AW: "Überprüfung"'der Alltagstauglichkeit" vor Antritt zu anderen Hundesportarten
An Georg:
Ich persönlich unterscheide sehr stark Alltagserziehung und Hundesport!
Die BGH - P r ü f u n g e n gehören für mich zum Sport ! Das kann Spaß machen...okay - Ich habe 1970 sogar in der - damals noch für Jahrzehnte so genannten "Schutzhunde"-sparte
begonnen als HF - in 3 Monaten mit meinem ersten - Leih - Hund eine gute SchH I hingelegt!
Ich habe jetzt mit meinen Agiityhunden einfach aus Interesse auch BGH - mit dem jetzigen bis inclusive 3 - gemacht.
Aber ich habe bald gemerkt - und das habe ich in diesem Thread schon ausgeführt! - , daß ich besser nicht zu intensiv den BGH - Sport betreibe, weil der Hund dann einseitig wird in der Führbarkeit....- oft auch die Hundeführer - die nämlich alles zuerst bevorzugt links führen !?
Und da mir Agility viel besser gefällt und eigentlich - für mich jedenfalls !
! - die viel größere Herausforderung ist , da ich mich nicht auf ein fixes Gerüst stützen kann, sondern beim Hund selbständige Aktivität und Führbarkeit in ein harmonisches Verhältnis gebracht werden müssen, habe ich mich für Agility entschieden.
Ich glaube, daß jede Sportart eine etwas andere Grunderziehung braucht, um dann optimal ausgeübt werden zu können ...und so ist es auch mit Agility...
Andererseits bringt Agility für den Alltag einigen Nutzen. Das habe ich mit meinem ersten Agilityhund - ein Setter-Schäfermix - der ursprünglich gegen Menschen agressiv war, gemerkt - auch wenn ich in U-Bahn-untergeschoßen unterwegs war - als er schon genug Gehorsam hatte, um öfter mal frei laufen zu können. Es zeigten sich bei ihm gute Folgen der Agility-Verleitungsarbeit...
Und mein jetziger zeigt auch ein sehr ausgeprägtes Körperbewußtsein. (Agility verlangt unter anderem auch erhöhte Körperbeherrschung beim Hund...) Er hebt z.B. sofort die richtige Vorder- oder H i n t e r pfote, wenn er die Leine irgendwo drunter bekommen hat...
Sicher muß ein Hund gut in der Hand seines Sport-Partners, seines Menschen, sein für jeden Sport - aber das hat für mich nichts mit der Sportart BGH zu tun. Die sollen diejenigen mit ihrem Hund richtig intensiv und positiv lustig - =freudig - machen, die wollen.
Wie ein Mensch seinen Hund aber in kritischen Alltags-Situationen führt, d a m i t nichts passiert, soll jeder so machen dürfen, wie er es mit seinem diesem einen Hund am besten k a n n. Er muß ja auch die Folgen verantworten! Wenn er die eine oder andere Übung aus der BGH-PO benützt, um eine gewisse verläßliche Exaktheit - z.B. das Fuß beim Überqueren einer Straße - zu erreichen, sei ihm das nicht benommen!
Aber - wie schon gesagt, die Hunde unbedingt zu einer bis in die Bewegung vorgeschriebenen (oder eingeengte - s. Abzüge für Körperhilfe
- ) Prüfung zu führen, finde ich kontraproduktiv, weil viel Energie - und eventuell auch Motivation! - für etwas verbraucht wird, was gar nicht das Ziel ist...
Und jetzt für die Zulassung zu so verschiedenen Sportarten gar noch an die Unterordnungsübungen eine "Überprüfung", die aus der Herstellung von Bedrohungen für den Hund besteht, anzuhängen, grenzt an das, was die Deutschen mit den Kampfhunden gemacht und dadurch so manches Familiendrama erzeugt haben, indem den Kindern ein langjähriger tadelloser Freund entrissen wurde, weil er sich nicht schickanieren lassen konnte von "Überprüfern", die respektlos - vor dem Hundewesen - ausprobierten, was er sich gefallen lasse..
Es kann doch nicht rechtens sein, wenn ein Skateboardfahrer oder ein Radfahrer knapp am Hund vorbeifahren darf oder ein Mensch auf ihn mit agressiver Bewegung zugehen...
!?!
Jeder verantwortungsbewußte Hundeführer wird diese Situationen so angehen, daß nichts passiert, aber kaum so , daß er diese Gefahren an lockerer Leine so nahe an seinen Hund heranläßt!!
Ich glaube, man sollte viel mehr jedem Hund-Mensch-Team in den Hundeschulen zuerst die Hilfen geben, die sie ihren Alltag komplikationslos meistern lernen lassen
und denjenigen, die gerne Sport machen wollen, dann die Möglichkeiten zeigen und bei der Auswahl helfen und dann die Grunderziehung in die Richtung fördern, die die optimale Sportausübung ermöglicht.
Denn Sport schenkt so intensive gemeinsame Momente, die wunderbar sein können!!
In diesem Sinne allen Hund-Mensch-Teams
und um an den ursprünglichen Grund meines Hineinstellens dieses Threads in das Forum wiederum zu erinnern:
auch Tierheimhunden mit ihren "neuen" Menchen
viel Freude
wünscht
F-K