Ja, er reagiert so, wie er reagiert. Genervt, wenn ein anderer Hund auf ihn zuschießt.
Das Zuschießen werde ich nicht verhindern können. Denn auch wenn Aaron vorschriftsmäßig an der Leine hängt, ist es der andere Hund noch lange nicht.
ich hab ja auch so einen hund. die dürrekatastrophe schnappt/e nach jedem hund, der ihr zu nahe kommt. kleine packt sie am genick, große beißt sie weg. unblutig zwar, aber da ich mittlerweile bereits selbst das vergnügen hatte, das tobende fräulein am bein hängen zu haben, kann ich ansatzweise beurteilen, dass ihr schnappen durchaus zu verletzungen führen könnt, jedenfalls aber ganz und gar nicht angenehm ist, zumals sie bei kleinen hunden ordentlich zulangt.
die dürrekatastrophe gehört außerdem zu der sorte hund, die "aus dem nichts heraus" unterm tisch hervorschießen würde, um einen anderen hund anzugehen.
natürlich könnt ich jetzt sagen "sie ist halt so. außerdem ist sie ja ein armer, traumatisierter hund, wer weiß, was die alles mitgemacht hat."
wenn ich die dürrekatastrophe aber nicht vor sich selbst beschütze, gerät sie irgendwann an einen hund, der sich das nicht gefallen lässt und dann hat mein wandelndes skelett ein ziemliches problem und mindestens ein trauma mehr.
(bei mir kommt ja noch dazu, dass ich oft mit mindestens drei hunden unterwegs bin - und ich wage zu bezweifeln, dass ich noch irgendwas im griff hab, wenn sich meine + ein fremder wirklich in die haare kriegen - es ist mein hund, der im normalfall anfängt - es ist aber auch mein hund, der im extremfall den größten schaden davon trägt)
freilaufende hunde, die permanent zwischen meine oder zur dürrekatastrophe rennen sind eine pest - zum einen muss ich manchmal natürlich den anderen hund irgendwie loswerden - ABER es ist mein hund, der den anderen angeht, die meisten sind anfangs eh friedlich gesonnen, nur "unhöflich" - was durchaus in gegenwehr umschlagen kann, wenn sie gleich zur "begrüßung" zwei zahnreihen in den pelz getackert kriegen.
wenn ich meinen "armen" hund immer machen lass, riskiere ich einerseits, dass sie irgendwann wirklich heftig gebissen wird, bisher haben sich andere hunde nur eher zaghaft gewehrt - andererseits - gerade bei sehr kleinen oder ängstlichen hunden kann`s durchaus passieren, dass es mein hund ist, der dem anderen ein "trauma" verpasst.
ich will aber weder das eine, noch das andere. mir ist also relativ wurscht ob mein hund sich "genervt" fühlt (womöglich ist sie selbst schon mal massiv gebissen worden, ich kenn ihre vorgeschichte nicht - ich seh nur, wie sie sich im hier und jetzt verhält), trotzdem ist das kein grund, sie permanent entscheiden zu lassen "dem geb ich jetzt eins auf den deckel".
ich muss immer abwechselnd sie vor einem anderen hund, oder einen anderen hund vor ihr beschützen, weil irgendjemand anderer nicht mitdenkt.
natürlich nervt mich das selber teilweise ganz gewaltig - und ich hab auch schon selber zuwenig oder gar nicht aufgepasst und blöde situationen verursacht.
aber ich weiß, dass mein hund so reagiert, also muss ich ihr auch eine halbwegs klare linie vorgeben - eine mischung aus: ich will nicht, dass du andere hunde wegbeißt und ich beschütz dich vor anderen hunden. und überhaupt sind uns andere hune egal.
und ich muss an mir arbeiten - auch wegen zigtausend anderer gründe, die allerdings nicht so schnell in eine beißerei ausarten könnten.
wenn`s gar nicht anders geht, stell ich mich vor sie, schneid ihr den weg ab oder dräng den anderen hund weg. das hat mit weiterschleifen nichts zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit körperhaltung und einstellung (was nicht heißt, dass ich immer vernünftig reagiere, oder reagiert hab. es fällt mir durchaus immer wieder schwer, cool zu bleiben und nicht zu der erstbesten lösung hund einfach weiterzerren oder gar rumzuschreien zu greifen. ich verwechsle durchaus selber noch manchesmal erziehung mit ziehen. aber da liegt - wie so oft, die hauptarbeit eigentlich bei mir. ich muss mich soweit kriegen, meinen hund vernünftig, ruhig, aber bestimmt dazu bewegen, manche dinge zu unterlassen).
ich seh es nicht so harmlos, wenn mein hund andere sofort angeht, auch wenn sie ihn bedrängen (die anderen beiden sind auch keine höflichkeitsweltmeister und reagieren ebenfalls nicht immer erfreut auf zudringliche hunde - aber sie haben nicht sofort den anderen hund im maul) und selbst wenn er sich aufgrund schlechter erfahrungen vorbeuegend wehrt - weil sich damit mein eigener hund einem gewissen risiko aussetzt und mein hund für andere ein risiko ist - aber für die blödheit des besitzers kann kein hund was.
ich find`s für mich nicht in ordnung, meiner hündin keine grenzen zu setzen und nach dem motto zu leben "na, wenn ein hund herläuft ist er selber schuld, falls sie ihn beißt" sondern ich muss wohl oder übel für sie handeln und statt des besitzers, der es verabsäumt hat, seinen hund zurückzurufen.
und das bitte nicht böse auffassen, sondern freundlich direkt - wenn aaron gesund genug ist zum spazierengehen, ist er auch gesund genug zu trainieren. und die hauptrainingsarbeit, die sich mehr im kopf abspielt, ist ohnedies deine aufgabe und eher unabhängig von aaron.
aber ich denk, das kam nun mittlerweile schon zum dreissigtausendsten mal. nur mach was, das kann nämlich sonst sowohl für aaron als auch für einen anderen hund übel ausgehen und wie unschön es ist, wenn der eigene hund "einfach so" gebissen wurde, hast du ja selber schon miterlebt. muss sich ja nicht wiederholen, auch nicht mit vertauschten rollen.
(so, und ich muss jetzt wieder kopfarbeit machen, ich hab ja selber einige hundebaustellen
)