zu legen, dass bestimmte Veranlagungen einer Rasse eher vermindert statt vergrößert werden, da sie in der heutigen Zeit nicht mehr wirklich gebraucht werden, was sollte dagegen sprechen?

Wer weiß denn, ob bestimmte Eigenschaften auch zukünftig nicht mehr gebraucht würden? In der Nutzpflanzen/Nutztierzucht hat ja so eine Verdrängung spezieller Rassen und Stämme mit ganz speziellen Eigenschaften zugunsten weniger "moderner Sorten" mit weitgehender Uniformität (entsprechend dem großstadttauglichen, triebarmen Allerweltshund) schon vor 50 Jahren stattgefunden. Und heute ist man verdammt froh, daß es Enthusiasten gab, die entgegen dem Zeitgeschmack das genetische Erbe alter Rassen erhalten haben, weil man darauf zurückgreifen kann.

Nichts anderes ist es mit Hunderassen. Was einmal zerstört ist. läßt sich mit allem Bedauern nicht zurückholen...
 
ein klares NEIN!!!

ein Hr. Schuhmacher geht ja auch nicht mit einem Fiat Punto auf die Rennstrecke.

Hunde die aus reinen Arbeitslinien kommen sollen auch arbeiten dürfen und haben nichts ineiner Familie zu suchen wo sie nur vermenschlicht und pedüddelt werden.

Genau da passieren danns chnell beißunfälle da diese dort meist total unterfordert sind.

Wenn der Fiat Punto entsprechend aufgemotzt ist, gewinnt ein Hr. Schumacher auch damit ;)
Ich hatte immer Schäfer aus Arbeitslinien...die genauso Familienhunde waren, das eine schliesst das andere nicht aus.

Unter einem guten Züchter verstehe ich jemanden, dem in erster Linie die Gesundheit seiner Hunde am Herzen liegt...das Wegzüchten von rassespezifischen Eigenschaften halte ich für falsch.
 
So ist es. Einschränken oder Aufhalten könnte man es nur, wenn Hunde wirklich nur an Menschen vergeben würden, die genau die Anforderungen haben, die der Hund durch seine "rassetypischen Eigenschaften" erfüllt. Und dann gäbe es halt sehr wenige Hunde in unserer heutigen Gesellschaft;) Oder "brauchst" du einen Molosser? Wahrscheinlich genau so wenig oder genau so viel wie ich einen Jagdhund. Wir bemühen uns halt, die Anforderungen der Hunde zu erfüllen.

Mich stört auch das ständige Betonen, wie durch die Zucht die Rasse verbessert wird und die tollen Eigenschaften erhalten werden. Ja wo bitte? Man braucht sich doch nur Fotos von Schäferhunden, Doggen etc. von vor 100 Jahren und jetzt anschauen. Und wer da eine "Verbesserung" sieht, muss blind sein.;)

(Aber klar liegts auch am Halter, sich die richtige Rasse auszusuchen. Und sich ned einen Border/ Schäfer/ DK aus Leistungszucht nehmen, wenn man eigentlich nur einen Hund will, mit dem man in High Heels Flanieren kann;))

es geht eigentlich nicht darum, was wir brauchen, sondern das wir rassespezifische Merkmale einfach wegzüchten - nur damit die Hunde unseren Vorstellungen entsprechen und WIR keinen Stress mit den urtümlichen Eigenschaften haben - genau das finde ich aber falsch!!!

Vor langer Zeit gab es so eine Diskussion in einem Molosserforum, wo man den Hund einfach so aus einem Garten gestohlen hat.........eine absolut traurige Entwicklung, weil Molosser sind Wach- und Schutzhunde und dafür gezüchtet, dass sie Haus und Hof bewachen, nicht aber sich selber klauen zu lassen :cool::(.......die meisten entsinnen sich gar nicht mehr an ihre urtümlichen Sinne, weil man sie eben weggezüchtet hat, damit sie weniger Stress machen und sie leichter führbar wurden :mad: - nicht meine Vorstellung von einem Molosser :cool: - und so ist eben bei fast allen Rassen, wo ich mit meiner Vermutung auch nicht falsch liegen werde, dass sie bereits stark verändert wurden, nur um zeitgemäss zu sein :(
 
es geht eigentlich nicht darum, was wir brauchen, sondern das wir rassespezifische Merkmale einfach wegzüchten - nur damit die Hunde unseren Vorstellungen entsprechen und WIR keinen Stress mit den urtümlichen Eigenschaften haben - genau das finde ich aber falsch!!!

Ja aber genau DAS ist doch das Wesen und der Ursprung JEDER Rassehundezucht. Etwas zu züchten, was WIR brauchen.


Vor langer Zeit gab es so eine Diskussion in einem Molosserforum, wo man den Hund einfach so aus einem Garten gestohlen hat.........eine absolut traurige Entwicklung, weil Molosser sind Wach- und Schutzhunde und dafür gezüchtet, dass sie Haus und Hof bewachen, nicht aber sich selber klauen zu lassen :cool::(.......die meisten entsinnen sich gar nicht mehr an ihre urtümlichen Sinne, weil man sie eben weggezüchtet hat, damit sie weniger Stress machen und sie leichter führbar wurden :mad: - nicht meine Vorstellung von einem Molosser :cool: - und so ist eben bei fast allen Rassen, wo ich mit meiner Vermutung auch nicht falsch liegen werde, dass sie bereits stark verändert wurden, nur um zeitgemäss zu sein :(

Eben!

Aber Gegenfrage: Warum sollte man Hunde züchten, die Eigenschaften haben, mit denen heute kaum jemand mehr zurecht kommt? Für die es keinen "Job" gibt und keinen Bedarf?
 
also ich sehe das nicht so, das züchter ihre rasse
auf " familentauglich " züchten bzw selektieren...

Familienhunde simd die hunde, die von klein auf in einer
familie leben, gut erzogen sind, grenzen auf beiden seiten
eingehalten werden usw...

da denke ich egal welche rasse oder mischling-
fast jeder kann ein " begleithund " werden/sein

bei RR wird sicherlich nicht nach familientauglichkeit selektiert
sondern es werden die rassemerkmale, gesundheit, standard, und charaktereigenschaften verpaart ...RRs sind relativ ursprünglich und
das bis heute ...
 
Zucht heißt ja, das Tier so "modellieren", wie es dem aktuellen gesellschaftlichen Bedarf entspricht.

Die Zuchtziele müssen daher heute teilweise drastisch anders aussehen als früher! Teilweise aber auch nicht, die Anforderungen an einen echten Jagdhund werden sich nicht so stark geändert haben wie die an einen reinen Gesellschaftshund.

Grundsätzlich finde ich es nicht schlimm, sondern einfach nötig, wenn sich bei manchen Rassen das Zuchtziel ändert, oder sich 2 Linien herausbilden.
Schlimm ist es nur, wenn bei der einen Linie dann nur auf das Aussehen geachtet wird, und der Charakter vergessen. Denn eigentlich sollte gerade bei einem "Familienhund" Wesen und Charakter weit im Vordergrund stehen, dann kommt die Gesundheit, denn nur ein gesunder Hund ohne Schmerzen ist gut gelaunt und verträglich, und dann erst das Aussehen. Das ist heutzutage doch die größte Herausforderung an einen Hund, das Dasein als "Familienhund"!

Dem endlich züchterisch Rechnung zu tragen wäre absolut wünschenswert.
 
Ja aber genau DAS ist doch das Wesen und der Ursprung JEDER Rassehundezucht. Etwas zu züchten, was WIR brauchen.

welchen Hund braucht Otto-Normalverbraucher (was ja die überwiegende Mehrheit ist!!!) wirklich???? wir halten uns Hunde, weil wir Hunde lieben und mit ihnen leben wollen, aber BRAUCHEN würden wir eigentlich nicht mal einen Mops, wenn man ganz genau ist :cool::p

Aber Gegenfrage: Warum sollte man Hunde züchten, die Eigenschaften haben, mit denen heute kaum jemand mehr zurecht kommt? Für die es keinen "Job" gibt und keinen Bedarf?

da es ungefähr 400 verschiedene Rassen gibt, könnten wir nach diesen Posting gut 2/3 Hunderassen auflassen und aufhören zu züchten...........wozu auch, braucht ja eh keiner ;)
 

na eben zum Beispiel die von Deikoon erwähnten Molosser.
Wobei da mMn ja nicht das Problem ist, dass die Hunde grundsätzlich zu freundlich gezüchtet werden, sondern dass sie (viele) immer größer, immer unbeweglicher, immer kränker gezüchtet werden....

da es ungefähr 400 verschiedene Rassen gibt, könnten wir nach diesen Posting gut 2/3 Hunderassen auflassen und aufhören zu züchten...........wozu auch, braucht ja eh keiner ;)

Möglicherweise;)
Nein im Ernst, viele der 400 Hunderassen sind ja sowieso völlig künstlich und unterscheiden sich mehr durch Farbe, Fell als tatsächlich durchs Wesen und "Einsatzgebiet"

Und nur weil es jetzt seit 100 Jahren 350 oder 400 verschiedene Rassen gibt - was heißt das für das Lebewesen Hund? In 100 Jahren gibt es wahrscheinlich weitere 100 neue Rassen.....
Und wenn der Elo mal anerkannt wird, dann muss ich in schützen? So lange er nicht anerkannt ist, ist er ein Bastardl?

Wenn weniger auf Farbe, Größe etc gezüchtet und geachtet würde, sondern WIRKLICH mehr auf Gesundheit und Wesen, bräuchte man diese Diskussion vermutlich gar nicht führen.
 
na eben zum Beispiel die von Deikoon erwähnten Molosser.
Wobei da mMn ja nicht das Problem ist, dass die Hunde grundsätzlich zu freundlich gezüchtet werden, sondern dass sie (viele) immer größer, immer unbeweglicher, immer kränker gezüchtet werden....

ich geben dir vollkommen recht - bzgl rassen.
ich bin auch der meinung, das wir viel zu viele " rassehunde " haben-
bzw hunde in unseren breitengrade, die wir hier " nicht " brauchen
zB , thai ridgeback dog oder akbash



Wenn weniger auf Farbe, Größe etc gezüchtet und geachtet würde, sondern WIRKLICH mehr auf Gesundheit und Wesen, bräuchte man diese Diskussion vermutlich gar nicht führen.

danke :-)
 
Grundsätzlich ist es mir lieber, ein Hund wird ""gesellschaftstauglicher"" gezüchtet, als anders rum....reine Arbeitslinien bringen eben auch immer wieder Hunde hervor, die nicht wirkich den Ansprüchen genügen, aber sehr schwer in die Alltagswelt eingefügt werden können..z.B. Bordercollie - wo dann der Hütetrieb für die Arbeit zuwenig, für den Alltag aber viel zu hoch ist...

Ich finde der Züchter hat die Aufgabe zuerst auf Gesundheit und WEsen zu schauen, dann erst auf Aussehen und Eigenschaften die z.B. ein Arbeitshund braucht...

Hunde die blöd im Kopf sind, weil sie einen total übersteigerten Jagdtrieb rein gezüchtet bekommen haben, oder einen total übertriebenen Hütetrieb...sind weder für die Arbeit, geschweige den für den Alltag geeignet...

Früher hat man Hunde, die nicht ""funktionierten"" selektiert, indem man sie erschossen hat...besonders bei Jagdhunden....sprich war einer nicht zu bändigen, oder zeigte zuwenig Interesse ..beng...das galt auch bei HSH- in der Türkei wird das ja noch immer so gemacht, ein HSH wie der Kangal hat die Aufgabe die Herden vom Dorf und die Leute zu beschützen, zeigt er seinen Schutztrieb gegenüber den Leuten vom Dorf ist er tot...
 
Grundsätzlich ist es mir lieber, ein Hund wird ""gesellschaftstauglicher"" gezüchtet, als anders rum....reine Arbeitslinien bringen eben auch immer wieder Hunde hervor, die nicht wirkich den Ansprüchen genügen, aber sehr schwer in die Alltagswelt eingefügt werden können..z.B. Bordercollie - wo dann der Hütetrieb für die Arbeit zuwenig, für den Alltag aber viel zu hoch ist...

wie willst du einen zB jagdhund " gesellschaftlicher " züchten?
wenn ich einen " gesellschafthund " möchte, dann muss ich mir
eben bewusst werden, das der Thai zB sehr urtypisch ist
und sicherlich nicht DER " gesellschaftshund " ist

Ich finde der Züchter hat die Aufgabe zuerst auf Gesundheit und WEsen zu schauen, dann erst auf Aussehen und Eigenschaften die z.B. ein Arbeitshund braucht...

gebe ich dir vollkommend recht-
nur, die rassemerkmale die diese rasse ausmacht, soll natürlich bestehen bleiben..:-)

Hunde die blöd im Kopf sind, weil sie einen total übersteigerten Jagdtrieb rein gezüchtet bekommen haben, oder einen total übertriebenen Hütetrieb...sind weder für die Arbeit, geschweige den für den Alltag geeignet....

richtig - aber einen jagtrieb hineinzüchten :confused:
entweder der hund hat einen oder eben nicht. '
und wenn ich reine jagdhundelinie habe, dann geht dieser würf
eben nur in jägerhände, punkt! da muss sich der züchter
eben schon ganz genau die gedanken machen, WAS er mit soeinem wurf
bbewirken will - ansonsten eben lassen...

Früher hat man Hunde, die nicht ""funktionierten"" selektiert, indem man sie erschossen hat...besonders bei Jagdhunden....sprich war einer nicht zu bändigen, oder zeigte zuwenig Interesse ..beng...das galt auch bei HSH- in der Türkei wird das ja noch immer so gemacht, ein HSH wie der Kangal hat die Aufgabe die Herden vom Dorf und die Leute zu beschützen, zeigt er seinen Schutztrieb gegenüber den Leuten vom Dorf ist er tot...

und :confused:
 
wie willst du einen zB jagdhund " gesellschaftlicher " züchten?
wenn ich einen " gesellschafthund " möchte, dann muss ich mir
eben bewusst werden, das der Thai zB sehr urtypisch ist
und sicherlich nicht DER " gesellschaftshund " ist


Ich finde der Züchter hat die Aufgabe zuerst auf Gesundheit und WEsen zu schauen, dann erst auf Aussehen und Eigenschaften die z.B. ein Arbeitshund braucht...



richtig - aber einen jagtrieb hineinzüchten :confused

entweder der hund hat einen oder eben nicht. '
und wenn ich reine jagdhundelinie habe, dann geht dieser würf
eben nur in jägerhände, punkt! da muss sich der züchter
eben schon ganz genau die gedanken machen, WAS er mit soeinem wurf
bbewirken will - ansonsten eben lassen...ich meine einen übertriebenen Jagdtrieb :), solche Hunde sind selbst in Jägerhand nicht mehr händelbar..weil sie absolut nicht führbar sind, wenn sie von der Leine runter kommen...



und :confused:
ich meine damit, dass so früher selektiert wurde...Hunde die nicht der gewünschten Norm entsprachen, überlebten nicht..
 
ich weiss :)
aber für gut heisse ich das nicht ...

ich weiss auch, das es heute noch so ist ...
zB RR mit DS werden umgebracht :mad:

menschen eben ....:mad: :rolleyes:

für Gut heiße ich das auch nicht...aber es war eben ein konsequenter Weg..sonst würde es wohl viele Rassen nicht so geben, wie sie jetzt sind..schätze ich mal...

was ist DS beim RR ?
 
na eben zum Beispiel die von Deikoon erwähnten Molosser.
Wobei da mMn ja nicht das Problem ist, dass die Hunde grundsätzlich zu freundlich gezüchtet werden, sondern dass sie (viele) immer größer, immer unbeweglicher, immer kränker gezüchtet werden....

auch das war nicht die Ursprungsfrage!!!

es ging darum, dass man Hunde rassespezifische Merkmale einfach wegzüchtet, damit sie "zeitgemäss" werden.......das Hunderassen immer kranker, unbeweglicher, grösser, usw.... gezüchtet werden, dass wissen wir ja alle...........nur um das geht es in dem Thread nicht :rolleyes:

und was das "zu freundlich" angeht - auch Deikoon ist eigentlich zu freundlich, weil er entgegen jeder Beschreibung sehr offen und freundlich zu Menschen ist, statt reserviert bis unfreundlich - etwas worüber ich aber nicht unglücklich bin und das ich auch immer gefördert habe, dass er so ist wie er ist - trotzdem hat er nicht vergessen, wozu er gezüchtet wurde und es wäre nicht besonders mutig bei uns einzubrechen, sondern es wäre besonders dumm.........er versteht dann nämlich keinen Spass - ein Verhalten das bei diesen Hunden immer erwünscht war und das bei einigen Vetretern schon weggezüchtet wurde :cool:


Wenn weniger auf Farbe, Größe etc gezüchtet und geachtet würde, sondern WIRKLICH mehr auf Gesundheit und Wesen, bräuchte man diese Diskussion vermutlich gar nicht führen.
kann ich dir fast zustimmen, weil auch ich möchte das man gesunde, wesensfeste Hunde züchtet - nur, als das hat nix damit zu tun, dass man Hunden ihre ursprünglichsten Eigenschaften einfach wegzüchtet - nochmal, ein Molosser der aus einem Garten gestohlen werden kann, ist nicht wesensfest sondern eine Karikatur und nur noch zu bedauern ......nichts mehr übrig, von diesen starken, edlen und doch sehr anmutigen Hunden.......eine Entwicklung, die mich mehr wie bestürzt :cool: und all das kannst auf jede beliebige Hunderasse umlegen :cool:
 
Manuela, die Poldi und auch andere haben es im Prinzip schon geschrieben...
es geht nicht ums komplette "Wegzüchten" von Eigenschaften, es geht um Dinge, die man als "Familienhund/Begleithund" braucht oder eben nicht mehr braucht.

Hier einmal aus Wikipedia:
(über den Welsh Terrier)


Ursprünglich ein Jagdhund, wird der Welsh Terrier heute meist als Familien- und Begleithund gehalten, aber weiterhin auch jagdlich geführt.

Früher war der Jagdtrieb enorm, war ja auch so erwünscht. Auch heute gibt es noch Linien aus jagdlicher Zucht, die diesen haben, bzw. "wüde Hunt" sind.
Was aber in der Stadt bei einer Familie nicht so toll ankommt. Die anderen Eigenschaften, die der Welsh aber hat (lieb, ein Schmuser, lustig und verspielt, läßt sich überall hin mitnehmen, bekommt beim Stiegensteigen oder Wandern keine Dackellähmung, sollte robust und sehr gesund sein (Betonung auf "sollte" - Ausnahmen bestätigen die Regel...:(, wenn er Kinder kennt, ist er ein lustiger Spielgefährte, auch für alte Leute geeignet - alles nach Rassebeschreibung) sind die Eigenschaften, weshalb sich auch Nichtjäger für diese Rasse entscheiden.

Wenn also der Jagdtrieb und die Verträglichkeit (oder die Nichtverträglichkeit) an die Anforderung "familientauglich" angepasst wird (heißt ja nicht, komplett eliminiert) - was spricht dagegen?

Und zum Goldie....bitte, der war früher auch reiner Jagdhund! Und jetzt - wo ist er große Jagdtrieb? Der ist doch nur mehr "Familienhund" (der halt gern ins Wasser geht...)
 
Ich bin da recht zwiegespalten - mir widerstrebt der Trend alles passend zu machen extrem.

Wer mit Jagdtrieb, Territorialverhalten ect. nicht umgehen kann, soll sich gefälligst eine Rasse aussuchen, bei der diese Eigenschaften höchstwahrscheinlich nicht oder nur in geringem Maß auftreten. Dieses "ich will aber" weil Rasse xy gerade "in" ist oder "sooo lieb ausschaut" find ich absolut zum speiben. Es sollte in erster Linie darum gehen, den Bedürfnissen des zukünftigen Hundes gerecht zu werden und nicht darum, was am anderen Ende der Leine hängen zu haben, das das eigene Ego aufpoliert (in welcher Art und Weise auch immer). Wenn ich in eine Rasse so verliebt bin, schaffe ich entweder die nötigen Bedingungen und lerne mit möglicherweise problematischen Eigenschaften umzugehen, oder ich muss áuf diese Rasse eben verzichten. Sollten schon kleine Kinder lernen, dass sie nicht immer alles haben können. Es gibt über 300 von der FCI anerkannte Hunderassen, weitere zig von der FCI nicht anerkannte, sowie Unmengen an Mischlingen. Weiters entstehen ja ohnehin immer wieder neue Rassen. Wer da keinen passenden Hund findet, ist mit einem Steiff-Teddybär oder ein Tamagotchi ohnehin besser beraten.

Ich finde es pervers, dass heutzutage - selbst von Hundehaltern - erwartet wird, dass ein Hund außer lieb nur lieb zu sein hat. Hat man einen 4-Beiner, der sich dem Menschen nicht immer sofort freiwillig beugt, der nicht jedem Artgenossen "Hallo" sagen will, der sich nicht von jedem Menschen antatschen lassen möchte usw., ist das Tier entweder abnormal oder sein Mensch unfähig. Früher war bei Weitem nicht alles besser, aber es wurde kein Trara gemacht, wenn 2 Hunde gerauft haben, ein Einbrecher gebissen wurde o.ä.

Andererseits ist letztendlich der Hund derjenige, der unter der perversen und nach 100%iger Sicherheit schreiender, andererseits aber nicht mehr selbst und logisch denkend und handelnder Gesellschaft leiden muss, weil er und sein Halter geschnitten werden, weil er kaum mehr frei laufen darf, weil die rasse-bedingten Bedürfnisse oft nicht befriedigt werden können oder wollen, er als Accessoire oder Penis-Verlängerung herhalten muss usw. Für die Tiere selbst wäre es möglicherweise tatsächlich besser, wenn man sie den Bedürfnissen der modernen Gesellschaft entsprechend züchtet. Dann allerdings werde ich persönlich vermutlich irgendwann keine Hunde mehr halten...
 
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