@Conny: Ebenfalls Zustimmung.
@Pluto:
Oft wird rückblickend genau das verherrlicht, was im Erleben als Kind am eindrucksvollsten gewesen sit - aber nicht immer im positiven Sinne. Ist eine häufig vorkommende psychische Reaktion.
Und wenn Du Watschn als Kind als gesund empfunden und danach gebettelt hast - dann fehlt Dir ganz einfach der Zugang zu den echten Empfindungen, die diese Maßnahmen damals in Dir ausgelöst haben - und die Folgen hatten - nämlich genau hier nun Gewaltanwendung zu beschönigen und zu verherrlichen und nicht wahrnehmen zu können, welche Folgen soetwas wirklich hat, was es im Menschen bewirkt.
Bitte Bemüht mal Onkel Googel zum Thema Entwicklungspsychologie und Empathie - dann wird vielleicht vieles klarer............und ihr braucht nicht mit vielleicht, was wäre wenn es so und so wäre im Trüben fischen.
Klar beeinflussen nicht nur die Eltern die Kinder - dazu gehört erstens das ganze familiäre Umfeld (das sich innerhalb erlernter, über Generationen verinnerlichter Verhakltensmuster bewegt ) - und zweitens auch jeder andere mensch, der in Interaktion mit den Kindern geht - egal ob Lehrer, Betreuer im Sportverein, in der Musikgruppe oder ähnlichem und dann auch die Eltern und das familiäre Umfeld von (Schul)freunden usw.
Die unterschiedlichen gesellschaftlichen Personengruppen verkehren doch aber meist mit Ihresgleichen - und dieses Gesamtmilieu beeinflusst in gewisse Richtungen.
Pluto, wenn DEIN Herz so sehr um den Dackel weint - ja meins weint da auch mit,
ABER meins weint auch mit dem damals 7jährigen Jungen mit, der nach einem Wochenendaufenthalt zuhause ins Heim zurückkehrte, mit eingerissenem Ohrläppchen, blauen Flecken und einer Platzwunde über der Augenbraue - der nicht verstehen konnte, weshalb sein Vater ihm dies zugefügt hat.............
.........mein Herz weint mit dem Jungen mit, der als kleiner Pimpf mitangesehen hat, wie sein vater seinen Bruder solange prügelte, bis dieser nie wieder aufstand und begraben werden musste.
...........mein Herz weint auch mit dem Mädel mit, das vom Nachbarn sexuell missbraucht wurde - einem angesehenen Mann, beliebt bei allen Erwachsenen, weil er immer hilfsbereit, freundlich und höflich war.
Mein Herz weint auch mit dem Mädel mit, das von klein auf lernte, nie zu widersprechen, da es sonst Prügel gab - und als Frau traute sie sich nicht, den Stiefvater der Kinder davon abhalten, die Kids zu misshandeln, IHM zu widersprechen.
........mein Herz weint mit dem Jungen mit, der lernte und lernte, um möglichst immer gute Noten zu schreiben, weil er sonst sein Hobby nicht ausüben durfte - jede Freude musste zuerst hart verdient werden - gibt ja schließlich im Leben nix umsonst. Der Junge hat sich mit 12 Jahren dann morgens nach dem Frühstück mit dem Kleinkalibergewehr selbst ins Herz geschossen, weil der Lehrer ihm angekündigt hatte, dass er den Vater von der gefälschten Unterschrift unter der 5 bei der Matheprobe in Kenntnis setzen würde.
Dieses war mein einziger, von meinen Eltern erlaubter Freund und die Nachricht von seinem Selbstmord hat mich damals - ebenfalls 12 Jahre alt - tief erschüttert, jedoch nicht überrascht.
Alle diese Fälle sind real - teils aus meiner Arbeit, teils aus dem Bekanntenkreis im Aufwachsen.
Ich wuchs in einem sehr angesehenen Milieu auf - heile Welt nach aussen und ich weiß, wovon ich spreche.
Ich hab überlebt, bin nicht zum Verbrecher geworden, habe reflektiert und vieles lernen können, was früher versäumt wurde.
Das ist der Verdienst von vereinzelten, empathischen, nicht gleichgültigen Menschen, die mir immer wieder vorlebten, dass es Gefühle gibt und auch meine Gefühle Berechtigung haben.
Andere Personen aus meiner Kindheit haben es nicht überlebt - oder sind tatsächlich ebenfalls zu Tätern geworden.
Dass ich mich so entwickelt habe, wie ich es tat - liegt nicht an wohlverdienten Watschn - sondern daran, dass es Menschen gab, die mir bestätigten, dass es unfair und absolut nicht angemessen ist, wie man mit mir umgeht. Zivilcouragierte Personen, die sich trauten, sich einzumischen, indem sie mich bestärkten im Wahrnehmen dessen, dass Erwachsene keine Götter sind - sondern Menschen mit Fehlern.