Was bringt moderne Hundezucht den Hunden?

Ich nehm mal ein Beispiel aus der Katzenzucht her. Bei Maine Coons gibt es den sogenannten "Inzucht Quotient", der steht auch auf jedem Stammbaum oben, es gibt eine eigene Datenbank. Diese % Anzahl darf nicht überschritten werden, je niedriger desto besser.

Das liegt daran, daß diese Rasse einen sehr kleinen Genpool hat, weil sie von einer Handvoll Katzen abstammt. Es werden jedoch immer wieder Foundations eingekreuzt um den Genpool zu erweitern. Eine Foundation ist eine - im Ursprungsland lebende - phänotypische Katze.

Zurück zu den Hunden:

Es kommt auch immer darauf an wie man verpaart. Eine Linienzucht kann manchmal sehr förderlich sein für die Entwicklung einer Rasse. Natürlich darf auch das nicht im Übermaß betrieben werden.

Es ist ein weitverbreiteter Aberglaube, dass Mischlinge gesünder sind als Rassehunde. Vielmehr begründet sich dieser Aberglaube darin, dass einfach Mischlingshunde in der Regel nicht auf Erbkrankheiten untersucht werden.

Den Hunden selbst würde Hundezucht schon einiges bringen, wenn sich die Halter die Anforderungsprofile der jeweiligen Rasse zu Herzen nehmen würden und dementsprechend den passenden Hund aussuchen würden. Klar gibts immer wieder Ausnahmen. Aber eine gebrechliche ältere Dame wird sich wohl eher einen handlichen Hund, der nicht dermassen viel Auslatung benötigt aussuchen. Mit nem kleinen Terriermix würd die nicht glücklich werden.

Ein Mix unbekannter Herkunft ist immer ein Überraschungspaket, während sich die Halter bei einer bestimmten Rasse auf Eigenschaften einstellen können. Ein Hund muß nun mal die Anforderungen des Menschen erfüllen. Insoferne tut man den Hund sehr wohl einen Gefallen damit.

Ich lass mal den Faktor aussen vor, dass es genügend dumme Leute gibt, die sich nicht mit einer Hunderasse auseinandersetzen und einfach nen Hund weil er hübsch aussieht, nehmen. Ein guter Züchter wird aber an solche Leute auch keinen Hund vergeben.

Es hat schon einen Grund, warum Rassehunde mit Papiere fast nie in einem Tierheim landen. Damit tut man den Hunden schon nen großen Gefallen.
 
Ich nehm mal ein Beispiel aus der Katzenzucht her. Bei Maine Coons gibt es den sogenannten "Inzucht Quotient", der steht auch auf jedem Stammbaum oben, es gibt eine eigene Datenbank. Diese % Anzahl darf nicht überschritten werden, je niedriger desto besser.

Das liegt daran, daß diese Rasse einen sehr kleinen Genpool hat, weil sie von einer Handvoll Katzen abstammt. Es werden jedoch immer wieder Foundations eingekreuzt um den Genpool zu erweitern. Eine Foundation ist eine - im Ursprungsland lebende - phänotypische Katze.


Intressant, ich hab nämlich eine Kollegin hier in der Arbeit, die Maine Coons züchtet - ohne Papiere. Jetzt hat die neulich ganz fürchterlich über Züchter geschimpft, dass die alle nur Kohle machen wollen usw. usw. und das ja nur die Papiere so teuer sind und das ja nur a Geschäftemacherei ist. Ich will schon erwähnen, dass sie einen rechten Kult um ihre Tiere macht und sie wirklich gut versorgt und hegt und pflegt. Auch Würfe hat sie ned allzu oft (ca 1mal in 2 Jahren).
Aber ich frag mich schon nach welchen Kriterien sie verpaart und ob sie ihre Tiere auf Erbkrankheiten usw untersuchen lasst.

Hat die Maine Coon typische Erbkrankheiten?
 
Ich glaube den Hüdinnen ist es ziemlich egal, ob sie von einem dahergelaufenen Mix gedeckt werden, oder einem reinrassigen angekörten Rüden ;)

Um die Frage dahingehend zu beantworten: Den Hunden bringt "moderne" Hundezucht genau gar nix.

Trotzdem:
Verantwortungsvolle Zuchten versuchen einfach den Rassestandart zu erhalten, die Welpen bestmöglich zu sozialisieren und Gesundheit zu stabilisieren. Von dem her, tun verantwortungsvolle Züchter ihr Bestes, einfach um gesunde, wesenfeste Hund an einen Platz zu vermitteln wo sie ihr restliches Leben verbringen.

Ich hab ne Rückkaufklausel im Vertrag und ein "Auswahlverfahren" hinter mir, obwohl das nich so schlimm war, weil die Chemie zwischen meiner Züchterin und mir einfach gepasst hat ;)

Dis."Züchter" bzw. Hinterhofvermehrer schert es einen Dreck darum wohin die Welpen kommen, ob die mal im TH landen,...

Alleine deshalb denke ich, dass es des Hunden schon etwas bringt, einfach weil jemand sein Bestes tut um "seine" Hunde an eine Platz zu vermitteln, wo sie ihr restliches Leben verbringen werden.

OT: Zum Preis... Ich persönlich finde, dass alleine die Tränen die meine Züchterin bei der Abholung jedes einzelnen Welpen, mit keinem Geld der Welt zu bezahlen sind. Klar schon, aber als Züchter find ich, muss man in gewisser Weise eine Art Idealist sein um das überhaupt ertragen zu können. Aber ich glaue das Wissen, sein Bestes getan zu haben und dass ein kleiner Hund nun das Leben eines oder mehrer Menschen um so vieles bereichert, macht "züchten mit Herz" erst überhaupt möglich.

Ich hätte für Fuji viiiiiiel mehr Geld bezahlt, wenns gefragt gewesen wäre.



LG
Julia
 
ich finds zwar ganz niedlich, wenn Züchter bei der Abholung ihrer Schätze weinen, unterm Strich bin ich aber froh, dass meine Züchterin mich und Pupsi umarmt und gelacht hat, als wir sie abgeholt haben.


Hätte mit sehr viel Bauchweh die Zuchtstätte verlassen, wenn meine Züchterin geheult hätte...
 
ich finds zwar ganz niedlich, wenn Züchter bei der Abholung ihrer Schätze weinen, unterm Strich bin ich aber froh, dass meine Züchterin mich und Pupsi umarmt und gelacht hat, als wir sie abgeholt haben.


Hätte mit sehr viel Bauchweh die Zuchtstätte verlassen, wenn meine Züchterin geheult hätte...

Wir wurden umarmt und geknutscht als wir Fuji geholt haben. Ich versteh das Heulen seeeehr gut. Ich würd, wenn ich züchten würde (und deshalb züchte ich nie :p) einen Nervenzusammenbruch bekommen, wenn ein Hund gehen müsste.

Man hängt schon an so einem kleinen Wesen, das man von der ersten Stunde an wachsen gesehen hat und sich der ganze Tag ums Wohlbefinden der Kleinen und der Mama dreht :) Und dann gehts weg... wie gesagt ich könnte das NIE!

Übrigens kann man weinen, lachen und umarmen alles gleichzeitig :p.
 
Ich glaube den Hüdinnen ist es ziemlich egal, ob sie von einem dahergelaufenen Mix gedeckt werden, oder einem reinrassigen angekörten Rüden ;)


Zu diesem Punkt möchte ich auch etwas sagen. Ich habe mit Zucht, Genpolen, Vererbung, etc was Hunderassen betrifft sehr wenig Einblick und auch dementsprechend wenig Interesse.

Dennoch möchte ich etwas zur allgemeinen Tierwelt sagen, um nicht den Hund mit dem Wolf zu vergleichen ;o)
In der Tierwelt ist es so, dass es dem Weibchen NICHT ziemlich egal ist, von wem sie gedeckt wird. Die Männchen buhlen, das stärkere/schönere, usw, gewinnt und den lasst das Weibchen auch zu.

Das selbe denk ich mir bei streunenden Hunden. Da wird es wohl auch so eine Selektion geben, die die Hündin in irgendeiner Weise trifft. Ich kann mir nicht denken, dass sie ein schwaches oder krankes Männchen zulässt, da das ja die Gene nicht weiter tragen kann - bitte STOP schreien, wenn ich Blödsinn verzapfe.

Bei der Hundezucht sucht aber im engeren Sinn nicht die Hündin aus, sondern der Mensch. Abgesehen davon, dass auch in der Hundezucht die Hündin nicht jeden aufreiten lässt, steht ihr aber auch keine Auswahl in dem Sinn bereit - wo sie entscheiden kann was für ihre Art gut ist und was sie nicht gut heißt - klingt jetzt etwas vermenschlicht, aber ich kann das nicht anders beschreiben. Versteht ihr was ich meine?

(Vor lauter nachdenken, wie am besten formulieren, hab ich jetzt den Faden verloren).

Was ich eigentlich damit sagen will ist: früher(!) als es noch nicht so einen Boom um Zucht und Gene gab - haben sich auch gesunde Tiere gepaart um so Nachwuchs zu sichern - ganz aus dem Instinkt heraus. (Man denke an diverse Herdenschutzhunde die von Generation zu Generation ohne jahrelanges Planen und Suchen vom Menschen die Besten waren).

Das viele Tamtam was jetzt bei einer Zucht gemacht wird ist durchaus verständlich und wenn richtig gemacht auch löblich, einfach um Krankheitsfaktoren, schlechte Charakterzüge und etliche Sachen mehr auf ein Minimum zu reduzieren. Einziger Faktor der mich wirklich stört sind Rassestandards wie: darf keine weißen Pfoten haben, darf kein Splitface haben, Blesse zu groß, Schwanz zu kurz, etc.

Gesundheit u. Charakterzüge ok - Aussehen sowas von egal.

Ich kann mich persönlich nicht wirklich damit identifizieren. Ich weiß nicht, was es bringen soll einen Leistungshund auf einen Showhund runter zu züchten, nur damit eine Familie eine Freude mit sagen wir mal einem "Border Collie" hat. (Border Collie, weil ein beliebtes Streitthema).
 
Gut geschrieben Sancho! Genau so ist es im Grunde!

Wenngleich gerade bei Arbeitsrassen es richtigerweise sehr fraglich ist, was Schönheitsideale aus einer Rasse machen. Ich nehme gerne das Beispiel Golden Retriever her. Die wurden so lange auf ein Schönheitsideal hingezüchtet, dass man auf das Wesen völlig vergaß. Ich habe Goldies trainiert, die waren leider richtiggehend dumm. Und das finde ich sehr schade um diese wunderbare Rasse.

Allein schon deshalb bin ich froh, dass ich eine Rasse hab, die keiner kennt (auch die meisten Formwertrichter nicht :rolleyes:) und man Sachen wie, eine etwas zu große Hündin, mal außen vor lassen kann, wenn der Rest super passt! Bei einer Großpopulation wie eben wieder dem Goldie wird es da schon wieder schwierig!
 
Würde es hier sowas wie eine Datenbank geben, wo all diese Probleme eingetragen werden, würden es wahrscheinlich wesendlich weniger Fälle von solchen Krankheiten geben.
Diese Datenbanken gibt es. Man muss sich nur die Mühe machen und Zuchtbücher/Ahnentafeln durchforsten;)
 
Zu diesem Punkt möchte ich auch etwas sagen. Ich habe mit Zucht, Genpolen, Vererbung, etc was Hunderassen betrifft sehr wenig Einblick und auch dementsprechend wenig Interesse.

Dennoch möchte ich etwas zur allgemeinen Tierwelt sagen, um nicht den Hund mit dem Wolf zu vergleichen ;o)
In der Tierwelt ist es so, dass es dem Weibchen NICHT ziemlich egal ist, von wem sie gedeckt wird. Die Männchen buhlen, das stärkere/schönere, usw, gewinnt und den lasst das Weibchen auch zu.

Das selbe denk ich mir bei streunenden Hunden. Da wird es wohl auch so eine Selektion geben, die die Hündin in irgendeiner Weise trifft. Ich kann mir nicht denken, dass sie ein schwaches oder krankes Männchen zulässt, da das ja die Gene nicht weiter tragen kann - bitte STOP schreien, wenn ich Blödsinn verzapfe.

Bei der Hundezucht sucht aber im engeren Sinn nicht die Hündin aus, sondern der Mensch. Abgesehen davon, dass auch in der Hundezucht die Hündin nicht jeden aufreiten lässt, steht ihr aber auch keine Auswahl in dem Sinn bereit - wo sie entscheiden kann was für ihre Art gut ist und was sie nicht gut heißt - klingt jetzt etwas vermenschlicht, aber ich kann das nicht anders beschreiben. Versteht ihr was ich meine?

(Vor lauter nachdenken, wie am besten formulieren, hab ich jetzt den Faden verloren).

Was ich eigentlich damit sagen will ist: früher(!) als es noch nicht so einen Boom um Zucht und Gene gab - haben sich auch gesunde Tiere gepaart um so Nachwuchs zu sichern - ganz aus dem Instinkt heraus. (Man denke an diverse Herdenschutzhunde die von Generation zu Generation ohne jahrelanges Planen und Suchen vom Menschen die Besten waren).

Das viele Tamtam was jetzt bei einer Zucht gemacht wird ist durchaus verständlich und wenn richtig gemacht auch löblich, einfach um Krankheitsfaktoren, schlechte Charakterzüge und etliche Sachen mehr auf ein Minimum zu reduzieren. Einziger Faktor der mich wirklich stört sind Rassestandards wie: darf keine weißen Pfoten haben, darf kein Splitface haben, Blesse zu groß, Schwanz zu kurz, etc.

Gesundheit u. Charakterzüge ok - Aussehen sowas von egal.

Ich kann mich persönlich nicht wirklich damit identifizieren. Ich weiß nicht, was es bringen soll einen Leistungshund auf einen Showhund runter zu züchten, nur damit eine Familie eine Freude mit sagen wir mal einem "Border Collie" hat. (Border Collie, weil ein beliebtes Streitthema).


da hast du sicher recht. aber ob der "auserwählte" rüde nun rassengleich ist oder nicht.. ist der hündin wohl doch egal :)

"glaub ich"
lg
julia
 
da hast du sicher recht. aber ob der "auserwählte" rüde nun rassengleich ist oder nicht.. ist der hündin wohl doch egal :)

"glaub ich"
lg
julia

Ja, da hast du recht, das ganz bestimmt! Einfach weils den Hunden nicht darum geht Rassestandards aufrecht zu erhalten, sondern darum ihre guten Gene weiter zu geben - egal ob der Auserwählte jetzt ein Goldi oder ein Straßenköterle ist :)
 
ich glaube nicht das man die moderne hundezucht (seit einigen jahrzehnten) mit der hundezucht davor vergleichen kann.

die ursprüngliche idee hunde zu züchten basiert nicht auf der idee ein haustier zu halten sondern ein "nutz"tier zu haben. egal ob jetzt eine schafsherde getrieben werden sollte oder diese herde bewacht werden sollte. ob ratten gejagd werden sollten oder eine fährte aufgenommen werden sollte welche den jäger zum wild führt. der hund hatte einen nutzen zu bringen und wurde dafür gehalten und gezüchtet.

ob diese hunde jetzt gesünder oder kranker waren als heute wird sich nicht mehr feststellen lassen, denn eine "HD" oder "ED" untersuchung gab es nicht. auch die impfungen gegen was auch immer gab es nicht. nur ein beispiel: ein staupegebiss galt als auszeichnung weil der welpe kräftig genug war diese krankheit zu überleben. bedeutet aber auch dass dem mensch "brutal" genug die verstorbenen welpen nicht wirklich zu betrauern.

die heutige idee der hundezucht ist eine völlig andere. ein nutztier (und ich meine das jetzt nicht respektlos) hat sich zum haustier gewandelt. die katze hätte sich nicht zum erfolgreichsten haustier verwandelt wenn sie dem menschen nicht seit 1000den von jahre nützlich gewesen wäre.

an ein haustier werden völlig andere anforderungen gestellt als an ein nutztier. hier trennt sich die gute, verantwortungsvolle moderene hundezucht von den vermehrern.

der eine bedient einen markt der vorhanden ist, der andere eine ganz bestimmte zielgruppe.

den weg einer moderenen, respektvollen etc hundezucht zu verlassen und die hoppalawürfe in den vordergrund zu rücken ist nicht durchführbar. denn dies würde bedeuten: finden sich für die welpen keine hundehalter (auch wenn diese welpen gratis sind) dann bedeutet das den tod dieser welpen.

die sog. hundevermehrer zu verbannen ist auch nicht möglich. so lange auch nur 5 % der hunde"freunde" sich des geldes wegen für einen hund aus einer vermehrerzucht entscheiden gibt es diesen markt.

wie in sovielem, spiegelt sich auch in der hundezucht unsere heutige gesellschaft wieder. was man sieht und was einem gefällt möchte man sofort haben. es muss verfügbar sein. hat man es und es verliert seinen reiz, möchte man es loswerden. ist man es losgeworden darf es für die gesellschaft nicht sichtbar sein. daher gibts bei uns soviele tierheime und so wenig streunede hunde.

aber den hundevermehrern daran die schuld zu geben ist nur die halbe miete.

lg
staffi
 
Es ist ein weitverbreiteter Aberglaube, dass Mischlinge gesünder sind als Rassehunde. Vielmehr begründet sich dieser Aberglaube darin, dass einfach Mischlingshunde in der Regel nicht auf Erbkrankheiten untersucht werden.

Ich bin mir nicht so sicher, ob das tatsächlich nur ein Aberglaube ist, wie von Züchtern bzw. Rassehundbesitzern immer wieder behauptet wird. Alle Statistiken besagen (ok, korrekt vermutlich "die allermeisten" - es wird schon irgendeine Untersuchung geben, die das Gegenteil behauptet), dass Mischlinge im Durchschnitt länger leben als Rassehunde.
Wenn die heutige Zucht, sagen wir mal, zumindest auf dem richtigen Weg wäre, müßte ja eigentlich ganz klar das Gegenteil zu beweisen sein.
Der Züchter macht sämtl. Untersuchungen, sucht die "besten Genlieferanten" aus, sorgt für ordentliche Aufzucht etc. - und trotzdem sterben Rassehunde früher. Und die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen, die sich umfassend informieren, viel Geld für einen Hund einer bestimmten Rasse ausgeben, dem Hund die jeweils beste medizinische Versorgung angedeihen lassen ist vermutlich ebenfalls sehr hoch.
LG
 
Ich glaube den Hüdinnen ist es ziemlich egal, ob sie von einem dahergelaufenen Mix gedeckt werden, oder einem reinrassigen angekörten Rüden ;)


Moin,

das stimmt nicht. Wir haben eine kleine weiße Pudeldame in unserer Nachbarschaft, die ziemlich scharf auf unseren angekörten Flat-coated Retriever-Rüden ist. :D

Tschüss

Jörg
 
Ich bin mir nicht so sicher, ob das tatsächlich nur ein Aberglaube ist, wie von Züchtern bzw. Rassehundbesitzern immer wieder behauptet wird. Alle Statistiken besagen (ok, korrekt vermutlich "die allermeisten" - es wird schon irgendeine Untersuchung geben, die das Gegenteil behauptet), dass Mischlinge im Durchschnitt länger leben als Rassehunde.

Moin,

bei mischlingen gibt es natürgemäß wohl wesentlich weniger Gesundheitsuntersuchungen vor dem (oft ungeplanten) Deckakt. HD wird also wesentlich leichter vererbt werden können. Andere Krankehiten auch.

Bei Lebenserwartung würde ich diese Statistik gern mal lesen. Kannst Di sie mal verlinken? Mich würde z.B mal interessieren, ob dort auch die durchschnittliche Größe usw. als Faktor berücksichtigt ist (die ja mit entscheidend für die Lebenserwartung ist).


Wichtig ist aber eben auch: Rassehund ist nicht gleich Rassehund. Es gibt gute Züchter und weniger gute Züchter. Als Käufer kann ich bei einen Rassehund einfach besser vorher beurteilen, wie groß das gesundheitliche Risiko ist. Wenn die Käufer sich allerdings darum nicht scheren, nur nach Preis und Aussehen gehen, dann werden sie eben auch Rassehunde bekommen, die wohl überdurchschnittlich krank sind. Denn das es teilweise Zuchtprobleme gibt, ist doch unbestritten.

Ich würde daher sagen, dass ein interessierter und kundiger Welpenkäufer bei einem Rasssehund eine größere Gewährleistung hat, einen gesunden Hund zu bekommen als bei einem Mischling.

Allerdings muss man auch sagen, dass Gesundheit relativ ist: Zuchtausschließend ist ja z.B, auch ein fehlender Zahn o.ä.. Das aber ist für die Gesundheit und Lebenserwartung des Hundes doch sehr irrelevant.


Tschüss

Jörg
 
Ich würde daher sagen, dass ein interessierter und kundiger Welpenkäufer bei einem Rasssehund eine größere Gewährleistung hat, einen gesunden Hund zu bekommen als bei einem Mischling.

Das ist auch so ein schweres Thema. Wie weiß man, dass das der richtige Züchter ist? Wenn man sich im Vorhinein nicht viel mit dem Thema Hund beschäftigt hat und sich in Zuchtbestimmungen, Inzestfaktoren, Genpolen, etc nicht auskennt.
Klar - es gibt immer eine Möglichkeit sich zu informieren - aber wenn man jetzt mal ganz ehrlich ist, dann kenn ich sehr viele Ersthundebesitzer, die sich dieser ganzen Kriterien nicht bewußt sind.

Mich eingeschlossen - vor 4 Jahren hatte ich noch keinen Dunst auf was man alles achten muss und durchblicke es bis dato noch nicht wirklich. Bis ich da eine Entscheidung fällen kann vergehen sicherlich Jahre, bis ich soweit bin. (Was ja auch sein positives hat).

Aber jetzt gibt es Leistungslinie/Showlinie/Fehlfarben/Vermehrer/gute Züchter/schlechte Züchter/verschiedene Vereine unter denen man züchten kann und vieles mehr. Wie soll man da im Endeffekt sicher sein, dass man die beste Wahl getroffen hat? Ich kann die Leute teilweise verstehen, die das Handtuch werfen und sich für einen "stinknormalen Mischling" aus einem Hoppala-Wurf entscheiden.


Zum Punkt Mischlinge sind gesünder als Rassehunde.
Das würde ich auch nicht sagen, ganz einfach weil es in dem Sinne keine überzüchteten Mischlinge gibt - überzüchtete Rassen aber schon - egal ob Züchter oder Vermehrer. Nebenbei noch die schon erwähnten, fehlenden Untersuchungen bei Mischlingshunden. Überzüchtete Rassen sind natürlich eher gefährdet und auch wahrscheinlicher.
 
Moin,

bei mischlingen gibt es natürgemäß wohl wesentlich weniger Gesundheitsuntersuchungen vor dem (oft ungeplanten) Deckakt. HD wird also wesentlich leichter vererbt werden können. Andere Krankehiten auch.

Bei Lebenserwartung würde ich diese Statistik gern mal lesen. Kannst Di sie mal verlinken? Mich würde z.B mal interessieren, ob dort auch die durchschnittliche Größe usw. als Faktor berücksichtigt ist (die ja mit entscheidend für die Lebenserwartung ist).

Jörg

Schau, hier zum Beispiel:
http://www.wuff.at/artikel.php?artikel_id=299

Ist aus 2003 - aber soo viel wird sich in den paar jahren nicht geändert haben. Es ist zwar auch nicht die Studie selbst, mit ein bissl suchen, wird man sie aber sicher finden (hab jetzt nur nicht so viel Zeit).
Klar haben sie die Größe auch berücksichtigt.
Offenbar zerbrechen sich auch andere den Kopf über diese Themen...
Zum Thema HD, die vielleicht etwas provokante Frage: Vielleicht taucht sie ja überhaupt erst durch die gezielte Zucht so häufig auf? Und bei Mischlingen eher sogar seltener, weil es eine größere Auswahl an nicht verwandten Hunden gibt??

lg
 
Schau, hier zum Beispiel:
http://www.wuff.at/artikel.php?artikel_id=299

Ist aus 2003 - aber soo viel wird sich in den paar jahren nicht geändert haben. Es ist zwar auch nicht die Studie selbst, mit ein bissl suchen, wird man sie aber sicher finden (hab jetzt nur nicht so viel Zeit).
Klar haben sie die Größe auch berücksichtigt.
Offenbar zerbrechen sich auch andere den Kopf über diese Themen...
Zum Thema HD, die vielleicht etwas provokante Frage: Vielleicht taucht sie ja überhaupt erst durch die gezielte Zucht so häufig auf? Und bei Mischlingen eher sogar seltener, weil es eine größere Auswahl an nicht verwandten Hunden gibt??

lg

Moin,

sehr interessanter Artikel. Danke.

Tschüss

Jörg
 
@Ned
Hier noch zwei Links - halt auf Englisch

http://users.pullman.com/lostriver/conclusions.htm

http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/541778.stm

@Sancho
Aber wenn Mischlinge eine längere Lebenserwartung haben als reinrassige Hunde und es eben logischerweise keine überzüchteten Mischlinge geben kann, dann sind sie einfach gesünder, oder? Scheint mir logisch.
Wie gesagt, man darf es nicht am einzelnen Hund festmachen, sondern eben an der Gesamtheit.
LG

Ich glaube nicht, dass Mischlinge gesünder sind als Rassehunde.
Warum sollten sie eine längere Lebenserwartung haben?
Du kannst auch einen überzüchteten Rassehund mit einem anderen Hund paaren - schon hast du einen Hund, der dieselben Erbkrankheiten in sich trägt wie der Rassehund.
Ein Mischling ist ein Überraschungspaket - auch bei den Erbkrankheiten - es gibt genügend Mischlinge mit H/D. Er kann gesünder sein, muß aber nicht.

(Meiner Meinung nach ist die Gefahr bei Rasse-Vermehrern am größten, beim Mischling weiß man es nicht, beim Züchter sinkt die Wahrscheinlichkeit etwas)
 
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