Verhalten von Hunden -angeboren, anerzogen,"rassebedingt"?

@Tamino
Nein, so eng sehe ich es nicht, auch wenn es sich so liest.
Will niemand zum Schafhirten-Leben befehligen ;)

Es geht mir darum, wenn ich mir einen "Spezialisten" ins Haus hole, dann muß ich auch mit seinen Charaktereigenschaften leben.
Du wirst deinen Hütehund? auch dementsprechend auslasten, oder?

Ich will als Beispiel mal die Rassen nehmen, mit denen ich mein Leben teile.
Ich habe HSH, territorial, mit großem Schutztrieb, mit eben all den Eigenschaften, die einen HSH ausmachen.
Besuch muß bei uns immer bestimmte "Regeln" durchlaufen, ob er nun das 1.Mal kommt oder das 10.Mal.
Man kann mir nicht einfach so die Hand geben, die Individualdistanz muß immer gewahrt bleiben.
Das waren jetzt nur zwei Beispiele, es gibt noch viele.
Wie oft bekam ich schon zu hören, "die sind aber nicht gut sozialisiert" (was für ein blödes Wort.....) oder "das hätte ich denen aber schon abgewöhnt".
Im gleichen Atemzug aber auch "das sind aber sehr schöne Hunde, die würden mir auch gefallen und mit einem Hundetrainer werden die bestimmt auch freundlicher".

Verstehst du wie ich es meine?
Ich lebe auch nicht fernab von jeglicher Zivilisation, habe keine Herde und "unendliche Weiten".
Aber ich käme nie auf die Idee meinen Hunden ihren Schutztrieb oder andere Eigenschaften "abzutrainieren".
So wie sie sind, passen sie zu mir und meinem Leben.

Gruß
Anna

:):)JA. Sehe ich auch so.

Hatte es auch nicht als Kritik gemeint und bin wie Du der Meinung, dass man Veranlagung und Eigenschaften, absolut nicht abtrainieren kann.
Sie kennen und erkennen, kanalisieren, die Erziehung drauf aufbauen. Und bestimmte Rassen bringen bestimmte Veranlagungen mit, ist meine Meinung ohne wenn und aber. Immer im Durchschnitt gesehen, immer mit der Möglichkeit der Ausreisser nach oben und unten.

Natürlich last ich den Haarigen aus. Briards sind ja nicht die Supertreiber wie der BC. Der Kerl hat an jeder Arbeit Vergnügen. Von Fährte (:D was für ein schlechter Fährtenhund, aber enormen Spaß hat er) bis zum Wagenziehen. Hauptsache mit mir. Von Wasserdummy bis Gegenstände suchen usw usw.

Wie Du sagst, für meine Lebensweise wäre ein HSH eine absolute Katastrophe. "Nicht mal geschenkt würd ich einen nehmen":D (bitte nicht falsch verstehen). Denn ich könnte das was Du bietest nicht bieten, auch weil ich es nicht bieten will. Und mit der Erkenntnis verbietet sich ein HSH für mich.
 
Es ist aber nicht immer leicht, einen Hund zu finden, der dann wirklich zu einem paßt! Denn wenn die Größe - oder Kleinheit stimmt - ist eben schnell mal doch ein Bruchteil von einem "unpraktischen" Gen drinnen....:confused:

Zu den Terriern möchte ich - natürlich habe ich nur ein - manchmal ganz schön wirksames ! :D - Viertel Terrier! ;)

Ich könnte mir vorstellen, daß das Folgende aber doch recht bedeutend ist, um sie - trotz "Aberziehen" gewisser Eigenarten halbwegs glücklich zu machen:

Ohne sie zu überreizen und überfordern doch schon dem recht kleinen, jungen Hund die Beschäftigungen als angenehme Erfahrungen, Beschäftigungen zeigen, die man mit ihm dann weiter machen kann. Meiner freut sich noch nach über 9 Jahren Agilityübungen (auf das Alter , die Jugend abgestimmt, begannen wir behutsam und betreiben es jetzt wiederum altersgemäß oldiegerecht!) - und ca 8 Jahren Turnieren an der Beschäftigung so , daß man sein Freudengebell hören kann, wenn er am Turniergelände ankommt :D ;) !

Was ich ihm erst später zeigt - Dogdanceübungen - muß ich sehr behutsam betreiben, weil es ihn schnell zu stressen scheint...
(Die Unterordnung lernte er von Anfang kennen - aber mein Ehrgeiz war nicht so groß, daß wir sie turniermäßig betrieben. Einmal jede Stufe in einer Prüfung zeigen und gut bestehen reichte mir ;) . Bei gelegentlichen Wiederholungen der Übungen auf dem Hundeplatz macht er sie immer noch brav, aber ich verlange es nicht oft...Nur im Alltag muß er manche Teile dann schon exakt machen - zu seiner Sicherrheit...:D

:)

F-K
 
Es ist aber nicht immer leicht, einen Hund zu finden, der dann wirklich zu einem paßt! Denn wenn die Größe - oder Kleinheit stimmt - ist eben schnell mal doch ein Bruchteil von einem "unpraktischen" Gen drinnen....:confused:

Bitte, es gibt über 300 anerkannte FCI-Rassen, dazu noch einige (noch) nicht anerkannte und tausende Rassehunde und Mischlinge in Tierheimen, mit denen man vorher sogar mehrmals spazieren gehen kann, um zu sehen, ob sie passen könnten. Wenn ich freilich nach einem lebendigen Steiff-Tier mit Knopf im Ohr suche, werde ich kein Glück haben und dann sollte man sich meiner Meinung nach auch lieber erst gar keinen Hund holen. Ein Hund ist ein Lebewesen und die sind bekanntlich alle nicht 100% perfekt. Da gehört die eine oder andere Ecke oder Kante dazu - haben wir Menschen ja auch. ;)
 
mal vorweg: ich habe zwei Golden Retriever, vom gleichen Züchter, verschiedene Elterntiere

zu2) ..fürchtest du dich als halter zu silvester oder bei gewittern, kann sich ein goldi das sehr wohl abgucken und denken "oh das donnern ist gefährlich, er fürchtet sich ja auch" und vorbei ists mit schussfest.

Die eine verschläft Silvester am Rücken liegend und schnarchend; die andere läuft hechelnd und schwer nervös auf und ab.
BTW: ich fürchte mich auch nicht ;)



zu3) .. aportieren kommt aus dem spielerischen heraus,.. wer kennt sie nicht, die fetten "tut nix" goldies, die fast schon apatisch neben ihrem Herrche/frauchen hertrotten ,... der kennt "spielen" nur vom hören sagen und aportiert sicher nur eher mässig gerne.
..grundgehorsam gehört ständig trainiert ,.. wer kennt sie nicht, die frechen "tut nixe" ... ;)

Die eine würdest du als fetten TutnixGolden bezeichnen, die andere ist sportlich gebaut. Beide wiegen exakt das Gleiche (vor 2 Wochen gewogen). Die eine geht halt in ihrem Fell unter, die andere nicht.

Die "Dicke" kackt dir einen großen Krapfen aufs Dummy (wenn sie gut drauf ist apportiert sie schon, aber nicht weil sie große Freude dabei empfindet); die andere apportiert Dummies solange ich sie werfe.

..was sagt uns das nun ? .. es gibt kaum genetische grundlagen, die der mesch durch unwissenheit oder unkenntnis NICHT durch schlechte haltung des einzelindividiums umpolen und adabsurdum führen kann.

Ich behandle meine Hunde gleich und zwar schon immer! Sie waren sogar bei den gleichen Welpenprägungsspieltagen; Junghundekurs, etc. Und bin davon überzeugt, dass das unterschiedliche Wesen der beiden in den Genen verankert ist (wie bereits gesagt: unterschiedliche Elterntiere).
Die eine war schon als Welpe sehr gelassen, während ich die andere als Flat im Goldiepelz bezeichne, die eine stur die andere mit einem gesegneten will to please.

lg :)
 
Wie Du sagst, für meine Lebensweise wäre ein HSH eine absolute Katastrophe. "Nicht mal geschenkt würd ich einen nehmen":D (bitte nicht falsch verstehen). Denn ich könnte das was Du bietest nicht bieten, auch weil ich es nicht bieten will. Und mit der Erkenntnis verbietet sich ein HSH für mich.

Nein, das verstehe ich absolut nicht falsch.
Für die meisten Menschen sind HSH eine Katastrophe ;), weil heutzutage muß ein Hund ja immer freundlich sein und sich von jedem antatschen lassen :rolleyes:.
Wenn aber jeder eine so vernünftige Einstellung wie du hätte, würde manchem Hund viel Leid erspart bleiben.

Gruß
Anna
 
Es wäre super, wenn sich nur Menschen einen HSH nehmen würden, die sich auch damit auskennen.

Bei uns wäre so ein Hund ein Wahnsinn (täglich verschiedenen Caritas-Schwestern im Haus, mein Vater hat einen Schlüssel und kommt, wenn es ihm gerade freut usw.). Aber leider nehmen sich die meisten einen Hund, weil er ihnen gefällt. Meine Hundetrainerin hat mir erst erzählt, wie sie einem Pärchen erfolgreich einen HSH ausgeredet hat. Sie hat eine Bekannte mit ihren Hunden eingeladen und denen gezeigt, wie die Hunde reagieren. Das Pärchen hat sich einen Goldie genommen und ist damit hochzufrieden.

Ich kenne leider ein paar HSH, die nur mehr im Zwinger sind, weil sich niemand von der Familie mehr richtig hintraut.
 
Nein, das verstehe ich absolut nicht falsch.
Für die meisten Menschen sind HSH eine Katastrophe ;), weil heutzutage muß ein Hund ja immer freundlich sein und sich von jedem antatschen lassen :rolleyes:.
Wenn aber jeder eine so vernünftige Einstellung wie du hätte, würde manchem Hund viel Leid erspart bleiben.

Gruß
Anna

:D Nicht deswegen. Mein letzter Briard war der "arroganteste" Hund, dens je gab. Schon als Welpe war er an Fremden nicht interessiert, als Erwachsener war er "höflich" und absolut distanziert. Anfassen gab es nur von blinden Menschen.

Falls ihn doch mal jemand streicheln wollte, kam er höflich ran, ließ sich 1x an der Seite streicheln und trat weg.

Für mich ginge das Territorialverhalten absolut nicht, ich habe meinen zur Arbeit mit. Außerdem ist es in einem 63 Wohnungen Haus natürlich sehr sehr angenehm, wenn man einen Hund hat, der freundlichst zeigt, alles was zum Haus gehört, ist superfein und supergut. Speziell wo bei uns so einige Kinder wohnen.

Außerdem erlebe ich "draussen" bei uns in der Umgebung 3 HSH, die nicht frei laufen dürfen, weil sie jeden Artgenossen niederbügeln. Wobei, das kann sicher auch an der Erziehung liegen.
 
Außerdem erlebe ich "draussen" bei uns in der Umgebung 3 HSH, die nicht frei laufen dürfen, weil sie jeden Artgenossen niederbügeln. Wobei, das kann sicher auch an der Erziehung liegen.

Normal ist das sicher nicht.
Meine laufen fast immer frei, kommt ein anderer Hund nehme ich sie am Geschirr oder an die Leine, je nachdem.
Da gibt es auch keine Pöbelei oder Getöse.
Man geht vorbei und gut ist.
An Kontaktaufnahme oder Spielereien haben sie so gut wie nie Interesse.


@Petra68
Wenn HSH im Zwinger landen, ist wohl so gut wie alles schief gelaufen.
Denn gerade die Familie ist ihre "Ersatzherde" für die sie durchs Feuer gehen würden.


Um nochmals, allgemein, auf die rassetypischen Eigenarten zu kommen.
In letzter Zeit bemerke ich einen Trend, der sich zum "Zuchtziel" gesetzt hat, diese rassetypischen Eigenschaften "wegzuzüchten" (ich möchte in diesem Zusammenhang eigentlich gar nicht von Züchter sprechen.....)
Sozusagen den Border, Weimaraner oder Kaukasen (sind jetzt nur Beispiele) für "Jedermann".
Was halter ihr davon?
In meinen Augen geht sowas gar nicht :rolleyes:

Gruß
Anna
 
Normal ist das sicher nicht.
Meine laufen fast immer frei, kommt ein anderer Hund nehme ich sie am Geschirr oder an die Leine, je nachdem.
Da gibt es auch keine Pöbelei oder Getöse.
Man geht vorbei und gut ist.
An Kontaktaufnahme oder Spielereien haben sie so gut wie nie Interesse.


@Petra68
Wenn HSH im Zwinger landen, ist wohl so gut wie alles schief gelaufen.
Denn gerade die Familie ist ihre "Ersatzherde" für die sie durchs Feuer gehen würden.


Um nochmals, allgemein, auf die rassetypischen Eigenarten zu kommen.
In letzter Zeit bemerke ich einen Trend, der sich zum "Zuchtziel" gesetzt hat, diese rassetypischen Eigenschaften "wegzuzüchten" (ich möchte in diesem Zusammenhang eigentlich gar nicht von Züchter sprechen.....)
Sozusagen den Border, Weimaraner oder Kaukasen (sind jetzt nur Beispiele) für "Jedermann".
Was halter ihr davon?
In meinen Augen geht sowas gar nicht :rolleyes:

Gruß
Anna
da muss ich dir recht geben. ich würde einen HSH nicht nehmen, weil ich für diese hunde viel zu unsicher bin, was ihr natürliches verhalten anbelangt und hätte damit schlechte karten, somit, weil von mir abhängig, der hund auch.
ich ziehe den hut vor diesen hunden, bin aber nicht überheblich genug, um zu erklären, ich komm mit allem zurecht, weil krone der schöpfung. ich kann so einen hund weder die mentale stärke, geschweige denn das für ihn "notwendige areal" bieten. wobei man diese hunde sicher nur mit mentaler stärke im griff haben kann, aber ich mag auch, dass mein hund rundum glücklich ist.
Das sind unbestritten rundum schöne hunde, aber ich mag nicht das sie den preis für mein schönheitsempfinden zahlen. das zahle lieber ich mit verzicht.
 
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