Meiner definitiv ja.. und davor hab ich immer am meisten Angst
Wir waren schon mal in einer sehr brenzligen Situation und ich mach heute noch 3 Kreuzzeichen, dass alles gut ausgegangen ist.
Thyson hat es ja grundsätzlich nicht so mit fremden Menschen und ich muss immer und bei jeder Begegnung aufpassen.. auch wenn sich das in den Jahren massiv verbessert hat und er mittlerweile auch mal Blickkontakt sucht und "nachfragt".. bevor er eine Aktion setzt bzw. setzen würde (HSH Mix).
Es ist schon einige Jahre her, aber ich weiß noch, dass ich mit Thyson gegen 3 Uhr morgens noch mal raus bin zum spazieren. Ja, ja... wir sind Nachteulen....und machen das häufiger.
Wir latschen immer durch die einsame "Steppe" (eben weil Thyson so ist, wie er nun mal ist) und da kommt uns ja schon untertags niemand entgegen - und nachts so gut wie überhaupt niemals.
Der Hund hatte so ein rotes Leuchthalsband oben (damit zumindest ich weiß wo der Hund rumkrebst) und durfte sich zum lösen ins hohe Gras schlagen (ohne Leine).
Plötzlich biegen um die Ecke zwei volltrunkene Gestalten, laut gröhlend, singend... sehen mich.. lachen blöd und kommen näher. Ich sag noch von der Weite "Geh bitte, entschuldigen Sie nur 2 Sekunden.. ich hab einen Hund mit, ich muss ihn anleinen... tut mir leid" und rufe das Tier. Das das allererste Mal in seinem Leben natürlich NICHT kommt. Ich eh schon in Panik (aber net vor den Typen sondern wegen dem Hund) einen Schritt weiter ins Gras und dann schon böse zischend "wenn du net glei kummst... "
Währenddessen gehen die Betrunkenen natürlich weiter auf mich zu, meine Warnungen ignorierend... und beginnen was von "Schatzal" und "Puppal" zu murmeln, grinsen dämlich und machen anzügliche Bemerkungen.
Ich weiß nicht mehr genau, wie weit sie dann noch weg waren... 3-4 Schritte vielleicht... also wirklich knapp.... springt der Hund aus dem Gras und stellt sich vor mich, aber gerade so das ich ihn nicht am Halsband fassen kann.
Und ich hab bei Thyson schon viele "Drohungen" gesehen - aber daran werd ich mich immer erinnern... geduckt, steif wie ein Brett, die Zähne haben im Dunkeln geleuchtet (wie im Horrorfilm samt rotem Licht um den Hals), die Haare aufgestellt über den kompletten Rücken und ein dermaßen tiefes Knurren (Grollen) das ich mich kurzfristig wirklich gefragt hab ob das der Hund oder ein nahendes Sommergewitter ist....
Und ich hab immer nur gebetet "Herrgott lass mich den Hund erwischen, bevor er die jetzt frisst" und im Geiste hab ich schon die Schlagzeile der Kronen Zeitung am nächsten Tag gelesen "Hund zerfleischt Spaziergänger".
Die Männer derweil natürlich am auspaniken.. Hände in die Höh gerissen, was von "guter Wuffi" und "ganz braaaaver Wuffi" gestammelt und sich dabei aneinander festgehalten im Vollrausch.
Und ich immer nur "bitte net bewegen, bitte stehen bleiben, bitte net weglaufen"... und hab mich langsam an den Hund rangetastet, der die beiden aber nicht mal für eine Millisekunde aus den Augen gelassen hat... als ich ihn endlich am Halsband zu fassen bekam, hätte ich am liebsten vor Erleichterung geheult...
... erst als ich das Tier sicher verwahrt hatte, hab ich denen dann "gesagt" was ich von ihrem "Schatzal" halte und was sie mich nicht alles können...