Ey, was bewegt Kids dazu rum zu streunen, ungewollte schwanger zu werden, sich mit evtl. "schädlichen Kumpels" zu umgeben, Drogen zu nehmen.....?
Ein empathischer, verständnisvoller und konsequenter Erziehungsstil?
Nööööööö........
Es tut mir leid, ich muß Dir da jetzt heftig widersprechen. Ich hab lange überlegt ob ich das jetzt schreiben soll, weil's einfach sehr persönlich ist, aber dieses Argument, daß immer die Eltern "schuld" sind, macht mich einfach "krank".
Ich hatte in meiner Jugend auch eine Phase wo ich "rumgestreunt" (sogar mal von zu Hause ausgerissen) bin, mich mit "Kumpels" umgeben habe, die Alkohol- und Drogenprobleme und jede Menge Vorstrafen hatten. Von Drogen hab ich zwar mit Ausnahme von ein paar Joints die Finger gelassen, dafür hab ich Unmengen Alkohol "gesoffen", daß ich die Schule "geschmissen" hab, versteht sich eh von selbst.
Und NEIN, NEIN, NEIN schuld war NICHT meine Mutter!!!!
"Schuld" war die traurige Tatsache, daß ich im Alter zwischen 13 und 15 Jahren leider knapp hintereinander mehrere Todesfälle in der Familie zu verkraften hatte. Von meiner gesamten Familie blieb nur meine Mutter und mein Bruder übrig. Speziell die Tatsache, daß mein Vater plötzlich und unerwartet tot umgefallen ist, hat mich sehr "aus der Bahn geworfen".
Den ungeheuren Schmerz und die Leere die ich damals empfunden habe, hab ich mit Alkohol und "zweifelhaften" Bekanntschaften "abgetötet". Zu Hause hab ich's nicht ausgehalten, da hat jedes Stück an meinen Vater und meine Großmütter erinnert.
ICH hab mich ganz mies gegenüber meiner Mutter und meinem Bruder verhalten, indem ich die beiden in ihrem Schmerz alleine zu Hause hab sitzen lassen - NICHT meine Mutter zu mir. Nur hab ich das damals halt leider überhaupt nicht verstanden und realisiert.
Und wieder "in die Spur gebracht" hat mich die Tatsache, daß ich mit 17 schwanger wurde (na klar ungeplant - was sonst). BLITZARTIG hab ich mich wieder eingekriegt, keinen Tropfen hab ich mehr getrunken, "herumstreunen" hat mich nicht mehr "die Bohne" interessiert, weil da in mir ein Mensch gewachsen ist, für den ich von Woche zu Woche mehr an Liebe emfpunden habe. Und um nichts in der Welt hätte ich riskiert, daß mir das Jugendamt mein Kind wegnimmt, weil ich mich "blöd aufführ".
Und grad vorhin war dieses - längst erwachsene Kind, das mittlerweile selbst ein ganz toller, liebevoller Vater ist, mit seinem eigenen Sohn bei mir. Ich bin meinem Schicksal für nichts so dankbar wie für meine Kinder.
Es muß KEIN Unglück sein, ungeplant schwanger zu werden, und nicht immer wenn man "auf die schiefe Bahn kommt", sind die Eltern schuld.
Liebe Grüße, Conny