Weil man viell. einen kranken oder einfach nur extrem gierigen Hund hat der wie ein Staubsauger alles frisst was auf dem Boden rumliegt und man viell. verhindern will dass er ein in Rattengift gelegtes Leckerli frisst. So hat man die Gewissheit dass man dem Hund das gefundene "Fressen" ohne Probleme wegnehmen kann.
Es geht ja hier nicht darum, dem Hund ständig die Schüssel wegzunehmen, es geht nur darum, es tun zu können sollte es mal notwendig sein.
nein! so einfach ist das auch wieder nicht!
Ich verwalte die Ressource Futter für meinen Hund. Als Welpe habe ich sie auch öfters aus der Hand gefüttert, aber nicht deshalb, um ihr zu zeigen, dass ich ihr jederzeit das Futter wieder wegnehmen kann (warum sollte ich das auch tun????), sondern um ihr Vertrauen zu gewinnen und zu stärken, um ihr zu zeigen, dass das, was aus meiner Hand kommt, für sie immer etwas Angenehmes ist.
Gerade das sollte ein Hund ja lernen, dass es gut ist, was aus der Hand seines Menschen kommt - und nicht das Gegenteil, nämlich die Angst des Hundes, dass sein Futter wieder weggenommen wird. Das wäre doch auch ein Widerspruch! einerseits soll der Hund Vertrauen gewinnen - andererseits wird er zu Mißtrauen "erzogen", wenn ihm das Futter wieder weggenommen wird.
Ich bin der Meinung, dass ein Hund auch unterscheiden kann zwischen "Futter" und "Futter", nämlich zwischen dem Futter, das er in den Napf bekommt (= die von mir verwaltete Ressource) und dem "Futter", das er draußen irgendwo findet. Das hält er IMHO eher für Beute, die er selbst "erjagt" (auch wenns nur ein Stück Brot ist).
Wenn der Hund nun zu Mißtrauen erzogen wird, indem man ihm andauernd sein Futter, das ihm zusteht (!) wegnimmt, dann wird er dieses Mißtrauen auch in der freien Natur zeigen, und mit der "erjagten Beute" davon rennen - er muss ja schließlich damit rechnen, dass ihm das "Futter" wieder weggenommen wird.
Und ich sage das nicht nur so dahin, sondern ich spreche hier aus eigener Erfahrung. Ich habe den großen Fehler gemacht, meiner Lisa
draußen (!),
wohlgemerkt - nur draußen - gefundenes Freßbares aus dem Maul zu nehmen, aus Angst, es könnte etwas dabei sein, was ihr nicht bekommt. Der Erfolg war, dass sie immer davon gelaufen ist und auch auf Ruf nicht kam, wenn sie etwas im Maul hatte. Allein das hat genügt, ihr Mißtrauen zu stärken, sie wußte "wenn ich etwas irgendwo finde, dann nimmt es mir das Frauchen wieder weg".
Es hat mich sehr, sehr viel Mühe gekostet, ihr dieses Mißtrauen wieder zu nehmen, ich habe sehr lange geübt, bis sie sich das nun wieder abgewöhnt hat. Es funktioniert noch immer nicht 100 %ig, aber zumindest 70 bis 80 %ig, und das ist schon ein großer Erfolg.
Also - warum läßt man den Hund nicht in Ruhe sein Futter fressen??? Es ist sein gutes Recht, dabei ungestört zu sein!