Pauschal getaetigte Aussagen halte ich fuer gefaehrlich.
aber es ist legitim zu sagen ein großteil aller menschen aus z.b. aus dem ehemaligen ostblock misshandelt tiere?
vor 20 jahren hat sich auch in österreich am land kaum einer um tiere geschert - nutztier hat zu nutzen und funktionieren, sonst weg - einen allzu großen zivilisationsvorsprung seh ich da nicht - und ich halte pauschalaussagen auf menschen bezogen noch für wesentlich gefährlicher, als auf tiere bezogen.
nicht jeder spanier erhängt galgos, nicht jeder grieche drückt zigaretten auf seine hund aus, nicht jeder österreicher ist immer nur lieb und nett zu seinem hund.
nicht jeder hund aus einer tötungsstation wurde schwer misshandelt - überall auf der welt landen tiere aus den selben gründen im tierheim - zumindest dort, wo es tierheime gibt und hunde und katzen zumindest ansatzweise haustierstatus haben - unwissenheit des besitzers, desinteresse, veränderung der lebenssituation etc. - den haustierstatus haben hunde und katzen bei weitem nicht überall, in weiten teilen der welt sind hunde reine nutztiere - manche menschen haben emotionalen bezug zu diesen nutztieren, andere nicht. aus "unserer", auch meiner sicht, ist das falsch, aber dann müsste ich konsequenterweise auch kühe retten und schweine und hühner und eigentlich jedes lebewesen. zusätzlich müsste ich 2000 äthiopische kinder adoptieren und auf ameisen am gehweg achten. vielleicht wäre ich dann ein besserer mensch, vielleicht auch nicht.
die sichtweise von menschen ändert sich aber nicht durch überheblichkeit "so, jetzt kommt die allwissende tierschutzmitzi und zeigt der rückständigen welt, wie tierschutz funktioniert" - schon gar nicht in regionen, wo wirklich armut herrscht - verständnis für tiere zu fordern und dabei menschliche grundbedürfnisse außer acht lassen IST überheblich (nein, natürlich werden nicht nur in armen regionen tiere gequält) - und dadurch, dass ich zigtausende hunde exportiere - diese sichtweise ändert sich am ehesten innerhalb eines landes - vor zwanzig, dreißig jahren war meine familie und die paar anderen verrückten am land ein novum - katzen füttern und kastrieren? spinnen die? ein paar haben angefangen und die meisten haben es nachgeahmt. die kettenhunde von vor 20, 30 jahren sind familienhunden gewichen, die auch tatsächlich beschäftigt werden. wenn heute kinder auf die idee kommen, schweizerkracher in frösche zu stecken findet das niemand mehr lustig, der tierarzt hat mittlerweile deutlich mehr zu tun, als kühe und schweine besamen, weil nun auch andere tiere zum tierarzt gebracht werden, was bis vor wenigen jahren keinesfalls standard war.
ich sage übrigens nicht, dass auslandstierschutz per se unsinnig oder schlecht ist. ich glaube nur, dass er in der form wenig bringt.
ich hatte bislang drei spanier - keiner davon zeigt anzeichen von misshandlung durch menschen - alle drei klassisches "will ich nicht mehr, ist mir lästig" - galgo nummer eins war als junghund streuner, danach in privaten händen - bis er so verzogen war, dass die vorbesitzer ihm nicht mehr herr wurden. angst vor menschen? kein bisschen, dafür der fixen überzeugung, hund auf tisch ist normal und kleine kinder zwicken auch, die haben nämlich noch weniger zu sagen, als die großen menschen.
nummer zwei war ebenfalls kein gequältes hundetier, sondern einfach irgendwem lästig - jack russel at it`s best halt.
nummer drei war allem anschein nach ein reiner "gebrauchshund" - keine angst vor menschen, aber probleme mit anderen hunden. kein jäger, der bei sinnen ist, behält einen hund in der meute, der die gesamte meute zum kippen bringt - auch hier, der hund wurde abgegeben, nicht ausgesetzt oder erschossen. aus emotionaler sicht tragisch, aus "wirtschaftlicher" sicht völlig normal.
was ich damit sagen will ist, dass ich dieses "die armen, misshandelten tiere" zur "verkaufsförderung" nur bedingt als argument gelten lasse - misshandelte tiere, schwerst misshandelte tiere findest du überall - der großteil aller hunde egal woher, hat vermutlich nur die erfahrung gemacht, dass menschen - auch egal woher - sich oft keinen deut um ihre haustiere kümmern. das allerdings an nationalitäten festzumachen, ist es was mir unbehagen bereitet.
ich werde mir wahrscheinlich keinen spanischen hund mehr zulegen, ich wollte windhunde und werde vermutlich immer welche halten - windhunde und kampfwalzen haben`s mir angetan . ich war allerdings der überzeugung, es gäbe tierschutzwindhunde (ich wollte erwachsene hunde, hatte aber auch kontakt zu züchtern) nur aus spanien oder ungarn - das überangebot an auslandsorgas im internet hat mich erfolgreich davon abgelenkt, dass es "ausreichend" windhunde gibt, die innerhalb österreichs oder deutschlands neue plätze suchen. und deutlich einfacher war es auch, einen solchen hund zu bekommen
mir ging es nicht zwangsläufig darum, einen galgo zu haben, ich wär auch mit einem saluki oder barsoi glücklich - wieviele davon aber immer wieder zur vermittlung stehen, hab ich schlicht und ergreifend nicht mitbekommen. im nachhinein hätte ich zig inländische windhunde gefunden, die zu meinen auswahlkriterien gepasst hätten, im "überangebot" der auslandsorgas, aber ich aber die heimischen vermittlungsorganisationen völlig übersehen.
und ja, das "diese schrecklich gequälten kreaturen" zieht - wobei ich mir niemals das etikett "retter" umhängen würde, ich habe hunde ausgesucht und gekauft, die einzigen, die in der sache wirklich was geleistet haben, waren die menschen vor ort.
viele tiere aus ausländischen auffang- oder tötungsstationen haben bis zum eintreffen nur "normal schlechte" erfahrung mit menschen gemacht. dass es extremfälle gibt, stelle ich gar nicht in zweifel, dass es regionen gibt, in denen mit tieren nach unserern maßstäben fürchterlich umgegangen wird, ebenfalls nicht. der prozentsatz der hunde, die wirklich schlimme erfahrungen gemacht haben, wird womöglich bei hunden aus nitra wirklich größer sein, als bei einem hund aus dem tierheim tripstrü.
was mich ärgert ist, dass jeder potentielle adoptant seinem hund dann hinterher eine unheimlich tragische geschichte andichtet, wovor denn dieser hund gerettet wurde, aus den händen der barbarischen ausländer - ich sag keineswegs, dass alles eitel wonne ist, wenn ich mir allerdings anhöre, mit welchem hass menschen, die sich im hinternethomeshopping einen armen hund gekauft haben, über die "scheiß spanier!", "die grauslichen rumänen", "die dreckigen polen!" reden höre, dann wird mir, ungeachtet eventueller und tatsächlicher missstände im tierschutzwesen der jeweiligen länder auch schlecht. weil ich sterotypen und hass auf ganze menschengruppen immer noch schlimmer finde, als misshandelte tiere.
und wenn ich dann bedenke, in welchem erbärmlichen zustand auch hierzulande hunde aufgefunden werden, vorm tierschutzhaus angebunden, wie hunde - liebevoll im goldenen käfig misshandelt werden, mit feinem fressi, dafür aber zum neurotischen spielzeug degradiert, dann erübrigt sich für mich die frage nach der überlegenheit irgendeiner nation.
der größte unterschied im umgang mit herrenlosen hunden besteht einzig darin, dass in vielen ländern hunde getötet werden, in österreichischen tierheimen nicht - aber so unglaublich viel besser wird auch bei uns nicht mit tieren umgesprungen.
wenn aber in österreich tierheime aufnahmestopp haben, das wiener tierschutzhaus vor sich hinbröckelt, einer ungewissen zukunft entgegen, keiner mehr weiß wohin mit all den hunden (und dass nur kampfhunde plätze suchen ist ja definitiv nicht richtig) dann sag ich - allem mitleid mit all den millionen hunden auf diesem planeten, die ein ziemlich mieses leben haben, zum trotz - HALLO! wir haben selber ein ziemliches problem, das sich nicht von selbst löst, denn wenn es sich "von selbst löst", dann sind wir genau dort, weswegen anderswo hunde "gerettet" werden - hundetötungen nämlich.
ups... tschuldigung... der thread artet ja aus ... und ich mach fleißig mit.