Zucht

@D.G ich weiß nicht ob du den Langhaar Collie Thread am Ende gelesen hast...
da kommts gerade wieder zum Thema MDR1 und dem ausschluss von -/- Hunden um nurnoch Träger und freie zu züchten.
Problem hier, mehr wie 60% der Collies sind -/-.
Diese aus der Zucht zu geben, könnte fatal Enden.

Hier wären wir wieder da, das gewünschte Ziel, nurnoch Träger und freie - MDR1 zu züchten, könnte man schnell erreichen, nämlich durch absolute Engzucht auf die freien Hunde, die Frage ist, können das seriöse Züchter, wirklich verantworten?
Könnte es nicht passieren, das der eigentlich gesunde Collie plötzlich mit anderen Problemen zu kämpfen hat, weil die menge der Zuchthunde so verringert wurde und hauptsächlich auf MDR1 beschränkt wurde, die dem Halter und dem Hund im normalen Alltagsleben nichts anhaben?

Oder ist es besser, das ganze LANGSAM anzugehen und auch mit -/- Hunden zu züchten - nicht gerade mit einem weiteren -/- Partner um auf lange Sicht mehr Träger zu züchten und dadurch auch die Chance auf mehr +/+ Hunde zu haben?
 
In jedem Fall langsam! Wenn 60% der Collies betroffen sind und ausgeschlossen würden, hätte das fatale Konsequenzen für die Erbgesundheit der Rasse - es wäre eine grobe Genverschwendung. Auf diese Weise würde zwar in kurzer Zeit das Problem gelöst, aber durch die extreme Engzucht manifestierten sich sehr wahrscheinlich 3-4 andere Erbkrankheiten, die dann ev., wenn bspw. polygen rezessiv vererbt, nicht mehr ausgemerzt werden könnten.
 
Für mich stellt sich die Frage, wie man die Zucht der einzelnen Rassen so fehlerfrei wie möglich machen kann.
Wie man für die Zukunft aus den begangenen Fehlern lernen kann. Denn wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe, dann läßt sich ein einmal begangener Fehler sehr schwer wieder ausmerzen, weil dann unter Umständen zu wenige Individuen zur Verfügung stehen, mit denen man weiter züchten kann. Und dann hat man vielleicht eine Sache ausgemerzt und eine andere an der Backe.
Wär es nicht sinnvoll einen Wurf, wo z.B. ein Welpe dabei ist, der z.B. taub ist, genetisch überprüfen zu lassen? Damit man weiß, auf was man achten muss, wenn man diese Welpen später verpaart.
So wie beim Hund Harlekin x Harlekin keine gute Idee ist und beim Menschen beide Eltern das Gen für Mukoviszidose weiter geben müssen, dass das Kind daran erkrankt, wird das ja nicht das einzige Gen sein, das im Doppel zu Krankheiten führt.
Ich will keine Regelung, wo jedes Individuum getestet wird, aber wenn ich z.B. weiß, dass auch die Wurfgeschwister eines Harlekins dieses Gen auch weiter geben können, dann kann ich das später brerücksichtigen, wenn ich züchten will.
Ich hoffe ich hab mich verständlich genug ausgedrückt;)
 
Eben, ich denke auch, man muss es langsam angehen, selbst wenn es nur 40% sind, wäre es fatal diese 40% sofort auszuschlieen.
Denn, +/+ heißt ja nicht automatisch HD frei usw.

Dann kommt das nächste Problem, dann haben wir also keine -/- Collies mehr in der Zucht, toll..ABER plötzlich fällt allen ein, jetzt hamma das geschafft, hauen wir auch die gesamten CEA/DNA affected Collies aus der Zucht und dann gehts BUMM und der Collie ist zum aussterben verurteilt.

Denn die CEA betroffenheit beim Collie ist höher wie die vom MDR1 betroffenen.

Und wie ich schon sagte: MDR1 +/+ heißt ja nicht, das der Hund auch frei ist von allen anderen Krankheiten.

Meine Kiss und mein shadow zb. beide MDR1 +/+, sie Zuchtuntauglich durch Vorbiss, er noch zu jung, aber beide als Welpe nicht CEA frei. Sondern beide CEA Go-normals und ich denke DNA affected - wird erst getestet.

Und so würde die Menge der zur Zucht vorhandenen Collies auf das absolute minimum reduziert werden nur um etwas auszumärzen, was seit jahrzehnten eigentlich seit Beginn der Rasse vorhanden ist und das in kürzester zeit, weil ein paar Leute Hysterie schieben und meinen, sie als Nichtzüchter wüssten wie man es am besten machen muss.
Und den Leuten einreden, ja keine MDR1 -/- Welpen zu kaufen, denn diese sind zum tode verurteilt etc. was einfach so nicht stimmt :(
 
Ich bin der Meinung das gerade die deutschen und österr. Vereine (ÖKV und VDH ganz vorn dabei) Handlungsbedarf besteht.
Wenn ich mir so manche Rassen ansehen und deren offizielle Vereinszüchter dreht sich mir der Magen um, wenn "Schwarzzüchter" aus dem Ausland hingegen ohne Vereinszugehörigkeit gesunden wohl proportionierte Hunde abliefern, die aber Aufgrund der Vereinsmeiere auf einer Show niemals gewinnen würden wenn sie eingetragen wären.

Weil hier Dogge auch ein Thema ist, in Deutschland gibt es genug Kapazitäten in der Veterinärmedizinischen Forschung, der DDC, einer der ältesten Rassehundevereine ist denoch unfähig gewisse wichtige Gesundheitsstudien in Auftrag zu geben.
In den USA (Gott bewahre mich vor diesen Vereinen!) jedoch sind mehrer Studien die DD betreffen am laufen.
Da fragt man sich halt auch...
 
@clau04

aber mMn gehört trotzdem überprüft, ob abgesehen vom Aüßeren und vom Wesen auch sonst alles passt und bei jeder Verpaarung der Gesundheit der Vorzug gegeben.

Wenn mein Kind die Kartoffelnase vom Hugoonkel erbt, kann ich und sicher auch das Kind besser damit leben, als mit einer Krankheit.
 
@clau04

aber mMn gehört trotzdem überprüft, ob abgesehen vom Aüßeren und vom Wesen auch sonst alles passt und bei jeder Verpaarung der Gesundheit der Vorzug gegeben.

Wenn mein Kind die Kartoffelnase vom Hugoonkel erbt, kann ich und sicher auch das Kind besser damit leben, als mit einer Krankheit.

Mein Hund kann mit CEA und MDR1 leichter leben wie mit HD oder Epi zb.
Ganz einfach weil CEA nicht schlimmer wird und der Hund es nicht merkt und MDR1 ihm nur gefährlich werden kann, wenn ein TA keine Ahnung hat und falsch dosiert.
Ich kenne genügend MDR1 +/+ Collies die nach falschen Dosierungen verstorben sind :(

Kein Mensch sagt, das das äussere besser passen muss, aber man züchtet Hunde auch nach Standard, sonst bräucht man den nicht, wenn man ihn völlig ausser acht lässt.
Dann haste irgendwann collies die aussehen wie barsois etc. DAS ist genausowenig der sinn in der Zucht wie kranke Hunde.
 
Dann haste irgendwann collies die aussehen wie barsois etc. DAS ist genausowenig der sinn in der Zucht wie kranke Hunde.

Der Satz hat mit bisher auch gefehlt, danke!

Wenn ich nur gesunde, leistungsfähige Hunde wollte, könnte man ja Züchten wie bei div. Gebrauchsrassen.
Aber es geht einfahc auch um das Erscheinungsbild in der Zucht.
 
@nero

ich kann nicht begreifen, wie die Gesundheit z.B. des Boxers dem Boxerclub egal sein kann.
Als ich mich dort erkundigt habe, ob es möglich ist, wenn ich meine Hündin auf alle zu testen möglichen Erbkrankheiten untersuchen lasse, das auch von dem Rüden zu verlangen, haben mich alle angestaunt und mir was von Fellfarbe und Ohrenansatz erzählt und mich gefragt, ob ich verrückt bin.
Meine Antwort war dann:
Sicher nicht verrückt genug, um meine Hündin unter diesen Vorraussetzungen decken zu lassen.
Da ich nicht an grenzenloser Selbstüberschätzung leide, habe ich das auch nicht auf eigene Faust versucht.

Aber ich glaub das sieht bei anderen Clubs nicht viel besser aus.

Denn auch was im Dogoclub abläuft ist jenseits von gut und böse und nichts womit ich zu tun haben möchte.

Da ich keinen anderen Rassehund habe/hatte, kann ich über andere Clubs auch nichts sagen, aber stell ich mir ähnlich schlimm vor.
 
Ich kann von jedem Rüden Besitzer verlangen, das er etwas testen lässt - aber generell mal nur auf MEINE Ksten und er muss natürlich einverstanden sein.

Bei justin zb. habe ich gesagt, sie braucht ihn nicht MDR1 testen lassen, denn sein Vater ist +/+ also kann er schonmal nicht -/- sein.


Generell muss ich sagen, das mittlerweile die tschechen fast mehr testen lassen wie so mancher Deutscher und Österreicher und das ohne Vorgaben.
 
natürlich geht es auch um das Erscheinungsbild und da spricht auch nichts dagegen. Natürlich nimmt man keinen Hund zur Zucht, der in das Bild gar nicht hinein passt. Die Geschichte mit meiner Boxerhündin hat sich schon 1986 oder 87 zugetragen, aber beim heutigen Stand der Wissenschaft das meiste trotzdem zu ignorieren, finde ich verwerflich.

Generell muss ich sagen, das mittlerweile die tschechen fast mehr testen lassen wie so mancher Deutscher und Österreicher und das ohne Vorgaben.

....eben, geht doch und darf sich dann auch im Preis niederschlagen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei manchen Clubs wärs schon wünschenswert wenns überhaupt um die Hunde gehen würde und nicht um die Selbstdarstellung...

Aber Christine glaub mir seit damals hat sich nicht viel geändert, auch heute noch wird so mancher Züchter vom Club schief angeschaut wenn ihm Gesundheit wichtiger ist...
 
Bei manchen Clubs wärs schon wünschenswert wenns überhaupt um die Hunde gehen würde und nicht um die Selbstdarstellung...

Aber Christine glaub mir seit damals hat sich nicht viel geändert, auch heute noch wird so mancher Züchter vom Club schief angeschaut wenn ihm Gesundheit wichtiger ist...

Und genau das find ich schlimm. Damals hat man noch nicht soviel gewußt, hätte aber auch das Hirn einschalten können.

Wenn sich jemand selbst darstellen möchte, soll er an einer "Mucki"-Show teilnehmen oder schaun, dass er mit Supertalent oder was auch immer ins Fernsehen kommt. Aber er soll bitte die Finger von Lebewesen lassen, die auf Grund der Selbstdarstellung dann nur 5 Jahre leben dürfen oder mit "Fließheck" durch die Gegend laufen müssen, keinen Spass haben können, weil das zu anstrengend wär und so weiter und so fort.

Ich frag mich, ob die Menschen der Clubs noch nie tiefe Freude empfunden haben einen gesunden Hund beim laufen und spielen zuzusehen. Ob diese Menschen einen Hund nur als schön empfinden, wenn er in Pose steht wie eine Statue.

Und wenn dann die Leute dieser Clubs behaupten, sie würden die jeweilige Rasse lieben, könnte es passieren, dass ich meine (gute) Erziehung vergiss.
 
Was mir ein wenig in dieser Diskussion abgeht ist:
Es geht um Gesundheit
Es geht um Optik
Es geht auch noch teilweise um das Wesen

aber ein Rasse sollte auch auf Grund ihrer ursprünglichen "Begabung" gezüchtet werden! Das ist doch eigentlich das wesentliche an einer Rasse die Optik war doch eigentlich mal eher nebensächlich.
Das vermisse ich sehr in der Argumentation über z.B. den Colli aus amerikanischer oder englischer Linie. Ist die Optik da wirklich so viel wichtiger als die Gesundheit vorallem weil es bei den Optikunterschieden doch um Feinheiten geht?!
Mir erscheint das FCI Zuchtprogramm überspitzt gesagt ein wenig nach dem Motto: Wir wollen Hunde die sich alle gleich verhalten, nämlich lieb zu Mensch und Tier sind auch nicht zu viel Bewegung brauchen und als Draufgabe stecken wir sie in unterschiedliche Pelz und Skelettformen damit für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Es soll sich bitte niemand durch diese Posting angegriffen fühlen *weiße Fahne schwenk*:)

Ad. Zuchtprogramm
Ich finde ein Zentrale Stelle in welcher Daten zur Gesundheit sowie zum Inzuchtskoeffizienten und der daraus resutierenden Risikobewertung erfasst und ausgewertet toll. Dies gibt es z.B. bei Australian Shepherd über den amerikanischen Verband ASCA.
Dabei ist aber kein Züchter gezwungen diese Auswertung zu nutzen. Natürlich ist jede Auswertung nur so effektiv wie auch gesundheitliche Probleme an diese Stelle gemeldet werden.
Wenn man sich allerdings die höhe des Inzuchtkoeffizienten dieser Rasse ansieht und dann feststellt, daß es eigentlich verhältnissmäßig wenige Probleme in der Rasse gibt erkennt man das Potential solcher Maßnahmen.
Auch stellt der ursprüngliche Arbeitseinsatz einer Rasse meist gesundheitliche Probleme etwas hinten an, denn vereinfacht ausgedrückt Hunde mit Herzproblemen können meist keine dauerhaften Leistungen erbringen.


lg Karin
 
Du nennst den Unterschied zwischen Ami und Brite feinheit..ich nicht ;)
denn sie Unterschieden sich teilweise sehr stark ;)

Und die begabung...der Collie zb. wurde so wie er jetzt ist, nie auf Arbeit gezüchtet ;)

Und dennoch können viele Collies hüten :D
 
Das verflixte daran ist, dass sich Defektgene nicht nur dominant, sondern auch rezessiv (als nicht in Erscheinung tretend) vererben und sich erst nach etlichen Generationen (die auch ein Züchterleben überdauern können) merklich manifestieren.
So viel für den Anfang ;)

Da muss ich jetzt fairerweise ergänzen, dass gerade rezessive Genfehler bei engen Züchtungen zum Vorschein treten. Also nicht im Geheimen bleiben. Hunde mit genetischen Defekten können sofort aus der Zucht genommen werden.
Auch erwähnen möchte ich, dass wir ohne planvolles verpaaren, also züchten, niemals diese außerordentlichen Arbeitshunde mit diesen Eigenschaften hätten, die wir heute führen. Und ohne züchten hätten wir nicht so manch degenerierten hund, der erwünscht als krüppel auf die welt kommt. Es kommt wohl immer darauf an, was die leute so kaufen wollen.

rosa
 
Gut da hast du natürlich Recht bezüglich Feinheiten, liegt im Auge des Betrachters, jedoch ist der Amerikanische Collie kein Münsterländer das würde ich dann als Großen Unterschied bezeichnen.:D;)

und es geht mir eigentlich auch nicht darum ob der Collie noch hüten kann oder nicht, es ist nur schade das dies mit allen Rassen passiert welche unter der FCI gezüchtet werden (Ausnahmen bestätigen die Regel), daß Border Collies aus FCI Zwingern meist nicht mehr hüten können, der Dobemann nicht mehr Wesensfest ist, der Boxer einen zu kurzen Fang hat und Atemprobleme bekommt und beide daher als Schutzhunde nur mehr bedingt einsatzfähig sind ......

lg Karin
 
Nero_the_Great;[/B schrieb:
1782405]Ich bin der Meinung das gerade die deutschen und österr. Vereine (ÖKV und VDH ganz vorn dabei) Handlungsbedarf besteht.
Wenn ich mir so manche Rassen ansehen und deren offizielle Vereinszüchter dreht sich mir der Magen um, wenn "Schwarzzüchter" aus dem Ausland hingegen ohne Vereinszugehörigkeit gesunden wohl proportionierte Hunde abliefern, die aber Aufgrund der Vereinsmeiere auf einer Show niemals gewinnen würden wenn sie eingetragen wären.

:):) JA ! Ganz genau zu beobachten bei Briard und Bearded. Schon mal grundsätzlich vom FCI ein Weg in eine Richtung, der - meiner Meinung nach - nicht vertretbar ist, aber Österr. und Deutschland treibens ganz arg.
 
ich möchte jetzt nicht sagen, dass früher alles besser war, das nur vorweg, damit es zu keinem Missverständnis kommt.

Ein Hütehund, der zum hüten nicht zu gebrauchen war, wurde ziemlich sicher getötet, weil sich kaum wer leisten konnte ein Tier nur zum persönlichen Vergnügen durchzufüttern, folglich konnten sich nur die Hunde mit der gewünschten Eigenschaft verpaaren, wo das Aussehen nicht so wichtig war, wie die Gesundheit.
Bei Herdenschutzhunden hat das Wolf oder Bär gemacht und schwache, kranke Hunde kamen nie in die Verlegenheit sich zu vermehren. Da gab es noch sowas wie natürliche Auslese, die ja auch bei Wildtieren funktioniert.
Durch Zuchtrichtlinien, wo ein Fleck auf der falschen Stelle mehr Gewicht hat als die Gesundheit und das Wesen, haben wir viel zuviel verdorben. Aber nun auch die Möglichkeiten auf Grund der Wissenschaft nicht mehr ganz soviele Fehler zu machen.
 
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