Warum kommen aber so viele aus solchen Haushalten letzendlich mit einem Problemhund zum Trainer. Ein gleichberechtigter "großer" Hund hat bei der Prüfung sogar den Prüfer gebissen. KAm nicht so gut.
Leute die du beschreibst, haben ein souveränes Führungsverhalten. Und sie besitzen Konsequenz. Und darauf kommt es letztendlich an.
Ich muss nicht den Dominanzguru raushängen lassen um meinem Hund klarzumachen, dass er absolut nicht beissen darf. Aber ich darf es bei einem halbwüchsigen einfach nicht durchgehen lassen. Dies als Dominanzgehabe abzutun ist etwas einfach.
Und eigentlich stimmt es. Wenn man sich so manche postings durchliest, kommt man zum Schluss dass der Hund für manche wichtiger ist als das Kind und das kommt mir eigentlich auch falsch vor.
Ein zweijähriges Kind ist in diesem Alter nur auf einer sehr einfachen Ebene erziehbar. Wie ich schon sagte, komm nicht näher als 2 m ist zu kompliziert. Davon abgesehen, grad wenn man dem Kind sagt es soll nicht zum Hund, will es wissen was dann passiert. Das der Hund beisst und das Weh tut, kann das Kind ungefär so einordnen, wie wenn man ihm sagt, dass die Heizung heiss ist und es hat sich aber noch nie die Finger verbrannt.
Ich glaube nicht, dass Leute, die Kinder und Hunde ganz normal behandeln, zu einem Problemhundetrainer müssen. Ich glaub auch nicht, dass "Problemhunde/Problemkinder" durch zu wenig Autorität entstehen. Eher durch falsch verstandene, oder zuviel davon.
Man muss auch einem Zweijährigen nicht 2m-Abstände beibringen, nur, dass der Hund kein Spielzeug ist, das jederzeit zur Verfügung zu stehen hat.
Das Problem beginnt ja nicht erst, wenn der Hund meint, sein Futter verteidigen zu müssen. Da ist dann schon im Vorfeld einiges passiert.
Ich hab da auch gleich ein Beispiel. Gestern hab ich vergessen, Öl ins Futter zu tun. Meine Hunde waren aber schon dabei, zu fressen. Und wie unterschiedlich sie darauf reagieren, wenn ich zur Schüssel greife, ist schon interessant. Die 12-jährige, verfressene Vicky (Staffordshire Bullterrier) hält kurz inne, während ich das Öl dazugebe und frisst schon währenddessen ungerührt weiter, völlig ohne Reaktion. Ebenso die 4-jährige Borderterrier-Hündin Shanta. Beide sind im Rudel eher "unten" angesiedelt. Im Hunderudel wohlgemerkt. Lou, der 2-jährige Border-Rüde geht zwei Schritte von der Schüssel weg und schaut mich fragend an, frisst erst weiter, wenn ich mich entferne. Und Quendy, die im Hunderudel meist die Erste ist, geht überhaupt ganz weg und kommt erst wieder nach schmeichelnder Aufforderung.
Seit 20 Jahren funktioniert das bei uns so und meine Kinder sind ungebissen und unbeknurrt groß geworden, allerdings wurde ihnen auch nie vermittelt, die Hunde stünden über/unter/zwischen ihnen. Lediglich
bei ihnen.
Warum ist das so schwer, wos doch eigentlich so leicht ist?
LG
Ulli