Unsozialisierter Hund - viele offene Fragen

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Welche moderne Literatur? Zeig mir einen von denen, der wirklich praktisch, über mehrere Generationen mit einem größeren Hunderudel oder einer Meute gelebt hat und nicht irgendetwas nachplappert, was ihm andere in Stücken vorgesagt haben.

Sind vier Hunde ein Rudel? Sind 21 Jahre ausreichend?
 
:rolleyes: wird immer Leute geben, die davon überzeugt sind, dass es diese Alphatheorie gibt. Jeder kann dann entscheiden, welche Theorie einem am liebsten ist.

Wird immer Leute geben, die da stehen bleiben, wo sie einmal gelandet sind und wenn man nun einmal bei der Alphatheorie gelandet ist und sich dann nicht informiert zu welchen neuen Erkenntnissen man mittlerweile gekommen ist, dann ist das eh jedem sein Bier.

Wenn es nicht einmal Hundetrainer schaffen sich regelmäßig weiter zu bilden, was will man dann von einem Hundehalter erwarten?

Wer meint bei seinem Hund mit Gewalt weiter zu kommen... dann soll er das tun. Aktuell kann man leider nichts dagegen tun. Wenn jemand meint seinem Hund irgendwelche Regeln aufzudrängen, die er sowieso nicht versteht, dann soll er auch das tun. Zumindest die meisten Regeln schaden nicht. Wenn der eine Hund immer zuerst fressen soll, dann soll er das halt tun - der andere Hund wird es überleben. Wenn der eine Hund auf's Bett darf, dann soll er das - auch das wird der andere Hund überleben. Bringen tut es letztlich wohl nichts.

Also, nun entscheidet euch, entweder: Ihr stellt euren Hunden Regeln auf, dann dominiert ihr diese Tiere, weil ihr euch somit das Tier unterordnet, oder: Ihr tut es nicht, dann ist euch ohnehin nicht mehr zu helfen. Ihr werdet dann sehr bald feststellen, dass eure Tiere euch nicht brauchen und euch aus der Hand gehen, denn ihr seid dann lediglich Dosenöffner und keine Hundeführer.
 
Lies dir einmal die Erkenntnisse von den Biologen Günther Bloch und - da müssen mir die anderen Forenschreiber helfen - Munch, oder so ähnlich, durch. Hab mir den zweiten Namen nicht gemerkt :o

Die erklären dir dann ganz wissenschaftlich, wie das mit dem Alphatier ausssieht und wie so eine Futterrangordnung aussieht.

Es sagt keiner, dass man dem Hund nicht klar machen muss, dass er nach deinen Regeln spielen muss. Und zwar immer dann, wenn du es als notwendig erachtest (also z.B. das Komando gibst). Da gibt es nicht viel Spielraum für "heute folgt mein Hund nur, wenn er möchte". Das kann sich kein(!) Hundehalter leisten. Es geht nur darum, wie du deinem Hund Regeln setzt.

Edit: es ist mir gerade eingefallen - Mech heißt er! =)
 
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Sind vier Hunde ein Rudel? Sind 21 Jahre ausreichend?

Dann erzähl doch mal: Welche Arbeitsleistungen haben deine Hunde erbracht? Welche Erkenntnisse hast du bezüglich Abrufbarkeit im Jagdtrieb, Distanzkontrolle? Welche Erfahrungen hast du gemacht in punkto Konfliktlösungen innerhalb der Hunde? Was passiert, wenn du einen toten Hasen unter deine Hunde wirfst, und dann weggehst?

Lies dir einmal die Erkenntnisse von den Biologen Günther Bloch und - da müssen mir die anderen Forenschreiber helfen - Munch, oder so ähnlich, durch. Hab mir den zweiten Namen nicht gemerkt :o

Die erklären dir dann ganz wissenschaftlich, wie das mit dem Alphatier ausssieht und wie so eine Futterrangordnung aussieht.

Was willst du mit Bloch? Hast du Wölfe oder verwilderte Haushunde?
Und was interessiert mich, der ich domestizierte Hunde ausbilde, eine Studie über freilebende Wölfe? Das ist vielleicht ein interessanter Vergleich zwischen Wildtier und domestiziertem Tier, aber mehr auch nicht.
Zwar haben auch Kynologen irgendwo gelernt, aber die allerallerwenigsten vom Hund.
 
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Also, nun entscheidet euch, entweder: Ihr stellt euren Hunden Regeln auf, dann dominiert ihr diese Tiere, weil ihr euch somit das Tier unterordnet, oder: Ihr tut es nicht, dann ist euch ohnehin nicht mehr zu helfen. Ihr werdet dann sehr bald feststellen, dass eure Tiere euch nicht brauchen und euch aus der Hand gehen, denn ihr seid dann lediglich Dosenöffner und keine Hundeführer.

Diese Sprüche kommen mir sehr bekannt vor - ich fürchte, ich weiss, wer Du bist.:cool:

Zum Aufstellen von Regeln und zur leidigen Dominanzgeschichte kann ich nur sagen: wer ausreichend Ahnung von Lernverhalten hat, kommt ohne Zwang und Gewalt aus. Die Kunst der Hundeerziehung liegt nämlich darin, dem Hund beizubringen, dass erwünschtes Verhalten sich für ihn lohnt.

Meine Hunde werden absolut hutschigutschi behandelt. Trotzdem kann ich ihnen ein Würschtel (und einen toten Hasen erst recht) vor die Pfoten werfen ohne dass sie mit der Wimper zucken. Sie haben einfach gelernt, dass es sich nicht lohnt, etwas zu tun, was ich nicht möchte. Dazu braucht man keinen Alphawurf oder sonstige Gewaltanwendungen sondern Hirn.

lg
Gerda
 
Dann erzähl doch mal: Welche Arbeitsleistungen haben deine Hunde erbracht? Welche Erkenntnisse hast du bezüglich Abrufbarkeit im Jagdtrieb, Distanzkontrolle? Welche Erfahrungen hast du gemacht in punkto Konfliktlösungen innerhalb der Hunde? Was passiert, wenn du einen toten Hasen unter deine Hunde wirfst, und dann weggehst?

Da muss ich jetzt richtig herzhaft lachen. Arbeitsleistungen? Zählt da Agility dazu? Weil, wenn nicht, kann ich nur mit der Falknerei aufwarten - und da, naja, was soll ich sagen, sind die drei älteren schon ziemlich gut ;), der Kleine wird auch gut, ist aber erst 16 Wochen alt. Meine verstorbene Staffiehündin hat das leider nicht interessiert, aber meine Colliehündin hat unsere damaligen Schafe sehr gut gehütet, ja.

Konfliktlösungen innerhalb der Hundegesellschaft, hm, unter den beiden Hündinnen vermeide ich Konflikte, indem ich nicht mit beiden gemeinsam spiele oder über den Parcours laufe. Beim Jagen ist das kein Problem, da ist die Jüngere die Sekundantin. Mit dem erwachsenen Rüden haben beide kein Problem und der Welpe weiß sich recht gut zu benehmen. Außer einigen wenigen geplärrten Zurechtweisungen hat er von den Hunden noch keine "Korrektur" erfahren. Beim Rüden hab ich geglaubt, hätte er alle Rechte, aber, weit gefehlt - der Große hat mit seiner Güte und Geduld weit mehr erreicht, als ich je vermutet hätte. Der hat dem Kleinen glatt Höflichkeit beigebracht, nur, indem er einfach aufgehört hat, mit ihm zu spielen, wenn er zu grob oder pöbelig war und ihm vorgelebt hat, wie man sich als echt cooler Hund benimmt (bin nebenbei bemerkt grad heute besonders stolz auf ihn).

Ich hab keinen toten Hasen unter meine Hunde geworfen, sondern schon öfter einen toten Fasan und die älteste hat ihn gerupft, weil sie das einfach gern macht und dann haben alle ein bissl gefressen, gemeinsam...

Übrigens werden unter unseren Hunden Konflikte eher durch Blicke und im schlimmsten Fall Andeutungen gelöst, richtig Streit gabs nur unter den Hündinnen und das je 2x.

LG
Ulli
 
hutschigutschi ist ja ein witziger Ausdruck :D

Was sollte passieren, wenn man Hunden einen toten Hasen vor die Nase wirft? Ich hab das noch nicht ausprobiert, aber was ist zu erwarten, dass passiert?

Wenn ich jetzt einmal von einem toten Vogel ausgehe - das ist uns zumindest schon einmal begegnet - dann wird daran geschnüffelt ev. sogar darüber geleckt, das ist der Moment wo ein "pfui" kommt und schon gehen wir weiter.

Ist das bei Hasen anders? Weil Wildgeruch, oder so?
 
Oh, ich muss mich korrigieren, meine Hunde haben schon tote Hasen zu fressen bekommen. Gemeinsam! Allerdings waren die Hasen schon halbiert (zählt das auch?). Wieso sollte das überhaupt ein Problem sein? Ausgenommen natürlich den Fall, die Hunde wären am Verhungern (aber das setze ich nun nicht voraus?!)
 
Konfliktlösungen innerhalb der Hundegesellschaft, hm, unter den beiden Hündinnen vermeide ich Konflikte, indem ich nicht mit beiden gemeinsam spiele oder über den Parcours laufe. Beim Jagen ist das kein Problem, da ist die Jüngere die Sekundantin. Mit dem erwachsenen Rüden haben beide kein Problem und der Welpe weiß sich recht gut zu benehmen. Außer einigen wenigen geplärrten Zurechtweisungen hat er von den Hunden noch keine "Korrektur" erfahren. Beim Rüden hab ich geglaubt, hätte er alle Rechte, aber, weit gefehlt - der Große hat mit seiner Güte und Geduld weit mehr erreicht, als ich je vermutet hätte. Der hat dem Kleinen glatt Höflichkeit beigebracht, nur, indem er einfach aufgehört hat, mit ihm zu spielen, wenn er zu grob oder pöbelig war und ihm vorgelebt hat, wie man sich als echt cooler Hund benimmt (bin nebenbei bemerkt grad heute besonders stolz auf ihn).

LG
Ulli

Nur, weil ich's so gut finde und betonen mag, will ichs herausstreichen. Kommt also ein ruhiger, entspannter, höflicher, geduldiger, selbstsicherer/souveräner Hund echt weiter, als einer, der einfach alles und jeden auf den Rücken wirft?

Übrigens... was diese "hast du denn Wölfe zuhause"-Meldung betrifft, möchte ich dich fragen: Bist du denn ein Hund, dass du dich zu einem Rudel zählen kannst?
 
Diese Sprüche kommen mir sehr bekannt vor - ich fürchte, ich weiss, wer Du bist.:cool:

Zum Aufstellen von Regeln und zur leidigen Dominanzgeschichte kann ich nur sagen: wer ausreichend Ahnung von Lernverhalten hat, kommt ohne Zwang und Gewalt aus. Die Kunst der Hundeerziehung liegt nämlich darin, dem Hund beizubringen, dass erwünschtes Verhalten sich für ihn lohnt.

Meine Hunde werden absolut hutschigutschi behandelt. Trotzdem kann ich ihnen ein Würschtel (und einen toten Hasen erst recht) vor die Pfoten werfen ohne dass sie mit der Wimper zucken. Sie haben einfach gelernt, dass es sich nicht lohnt, etwas zu tun, was ich nicht möchte. Dazu braucht man keinen Alphawurf oder sonstige Gewaltanwendungen sondern Hirn.

lg
Gerda

So? Denn auch die Leine ist Zwang und wenn du den Hunden Futter, das vor ihrer Nase liegt, verweigerst, ist das Zwang und selbst das Zurechtweisen mit der Stimme ist ein Zwang, alles was den Hund beschränkt ist Zwang, also auch die Haltung im Haus z.B. Und
Und du kommst ohne Zwang aus?

hutschigutschi ist ja ein witziger Ausdruck :D

Was sollte passieren, wenn man Hunden einen toten Hasen vor die Nase wirft? Ich hab das noch nicht ausprobiert, aber was ist zu erwarten, dass passiert?

Wenn ich jetzt einmal von einem toten Vogel ausgehe - das ist uns zumindest schon einmal begegnet - dann wird daran geschnüffelt ev. sogar darüber geleckt, das ist der Moment wo ein "pfui" kommt und schon gehen wir weiter.

Ist das bei Hasen anders? Weil Wildgeruch, oder so?

Eben.... ein "Pfui!" kommt und das ist auch Zwang, denn kein freilebendes Tier verzichtet freiwillig auf Beute, schon gar kein Jagdtier und dazu gehören eben Hunde oder willst du mir nun erzählen, dass Hunde weder einen Jagd, noch einen Fresstrieb haben?
 
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Sie werden natürlich zu wilden Bestien wenn man sie nicht vorher anständig alphageworfen hat!;):D

lg
Gerda

Oo echt? Ich sollte ein "Alpahbuch für Dummies" lesen, damit ich einmal über all diese Weisheiten informiert bin. Da gibt es ja auch dieses "nur der Alpha deckt" oder? Das ist ja meine absolute Lieblingsregel.

Ich bin ein ur amer Mensch, ich wurde auch mit Zwang erzogen. Mein Vater hat mich gezwungen nicht auf die heiße Herdplatte zu greifen... dieser Ar***!!!

Entschuldigt, ich kann heute nicht objektiv und freundlich diskutieren... vielleicht sollte ich den Mund halten, aber es ist so schwer :D

@Aeschma: Wenn du Zwang so definierst, dann ist alles Zwang, da hast du Recht. Gemeint war aber eher dieses "am Rücken werfen" und zur Unterwerfung zwingen - das ist halt nicht mehr okay. Gibt halt überall so eine Gratwanderung. Sollte man irgendwie einschätzen können.
 
Nur, weil ich's so gut finde und betonen mag, will ichs herausstreichen. Kommt also ein ruhiger, entspannter, höflicher, geduldiger, selbstsicherer/souveräner Hund echt weiter, als einer, der einfach alles und jeden auf den Rücken wirft?


Ich wusste das bisher eher theoretisch, weil meine vorigen Welpen eigentlich von ganz allein furchtbar brav und angepasst waren. Der Kleine jetzt ist wild und ungestüm und ich (sogar ich!!) hätte gedacht, dass mein Rüde einfach "zu geduldig" mit ihm umgeht, aber er hat mich voll beschämt. Ruhe, Geduld, Vorleben, Toleranz (der Lou geht sogar splitten, wenn ich "AUA" kreische, wenn die Welpenzähne gar so weh tun und nur, damit der Lou sich nicht bemühen muss, haben wir uns angewöhnt nur mehr ganz leise "aua" zu flüstern - sogar uns erzieht der schlaue, tolle Kerl) und Großmut (er splittet auch, wenn ihm fremde Hunde zu unheimlich auf den Bertie wirken) - das is es wohl, wie Hunde Hunde erfolgreich erziehen :)

LG
Ulli
 
Übrigens... was diese "hast du denn Wölfe zuhause"-Meldung betrifft, möchte ich dich fragen: Bist du denn ein Hund, dass du dich zu einem Rudel zählen kannst?

Nein. Ich zähle mich nicht zu einem Rudel und ich bin auch kein Alpha, ich bin Hundeführer.
Und in dieser Position ist es meine verdammte Pflicht für meine Hunde zu sorgen. Das beinhaltet auch: Das ich nicht zulasse, dass ein gut sozialisierter Hund von einem unsicheren Neuling terrorisiert wird (siehe Problem Threadstellerin).
 
So? Denn auch die Leine ist Zwang und wenn du den Hunden Futter, das vor ihrer Nase liegt, verweigerst, ist das Zwang und selbst das Zurechtweisen mit der Stimme ist ein Zwang, alles was den Hund beschränkt ist Zwang, also auch die Haltung im Haus z.B. Und
Und du kommst ohne Zwang aus?

Das ist eben der Punkt, wo Intelligenz gefragt ist! Für meine Hunde ist Futterverweigerung kein Zwang sondern ein toller Trick, der sich für sie lohnt. Das hat den Vorteil, dass sie es gern und damit auch zuverlässig machen. Aber ich verstehe natürlich, dass für manche Menschen der gewalttätige Weg der "Absicherung" mittels Halti, Alphawurf und was es sonst noch an aversiven Methoden gibt einfacher ist.:cool:

Und ja - ich komme (abgesehen von Tierarztbesuchen) weitgehend ohne Zwang aus weil ich meinen Hunden beigebracht habe, das zu tun, was gut für sie ist.;) Sie halten sich freiwillig und gerne im Haus auf, sie gehen gerne an der Leine ohne zu ziehen, etc.

lg
Gerda
 
Nein. Ich zähle mich nicht zu einem Rudel und ich bin auch kein Alpha, ich bin Hundeführer.
Und in dieser Position ist es meine verdammte Pflicht für meine Hunde zu sorgen. Das beinhaltet auch: Das ich nicht zulasse, dass ein gut sozialisierter Hund von einem unsicheren Neuling terrorisiert wird (siehe Problem Threadstellerin).

Hat niemand gesagt, dass du das als Hundehalter nicht tun sollst. Die Frage ist nur, WIE du dafür sorgst, dass der Neuling den "Alten" nicht nervt und wie man den Neuling am besten an sein neues Zuhause gewöhnt.

Wenn du glaubst, dass Hunde in einem Rudel sich so oder so verhalten und deshalb musst du dich auch so verhalten - warum meinst du dann, du zählst dich nicht zum Rudel? Oder anders gefragt: Warum verhältst du dich dann wie ein Rudelmitglied?
 
Oo echt? Ich sollte ein "Alpahbuch für Dummies" lesen, damit ich einmal über all diese Weisheiten informiert bin. Da gibt es ja auch dieses "nur der Alpha deckt" oder? Das ist ja meine absolute Lieblingsregel.

Ich bin ein ur amer Mensch, ich wurde auch mit Zwang erzogen. Mein Vater hat mich gezwungen nicht auf die heiße Herdplatte zu greifen... dieser Ar***!!!

Entschuldigt, ich kann heute nicht objektiv und freundlich diskutieren... vielleicht sollte ich den Mund halten, aber es ist so schwer :D

@Aeschma: Wenn du Zwang so definierst, dann ist alles Zwang, da hast du Recht. Gemeint war aber eher dieses "am Rücken werfen" und zur Unterwerfung zwingen - das ist halt nicht mehr okay. Gibt halt überall so eine Gratwanderung. Sollte man irgendwie einschätzen können.

Es kommt immer auf den sozialisierungsgrad der betroffenen/vorhandenen Hunde an. Natürlich ist es einfach, in einem festen Umfeld von Geburt an alles friedlich zu regeln, weil dafür schon allein das Muttertier sorgt, doch was machst du, wenn du ein soziales A***loch bekommst, einen ängstlichen, der bereits bereit ist zu beissen? Der seine Aggression unverhohlen zeigt? Mit ihm als Einzelhund hast du sehr viel Zeit, kein Thema, aber willst du ihn in eine Meute oder ein Rudel integrieren, musst DU durchgreifen und klare Regeln aufstellen und diese auch durchsetzen, wenn du nicht willst, dass dein Altrudel zu schaden kommt oder die das von sich aus klären und über kurz oder lang tun sie das, nämlich spätestens dann, wenn sie von deiner Führungsqualität enttäuscht werden. Dann schlägt der Selbsterhaltungstrieb durch.
 
Huch, da hab ich jetzt was falsch verstanden. Ich war der meinung es geht darum, ob sich die Hunde zerfleischen, wenn sie gemeinsam einen Hasen kriegen :o

So denk ich ja gar nicht. Wenn meine Hunde von mir einen Hasen kriegen, dann sollen sie ihn ja fressen. Wenn ich ihn aber zu Schrotkugelentfernungszwecken wieder kurz wegnehmen muss, macht das aber gar nix, sie warten dann eben und kriegen ihn eh wieder zurück. Ich kommentiere ja auch immer alles, was ich tu und das verstehen sie ziemlich gut ;)
 
Ja, is klar, Herrchen/ Frauchen werden nicht angeknurrt, angepisst und angeknabbert. Der Halter ist verantwortlich für eine artgerechte, friedliche Haltung, Auslastung und die Gesundheit seiner Hunde. Dies wird durch klare Regeln vermittelt und wer diese Regeln nicht akzeptiert, wird zurechtgewiesen, am Anfang freundlich, aber bestimmt und wenn er trotzdem weitermacht, gesteigert bis zur aversiven Handlung. Wenn ich meinem Hund erkläre, dass er sich dem Anderen unterzuordnen hat, hat er dies zu tun, weil ich als HH meine Gründe dafür habe und die hat der Hund nicht anzuzweifeln.

Der Hund musss wissen das das, was du verlangst, keine Bitte sondern einen Befehl darstellt. Bei allen HH, die rein über die Positiv-Motivations-Schiene fahren, bei denen ist nichts abgesichert, denn, es stimmt zwar, wenn man über die Positiv-Schiene Übungen 1500-2500 mal macht - ohne nennenswerte Fehlerquote, dann kann der Hund gar nicht mehr anders, als das, was eben verlangt wurde, nur: 2500 mal ohne nennenswerte Fehlerquote ist fast unmöglich, deshalb geht der Hund von der Hand, wenn die Umweltreize entsprechend hoch sind und die motivationsbezogenen Reize getoppt werden. Oder, anders ausgedrückt: Die Motivation, die lediglich aus dem Desire-to-please deines Hundes dir gegenüber besteht, hält bei rein positiver Motivation einem höherem Umweltreiz nicht stand. Ist doch logisch.

Und der AW ist nichts anderes als eine aversive Tätigkeit. Die dadurch geforderte Unterordnung erklärt dem Hund, dass du etwas von ihm verlangst, und ihn nicht darum bittest.

Ich hatte nichts gegen Unterodnung, ich hatte nichts gegen Regeln, ich hatte nicht gegen Anordnungen (statt bitten) gesagt, ich hatte gefragt, wie Du den Alphawurf begründest und erklärst, woher er kommt.??? Für mich ist zwischen klaren Regeln und Gehorsam und dem "auf den Boden drücken und anschließendem auf den Rücken drehen" eines Hundes, um ihm WAS?? zu demonstrieren, einfach ein Unterschied. Ich wollte nur, dass Du die Sinnhaftigkeit des sogenannten Alphawurfes erklärst, denn irgendwo muss dieser ja seinen Ursprung in der Verhaltensbiologie haben und kann nicht einfach ohne irgendwas vom Himmel der Erkenntnis geplumpst sein.
 
Es kommt immer auf den sozialisierungsgrad der betroffenen/vorhandenen Hunde an. Natürlich ist es einfach, in einem festen Umfeld von Geburt an alles friedlich zu regeln, weil dafür schon allein das Muttertier sorgt, doch was machst du, wenn du ein soziales A***loch bekommst, einen ängstlichen, der bereits bereit ist zu beissen? Der seine Aggression unverhohlen zeigt? Mit ihm als Einzelhund hast du sehr viel Zeit, kein Thema, aber willst du ihn in eine Meute oder ein Rudel integrieren, musst DU durchgreifen und klare Regeln aufstellen und diese auch durchsetzen, wenn du nicht willst, dass dein Altrudel zu schaden kommt oder die das von sich aus klären und über kurz oder lang tun sie das, nämlich spätestens dann, wenn sie von deiner Führungsqualität enttäuscht werden. Dann schlägt der Selbsterhaltungstrieb durch.

Ich würde niemals einen aggressiven Hund zu meinem Rudel dazunehmen, das liegt doch wohl in meiner Verantwortung meinen Hunden gegenüber. Täte ich es doch, müsste ich wohl alles umkrmepeln und zwei seperate Leben führen...
 
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