Was sind für Euch legitime Erziehungsmethoden

Wie wahrscheinlich alle bereits wissen war ich mit meinem vorigen Hund bei der Rettungshundebrigarde. Die ÖRHA arbeit weitgehend mit sanften Methoden, sei gleich einmal vorweg gesagt. Eine unserer ersten Trainingseinheiten fand in einer Parkgarage der Post statt und Geräte standen auf dem Plan. Eines der ersten Geräte war die Wippe. Das erste Mal ist Marvin problemlos drübergegangen, dann ist die Wippe mit vollem Karacho ungedämpft samt Marvin auf den Boden geknallt und hat in der Garage natürlich einen Höllenlärm gemacht. Über die anderen Geräte musste man ihn fast drüberschleifen, indem man versucht hat ihn an beiden Seiten daran zu hindern das jeweilige Gerät zu verlassen. Bei einem 60kg Hund keine leichte Aufgabe und kaum von Erfolg gekrönt.
Also bin ich mit Marvin zu einem Trainer gegangen, der aversive Methoden verwendet. Binnen einer viertel Stunde hatte Marvin begriffen, dass ihm auf der fast senkrechten Leiter nix passiert und von dem Augenblick an gab es keine aversiven Mittel mehr. Fassbrücke und Wippe habe ich mir selbst (ohne aversive Mittel) zugetraut. Fassbrücke habe ich nach einiger Zeit hinbekommen, bei der Wippe ist er regelmäßig ausgebüxt und nahtlos zu der Leiter maschiert, selbständig ohne meine Hilfestellung die Übung absolviert und gewartet bis ich nachkomme um ihn runterzuheben. Da damit nur ein Gerät nicht funktioniert hat, war es mir gleich und ich habe Punkteabzug in Kauf genommen. Bin mir aber sicher, dass er die vielen Stunden, wo wir mit sanften Methoden daran gearbeitet haben, dass er das macht was er soll, sich um einiges unwohler gefühlt hat als die viertel Stunde.
Für alles was ich ganz normal im Alltag brauche, geht es besser mit anderen Methoden, auch für UO braucht man das nicht, aber wenn man aversive Methoden in kleinen Dosen, im "Notfall" und nicht ausschließlich einsetzt, finde ich es nicht so verwerflich, wie hier immer dargestellt.
Für Welpen und Junghunde allerdings ein absolutes NOGO.
 
Ich wills ja nicht zu sehr vermenschlichen - aber wenn jemand bei mir aversive Methoden anwendet wenn ich auf die Schaukel soll liegt einer von uns beiden im Krankenhaus - Hunde tun sowas selten aber das ist kein Grund aversive Methoden anzuwenden - wobei immer die Frage ist mit welcher Methode nun Marvin über die Wippe gegangen ist ...

Snuffi ist ein sensibler Bub - aber er macht alles was Frauchen von ihm will weil er der Meinung ist dass ich weiß was ich tue. Wie er noch jung war sind wir so in den Bergen herumgeklettert. Ich setze mehr auf Vertrauen als auf schnellen Erfolg. Aber mir ist Hundesport ziemlich wurst weil ich da bisher keinen Ehrgeiz hatte.

Ich verstehe halt nicht wieso man einen Hund zu etwas zwingen muss wenn man ihn auch dazu bringen kann es freiwillig und gerne zu machen.
 
Ich wills ja nicht zu sehr vermenschlichen - aber wenn jemand bei mir aversive Methoden anwendet wenn ich auf die Schaukel soll liegt einer von uns beiden im Krankenhaus - Hunde tun sowas selten aber das ist kein Grund aversive Methoden anzuwenden - wobei immer die Frage ist mit welcher Methode nun Marvin über die Wippe gegangen ist ...

Snuffi ist ein sensibler Bub - aber er macht alles was Frauchen von ihm will weil er der Meinung ist dass ich weiß was ich tue. Wie er noch jung war sind wir so in den Bergen herumgeklettert. Ich setze mehr auf Vertrauen als auf schnellen Erfolg. Aber mir ist Hundesport ziemlich wurst weil ich da bisher keinen Ehrgeiz hatte.

Ich verstehe halt nicht wieso man einen Hund zu etwas zwingen muss wenn man ihn auch dazu bringen kann es freiwillig und gerne zu machen.
War ja in meinem Fall nicht, weil ich bei einer Sportveranstaltung den besten Platz machen wollte, sondern dass ich bei der Prüfung durchkomme. Nach dem Erlebnis in der Parkgarage, waren die Trainer nicht in der Lage meinen Hund weiter zu ziehen als bis zu dem Punkt wo die Wippe kippt. Freiwillig hat er keinen Fuss mehr drauf gesetzt. Nie wieder. Bei der Fassbrücke ist es nach einiger Zeit und einigem gezerre (des jeweiligen Trainers) und Kiloweise Extrawurst gelungen.
 
Sagen wir mal so - am Hund zerren und Extrawurst vor die Nase halten wäre für mich keine legitime Erziehungsmethode ...

Ich finde weder aversive noch sinnlose Methoden sind legitime Erziehungsmethoden.... die einzige legitime Erziehungsmethoden für mich sind jene die den Hund weder verletzen noch traumatisieren und / aber Erfolg haben.
 
Sagen wir mal so - am Hund zerren und Extrawurst vor die Nase halten wäre für mich keine legitime Erziehungsmethode ...

Ich finde weder aversive noch sinnlose Methoden sind legitime Erziehungsmethoden.... die einzige legitime Erziehungsmethoden für mich sind jene die den Hund weder verletzen noch traumatisieren und / aber Erfolg haben.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung (die Trainer aber offensichtlich auch nicht wirklich), wie ich den Hund dazu bringe diese Geräte sauber zu arbeiten.
Das erste Mal ist Marvin ja über die Wippe gegangen und nix wär gwesen, wenn einer der Trainer auf die Idee gekommen wäre, den Aufprall zu dämpfen. Danach war der Schaden bereits angerichtet.
Alles andere hat Marvin diebische Freude bereitet, egal ob UO oder suchen und darum wollte ich dort auch nicht aufhören.
 
Naja würdest Du heute aktuell Deinen Hund noch immer mit Gewalt über eine Whippe befördern :confused:
Ziemlich sicher nicht, weil ich heute mehr über diverse Ausbildungen weiss und im Vorfeld verhindern könnte dass mein Hund eine derartig schlechte Erfahrung macht, wie Marvin in der Parkgarage;)
 
Naja dann hast Du ja daraus gelernt - Fehler machen wir alle mal - solange wir es anschließend besser machen. Aber als Legitime Erziehungsmethode würdest Du diesen seltsamen Versuch der Trainer ja heute auch nicht mehr bezeichnen --- oder...
 
Naja dann hast Du ja daraus gelernt - Fehler machen wir alle mal - solange wir es anschließend besser machen. Aber als Legitime Erziehungsmethode würdest Du diesen seltsamen Versuch der Trainer ja heute auch nicht mehr bezeichnen --- oder...
Nein, aber wenn man es nicht besser weiss, dann kommt so ein Trainer gleich nach dem lieben Gott.
Und jetzt spreche ich nicht von heute, sondern von damals. Wenn Du auf der einen Seite ein paar Leute hast, die an dem hund herumziehen, der Hund unglücklich ist und keinen nennenswerten Erfolg erzielen und auf der anderen Seite einen Trainer hast, der zwar aversiv arbeitet, der Hund net unglücklich ist und was weiter bringt, wer bleibt Dir dann in besserer Erinnerung.:confused:
 
Tschuldige das ist OT aber der Trainer mit dem netteren Hintern ;):D

Nein im Ernst - ich würde keinen von den von Dir beschriebenen Trainern gut finden und wieder hingehen. Aber es gibt ja auch andere die wissen was sie tun. Auch als HB muss ich eben solange kritisch bleiben bis ich jemand gefunden habe dem ich vertrauen kann...
 
Tschuldige das ist OT aber der Trainer mit dem netteren Hintern ;):D

Nein im Ernst - ich würde keinen von den von Dir beschriebenen Trainern gut finden und wieder hingehen. Aber es gibt ja auch andere die wissen was sie tun. Auch als HB muss ich eben solange kritisch bleiben bis ich jemand gefunden habe dem ich vertrauen kann...
Du vergisst nicht, dass das 1996/97 war:confused:
 
Du vergisst nicht, dass das 1996/97 war:confused:

Naja dann schreib das auch so - sonst klingt es als ob Du diese Methoden ins 21.Jahrhundert geholt hättest - keiner hier kennt die ganze Lebensgeschichte von Marvin und Dir....

Und ums hingehen ist es nicht gegangen sondern um Erinnerung;)

Naja üble Erinnerungen haben wir alle....

Es soll ja eine Weiterentwicklung stattfinden - und die passiert nur wenn man sich auch an das was eben nicht gut war erinnert - nur muss man es dann halt abgrenzen von dem Weg den man aktuell geht...
 
Sagen wir mal so - am Hund zerren und Extrawurst vor die Nase halten wäre für mich keine legitime Erziehungsmethode ...

Ich finde weder aversive noch sinnlose Methoden sind legitime Erziehungsmethoden.... die einzige legitime Erziehungsmethoden für mich sind jene die den Hund weder verletzen noch traumatisieren und / aber Erfolg haben.

Allso , da stimme ich Dir zu .
Nur verstehen alle Leute unter " aversive Mittel " , etwas anderes .
Wenn aber ein " Zupferl " an der Leine , schon als aversives Mittel gesehen wird , dann bringt das weder einer Diskusion etwas , noch dem Hund .
Wie Du schon sagst , Vertrauen ist wichtig .
Und noch etwas . Ich will einmal ein Beispiel bringen .
Würde ein Hund , wenn man aversive Mittel einsetzt , komplett auszucken - einem nicht mehr von der Pelle gehen - einem auf Schritt und Tritt verfolen und einem die Liebe zeigen , in dem er seinen Kopf auf auf die Schulter legt ? Glaub ich wohl kaum . !
Für mich sind aversive Mittel : Schlagen - Tretten - Taker und Stachler - Wurfkette - Rütteldose und diese Sprühhalsbänder .
Alle anderen Handlungen , sollten dem Hund angepaßt , ausgeführt werden .
Und genau dies , sollte ein guter Trainer , beim Hund erkennen und danach handeln .

LG . Josef
 
Zuletzt bearbeitet:
als Mensch kann ich die Warte des Hundes bei aversiven Mitteln auf zwei verschiedene Arten sehen.
Die erste ist die hier gebräuchliche: "Etwas macht Aua, mag nicht mehr, warum hilft Herrchen mir nicht?" Folgerung: Vertrauen futsch.
Es gibt aber auch die zweite :
"Herrchen weiß, was er will, ist stark und zeigt mir, dass mir (z.B. auf der Wippe) nichts passiert. Ich kann mich auf ihn verlassen." Folgerung: Vertrauen aufgebaut.
Wer erfolgreich und vorsichtig mit aversiven Mitteln arbeitet nutzt die zweite Version.

Extrembeispiel Wildern und die Arbeit mit Tele.
Man kann rufen und den Hund für den Ungehorsam abstrafen. In dem Fall ist Herrchen furchteinflößend allmächtig.
Man kann auch wortlos das Hetzen selbst abstrafen und dem Hund danach eine sichere Zuflucht anbieten.
Die Wirkung auf den Hund ist eine völlig andere. Im ersteren Fall gehorcht der Hund aus Angst, im zweiten Fall findet er Zuflucht beim Herrchen.

Was ich damit sagen will: es gibt nicht nur schwarz und weiß.
Aversive Mittel sind zwar oft überflüssig und können auch weh tun, aber sie können Vertrauen auch stärken und dem Hund Freiheit schenken.

Es wäre schon viel gewonnen, wenn man von dem einseitigen Denken weg wäre. Keiner ist gezwungen, sie anzuwenden.
Wer wie ausbildet ist primär eine Frage, was zu diesem Team passt.
 
Allso , da stimme ich Dir zu .
Nur verstehen alle Leute unter " aversive Mittel " , etwas anderes .
Wenn aber ein " Zupferl " an der Leine , schon als aversives Mittel gesehen wird , dann bringt das weder einer Diskusion etwas , noch dem Hund .
Wie Du schon sagst , Vertrauen ist wichtig .
Und noch etwas . Ich will einmal ein Beispiel bringen .
Würde ein Hund , wenn man aversive Mittel einsetzt , komplett auszucken - einem nicht mehr von der Pelle gehen - einem auf Schritt und Tritt verfolen und einem die Liebe zeigen , in dem er seinen Kopf auf auf die Schulter legt ? Glaub ich wohl kaum . !
Für mich sind aversive Mittel : Schlagen - Tretten - Taker und Stachler - Wurfkette - Rütteldose und diese Sprühhalsbänder .
Alle anderen Handlungen , sollten dem Hund angepaßt , ausgeführt werden .
Und genau dies , sollte ein guter Trainer , beim Hund erkennen und danach handeln .

LG . Josef


ich nehme an hunden gar keine "HANDLUNGEN" vor, sondern zeige durch div. motivationen, was ich gerne sehen möchte;)- auch leinenzupferl ist :eek:- mit dem hund trainieren, als ob er gar keine leine hätte, ist bei mir angesagt- ich unterscheide allerdings auch unter erziehung und ausbildung, vermenschlichung und verwöhnen.......
;):p ein kind sollten die eltern gut erziehen: gehen und reden lernen, "artgerecht" essen, sozialverhalten in der familie und in gruppen- dass das kind allerdings dipl. ing. wird, braucht es ausbildung- und die hilfsmittel dazu sind nicht mehr die rohrstaberl und der tritt in den a.....

wenn ich den hund verwöhne, ist es anders, als ob ich ihn vermenschliche- vm ist für mich, dem hund menschliche denkweise und qualitäten zu unterstellen- oft leider im neg. sinn:( - ein hund, der auf die couch darf, ist nicht vermenschlicht, sondern ;) verwöhnt- meiner darf!;):)
 
als Mensch kann ich die Warte des Hundes bei aversiven Mitteln auf zwei verschiedene Arten sehen.
Die erste ist die hier gebräuchliche: "Etwas macht Aua, mag nicht mehr, warum hilft Herrchen mir nicht?" Folgerung: Vertrauen futsch.
Es gibt aber auch die zweite :
"Herrchen weiß, was er will, ist stark und zeigt mir, dass mir (z.B. auf der Wippe) nichts passiert. Ich kann mich auf ihn verlassen." Folgerung: Vertrauen aufgebaut.
Wer erfolgreich und vorsichtig mit aversiven Mitteln arbeitet nutzt die zweite Version.

Wieviel Prozent der Leute, die mit aversiven Mitteln arbeiten, nutzen diese "vorsichtig"?

Ich hab Hunde gesehen, die durch aversive Methoden gut "funktionieren". Aber das dadurch aufgebaute Vertrauen, hab ich bei diesen Hunden nicht gesehen..
 
Wieviel Prozent der Leute, die mit aversiven Mitteln arbeiten, nutzen diese "vorsichtig"?

Ich hab Hunde gesehen, die durch aversive Methoden gut "funktionieren". Aber das dadurch aufgebaute Vertrauen, hab ich bei diesen Hunden nicht gesehen..

lernen unter angstzuständen blockiert:o:(:confused::eek:
 
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