Wie bzw. nach welchen Kriterien und wo würdest du dann deine Zuchttiere auswählen?
Ich muss gestehen, ich habe mir darüber noch keine konkreten Gedanken gemacht, weil es derzeit einfach nicht im Raum steht.
Um diese Frage aber halbwegs zufriedenstellend zu beantworten, kann ich dir nur meine Gedankengänge mitteilen:
Zunächst wäre für mich wichtig genaue Angaben zur Größe der effektiven Population (dh. vereinfacht gesagt, wie viele Hunde (Rüden+Hündinnen) werden derzeit in der Zucht verwendet und wie sieht das Verhältnis von Rüde zu Hündin aus/ Idealwert wäre 1:1 natürlich) zu bekommen (diese Information habe ich im Moment nicht)
Ist die Population ausreichend groß, müssten folgende Kriterien (für mich) erfüllt werden:
- die Zuchttiere selbst sollten möglichst heterozygot sein (IK unter 1, besser unter 0,5)
- die Nachkommen sollten wieder einen entsprechenden IK aufweisen
- speziell für die Deutsche Dogge wären HD-, ED-, OCD-, Herzultraschall- und Augenuntersuchungen Pflicht (da wohl kaum eine Deutsche Dogge der Gegenwart bei all diesen Werten glänzen wird, müsste man diese gewichten und gegebenfalls auszugleichen versuchen, wobei das Herz in jedem Fall gesund sein müsste und auch die skelettalen Werte in einem gewissen Rahmen bleiben sollten (aus meiner Sicht bis HD/ED-B). Bsp: Rüde hat HD-B, ED-A, Augen gesund - Hündin HD-A, ED-B, auf einem Auge leichtes Entropium, das keiner OP bedarf - zu letzterem sei erwähnt, dass sehr viele Doggen unter Augenerkrankungen leiden, die aber operativ behoben werden können, was viele Züchter auch machen lassen und es damit sehr schwierig wird für andere Züchter, die eigenen Hunde davon freizuhalten - es gibt darüberhinaus auch hier unterschiedliche Schweregrade der Erkrankung, bei manchen Tieren ist eine OP zwingend erforderlich, diese Tiere sollten natürlich nicht zur Zucht eingesetzt werden, weist ein Tier allerdings nur eine leichtere Verlaufsform auf (die keine OP notwendig macht), sollte, wenn die restlichen Werte gut sind, auch aufrund populationsgenetischer Überlegungen dieses Tier nicht aus der Zucht genommen werden; würden leichte Verlaufsformen unter gewissen Voraussetzungen also toleriert, aber registriert, wäre das auch für andere Züchter leichter und transparenter)
- das Mindestalter der Zuchtrüden läge bei 6 Jahren (es kommt bei der DD einfach zu oft vor, dass Champions in ihren ersten 4 Lebensjahren oft Decken und mit 5 Jahren versterben)
- es würden nur Rüden eingesetzt, die nicht öfter als 2x gedeckt haben (die "Superrüden" hat man früher oder später sowieso im Stammbaum, an denen kommt man kaum vorbei)
- Zuchthündinnen dürften bei mir frühestens mit 3 Jahren decken und auch nur 2x im Leben
- ja, und jeder Welpenkäufer müsste sich verpflichten alle oben genannten Untersuchungen beim erwachsenen Hund durchzuführen (ich würde da auch eine Kaution verlangen, sprich die Kosten bereits beim Welpenkauf verlangen und wenn der Hund 2 Jahre alt ist, würden alle Untersuchungen gemacht - ist einem Welpenkäufer das zu aufwendig, hat er dann eben rund 450€ mehr bezahlt. Letztendlich ist aber die Überprüfung der Nachzucht für jeden Züchter wichtig und das muss auch den Welpenkäufern klargemacht werden)
- darüberhinaus würde ich mir ein Limit für die maximale Schulterhöhe setzen: Rüden nicht über 90cm, Hündinnen nicht über 82cm
Was ich vorhätte, wenn die Population zu klein ist, schreibe ich morgen - das war jetzt lange genug
