Verhalten von Hunden -angeboren, anerzogen,"rassebedingt"?

calimero+aaron

Super Knochen
Da in anderen Threads schon Diesbezügliches angesprochen wurde...
wie ist das nun wirklich?
Was am Verhalten vom Hund ist angeboren, was anerzogen, was rassebdingt?
Was kann man durch Erziehung noch beeinflussen, was nicht?
Irgendwo las ich, dass die ersten vier bis acht Wochen maßgeblich sind, wie sich der kleine Hund weiter entwickelt. Andere Ansichten gehen davon aus, dass man durch richtige Erziehung wieder alles glattbügeln kann.
Naja, und die Befürworter von "Rasselisten" machen das Wesen eines Hundes überhaupt an der Rasse aus.

Auf der einen Seite gibt es in sämtlichen Büchern über eine Rasse Beschreibungen, auch vom Verhalten.
Auf der anderen Seite soll doch das Individuum innerhalb einer Rasse mehr gelten. Und bestimmte Eigenschaften NICHT an einer Rasse festgelegt werden können.

Was nun wirklich?

Wir haben gerade im anderen Thread diskutiert, dass auch Jagdhunde "Kampfhunde" wären.
Oder - noch genauer - dass jeder Hund (no na net) beißen kann. Oder unberechenbar sich in speziellen Situationen verhalten kann.
 
Ich bestreite absolut nicht, dass bei gewissen Rassen bestimmte Verhaltensweisen uU mehr auftreten als bei anderen Rassen. Nur ist es kein Muss, dass Hund der Rasse XY das Verhalten AB zeigen muss und kommt es meiner Meinung nach sehr darauf an, wie der Besitzer damit umgeht.

Ich bin absolut überzeugt, dass ein Hund sein Verhalten ändern kann, wenn entsprechend was passiert bzw. der Besitzer was macht. Nicht umsonst gibt es Hunde, die unverträglich sind und nach entsprechendem Training sehr wohl mit Artgenossen klarkommen. Ebenso wie Hunde, die verträglich waren es aber dann irgendwann nicht mehr sind.

Wenn es nur auf die Rasse und die ersten paar Lebenswochen ankäme, dann müssten sich Welpen aus einem Wurf stets gleich verhalten. Das wäre mir aber neu.

Ich durfte inzwischen auch schon oft beobachten, wie sich ein Hund verändert, wenn der Besitzer sich selbst ändert oder gar ein Besitzerwechsel stattfand bzw. je nachdem welche Bezugsperson mit dem Hund unterwegs ist. Die meisten Hunde lassen sich sehr tief auf uns ein und deshalb reagieren sie auch oft sehr stark auf unsere Gefühle, unser Befinden ect. Bei meiner Pit Bullhündin ist mir das in den letzten Monaten extrem aufgefallen und wurde mir auch schon oft gesagt. Aber das einzige, was sich ändert ist in diesem Fall meine Stimmung, sie ist immer noch derselbe Hund mit derselben Vergangenheit und derselben Rasse.
Oder die Schäfermixhündin von Freunden. Sie bellte auf der Straße andere Hunde oder Menschen wirklich an, hat gekläfft, war sehr unsicher. 1 Monat nach dem Besitzerwechsel hatte sich ihr Verhalten schon sehr geändert. Sie war aber immer noch derselbe Hund mit derselben Geschichte, nur halt mit neuem Besitzer.
 
Es gibt derzeit keine wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse, in welchem Maß die Genetik und in welchem der äuére Einfluss eine Rolle spielt. Dass beides eineRolle spielt ist bei den Biologen unumstritten.

Aber ich denke man muss immer daran denken, dass es um einen Druchschnittwert geht. Und dass man zwischen Eigenschaften, Veranlagung für, Prädisosition für, Benehmen, Verhalten etc unterscheiden muss.

z.B. reinblütige HSH werden im Durchschnitt bei bester Prägung und bester Sozialisation wesentlich mehr Exemplare aufweisen, die eigenständige Entscheidungen fällen wollen, eine hohe Bereitschaft aufweisen ihr Terr. zu verteidigen und in diesem Moment weitaus schwerer zu erreichen sind vom HH als andere Rassen, die Dinge und Situationen mit Mißtrauen betrachten, dazu wurden sie nämlich selekltiert etc etc.

Anders gesagt, er wurde darauf gezüchtet z.B. ein Rascheln im Gebüsch nicht neugierig und lustig drauf, erforschen zu wollen, sondern mißtrauisch und mit Ausschüttung der nötigen Botenstoffe absolut verteidigungsbereit zu sein.

Das bedeutet nicht, dass man mit ihnen nicht gut leben kann soferne man sich bewußt ist, dass sie in bestimmten Situation mit einem wesentlichen Mehr an Aggression reagieren als andere Rassen.
 
Ich hab meine Maturaarbeit damals über das Thema Gene und Umwelt gemacht und da viel recherchiert, zum Teil auch weils mich einfach total interessiert hat. Später im Studium haben wir in Biologie auch wieder zum Thema Charakter und ob Charakter angeboren ist oder nicht, was gelernt. Hat zwar jetzt alles den Menschen betroffen, aber ich denke nicht, dass es da große Unterschiede zum Tier gibt.

Bei der Umwelt-Gene Diskussion ist man sich nicht einig was mehr beeinflusst, sondern nur dass beides eine Rolle spielt.

Beim Charakter ist es sogar so, dass dieser vererbt wird und man diesen nur mehr schwer bzw. gar nicht ändern kann, wir haben hier einige wissenschaftliche Studien dazu gelesen, war echt interessant und ich dachte vorher nicht, dass Charaktereigenschaften vererbt werden können. Es spielen hier aber mehrere Generationen eine Rolle bzw. es werden auch mal Generationen übersprungen.

Wenn ich jetzt an Auslandshunde z.B. denke (ich hatte schon mehrere Pflegehunde - daher hab ich da nicht nur Theoriewissen), dann kann ich mir das durchaus vorstellen, dass eine Mutterhündin Misstrauen oder Angst oder auch Aggression gegenüber Menschen an ihre Welpen weitervererbt. Gibt ja viele Straßenhunde, die von den Menschen verjagen und getreten werden wenn sie sich in ihre Nähe wagen oder um Futter betteln. Das heißt für mich dann, selbst wenn man eine Mutterhündin trächtig übernimmt und sie ihre Babys in menschlicher Obhut bekommt und die Welpen auf die Menschen positiv geprägt werden, dann ist doch genetisch ein Misstrauen vorhanden, das bei dem einen oder anderen Welpen in der einen oder anderen Weise zum Vorschein kommen kann.

Das mit den 4-8 Wochen hab übrigens ich rausgesucht, stammt von einer Züchterseite, fand das sehr interessant. Ich bin zwar kein Züchter und mir war das vorher eigentlich nicht so stark bewusst, wie wichtig die ersten Wochen bei einem Welpen sind, ich wusste schon, dass es eine Prägungs- und Sozialisierungsphase und Rangordnungsphase usw. gibt, aber dass die Erfahrungen zw. der 4. und 8. Woche so maßgeblich sind, dass diese fast unauslöschbar eingeprägt werden, das wusste ich nicht.

Und schlechte Erfahrungen, die ein Welpe macht, die kommen dann anscheinend erst später (in der Pubertät) irgendwie zum Vorschein. So lässt sich für mich z.B. auch erklären, warum Vermehrerhunde die vorher normale, unauffällige Familienhunde waren, "auf einmal" zubeißen oder sonst irgendwie austicken. Und dann heißts immer "Hund ist plötzlich oder ohne ersichtlichen Grund ausgetickt". Ganz ohne Grund kanns also net sein, wenn die ersten 4-8 Wochen so maßgeblich entscheidend sind. Denn normalerweise bekommt man einen Welpen frühestens mit 8 Wochen und was vorher war, wissen die wenigsten von uns, außer der Hund stammt von einem seriösen Züchter.

Wenn der Hund von einem seriösen Züchter stammt und bestens geprägt wurde und dann vom neuen Besitzer schlecht behandelt wird, dann kann so ein Hund natürlich auch austicken - da hilft ihm die beste Abstammung und Sozialisation nicht, also spielt sicher beides (Umwelt und Gene) eine Rolle. Aber interessant wäre die Frage, ob ein gut sozialisierter Hund vom Züchter genauso schnell austickt wie ein Vermehrerhund, der vielleicht nicht so gut auf den Menschen geprägt wurde oder ein Hund aus dem Ausland, der die ersten Wochen vielleicht sogar keine oder nur schlechte Erfahrung mit Menschen machen musste.

Mich würde ja so eine Studie brennend interessieren, denn wenn das rauskommt was ich denke, dann würde es den Leuten schnell vergehen sich einen Hund vom Vermehrer zu holen.

Es stehen jetzt hier zwar auch die Auslandshunde in einem negativen Licht da, aber ich denke, es muss einem einfach bewusst sein bzw. bewusst gemacht werden, wie wichtig es ist, wie der Hund aufwächst und worauf man sich einlässt wenn man einen Hund aufnimmt (egal ob Welpe oder erwachsener Hund) wo man nicht weiß wie der aufgewachsen ist.

Dass bestimmte Rassen bissiger sind als andere halte ich für ausgemachten Blödsinn. Aber das ist natürlich einfacher zu behaupten als dem ganzen wirklich auf den Grund zu gehen!

Ich bin zwar eher der Typ Mensch, der lieber einen Hund aus dem Tierschutz aufnimmt als einen teuren Hund mit Papieren vom Züchter, aber ich muss zugeben, ich kann die Menschen mehr als gut verstehen, für die nur ein Hund vom guten Züchter in Frage kommt!
 
Interessant, dass man im anderen Thread geneigt ist, von "Sokas" oder "Kampfhunden" (vom Begriff) abzugehen und diesen mit "Terrier" zu übersetzen.
So in der Art: "Terrier ticken anders". (sind schwieriger, usw.)
Ja, wie ist dasn nun wirklich? Verhält sich ein Terrier anders?
Also doch rassebedingt (und somit angeboren)?

Mir kommt vor, dass hier im Forum relativ viel Widersprüche zu lesen sind.
Einmal ist man sich einig, dass hauptsächlich durch Erziehung (auch falsche Sozialisierung) Hundeverhalten verursacht wird.
Dann aber wird das im anderen Thread ad absurdum geführt. Wird das Verhalten doch an der Rasse festgelegt ("sind ja Terrier...")

Wenn alle Hunde hauptsächlich über die Erziehung zu beeinflussen wären, würde sich die, so sie gleich ist, ja auch gleich auswirken, oder?
Es wäre also kein Unterschied, ob ich einen Pudel, einen Schäferhund oder einen Pitbull erziehen würde. Denn - Rasseunterschiede sind ja nicht so bedeutend.
 
Naja, ich glaube schon dass es Rasseunterschiede gibt. Die Rassen wurden ja ursprünglich für bestimmte Eigenschaften gezüchtet.

Und es gibt Rassen, die sind vom Charakter her sensibler, dickköpfiger, apportieren gerne, haben leidenschaftlichen Jagdtrieb, schwimmen gerne usw. usw.

Sonst wären ja die ganzen Rassebeschreibungen unnötig, oder?

Und außerdem hat das ja nichts damit zu tun, ob ein Hund zubeißt oder nicht! Denn jeder Hund kann zubeißen (aus den unterschiedlichsten Gründen)
 
Ja die Unlogik ist nicht zu übersehen.

Was mir z.B. auch bei der damaligen Fersehdiskussion von der ÖKV Vertreterin aufgefallen ist:

"In den richtigen Händen" sind DIESE Hunde...usw usw.

Wenn kein Unterschied besteht, wieso bedarf es dann einer richtigen Hand für z.B. einen Rottweiler, aber keiner richtigen Hand für einen Großpudel???

Wieso für einen Pit aber nicht für einen Bearded?

Wobei mit richtig ja wohl nicht gemeint war, dass ein z.B. ein Schweißhund besser mit Schnüffelaufgaben beschäftigt werden sollte und ein Hüter daran - kommt auch auf den Hund an - im Durchschnitt weniger Befriedigung findet.
 
Ich denke auch, dass es Rassenunterschiede gibt.
Auch in der Art, wie gebissen wird. (auch das ist wohl vom Zweck her ableitbar - ein Fuchs oder Dachs MUSS festgehalten werden, außerdem muss so gebissen werden, dass Hund nicht selbst von diesem gebissen wird).
Daraus würde natürlich resultieren, dass Bisse der Hunderassen unterschiedlich sind.
Es gibt Hunde, die mehrfach zubeißen (ist das nicht der Schäfer?) und Hunde, die festhalten (ein schönes Beispiel ist mein kleiner Terrierbub).
Was man sicher nicht an der Rasse festmachen kann, ist das Beschädigungsbeißen. Bzw., - noch besser - das Beißen eines Menschen.
DAS ist sicher NICHT rassebdingt!
 
Ich glaube das Problem mit den Rassebeschreibungen ist einfach, dass man eine Rassebeschreibung nicht als Grund oder Entschuldigung dafür hernehmen sollte oder kann, dass eine Rasse aggressiver/bissiger ist als eine andere.

Und eine Rassebeschreibung ist keine endgültige Beschreibung, denn sonst wäre jeder Terrier gleich und jeder Goldie gleich, also lauter Goldieklone, die alle gleich ticken und die gleichen Eigenschaften haben. Jeder Hund ist und bleibt trotzdem ein Individuum, mit bestimmten (rassebedingten) Eigenschaften, die man fördern kann oder sollte. Und natürlich auch abhängig davon, wie der Hund aufwächst, sozialisiert, geprägt wird usw.

Wenn man 100 Labis vergleicht wird man trotzdem feine Unterschiede finden, auch wenn die meisten vermutlich Jagdtrieb haben und gerne schwimmen und apportieren.
 
Ich möchte hier nur kurz etwas einwerfen:

Weiter oben wurde erwähnt, dass auch der Charakter erblich bedingt ist!
Ich frage mich einfach mal gibt es den böse und gute Chraktereigenschaften??
Meiner Meinung nach nicht! Man kann jede Chraktereigenschaft positiv und negativ nützen und ich denke genau das wird dann durch die Umwelt beeinflusst!
 
Ich muss dazu etwas Stinklangweiliges sagen, das im Grunde eh jeder weiß, aber trotzdem stimmt.

Meiner Meinung nach kommt es auf die Hund-Mensch-Konstellation an. Als Beispiel: ICH bin mit meinen Hunden extrem glücklich. Wir haben weitgehend die gleichen Interessen und sind irgendwie ähnlich drauf. Sowohl meine bestens geprägten Züchterhunde, als auch mein Tierschutzhund (der aber nebenbei bemerkt auch eine Top-Aufzucht genossen hat), passen einfach gut zueinander und zu uns.
Jemand anders empfindet aber womöglich meine Traumhunde als Ausgeburten der Hölle. Das kann leicht passieren, wenn jemand sich z.B. nicht für lange Waldspaziergänge interessiert oder das teilweise heftige Temperament, die Jagdleidenschaft und das ausgeprägte Territorialverhalten als widerlich empfindet.

Hab ich ihnen das anerzogen? Oder sind sie "einfach so" und sprechen mich deshalb so derartig an? Oder hab ich einfach nur Glück? Oder hab ich mich schlichtweg angepasst?
 
Wenn ich jetzt an Auslandshunde z.B. denke (ich hatte schon mehrere Pflegehunde - daher hab ich da nicht nur Theoriewissen), dann kann ich mir das durchaus vorstellen, dass eine Mutterhündin Misstrauen oder Angst oder auch Aggression gegenüber Menschen an ihre Welpen weitervererbt. Gibt ja viele Straßenhunde, die von den Menschen verjagen und getreten werden wenn sie sich in ihre Nähe wagen oder um Futter betteln. Das heißt für mich dann, selbst wenn man eine Mutterhündin trächtig übernimmt und sie ihre Babys in menschlicher Obhut bekommt und die Welpen auf die Menschen positiv geprägt werden, dann ist doch genetisch ein Misstrauen vorhanden, das bei dem einen oder anderen Welpen in der einen oder anderen Weise zum Vorschein kommen kann.

von der Mutter erlerntes Verhalten = schlechte Erfahrung kann nicht genetisch weitergegeben werden. Die Idee Straßenhunde sind "genetisch" scheuer würde nur dann Sinn machen, wenn die scheuen Straßenhunde wesentlich größere Überlebenschancen hätten.

Im obigen Beispiel würde die Mutter die Scheuheit nicht genetisch weitergeben, wohl aber in ihrer Erziehung der Welpen.
 
Ich möchte hier nur kurz etwas einwerfen:

Weiter oben wurde erwähnt, dass auch der Charakter erblich bedingt ist!
Ich frage mich einfach mal gibt es den böse und gute Chraktereigenschaften??
Meiner Meinung nach nicht! Man kann jede Chraktereigenschaft positiv und negativ nützen und ich denke genau das wird dann durch die Umwelt beeinflusst!

In der Biologie, also in der gesamten Tierwelt, kommen Begriffe wie gut bzw. böse nicht vor. Diese Begriffe unterliegen der menschlichen Definition und Gefühlswelt. Ein Tier kann sowenig böse sein wie schuldig.
 
Ich muss dazu etwas Stinklangweiliges sagen, das im Grunde eh jeder weiß, aber trotzdem stimmt.

Meiner Meinung nach kommt es auf die Hund-Mensch-Konstellation an.

:2thumbsup: Dem kann ich nur absolut zustimmen. Der Hund der für den einen der absolute Traum und völlig unproblematisch ist kann für einen anderen das ganze Gegenteil sein.
 
Meiner Meinung nach kommt es auf die Hund-Mensch-Konstellation an. Als Beispiel: ICH bin mit meinen Hunden extrem glücklich. Wir haben weitgehend die gleichen Interessen und sind irgendwie ähnlich drauf.

Dem kann ich auch zustimmen. Ich bin total glücklich mit meinen Stinktieren, weiß aber, für meine Freunde sind sie teilweise der blanke Horror, weil sie eben sind wie sie sind.

Mir ist im Rudel auch aufgefallen, dass ein neuer Hund auch von den Hunden nach bestimmten Kriterien "ausgesucht" wird. Unser letzter Pflegi war schüchtern und ängstlich, bis hin zu panisch. Hate aber eine Top Welpensrube gehabt, nur eben miese Vorbesitzer. Dieser hatte es schwer in meinem Rudel. Er hat einfach nicht zu uns gepaßt. Sie haben ihn nicht aufgenommen. Er durfte sich zwar ankuscheln, aber herzlich is anders. Unser jetziger Pflegi ist ein Problemfall. Nicht verhaltenstechnisch, sondern weil er fast taub ist. Meine Bande liebt ihn. Hat ihn sofort ins Herz geschlossen und ins Rudel aufgenommen.

Kann es sein, das sie ihn mögen, weil er ein Handicap hat?...Vom reinen Rudelverhalten müßten sie ihn eher ausschließen, da er eine Belastung für ein gesundes Rudel darstellt...Oder paßt er einfach von seiner Art her absolut dazu? Oder liegt es an mir, weil ich ihn sofort ins Herz geschlossen habe, mögen sie ihn auch?
 
Meiner Meinung nach kommt es auf die Hund-Mensch-Konstellation an. Als Beispiel: ICH bin mit meinen Hunden extrem glücklich. Wir haben weitgehend die gleichen Interessen und sind irgendwie ähnlich drauf. Sowohl meine bestens geprägten Züchterhunde, als auch mein Tierschutzhund (der aber nebenbei bemerkt auch eine Top-Aufzucht genossen hat), passen einfach gut zueinander und zu uns.
Jemand anders empfindet aber womöglich meine Traumhunde als Ausgeburten der Hölle. Das kann leicht passieren, wenn jemand sich z.B. nicht für lange Waldspaziergänge interessiert oder das teilweise heftige Temperament, die Jagdleidenschaft und das ausgeprägte Territorialverhalten als widerlich empfindet.

Hab ich ihnen das anerzogen? Oder sind sie "einfach so" und sprechen mich deshalb so derartig an? Oder hab ich einfach nur Glück? Oder hab ich mich schlichtweg angepasst?

:) Teile Deine Meinung, dass es auf die Konstellation ankommt, wer mit was umgehen kann.

Glaube alledings nicht, dass Du Deinen Hunden diverse Grundhaltungen anerzogen hast, sondern dass verschiedene Rassen - wie schon gesagt - im Durchschnitt eine stärkere Ausprägung gewissen Verhaltens haben als andere und umgekehrt.

Und das macht das Führen und Leben in einer derart urbanen Gesellschaft für so manche - viele - Menschen eben schwierig.
 
:) Teile Deine Meinung, dass es auf die Konstellation ankommt, wer mit was umgehen kann.

Glaube alledings nicht, dass Du Deinen Hunden diverse Grundhaltungen anerzogen hast, sondern dass verschiedene Rassen - wie schon gesagt - im Durchschnitt eine stärkere Ausprägung gewissen Verhaltens haben als andere und umgekehrt.

Und das macht das Führen und Leben in einer derart urbanen Gesellschaft für so manche - viele - Menschen eben schwierig.

Es ist sogar noch ein bissl komplizierter :D Ich hab am Montag bei meiner lieben Freundin, der Smoky-Gertrude den Welpenkurs gehalten. War für mich total spannend, weil manche Dinge auf die wir hier, im urbanen Bereich, total aufpassen müssen, dort einfach keine Rolle spielen. Als ich z.B. vom "kein Spielen an der Leine" geredet hab, hab ich nur verständnislose Blicke geerntet, weil das im ländlichen Raum einfach keine Bedeutung hat. Das heißt für mich unter anderem, dass der gleiche Hund mit den gleichen Vorlieben, Eigenschaften und vielleicht Macken, in anderer Umgebung als ganz anderer Hund erscheint. Der kleine wachsame Appenzeller dort, soll ja auf den Hof aufpassen - täte er das in einer Reihenhaussiedlung würde er vielleicht als Problemhund gelten.
 
Es ist sogar noch ein bissl komplizierter :D Ich hab am Montag bei meiner lieben Freundin, der Smoky-Gertrude den Welpenkurs gehalten. War für mich total spannend, weil manche Dinge auf die wir hier, im urbanen Bereich, total aufpassen müssen, dort einfach keine Rolle spielen. Als ich z.B. vom "kein Spielen an der Leine" geredet hab, hab ich nur verständnislose Blicke geerntet, weil das im ländlichen Raum einfach keine Bedeutung hat. Das heißt für mich unter anderem, dass der gleiche Hund mit den gleichen Vorlieben, Eigenschaften und vielleicht Macken, in anderer Umgebung als ganz anderer Hund erscheint. Der kleine wachsame Appenzeller dort, soll ja auf den Hof aufpassen - täte er das in einer Reihenhaussiedlung würde er vielleicht als Problemhund gelten.

:) JA. Wobei das Anschlagen wohl jedem Hund zu eigen ist und mit mehr oder weniger Aufwand in Bahnen gelenkt werden kann.
Aber grundsätzlich ist es - meiner Meinung nach - sehr wohl so, dass Hunde über Jahrhunderte auf Ausprägung von Veranlagung gezüchtet wurden und diese je nach Rasse in eihnem Durchschnittswert, mitbringen.
Mehr oder weniger.

Ein höheres Maß an Abwehrbereitschaft kann in der Einschicht gewollt, wichtig usw. sein, beim Spaziergang am Abend in der Hauptallee, wenn der Hund nicht demetnsprechend geführt wird, zur absoluten Katastrphe werden.
 
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