Verdammt wieder ein totes Kind

Irgendwo hier ist ja mal der Ansatz gefallen, dass die ganzen Vermehrerhunde (wo streng genommen auch Tierschutzhunde aus dem Ausland drunterfallen, auch wenn die Vermittlung von einer seriösen Tierschutzorga übernommen wird, denn trotzdem hat der ursprüngliche Besitzer sie durch Blödheit, Nichtachten oder was auch immer vermehrt), diejenigen sind, die am öftesten austicken. Und je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr glaube ich, dass ein Funken Wahrheit dahintersteckt, eben weil hier keiner die Vorfahren kennt und weil ein Vermehrer, dem es lediglich ums Geld geht einfach irgendwelche Hunde verpaart ohne auf die Gesundheit oder auf das Wesen der Hunde zu achten. Und bei den Auslandshunden, die sich vermehren und wo man die Welpen importiert, da geben die Elternhunde den Welpen bereits mit, dass Menschen keine Freunde sind, da sinds eher die Ausnahmen, die mit Menschen gute Erfahrungen gemacht haben. Und bei den erwachsenen Hunden sitzen diese schlechten ERfahrungen noch tiefer, auch wenn sie anfangs oft unauffällig und ängstlich sind, nach einigen Wochen oder Monaten tauen sie auf und zeigen Verhaltensweisen, wo man dann echt dran trainieren muss, damit nicht irgendwann mal was passiert.

Und ich glaube schon, dass dieser ganze Vermehrerwahnsinn und das importieren von (verhaltensgestörten) Auslandshunden einen großen Teil dazu beiträgt. Auch wenns immer wieder Ausnahmen gibt, wo der Hund keine allzu großen Auffälligkeiten zeigt. Und ich bin sicher die letzte, die dagegen ist Hunde aus dem Ausland zu retten, Problem ist nur, dass die Menschen einfach nicht wissen worauf sie sich einlassen und dass sie glauben "ach, der Hund ist ja eh so dankbar dass wir ihn gerettet haben und deshalb sicher lieb und unkompliziert".

JEDER Hund aus zweiter oder dritter Hand, jeder Tierheimhund in Ö oder aus dem Ausland, hat eine (oft leider unbekannte, meist auch nicht sehr schöne) Vorgeschichte. Dessen muss ich mir bewusst sein wenn ich mich für so einen Hund entscheide, dass diese Hunde irgendwie verhaltensgestört sind (die einen mehr, die anderen weniger) dafür können sie nix, das ist aber fast immer so. Kommt halt dann drauf an, ob man bereit ist, mit dem Hund daran zu arbeiten oder ob man es ignoriert, bis es irgendwann eskaliert.

Ich hatte auch schon einige Pflegehunde (auch Welpen) und sogar die Welpen hatten schon ihre Vorgeschichte, die sie geprägt hat und wo man ohne Hundetrainer das nicht in den Griff bekommen hätte. Nicht umsonst gibts eine Prägephase bei Welpen, wo sich alles fast unauslöschbar einprägt. Egal ob das jetzt kein oder kaum Kontakt zu Menschen ist, schlechte Erfahrung mit Menschen, keine Sozialisierung anderen Hunden gegenüber usw. usw. Und diese fehlende Prägephase kommt irgendwann dann zum Vorschein!

Hier ein kleiner Auszug aus einer Homepage:
Die Innenwelt als Spiegelbild der Außenwelt
Die Zeit von der 4. bis zur 8. Woche ist ganz besonders wichtig. Verhaltensweisen, die in dieser sensiblen Phase wurzeln, können eine derart hohe Unwiderruflichkeit aufweisen, dass sie später nicht nur für den Hund selbst wie angeboren wirken, sondern auch uns als angeboren erscheinen. Verstreicht die Prägephase ungenutzt, treten später schwere Verhaltenstörungen auf. Es ist ein Trugschluss, dass man die fehlende Prägung beim Züchter anschließend durch den Besuch einer gute Welpenspielgruppe ausgleichen könnte. Das ganze Ausmaß der Schädigung kommt dabei oft erst nach der Pubertät zum Vorschein. Beim Kauf im Alter von 8 Wochen ist der Welpe unter Umständen noch unauffällig.
Quelle: http://www.hovawart-info.de/praegephase.htm


Mich würde mal eine Statistik interessieren, wo die Hunde, die so derart ausgetickt sind, herkommen. Also von einem guten Züchter oder Vermehrer oder Tierheim oder Ausland. Denn ich glaube nicht, dass ein gut sozialisierter Hund, der auf Menschen geprägt wurde, einen anderen Menschen ohne jegliche Vorwarnung einfach anfallen würde. Wenn der Hund natürlich schlecht behandelt wurde ist das was anderes, da nützt ihm die ganze tolle Herkunft und Zuchtselektion nichts. Und ich befürchte, die Zahl jener Hunde, die von einem Vermehrer oder aus dem Ausland mit schlechter Vorgeschichte oder aus einem Tierheim in Ö mit unbekannter Vorgeschichte kommen, die Mehrheit sein würden. Eben weil die wenigsten Leute wissen, worauf sie sich mit einem Vermehrerhund oder einem Hund mit schlimmer Vorgeschichte einlassen. Und weil kaum jemand bereit ist mit dem Hund zu arbeiten, Zeit zu investieren und zu trainieren, jeder will einen lieben, unkomplizierten, kinderlieben, funktionierenden Familienhund.

Die Beißstatistik in Ö führen übrigens nicht "Kampfhunde" an, sondern Schäfer- und Schäfermixe, das wurde hier im Forum schon einige Male erwähnt. Diese Statistik ist aber nicht unbedingt aussagekräftig, da es sehr viele Schäfer und Schäfermixe in Ö gibt. Wenn man eine aussagekräftige Statistik zu Beißvorfällen haben möchte, dann müsste man die prozentuelle Anzahl bei Schäfern ermitteln, die zugebissen haben. Also so und so viele gemeldete Schäfer gibts in Ö und wie viel Prozent davon haben gebissen. Das hätte zumindest mehr Aussagekraft als die Bisse zusammenzuzählen, weil wenns 20000 Schäfer(mixe) gibt und nur 5000 Sokas und bei den Schäfern haben 100 zugebissen im Jahr 2009 und bei den Sokas 20, dann sagt das überhaupt nix aus, weil dann ists logisch dass die Schäfer die Statistik anführen. War zwar jetzt a total blödes Beispiel, aber ich glaube, es kommt ungefähr rüber was ich meine.

Ich denke nicht, dass eine Rasse bissiger ist als die andere, das ist schlichtweg Blödsinn.

Grundlos beißt kein Hund zu, aber ob der Grund in seiner schlimmen Vorgeschichte liegt, ob er beim Besitzer direkt schlecht behandelt wurde oder schlechte Erfahrungen machen musste, das wäre eigentlich die Frage, ob man ansetzen müsste, also Ursachenforschung, WARUM hat der Hund zugebissen. Ob man es ganz aufklären können wird, ist eine andere Frage, aber das hätte zumindest mehr Sinn, als diese ganze Hetze gegen gewisse Rassen und das neue Gesetz. Das ändert nämlich nichts am Grundproblem, sondern schürt nur den Hass der Leute auf bestimmte Rassen bzw. auf Hunde generell nur noch mehr!

Bei uns im Bezirk Amstetten war vor zwei Wochen ein Hundehasser unterwegs, der gezielt "Sokas" vergiftet hat. Er hat Gift in die Gärten geschmissen, die Hunde sind gestorben. Das ist unter anderem eine "nette" Begleiterscheinung des neuen Gesetzes. Es hat unschuldige Hunde getroffen, die vermutlich lieb und verträglich waren (ich kannte die Hunde nicht, daher kann ich mir da kein Urteil anmaßen). Trotzdem schlimm wenn sowas passiert, es werden jetzt schon Soka-Besitzer auf der Straße angepöbelt und beschimpft, wenns so weiter geht werden bald alle Hundebesitzer Aussässige sein. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man die Rasseliste erweitern wird und dann werden andere Hunderassen drauf stehen, auch solche, die keine "Kampfhunde" sind.
 
Mich würde mal eine Statistik interessieren, wo die Hunde, die so derart ausgetickt sind, herkommen. Also von einem guten Züchter oder Vermehrer oder Tierheim oder Ausland. Denn ich glaube nicht, dass ein gut sozialisierter Hund, der auf Menschen geprägt wurde, einen anderen Menschen ohne jegliche Vorwarnung einfach anfallen würde. Wenn der Hund natürlich schlecht behandelt wurde ist das was anderes, da nützt ihm die ganze tolle Herkunft und Zuchtselektion nichts. Und ich befürchte, die Zahl jener Hunde, die von einem Vermehrer oder aus dem Ausland mit schlechter Vorgeschichte oder aus einem Tierheim in Ö mit unbekannter Vorgeschichte kommen, die Mehrheit sein würden. Eben weil die wenigsten Leute wissen, worauf sie sich mit einem Vermehrerhund oder einem Hund mit schlimmer Vorgeschichte einlassen. Und weil kaum jemand bereit ist mit dem Hund zu arbeiten, Zeit zu investieren und zu trainieren, jeder will einen lieben, unkomplizierten, kinderlieben, funktionierenden Familienhund.

Die Beißstatistik in Ö führen übrigens nicht "Kampfhunde" an, sondern Schäfer- und Schäfermixe, das wurde hier im Forum schon einige Male erwähnt. Diese Statistik ist aber nicht unbedingt aussagekräftig, da es sehr viele Schäfer und Schäfermixe in Ö gibt. Wenn man eine aussagekräftige Statistik zu Beißvorfällen haben möchte, dann müsste man die prozentuelle Anzahl bei Schäfern ermitteln, die zugebissen haben. Also so und so viele gemeldete Schäfer gibts in Ö und wie viel Prozent davon haben gebissen. Das hätte zumindest mehr Aussagekraft als die Bisse zusammenzuzählen, weil wenns 20000 Schäfer(mixe) gibt und nur 5000 Sokas und bei den Schäfern haben 100 zugebissen im Jahr 2009 und bei den Sokas 20, dann sagt das überhaupt nix aus, weil dann ists logisch dass die Schäfer die Statistik anführen. War zwar jetzt a total blödes Beispiel, aber ich glaube, es kommt ungefähr rüber was ich meine.

Ja leider wird es so eine Statistik nicht so schnell geben. Aber mir kommt auch vor als würden es mehr Vermehrerhunde und auch Tierschutzhunde sein. Was ja wieder nicht viel mit der Rasse zu tun hat sondern eher mit der Vorgeschichte.
so eine Statistik wie du meinst wäre echt ein Hit mal. Würde mich auch interesieren was rauskommt. Nur da haben wir wieder das Problem wie immer, was wird als reinrassiger Hund bezeichnet.
 
Nur da haben wir wieder das Problem wie immer, was wird als reinrassiger Hund bezeichnet.

Das würde ein großes Problem sein, denn was macht man mit einem Hund aus dem Tierheim, der offensichtlich reinrassig ausschaut, aber wo man halt nicht weiß wo er herkommt und ob er Papiere hat oder nicht.

Oder was macht man mit einem augenscheinlich reinrassigen Hund aus dem Ausland.

Das ist schwierig, weil es könnte das Ergebnis schnell verfälschen.
 
versteh auch nicht warum das immer an einer rasse festgemacht werden muss, hat sich schon mal jemand die muehe gemacht hunde mit vorgeschichte, aus th, vom zuechter herzunehmen?
 
Wenn das stimmt ...

Die Innenwelt als Spiegelbild der Außenwelt
Die Zeit von der 4. bis zur 8. Woche ist ganz besonders wichtig. Verhaltensweisen, die in dieser sensiblen Phase wurzeln, können eine derart hohe Unwiderruflichkeit aufweisen, dass sie später nicht nur für den Hund selbst wie angeboren wirken, sondern auch uns als angeboren erscheinen. Verstreicht die Prägephase ungenutzt, treten später schwere Verhaltenstörungen auf. Es ist ein Trugschluss, dass man die fehlende Prägung beim Züchter anschließend durch den Besuch einer gute Welpenspielgruppe ausgleichen könnte. Das ganze Ausmaß der Schädigung kommt dabei oft erst nach der Pubertät zum Vorschein. Beim Kauf im Alter von 8 Wochen ist der Welpe unter Umständen noch unauffällig.

Quelle: http://www.hovawart-info.de/praegephase.htm

... und das werden die Züchter hier ja sicher bestätigen können, dann MUSS es einen Unterschied geben zwischen Hund vom seriösen Züchter und Vermehrer- bzw. Auslandshund mit Vorgeschichte.

Ich seh es ja grade bei meinem kleinen Welpen aus Serbien, was der trotz seines jungen Alters für ein seelisches Paket an Problemen und Verhaltensauffälligkeiten mitbringt. Und es wird harte Arbeit werden das in den Griff zu bekommen, dessen bin ich mir jetzt umso mehr bewusst, da ich mich bewusst für ihn entschieden habe. Er hat Angst vor fremden Menschen, würd sicher auch zubeißen wenn man ihn zu sehr bedrängt, auch wenn das bei einem kleinen Welpen von vielen noch nicht so ernst genommen wird. Er hat vermutlich nie viel Kontakt zu Menschen gehabt, "erträgt" körperliche Nähe von fremden Menschen momentan nur bis zu einem gewissen Punkt, wenns ihm zu eng wird bellt oder knurrt er und ich bin mir sicher, wenn der Fremde ihn anfasst, würd er auch zuschnappen.

Laut Hundetrainerin kann ich das Verhalten in den Griff bekommen, gestern hatten wir unsere erste Trainingsstunde und ich hab bei ihr ein gutes Gefühl, weil mein Kleiner hatte am Schluss dann schon so ein Vertrauen zu ihr, dass er Leckerlis genommen hat und sogar ein bissl gebettelt hat, als er Nachschub wollte. Und da bei einer ihm vorher völlig fremden Person. Sie hat selbst einen Hund (allerdings einen Rassehund - Rhodesian Ridgeback - hab jetzt nicht nachgefragt ob vom Züchter oder Tierschutz) und der war selbst als Welpe ängstlich bei fremden Menschen. Sie hat das Verhalten so umgelenkt, dass er bei fremden Leuten betteln durfte (sie also positiv verknüpft hat und Leckerlis bekommen hat), weil sie gesagt hat, es ist ihr lieber der Hund bettelt, als er hat Angst, weil das betteln kann sie dann nachher einfacher in den Griff bekommen).
 
Hier wird alles versucht eine Rasse "schönzureden" - ich bin kein Freund von Rasselisten, da das Problem immer am anderen Ende der Leine hängt, aber es macht halt doch einen Unterschied, ob ein Chi, ein Zwergpudel oder ein Pekinese zubeisst, oder eben ein Pit, Staff o.Ä.. Die Bisse eines Chis werden wohl kaum tödlich sein.

Fest steht für mich, dass ein Hund einfach keinen Menschen anzufallen hat, aus welchen Gründen immer und welche Rasse er auch immer ist. Hier werden seitenlang Gründe gesucht, die das Kind (oder die Aufsichtsperson) zum Schuldigen machen sollen und die Hunde von jeder Schuld freisprechen. Hier wird immer wieder betont, dass Hunde keine Maschinen sind, die funktionieren. Nunja, Menschen aber auch nicht und welcher Mensch kann von sich behaupten sich immer richtig gegenüber Hunden zu verhalten ? Das passiert eben - nur wird nicht jeder Hund gleich durchdrehen und zum Killer, wenn sich Mensch mal falsch verhält. Da muss schon eine Schraube locker sein, um so überzureagieren. Für mich ist ein Abschnappen oder von mir aus auch ein Beissen oftmals zu erklären, für das Töten eines Menschen gibt es jedoch keine Entschuldigung, das ist ein totales Fehlverhalten.

Ich glaube nicht, dass die Rasselisten wirklich was ausrichten können, aber wenn irgendwelche Politiker schon der Meinung sind, dass eben gewisse Rassen nicht gewollt sind, dann sollte man diese Rasse eben langsam aussterben lassen und auch dafür sorgen, dass keine Welpen mehr produziert und eingeführt werden können. Das wird nicht durchführbar sein, also machen diese Rasselisten ohnehin keinen Sinn.
 
nando... du vergleichst kleine hunde mit großen. das ist unfair. denn natürlich könnten alle größeren rassen einen menschen töten (und die kleinen wohl auch, wenn sie nur mal an die richtigen stellen rankämen, nicht nur die wade)

ihr tut ja so als könnten kleine hunde nur "zwicken" , hei, die haben auch ein raubtiergebiss, nur sind sie eben aufgrund ihrer größe weniger gefährlich
 
Hier wird alles versucht eine Rasse "schönzureden" -.

das sehe ich anders, hier wird nicht versucht eine Rasse schön zu reden, man braucht keine Rasse schön reden, den solche Vorfälle sind Rasseunabhängig zu sehen...außer man nimmt den Vergleich wie du mit Chi´s..na eh klar, das die nicht soviel Kraft haben, wie ein Staff oder Schäfer..

Es liegt grobes Fehlverhalten vom Hundehalter vor, wenn ein Hund so austickt...nicht erst direkt in der Situation, sondern schon vorher...der schlimme Vorfall ist nur das Endresultat von falscher Hundeerziehung und Haltung.....es liegt nicht an bestimmten Rassen, nicht am Fehlverhalten vom Kind...sondern am Fehlverhalten des Hundehalters, der scheinbar seine Hunde absolut nicht einschätzen kann.

Ein Hundebiss kann schnell passieren, selbst bei einem gut sozialisierten Hund besteht immer die Gefahr, dass sowas vorkommt...aber du hast recht, ein Hund der einen Menschen so massiv angeht...sollte eigentlich schon vorher aufgefallen sein
 
wenn ein hund in die hand beisst die ihn schlaegt, ist fuer dich kein grund?

Ich hab doch geschrieben, dass es für Abschnappen und oftmals auch Beissen Erklärungen gibt, aber nicht dafür, dass ein Mensch getötet wird, da ist für mich schon ein gewaltiger Unterschied. Diese Tötungsbereitschaft ist das Erschreckende und Alarmierende.
 
Hier wird alles versucht eine Rasse "schönzureden" - ich bin kein Freund von Rasselisten, da das Problem immer am anderen Ende der Leine hängt, aber es macht halt doch einen Unterschied, ob ein Chi, ein Zwergpudel oder ein Pekinese zubeisst, oder eben ein Pit, Staff o.Ä.. Die Bisse eines Chis werden wohl kaum tödlich sein.

Fest steht für mich, dass ein Hund einfach keinen Menschen anzufallen hat, aus welchen Gründen immer und welche Rasse er auch immer ist. Hier werden seitenlang Gründe gesucht, die das Kind (oder die Aufsichtsperson) zum Schuldigen machen sollen und die Hunde von jeder Schuld freisprechen. Hier wird immer wieder betont, dass Hunde keine Maschinen sind, die funktionieren. Nunja, Menschen aber auch nicht und welcher Mensch kann von sich behaupten sich immer richtig gegenüber Hunden zu verhalten ? Das passiert eben - nur wird nicht jeder Hund gleich durchdrehen und zum Killer, wenn sich Mensch mal falsch verhält. Da muss schon eine Schraube locker sein, um so überzureagieren. Für mich ist ein Abschnappen oder von mir aus auch ein Beissen oftmals zu erklären, für das Töten eines Menschen gibt es jedoch keine Entschuldigung, das ist ein totales Fehlverhalten.

Ich glaube nicht, dass die Rasselisten wirklich was ausrichten können, aber wenn irgendwelche Politiker schon der Meinung sind, dass eben gewisse Rassen nicht gewollt sind, dann sollte man diese Rasse eben langsam aussterben lassen und auch dafür sorgen, dass keine Welpen mehr produziert und eingeführt werden können. Das wird nicht durchführbar sein, also machen diese Rasselisten ohnehin keinen Sinn.

ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, aber indirekt argumentierst du wieder mit "diese rassen sind so, alle anderen nicht". und ehrlich, das macht mich ziemlich sauer - weil durch diese form der argumentation alle anderen hundebesitzer aus der verantwortung genommen werden.

das hieße nämlich, kein hundebesitzer, der nicht sooo einen hund hat, braucht sich einen schmarrn um irgendwas kümmern, kann ja eh nix passieren - und das ist nicht richtig!

hier wird davon gesprochen, es gäbe zu wenig anteilnahme für das getötete kind - nun, ich empfinde es als hohn und reichlich deplatziert, hier betroffenheit zu heucheln, während man im selben atemzug beteuert, der eigene hund könnte niemals jemanden auch nur beißen - der tut sowas einfach nicht und man würde die hand für ihn immer, überall und jederzeit ins feuer legen.

hunde beißen, oder im allerschlimmsten fall töten, nicht aus spaß an der freud. es nützt auch nichts, zu deklamieren "Fest steht für mich, dass ein Hund einfach keinen Menschen anzufallen hat, aus welchen Gründen immer und welche Rasse er auch immer ist.", wenn hundebesitzer nicht erkennen, welches verhalten an ihrem hund womöglich problematisch sein könnte und wie man damit umgeht - ich beziehe mich dabei eher aufs beißen, einen menschen zu töten ist einfach der extremste unter den extremfällen und die ausnahme.

nicht alles ist vorhersehbar, nicht alles vermeidbar - aber eine grundvoraussetzung, dass mit hunden weniger passiert ist, dass alle hundebesitzer halbwegs wissen, was sie tun - ganz ehrlich, von dem sind wir aber meilenweit entfernt.

ich halte keinen hund für eine bestie oder per se gefährlich, ich halte allerdings eine menge von hundebesitzern für grob fahrlässig. und ich empfinde es als schlag in jedermanns gesicht, der irgendwann einmal von einem hund schwer verletzt wurde, wenn hundebesitzer den schwarzen peter irgendwelchen anderen hunden zuschieben und steif und fest behaupten: niemals, niemals, niemals, komme was da wolle, könne es einen unangenehme situation mit dem eigenen hund geben, weil der ja zu einer netten rasse zählt.

meiner tut nix ist ungefähr der dümmste und gefährlichste satz in der modernen hundehaltung.
 
Das waren ja angeblich eine Mutter und drei halbwüchsige Wurfgeschwister. DA kann ich mir allerdings einiges an sehr heftiger Rudeldynamik vorstellen....

Zum Thema fehlende Beileidsbekundungen: ich wage zu behaupten, jeder einzelne hier findet es schrecklich, dass ein kleines Kind gewaltsam sterben musste.

Aber das hier ist ein Hundeforum, es geht daher hier in erster Linie darum, wie man als Hundehalter solche Unfälle vermeiden kann, und welche Auswirkungen ein solcher Fall politisch haben kann auf alle Hundehalter bzw. auf die von SOKA's.

Scheinheiliges ins web gestelltes öffentliches Mitgefühl bringt nichts, trägt nichts zur zukünftigen Vermeidung solcher Fälle bei. Echtes Mitgefühl hat glaube ich wie schon erwähnt ohnehin jeder hier, aber das muss man nicht veröffentlichen oder diskutieren...mMn
 
Ich würde keinesfalls die Hand für meine Hunde ins Feuer legen, dass sie, wenn sie in die Enge getrieben werden oder bedroht, mal zubeissen ums sich zu verteidigen, aber da ist immer noch ein Unterschied zum Totbeissen und Anfallen von sich aus (auch wenn sich Mensch vielleicht falsch verhalten hat in Hundeaugen).

Ich bin deiner Meinung, dass Hundehalter generell verantwortungsvoller mit den Hunden umgehen und sich auch mehr mit der Körpersprache dieser befassen müssten, dann könnten bestimmt viele Beiss-Unfälle vermieden werden.

Und es ist halt nunmal so, dass die meisten Hundehalter sich nicht wirklich mit den Bedürfnissen und Ansprüchen ihres Hundes auseinandersetzen.
 
unanbhängig davon, ob diese hunde nun ne tötungsabsicht hatten oder nicht...das kann ich nicht sagen, ich war nicht dabei und kann auch nicht in die köpfe anderer lebewesen reinsehen...
aber! es ist doch wohl ein unterschied, ob hunde dieser größenordnung, meinetwegen auch noch größer ein 3-jähriges kind oder einen erwachsenen menschen angreifen!
es braucht glaube ich nicht viel, um einen so kleinen menschen so schwer zu verletzen, dass es tötlich endet.
ein erwachsener hat dem entscheidend mehr entgegenzusetzen!(auch, wenn es hier ebenso tötlich enden kann) und bessere chancen, da lebend raus zu kommen..

es gab hier, wie bei jedem solchen unfall ursachen! und die sind mit sicherheit NICHT bei der rasse des hundes zu suchen...
es gab ne vorgeschichte, die situation selber muss betrachtet werden, waren die hunde wirklich gesund? oder hatte einer davon vllt. doch organische schäden, die eine verhaltensänderung verursachen könnte, man muss die rudeldynamik mit einbeziehen, das fehlende eingreifen des ordnungsamtes...
so viele umstände, die letztendlich zu diesem tragischen unglück führten.
wenn diese umstände genauer, und vor allem eindeutig geklärt werden könnten, dann hätten wir alle vielleicht eine chance, daraus zu lernen, um sowas in zukunft bestmöglich zu verhindern!
 
Ich hab doch geschrieben, dass es für Abschnappen und oftmals auch Beissen Erklärungen gibt, aber nicht dafür, dass ein Mensch getötet wird, da ist für mich schon ein gewaltiger Unterschied. Diese Tötungsbereitschaft ist das Erschreckende und Alarmierende.

jein - erschreckend und arlamierend ist, dass menschen hunde halten, ohne zu wissen, wie sie "funtionieren".

ganz ehrlich, es gibt eine reihe von rassen, bei denen beißen oder abschnappen im prinzip normal und "gewollt" ist bzw. mal war - davon steht keine auf irgendeiner liste.

wir halten uns hunde, die für aufgabengebiete gezüchtet wurden, die nicht mehr zeitgemäß sind. wir halten diese hunde aber nur wegen des aussehens, ohne zu wissen, warum sie sind, wie sie sind.

ich könnt schreien, wenn ich in foren dinge lese wie "meine hunde sind so unfreundlich zu fremden, was kann ich tun?", wenn man erfährt, welche hunde die fragestellerinn hält.

irgendein selbsternannter hundetrainer sagt dann natürlich sofort: "wahrscheinlich sind sie unsicher und haben angst."

unsicherer, ängstlicher hund ist heutzutage DIE erklärung für alles. hast du ein problem mit hund, sagt dir sofort jemand "der ist unsicher!".
wobei ich mich frage, was dann mit unseren hunden los ist, wenn sie immer nur ängstlich sind? dann stimmt aber in der hundehaltung ganz gewaltig was nicht.

aber um auf den punkt zu kommen - die besagte dame hielt akitas. man möcht sich schreiend auf den kopf hauen, vor soviel unkenntnis. da hält sich jemand sehr territoriale, ursprüngliche hunde, die früh an alles mögliche gewöhnt werden müssen und hat keine, ich betone: nicht die geringste ahnung vom wesen dieser hunde.

kein akita, kein xy, kein xyz muss irgendjemanden beißen, aber wenn ich nichts über diese hunde weiß, ist das risiko, dass doch was passiert enorm erhöht.

ich krieg mittlerweile auch die krise bei den weichgespülten, schöngefärbten rassebeschreibungen in irgendwelchen hundebüchern. die sind so aussagekräftig wie das tageshoroskop in der krone und zwar alle sternzeichen durcheinandergemischt.

das unterschiedliche triebverhalten unterschiedlicher hunde - davon hat kaum jemand eine ahnung. so unsympatisch mir der sporthundebereich in vielen dingen ist, aber das sind wenigstens menschen, die im gegensatz zu vielen anderen, wissen, wie ihre hunde ticken und warum.

der rest sagt "hund ist hund" und stopft ihn bis oben hin mit leckerlies voll, bis er platzt. und wenn doch mal was passiert, wird mit den schultern gezuckt , weil "das hat er noch nie gemacht" oder "hat das kind selber schuld" - dabei kann man sehr viele dinge vermeiden.

man kann mit hunden aller rassen ohne probleme zusammen leben, aber man kann nicht hunde aller rassen gleich zusammen leben, sie gleich behandeln oder beurteilen. eine ganze reihe von hunden ist, in der nicht passenden lebenssituation des besitzers eine pest - man denke nur an all die jack russels in den händen von senioren, die gern was kleines, kuscheliges hätten. passt der hund zum besitzer und zu seinen lebensumständen und lässt sich der besitzer auf seinen hund ein, ist völlig egal, welchen hund ich halte. nur das ist eher die ausnahme, denn die regel.

und wenn dann doch schwierigkeiten auftauchen und die leut zu einem hundetrainer pilgern, der in seinem leben nur bordercollies dressiert hat, aber keine ahnung davon wie - hausnummer - ein sarplaninac "denkt", sind die nächsten schwierigkeiten fast vorprogrammiert.

neuerdings wird ständig von "gefährlichen rassen" gefaselt, dabei haben - ich bin mal optimistisch - 70% aller hundebesitzer nicht den geringsten schimmer vom eigenen hund und somit einen potentiellen "problemhund", weil sie ihm nicht gerecht werden können und ihn nicht verstehen.

jeder redet von "calming signals" und hält die für das non plus ultra. kannst ein bisserl cs lesen, ist der rest a gmahte wiesen - völliger blödsinn!

calming signals und co. sind netter firlefanz, hilft` s nix, schadt`s nix - aber sie erklären dir nur einen minimalen teilbereich eins hundes, nicht den ganzen hund.

wir alle wollen heututage immer nur die netten seiten an hunden sehen - die auch den größten teil ausmachen - aber vor den "animalischen" seiten, dem triebverhalten, dem essentiellen, hamma alle angst, das wollen wir nicht sehen und verdrängen es so lang, bis halt doch was passiert - das niemals hätt passieren müssen, wenn wir uns alle miteinander eingestehen, dass hund keine sofabewohner und reinen kuscheltiere sind.
 
es ist doch wohl ein unterschied, ob hunde dieser größenordnung, meinetwegen auch noch größer ein 3-jähriges kind oder einen erwachsenen menschen angreifen!
es braucht glaube ich nicht viel, um einen so kleinen menschen so schwer zu verletzen, dass es tötlich endet.
ein erwachsener hat dem entscheidend mehr entgegenzusetzen!(auch, wenn es hier ebenso tötlich enden kann) und bessere chancen, da lebend raus zu kommen..

die größenordnung von der wir in diesem fall sprechen ist etwas über jack russel größe. wir sprechen bei dieser tragödie von hunden deutlich unter 20 kilo und unter 40 cm schulterhöhe.

(nachtrag: hab dich, glaub ich, falsch verstanden - aber ich lass es dennoch stehen - vielleicht merkts ja doch noch wer - wir sprechen hier von kleinen hunden und trotzdem ist was passiert)
 
die größenordnung von der wir in diesem fall sprechen ist etwas über jack russel größe. wir sprechen bei dieser tragödie von hunden deutlich unter 20 kilo und unter 40 cm schulterhöhe.
das ist mir schon klar....trotzdem haben 20kilo hund kraft (meine jetzige hat auch nich viel mehr...und die kann, wenn sie will;))
hallo? mich hat auch n dackelmix schon mal fast von den füssen gerissen...und ich habe den paar kilo ganzg 65kg entgegen zu setzen gehabt...

so und nun stell ich mir n, sagen wir, 15kg hund vor, der ein 3jähriges kind angreift...
ein kind, dass körperlich empfindlich ist, dass die situation gar nicht so schnell einschätzen kann, außer dass das gefährlich ist...dass sich nicht zu wehren weiß...
das kann so schnell tötlich sein...
und nun stellen wir uns den gleichen hund beim angriff auf einen erwachsenen vor...der n paar kilo mehr mitbringt, der die situation besser einschätzen kann, der wahrscheinlich auch viel besser in der lage ist, sich zu wehren...

ich will damit nur ausdrücken, bei so kleinen kindern muss der hund keine entsprechenden absichten haben, damit das ganze tötlich endet...

im zweifel hab ich persönlich vor nem 65kg ovtcharka mehr "angst", wenn der angriffstendenzen zeigt, als 15kg "kampfi"....
aber das ist meine sache...
keiner der hunde ist mehr gefährlich als ein anderer...es sind hunde, mehr nicht!
 
@Tante Mitzi: da stimm ich dir 100%ig zu:)

Mich regen auch diese Hundehalter auf, die sich einen Goldie oder einen Labbi anschaffen, weil das doch die geborenen Familienhunde sind, die alle kinderlieb und selbsterziehend sind, und ach so lieb. Dass das Arbeitshunde sind, die gefordert werden möchten, wissen die wenigsten. Und wenn diese Hund dann übergewichtig und mit 2 Jahren sich schon kaum mehr bewegen wollen, dann kriegt man zu hören: meiner will nicht mehr so viel laufen, der ist ja schon alt und außerdem haben wir ja den Garten.....*haarerauf*.

Aber ich fürchte, das werden wir nicht ändern können.
 
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