Zucht

@doriangray

ja, das mit den blauen Augen hat mich interessiert, weil ich aus dem von mir erwähnten Buch den Satz in Erinnerung habe :Blaue Augen sind schön bei Hans Albers, aber beim B. ein Hinweis auf Innenohrtaubheit.
Da aber auch Huskies oft blaue Augen habe, und mir perönlich nichts bekannt ist, dass diese Rasse davon auch betroffen ist, wollte ich ein bisschen nachbohren. Aber vllt irre ich mich da, denn bis vor wenigen Wochen war mir auch nicht bekannt, dass auch der Jack Russel von diesem Defekt häufig betroffen ist. (Von Dalmatiner und weißem Bullterrier z.B. ist es mir bekannt).
So wie mir , glaub ich verständlicher Weise, immer die für mich aktuelle Rasse am Herzen liegt, ist es jetzt der Dogo, wo ich wissen möchte, vorauf man achten muss (vor zwanzig Jahren war es eben der Boxer).

Ich glaub ich werd Weihnachten vorverlegen und mich selbst beschenken;) solange halt ich es nicht aus ohne diese Bücher.
 
Siehts du und hier scheiden sich die Gesiter.

Ja, Hundezüchter sehen es bekanntlich anders als international renommierte Genetiker. (Es ist schade, dass hier keine wirklichen Biologen sich zu Wort melden)

Denn es gibt auch Rassen bei denen die positiven Merkmale gefestigt wurde durch Linienzucht und auch durch Inzucht.

Ich habe es bereits erwähnt: zur Konsolidierung einer Rasse ist In- und Linienzucht unabdinglich. Sie weiter zu betreiben, also nach erfolgter Fixierung eines Phänotyps/bestimmer Verhaltensmerkmale, stellt einen massiven Allelverlust dar, der notwendig (siehe Hardy-Weinberg-Gesetz) zu Inzuchtdepression führt.


Natürlich darf man dabei nie außer acht lassen wie groß ist der Genpol der Rasse und werden in späterer Folge auch Outcross durchgeführt, ansonten wäre es sinnlos.

Die Größe des Genpools ist in Bezug auf Linienzucht unerheblich - es dauert nur länger bis der maximale Allelverlust eintritt.

Was ist ein Genpool? Viele Züchter verwenden dieses Wort ohne zu wissen, worum es sich dabei wirklich handelt. Der Genpool beschreibt nämlich nicht die Anzahl der Tiere einer Rasse, sondern die genetische Variabilität - dh. ist eine Rasse hoch ingezüchtet, kann sie trotz Tausender Individuen einen kleinen Genpool haben.

Aber wenn ich mir z.B die Entwicklung bei Siberian Husky ansehe und mir ansehe wie viele gesunde Hunde aus diversen Linienverpaarungen hervorgehen (natürlich mit dementsprechenden Vorfahren) und wie viele kranke bei unserer Rasse aus Outcross. Lege ich persönlich Wert drauf dass die meisten meiner Hunde aus guten Linienverpaarungen stammen und die passenden Outcross mache ich selber.

Vielleicht sollte man den Leuten mal erklären, was ein Hundezüchter unter Outcross versteht: Die Verpaarung zweier Rassehunde, die möglichst keine gemeinsamen Ahnen haben und einen niedrigen IK aufweisen. Aufgrund des Umstandes, dass die meisten Zuchtbücher geschlossen sind, muss darauf verwiesen werden, dass so gut wie keine neuen Allele in eine Rassepopulation gelangen. Jede Rasse weist einen durchschnittlichen IK auf, dh.(fast) alle Hunde einer Rasse sind miteinander verwandt! Selbst wenn ein Züchter also Outcross züchtet, steigt der Inzuchtgrad innerhalb der Rasse an, nur weniger schnell. Outcross-Zucht stellt also keine, um einen veralteten Terminus zu verwenden, "Blutauffrischung" dar, sondern lediglich eine nur geringe Zunahme des Inzuchtkoeffizienten.

Betreibt man nun Linienzucht (noch schlimmer Inzucht) beschleunigt man den Prozess um ein Vielfaches - in der heutigen Hundezucht leider noch immer die Regel.

Selbstverständlich birgt auch die Outcross-Verpaarung Gefahren und natürlich auch die Auszucht (also das Verpaaren zweier Rassen). Wenn beide Elterntiere bspw. HD-belastet sind, werden die Nachkommen wahrscheinlich auch HD aufweisen, wobei - um das Ganze jetzt zu verkomplizieren - die Wahrscheinlichkeit bei Mischlingsverpaarungen geringer ist bzw. der Schweregrad der HD abnehmen kann (obwohl beide Elterntiere HD belastet sind) - dies ist auf den Heterosiseffekt zurückzuführen.

Übrigens mit dem Ergebnis dass die Problem eunserer Rasse massivst eingeschränkt wurden und keiner meiner Hunde hat ein Problem mit Inzuchtdepressionen, genausowenig wie die Vorfahren. Im Gegenteil sie sind weit besser gesundheitlich , intelligenzmäßig usw. drauf als viele Outcross die ich kenne.

Diese Aussage widerspricht allen wissenschaftlichen Fakten: ich habe in dem anderen Thread bereits die Amish erwähnt: dort sind enge Verwandtschaftsverhältnisse keine Seltenheit. Breit angelegte Studien haben Ergeben, dass die Personen mit einem höheren Inzuchtgrad weit weniger intelligent und auch körperlich weniger fit waren. Ich habe in dem Zusammenhang auch bereits die europäischen Herrscherhäuser erwähnt, wer mal die Muße hat in Geschichtsbüchern zu blättern und sich die Abbildungen der Monarchen anzusehen, dem springen Auswirkungen der In- und Linienzucht förmlich ins Gesicht.

Die Auswirkungen der Linienzucht machen sich auch nicht sofort bemerkbar (das ist das Schlimme daran und deshalb halten auch viele Züchter daran fest). Es kann sein, dass die eingeschränkte Genvielfalt deiner Hunde erst Generationen später zum Tragen kommt und du diese Auswirkungen gar nicht mehr erlebst - wie schon gesagt, die meisten Züchter erleben die "Früchte" der Linienzucht nicht mehr.

Was für die eine Erfolg bedeutet kann z.B Aufgrund des Genpols für die anderen der Untergang sein. Linienzucht in der Hand von Züchtern die etwas davon verstehen kann ein Segen für die jeweilige Rasse sein. Aber auch der Tod der Rasse in unerfahrenen Händen die einfach dass tun was man schon immer tut.

Ob populationsgenetischer Erkenntnisse bedeutet Linienzucht für jede Population den Untergang, die kleineren Populationen ereilt er nur schneller.

Die Hand, in der fortgesetzte Linienzucht Erfolg verspricht, muss erst gezüchtet werden.
 
Es ist alles schön und gut..
Dann gibt es aber zb. das Thema, das der VDH GOTT sei DANK nochmal überdacht hat, nämlich beim Collie und anderen betroffenen Rassen, den MDR1 defekt per sofort zu minimieren, in dem mind. 1 partner +/+ hätte sein müssen.

Das hätte, bei der geringen Anzahl an +/+ Collies nämlich dauerhafte Engzucht bedeutet.
Selbiges würde wohl auch bei dem Versuch CEA auf die schnelle auszumärzen passieren.

Es gibt "eine Handvoll" Collies die MDR1 +/+ bzw. CEA/DNA normal sind.
Wenn man dann weiterdenkt, wären dann alle mal sehr eng miteinander verwandt, wenn man nurnoch darauf achten würde.

Hat man als Züchter gesagt, man schaut auch noch auf andere Dinge, nämlich ob die Hunde auch zusammen passen, wurde man als unseriös dargestellt.
Rechtmachen kann man es also so und so keinem - leider.
 
ja, das mit den blauen Augen hat mich interessiert, weil ich aus dem von mir erwähnten Buch den Satz in Erinnerung habe :Blaue Augen sind schön bei Hans Albers, aber beim B. ein Hinweis auf Innenohrtaubheit.
Da aber auch Huskies oft blaue Augen habe, und mir perönlich nichts bekannt ist, dass diese Rasse davon auch betroffen ist, wollte ich ein bisschen nachbohren. Aber vllt irre ich mich da, denn bis vor wenigen Wochen war mir auch nicht bekannt, dass auch der Jack Russel von diesem Defekt häufig betroffen ist. (Von Dalmatiner und weißem Bullterrier z.B. ist es mir bekannt).

Wie gesagt, ich kenne mich auf diesem sehr speziellen Gebiet eigentlich nicht aus und kann deshalb nur Parallelen zu (mir) bekannten Defekten ziehen. Wie weit hier ev. eine Genkopplung stattfindet, vermag ich nicht zu sagen.

Versuch es mal bei Irene Sommerfeld-Stur, die kann dir das sicher bis ins Detail erklären.

Bzgl Bücher: kauf dir mal das Hundezucht 2000 für den Anfang. Die anderen sind doch relativ teuer, so dass es vielleicht besser wäre, wenn du sie dir zunächst mal in einer Bibliothek ausborgst (habe ich auch). Danach kannst du immer noch entscheiden, ob du sie auch zu Hause stehen haben musst. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich interessiert das Thema sehr:) Bin allerdings noch ganz erschlagen vom Wissen von Dorian Gray:D. Im Ernst: ich finds toll, dass hier mal jemand wirklich fachlich fundiert und wissenschaftlich belegbar schreibt. Danke DorianGray!
Ich fürcht allerdings, dass 9 von 10 Züchtern nicht mal annähernd so viel wissen und das erfüllt mich schon die längste Zeit mit Sorge die moderne Hundezucht betreffend.
lg

:D Geht mir genauso und was die Züchter betrifft, bin ich Deiner Meinung. Hab einen Genetiker in der Familie, sobald ich nur eine Stunde dessen Erklärungen lausche, verfalle ich in totale geistige Starre und versteh überhaupt nichts mehr.
 
@doriangray

ich weiß, ich bin lästig, ich komme nochmals auf die von Dir vorgeschlagenen Bücher zurück und bitte um eine Vorempfehlung.
Es war mir von vornherein klar, dass das nicht billig sein wird, aber ich hab mir mal die Preise zu den jeweiligen Büchern rausgesucht und musste feststellen, alles auf einmal sprengt mein Buget.

Womit sollte ich beginnen? Lesen werd ich sicher alle

Nachtrag, du hast meine Frage beantwortet, während ich sie gestellt habe;)

und Hundezucht 2000 steht auch ganz oben auf meiner Liste:)

ob unsere Bibliothek solche Bücher im Sortiment hat, wage ich zu bezweifeln:o
 
:):)Nich gleich alle kaufen, vielleicht kann ich finden sich im Bestand von "meinem GEN-Menschen" einige. Ich frag mal und melde mich.
 
Es ist alles schön und gut..
Dann gibt es aber zb. das Thema, das der VDH GOTT sei DANK nochmal überdacht hat, nämlich beim Collie und anderen betroffenen Rassen, den MDR1 defekt per sofort zu minimieren, in dem mind. 1 partner +/+ hätte sein müssen.

Das hätte, bei der geringen Anzahl an +/+ Collies nämlich dauerhafte Engzucht bedeutet.
Selbiges würde wohl auch bei dem Versuch CEA auf die schnelle auszumärzen passieren.

Es gibt "eine Handvoll" Collies die MDR1 +/+ bzw. CEA/DNA normal sind.
Wenn man dann weiterdenkt, wären dann alle mal sehr eng miteinander verwandt, wenn man nurnoch darauf achten würde.

Hat man als Züchter gesagt, man schaut auch noch auf andere Dinge, nämlich ob die Hunde auch zusammen passen, wurde man als unseriös dargestellt.
Rechtmachen kann man es also so und so keinem - leider.

Du bringst es auf den Punkt: hätte man nur noch Defektfreie Collies verpaart, hätte das eine rigorose Einengung des Genpools bedeutet, die der Rasse mehr geschadet, als genützt hätte. Insofern ist die vom VDH getroffene Maßnahme zu begrüßen, obwohl auch diese natürlich wieder zu einer Einengung des Genpools führt. Dir sollte aber auch bewusst sein, dass die Ausprägung dieses Defektgens eben auf In- und Linienzucht zurückzuführen ist, weil es sich sonst nicht derart radikal in der Collie-Population fixiert hätte.

Die Collies haben aber gegenüber anderen Rassen einen entscheidenden Vorteil - diese Defekte können mittels DNA-Analysen nachgewiesen werden und sind ob ihres Erbganges leichter zu eliminieren als andere. Stell dir nur vor (und das kann, wenn man nicht aufpasst, noch kommen) der Collie wäre auch noch HD-gefährdet.

ob unsere Bibliothek solche Bücher im Sortiment hat, wage ich zu bezweifeln:o

Versuchs mal hier: http://books.google.at/

Da könntest du das Ganze auch bequem am PC lesen ;)
 
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Die Hand, in der fortgesetzte Linienzucht Erfolg verspricht, muss erst gezüchtet werden.

Leider hat mir das Internet gerade einen Streich gespeilt und mein langer Beitrag ist verschwunden. Da ich als "böser" Züchter auch noch mich um Welpen zu kümmern habe, reicht eigentlich ein kurzer Text zu denem letzten Satz.

Keiner spricht von steter Liernienzucht, natürlich sind Outcrosse notwendig und alle guten Linein die ich kenne halten es so. Bei unserer Rasse sinddie meisten Linienzuchthunde mit genüged Outcrosse besser in Leadpositionen undsonstigen Führungsaufgaben einzusetzen als Outcrosse. Und dazu gehört Intelligenz, Gesundheit usw. Es ist schade wenn Mneschen denken wenn sie Büche rlesen udn den berühmten Tunnelblick entwickeln, dass sie gar nicht mehr "lesen" was andere schreiben oder sagen. Denn es war nie von steter Inzucht oder Linienverpaarung die Rede. Aber ich halte es wie imme rim Leben, ich lese Bücher, zieh emeine Schlüsse unterhalte mich mit Realpersonen udn diskutiere und lerne. Denn der Tunnelblick hat noch nie jemanden weitergebracht. In diesem Sinne
Uschi & Rudel
 
ich finde das thema auch sehr spannend..
aber zucht ist, leider gottes, eine laune der menschen :rolleyes:

mir gefallen z.B doggen sehr gut,
die DD vereinigt in ihrer edlen gesamterscheinung bei einem grossen, kräftigen und wohlgefügten körperbau, stolz, kraft und eleganz mit einem ausdrucksvolle kopf....

Für mich ist die DD zu einem anfälligen und nicht wesensfestem hund gemacht worden. oft werden die doggen kreuz und quer gemischt .der dadurch verringerte genpool führte zu doggen, die kaum älter als 6 Jahre alt werden.
auch viele doggen gehen mit bindehaut-probleme trozdem in die zucht :(

schade um diese tolle rasse!
 
Für mich ist die DD zu einem anfälligen und nicht wesensfestem hund gemacht worden. oft werden die doggen kreuz und quer gemischt .der dadurch verringerte genpool führte zu doggen, die kaum älter als 6 Jahre alt werden.
auch viele doggen gehen mit bindehaut-probleme trozdem in die zucht :(

schade um diese tolle rasse!

Ohne jetzt näher darauf einzugehen, aber die Dogge hat eine sehr große Population die zu einem erheblich Teil aus Vermehrerwürfen und unseriösen Züchtern stammen.

Es gibt aber durchaus genug gesunde Doggen ohne großartige Probleme welche auch ein stolzes Alter von 12 Jahren erreichen.

Man muss nur leider als Käufer schon das nötige Wissen über Zucht und Genetik haben um diese zu finden, oder eben mit Glück den richtigen Zwinger finden.
 
Ohne jetzt näher darauf einzugehen, aber die Dogge hat eine sehr große Population die zu einem erheblich Teil aus Vermehrerwürfen und unseriösen Züchtern stammen.

Es gibt aber durchaus genug gesunde Doggen ohne großartige Probleme welche auch ein stolzes Alter von 12 Jahren erreichen.

Man muss nur leider als Käufer schon das nötige Wissen über Zucht und Genetik haben um diese zu finden, oder eben mit Glück den richtigen Zwinger finden.

natürlich hast du damit recht. aber ich rede NICHT von vermehrer-würfe. alleine schon, wenn ich bei IHAs bei den doggen vorbei gehe, sehe ich köpfe mit wahnsinnigem behang :( ..naja, mich erstaunt es eben immer wieder, mit wa für hunden in die zucht gegangen wird- egal welche rasse!
 
Für mich ist die DD zu einem anfälligen und nicht wesensfestem hund gemacht worden. oft werden die doggen kreuz und quer gemischt .der dadurch verringerte genpool führte zu doggen, die kaum älter als 6 Jahre alt werden.
auch viele doggen gehen mit bindehaut-probleme trozdem in die zucht :(

schade um diese tolle rasse!

Würden sie nach Farbvarietäten kreuz und quer gemischt, sähe die ganze Sache (etwas) anders aus. Auch die Dogge wird vorwiegend liniengezüchtet. Die Anzahl an Individuen wäre im Grunde enorm (die DD liegt auf Platz 6 der VDH-Welpenstatistik - 1900 Welpen im Kalenderjahr 2007), der Genpool ist jedoch sehr klein und es gibt verhältnismäßig wenige Deckrüden - die Auswirkungen sind natürlich katastrophal: geringe Lebenserwartung, schwerwiegende muskuloskelettale Erkrankungen, kongenitale Augenerkrankungen (was du als Bindehautproblem bezeichnest, sind genauer gesagt Ektropium/Entropium) etc.

An dieser Stelle sei also noch ein weiterer Aspekt genannt, der im Grunde viel schwerer wiegt: das Ausstellungswesen und die Verbände.

Wenn man sich die Deutsche Dogge heute ansieht, sieht man was Trends anrichten können. Die Hunde werden immer massiger, faltiger, größer und schwerer - innerhalb weniger Generationen. Die züchterische Methode zur schnellen Fixierung eines Phänotyps wurden bereits genannt. Die Dogge wird immer mehr zum Mastiff (ähnliche Entwicklungen sind auch beim Dobermann zu beobachten). Nicht wenige Züchter machen ihre Zuchtstrategie von diesen Modeerscheinungen abhängig (gezwungenermaßen, da ihre Hunde sonst keine nennenswerten Championate erlangen). Diese Typübertreibungen werden also von den Verbänden nicht nur toleriert, sondern auch gefördert.

Insofern hat es der einzelne Züchter auch schwer. Nachholbedarf herrscht vorwiegend bei den Verbänden, die doch mehr Weitsicht an den Tag legen sollten. So wäre die gegenwärtige Konterqual-Initiative des ÖKV bereits vor Jahren notwendig gewesen, nichtsdestotrotz bedurfte es des Gesetzgebers ehe man tätig wurde.
 
Vielleicht lig ich jetzt total daneben, aber war es nicht ein Fehler manche Rassen auf nur wenige Farbschläge zu reduzieren? Wie beim Beauceron z.B., da sind von 5 oder 6 nur mehr 2 übrig geblieben, wobei der Harlekin auch nicht mehr gerne gesehen ist, wenn ich das richtig interpretiere.
Dann gibt es eben verschiedene Junge in einem Wurf. Mir persönlich wär es doch egal welche Farbe der Hund hat, hauptsache, er ist gesund.
 
Vielleicht lig ich jetzt total daneben, aber war es nicht ein Fehler manche Rassen auf nur wenige Farbschläge zu reduzieren? Wie beim Beauceron z.B., da sind von 5 oder 6 nur mehr 2 übrig geblieben, wobei der Harlekin auch nicht mehr gerne gesehen ist, wenn ich das richtig interpretiere.
Dann gibt es eben verschiedene Junge in einem Wurf. Mir persönlich wär es doch egal welche Farbe der Hund hat, hauptsache, er ist gesund.

Natürlich war das ein Fehler. Bei der Dogge streiten sie bis heute, ob es sinnvoll ist den Grautiger in die Zucht zu nehmen (als ob die Antwort nicht ohnehin klar auf der Hand liege). Früher (und leider zum Teil auch heute noch von organisierten Züchtern!) wurden die Grautiger nach der Geburt entsorgt, sprich umgebracht, weil sie nach dem Standard eine Fehlfarbe darstellen (die sich aber in über 100 Jahren Doggenzucht nicht ausmerzen ließ). Durch die strengeren Tierschutzgesetze dürfen diese Hunde heute leben, sind aber nicht zur Zucht freigegeben. Allerdings werden bereits in größeren Abständen Ausstellungen veranstaltet an denen die Grautiger teilnehmen dürfen. Als einmal der Präsident des DDC (Deutsche Doggen Klub) gebeten wurde, diese zu richten, soll er gesagt haben: "so etwas greife ich nicht einmal an" (ob er es wirklich so gesagt hat, kann ich nicht bestätigen, es wurde nur überliefert). Ich denke derartige Engsicht findet sich auch bei anderen Verantwortlichen in anderen Rasseverbänden.

Am Ende ist die Bevorzugung einer bestimmten Fellfarbe eine subjektive Animosität, die, sofern sie von den Verbänden oktroyiert, natürlich den Genpool einengt und der Rasse dadurch schadet.
 
Der Grautiger Problematik steht aber Besserung in Aussicht! Der DDC stimmt bei der diesjährigen JHV darüber ab den Grautiger nur mehr als Fehler gelten zu lassen und nicht als Zuchtausschliessender Fehler.
In der Schweiz und Frankreich wird bereits erfolgreich mit Grautigern gezüchtet.

Hier ein informativer Link zur Genetik bei gefleckten Doggen:
http://www.cinnamons-sirius.fr/info_sante_deutsch_genetik3.html


Gerade bei Doggen erkennt man aber oft wie sich div. Farbschläge in der Linie bemerkbar machen.
Z.b. sind Schwarze Doggen aus Blau im schwarz viel intensiever.
Ebenso gibt es teilweise schwarze Doggen mit leichtem gelb Stich etc. und das alles trotz jahrelager Linienzucht, was für mich nur beweisst das viele Züchter von Genetik nicht so viel verstehen wie sie sollten.

Deswegen wilde Farbverpaarung zu machen bin ich aber dagegen, weil auch ich will einen gesunden UND schönen Hund!
 
@doriangray

dann lieg ich ja doch nicht so falsch mit meinem Hausverstand.;)
Dann ist es mir noch viel unverständlicher, warum viele Züchter das nicht so sehen. :confused:
 
@doriangray

dann lieg ich ja doch nicht so falsch mit meinem Hausverstand.;)
Dann ist es mir noch viel unverständlicher, warum viele Züchter das nicht so sehen. :confused:

Nein, man sollte sich auf seinen Hausverstand schon verlassen (da hat auch die Werbung ausnahmsweise mal recht) ;)

Das Problem liegt gar nicht so sehr beim einzelnen Züchter (wobei es auch dort schwarze Schafe und genügend Unwissenheit gibt), sondern bei den Verbänden, die zum einen durch ihre Struktur wichtige Entscheidungen zu lange hinauszögern (es sei an die Verwaltung erinnert) und zum anderen weil dort in den Führungsschichten oft wirklich Leute sitzen, die ob ihres Alters einfach noch andere Vorstellungen von Zucht haben.

Die Populationsgenetik ist eine sehr junge Disziplin und noch nicht sehr bekannt, auch nicht unter Züchtern. Darüberhinaus ist sie kein einfaches Instrument, weil sie auf Statistik beruht. Und da nicht wenigen Menschen (auch mir) schon etwas anspruchsvollere Mathematik Kopfzebrechen bereitet, sind die dort gebräuchlichen mathematischen Operationen für kaum jemanden nachvollziehbar (deswegen werden bspw. in der Nutztierzucht maßgeschneiderte Softwarepakete eingesetzt) - müssen sie aber im Detail auch nicht, denn das Grundprinzip welches dahintersteckt, ist für jeden halbwegs leicht verständlich. Wichtig wäre, dass die Verbände ausgebildete Genetiker engagieren, die ihnen bei der Erstellung von Zuchtprogramme helfen.

Deswegen wilde Farbverpaarung zu machen bin ich aber dagegen, weil auch ich will einen gesunden UND schönen Hund!

Nicht falsch verstehen, aber: was schön ist, liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Ich hätte mir nie eine Harlekin-Dogge genommen, aus dem einfachen Grund, weil mir die meisten nicht gefallen. Ich würde mir auch keinen Dackel nehmen, nichtsdestotrotz kann ich nachvollziehen, wenn sich ein anderer zu dieser Rasse hingezogen fühlt und sie optisch ansprechend findet.

In Deutschland gibt es einen Dissidentenverein zum DDC, dort sind bspw. auch blaue Harlekin zu finden - laut Angaben der Züchter sind diese bei den Welpenkäufern besonders begehrt, weil "so eine Dogge hat ja sonst niemand". Aus gesundheitlichen Gründen spricht auch nichts gegen solche Verpaarungen. Da finde ich die in Ö mittlerweile wieder erlaubten Verpaarungen von Harlekin x Harlekin aus gesundheitlicher Perspektive weitaus schlimmer, weil das im Grunde unter Qualzucht fällt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Problem liegt gar nicht so sehr beim einzelnen Züchter (wobei es auch dort schwarze Schafe und genügend Unwissenheit gibt), sondern bei den Verbänden, die zum einen durch ihre Struktur wichtige Entscheidungen zu lange hinauszögern (es sei an die Verwaltung erinnert) und zum anderen weil dort in den Führungsschichten oft wirklich Leute sitzen, die ob ihres Alters einfach noch andere Vorstellungen von Zucht haben.

Die Populationsgenetik ist eine sehr junge Disziplin und noch nicht sehr bekannt, auch nicht unter Züchtern. Darüberhinaus ist sie kein einfaches Instrument, weil sie auf Statistik beruht. Und da nicht wenigen Menschen (auch mir) schon etwas anspruchsvollere Mathematik Kopfzebrechen bereitet, sind die dort gebräuchlichen mathematischen Operationen für kaum jemanden nachvollziehbar (deswegen werden bspw. in der Nutztierzucht maßgeschneiderte Softwarepakete eingesetzt) - müssen sie aber im Detail auch nicht, denn das Grundprinzip welches dahintersteckt, ist für jeden halbwegs leicht verständlich. Wichtig wäre, dass die Verbände ausgebildete Genetiker engagieren, die ihnen bei der Erstellung von Zuchtprogramme helfen.

Es sollte auch nicht gerade ein Clubobmann die Rasse selbst züchten, weil da die Ojektivität leidet.
Und so ein Zuchprogramm ist sicher von Vorteil, dann könnte man immer noch aus den vorgeschlagenen Hunden den nehmen, der persönlich am besten gefällt. Oder seh ich da was falsch:confused:

In Deutschland gibt es einen Dissidentenverein zum DDC, dort sind bspw. auch blaue Harlekin zu finden - laut Angaben der Züchter sind diese bei den Welpenkäufern besonders begehrt, weil "so eine Dogge hat ja sonst niemand". Aus gesundheitlichen Gründen spricht auch nichts gegen solche Verpaarungen. Da finde ich die in Ö mittlerweile wieder erlaubten Verpaarungen von Harlekin x Harlekin aus gesundheitlicher Perspektive weitaus schlimmer, weil das im Grunde unter Qualzucht fällt.

Warum ist Harlekin x Harlekin schlecht und gilt das auch für Harlekin anderer Rassen:confused:
 
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