Ich persönlich würde ja bei der Ursachenerforschung noch viel weiter gehen.
Ich bin auch mehr als fassungslos... wäre das mein Hund, der derart malträtiert worden wäre, ich wüsste nicht, was ich täte... explodieren mindestens.
Aber... irgendwann taucht die Frage auf... wieso können Jugendliche derart gefühlslos sein?
Was ist da passiert?
Und nein, immer die Schuld auf die Eltern abschieben - das ist mir persönlich zu wenig. Denn oft sind auch die Eltern mit dem Verhalten ihrer Sprösslinge überfordert. Wissen nicht, mit dem, was da passiert, umzugehen.
Von daher gehe ich viel, viel weiter. Ins "Vorgeburtliche".
Erforscht ist hier noch wenig bis gar nichts.
Aber... hier muss ich wieder einmal die Epigenetik (ich weiß, schäm mich eh schon, mein Lieblingsthema....
) bemühen. Auch die Genetik natürlich.
Ich hab ja unlängst gelesen, dass z.B. Homosexualität möglicherweise in der Schwangerschaft angelegt wird. Und zwar dürfte es eine Rolle spielen, wann und wie welche Hormone da sind, um epigenetisch ein spezielles genetisches Programm ein- oder auszuschalten.
Ich stell mir das so wie bei der Automatisierungstechnik vor... wenn da was schief läuft, schaut das Endprodukt "hatschert" aus. Ist halt anders als es "normal" so wäre.
Könnte das nicht auch hier zutreffen? Irgend ein Programm hat "versagt".
Von daher mangelt es da irgendwie. Die Kinder - später auch Jugendliche und Erwachsene - können nicht so empathisch empfinden, wie "normal".
Normal deshalb unter Anführungszeichen, weil es hier sicher eine große Bandbreite gibt (was ist schon "normal"?).
Jetzt stellt sich halt die Frage, inwieweit man dann - im Kinder- und Jugendlichenalter - dagegensteuern kann. Das noch ausgleichen kann.
Können wird man es sicher noch in einer gewissen Art und Weise.
Wäre aber interessant, wie. Mit welchen Mitteln.
Mit der "gesunden Watschen" sicher nicht.
Mit Kompensation? Wird wohl - meiner Meinung nach - der bessere, effizientere Weg sein.
Das Gehirn kann Vieles. Mit Hilfe vom Erlernen von Selbstreflexion ("Wann geht es mir nicht gut, wann möchte ich Dinge tun, die von meiner Umwelt als nicht normal angesehen werden - und vor allem - WIE gehe ich damit um?") , mit dem Erlernen von Alternativen (Stichwort "Punchingball") könnte man da viel erreichen.
Aber da gehört zuerst einmal ein Umdenken her. Schuldzuweisungen sind kontraproduktiv. Aber... eine richtige Schulung. Der Eltern, der Umwelt.
Klare Ansagen, klare Werte. Wertevermittlung. Damit kann dann eine gezielte Selbstreflexion (was ist richtig und was ist falsch - welches Verhalten ist gewünscht?) einsetzen. Wenn da keine klaren Werte vorgegeben werden - wie soll es zur Selbstreflexion und vor allem zur Selbstkontrolle kommen?
Bemerkenswert in dem vorliegenden Fall, dass wieder einmal Alkohol im Spiel war. Da setzt jegliche Selbstreflexion aus, da fallen die Schranken.
Auch hier... Erlernen von Selbstreflexion... in der Art... "wenn ich Alkohol trinke, fällt meine Schranke, das sollte ich vermeiden"...