sokas sind einfach polarisierende Hunde.
entweder man hasst sie, oder man liebt sie.
wenn ich gassi gehe und mir kommt jemand entgegen, so ist es selten, dass nichts gesagt wird....entweder mein hund wird bewundert und gelobt oder aber ich werde schlichtweg angestänkert, beschimpft oder aber es wird einfach die Seite gewechselt, mein Lieblingssatz einer Frau war einmal "na da kriegt man ja angst, eine Frechheit!", da hab ich ihren Hund angeschaut und gemeint: "Wieso, der schaut doch eh recht süß aus
"
was die Unverträglichkeit betrifft - das darf man wirklich nicht unterschätzen.
Dieses Liebsein zu Menschen wird von vielen Menschen leider gehörig missinterpretiert. Ein Hund der lieb zu uns ist, muss nicht immer gleichzeitig lieb zu allen Artgenossen&anderen Tieren sein....aber offenbar geht das nicht in die Schädel mancher Hundehalter rein!
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass viele Leute Angst kriegen, wenn sie Pit oder Staff oder sonstigen Soka mal in Action erleben...
Nochmal zur Unverträglichkeit - die hat bei meinem kastrierten Rüden auch von heute auf morgen begonnen. Jetzt im Nachhinein wage ich zu behaupten, dass die Zeichen sehrwohl da waren, ich aber noch zu unbedarft, diese zu erkennen!
Mein Hund hat auch eine problematische Vorgeschichte, stammt wohl aus Ungarn und wurde als baby als Kampfhundköder missbraucht....
Wir haben auch alles brav gemacht, Welpenkurs, Junghundekurs, Unterordnung...alles mit vielen lustigen Spielstunden dazwischen, viele Hundzis...und alles hat immer gepasst. Bis er einmal (da war er ca. 7 Monate alt) von einem Schäfer angefallen wurde und sich ziemlich heftig gewehrt hat...da hab ich mir schon gedacht, dass so etwas mal zum Problem werden könnte....das waren so momente wo ich mir gedacht hab "huch, der Hund muss schon unter Kontrolle gehalten werden...."
Ein weiterer Beissvorfall vorigen November (mittlerweile ist mein Hund 4 Jahre alt) durch die Unfähigkeit eines Hundesitters war wirklich unnötig
. Seitdem ordne ich meinen Hund auf jeden fall mal als "rüdenunverträglich" ein, bzw. auch als labbiunverträglich, diese Hunde mag er einfach nicht, ich hab keine Begründung dafür, hatte ja selber zuvor 15 Jahre lang einen Labbi
.
Rüdenunverträglichkeit stimmt aber eigentlich auch nur bedingt, was ihm fehlt, so denk ich, ist der Mittelweg. Oft treffen wir auch problematische, ebenfalls als unverträgliche Rüden, da ist sogar gemeinsames Gassi gehen möglich, Freilauf in kontrolliertem Rahmen usw. dann treffen wir einen tutnichts und mein Hund würde ihn gerne fressen...
Richtiges Ignorieren gibts nur ganz, ganz selten, wir haben eine Bulldogge, den Spike, der wird ignoriert, aber einfach nur, weil der so phlegmatisch ist, selbst beim Gassi gehen den Arsch nicht in die Höh kriegt...ich denke mein Hund hat noch nichtmal erkannt, dass das ebenfalls ein Hund ist ;-)
Kleinhunde werden als Gegner offenbar nicht ernst genommen, er lässt sich sogar von Rüden beissen und wirft sich am rücken
, dennoch rutscht mir das Herz jedesmal das Herz in die Hose wenn so ein kleiner Wicht herstürmt, auch wenn meiner einen Mauli trägt, es würd ja reichen, wenn er ihm nur ins Kreuz steigt....
Gassi gehen heißt auch, dass man schon permanent genau schauen muss und auch lernen die Signale zu deuten. Mein Hund sagt ja eigentlich eh alles...blöderweise ist das für andere Hundebesitzer wohl nicht wirklich erkennbar. so wird sein heulen an der leine (wenn er schon richtig auf 180 ist oft von anderen mit "der arme hat angst" interpretiert....besonders schlau ists dann natürlich den anderen Hund loszulassen um meinem Hundi zu zeigen, dass das ja eh ein ganz ein Lieber ist...GRRRRRRRR
problematische Situationen werden vermieden und ich muss stets die Herrin der Lage sein, nicht mehr und nicht weniger, mit einer klaren Führung und ein wenig vorausschauendem Agieren kann man eigentlich brenzligen Situationen gut aus dem Wege gehen. Ein Maulkorb tut den Rest, wenns ein anderer schlauer Hundebesitzer es mal wieder drauf ankommen lassen will
seit diesem Beissvorfall im November war ich monatelang wirklich in Panik beim Gassi gehen, fast hätte ich die Freude an meinem Hund verloren. Mittlerweile läufts wieder halbwegs rund, ich hab gelernt damit umzugehen und falle jetzt auch nicht mehr aus allen Woken, wenn mich jemand aufgrund der Hunderasse beschimpft - was solls - ist ja mein Hund und mir muss er gefallen, nicht den Nachbarn oder sonst irgendjemandem....