Ok zuerst mal muss ich anmerken, dass ich tatsächlich noch nie in der Situation war aus Eigeninitiative direkt in der TH-Vergabe um einen Hund vorzusprechen. Die Hunde kommen irgendwie immer über ein paar Umwege zu mir oder ich kenn schon wen, der wen kennt, der wen kennt...
Man hört diese Geschichten (dass unterschiedlichste Gründe verwendet werden, um Leute abzuwimmeln - auch fehlender Garten ist sehr im Trend) aber immer, immer wieder (auch vom Kremser TH hab ich es so nebenbei schon gehört

). Einzelfälle dürften es also nicht sein.
ABER - Folgendes ist bitte
nicht auf irgendwen hier
persönlich bezogen und soll auch
nicht als Ausrede oder auch nur Rechtfertigung für irgendwelche unhöflichenTH-Mitarbeiter dienen. Es ist nur meine persönliche Erfahrung und ich bin so nebenbei üblicherweise Pflegestelle, also nochmal in einer anderen Situation.
... ich habe - obwohl ich jetzt nicht gerade massig Hunde vermittle - diese Gründe (gerade das lange alleine sein), durchaus schon öfter verwendet, um Leute abzuwimmeln. Warum? Wenn mich ein Interessent anruft, habe ich innerhalb der ersten halben Minute einen recht stark wirkenden Ersteindruck. Wie stellt er sich vor, was sind die ersten Fragen und wie stellt er sich das gemeinsame Leben mit Hund vor(und das ist was, das liest man am Besten zwischen den Zeilen). Und es gibt Leute, da weiß ich schon nach 30 Sekunden: "Nö, der ist nichts." Nur... das muss nicht heißen, dass es hier Fakten gibt, die aktiv sofort deutlichst dagegen sprechen, sodass ganz klar ist, das geht sowieso nicht (wie zB ich hab 2 Katzen und Hund ist nicht katzenfreundlich). Und irgendwie muss ich dem Interessenten ja auch begründen, warum ich ihm den Hund nicht geben will. Wenn so jemand mir dann sagt, dass Hund 8-10 Stunden alleine sein muss (und man sich evtl. nicht mal einen Sitter leisten will), ist das für mich hart gesagt gefundenes Fressen, um meinen schon gefassten Entschluss höflich erklären zu können - ich kann ja schlecht sagen: "Schauns, sie wirken nach 2 Min telefonieren einfach nicht wie der Richtige und ich hab keine Lust meine nicht im Übermaß vorhandene Zeit zu vergeuden." - da würden sich die Leute erst recht aufregen. Sogar mit einem für mich nachvollziehbarem Argument, denn wie kann ich nur so vorschnell urteilen, ohne die Leute erst kennenzulernen. Die Sache ist nur: Wenn man mal viele unnötige Interessenten eingeladen hat lernt man es - das Gefühl belügt einen ganz ganz selten!. Ich gebe also zu: bei manchen Leuten suche ich aktiv nach nennen wir es mal: technischen Fehlern.
Wenn sich solche Dinge nicht finde (technisch also alles perfekt ist aber von meinem Gefühl her halt nicht), beginne ich alle Blödheiten aufzuzählen, die Herr oder Frau Hund jemals gemacht haben - informieren muss ich sie ja sowieso (die Blödheiten hören alle anderen Interessenten natürlich auch). In den allermeisten Fällen bestätigt sich dann mein erster Eindruck & die Vorstellung, dass Hund sowas wie Arbeit machen könnte

schreckt ab - man hört nie wieder was von den Leuten. Diejenigen, die sich dennoch wieder melden haben sich ein persönliches Gespräch mit mir verdient - trotz schlechtem anfänglichen Gefühl

. Einige wenige gibt's, die melden sich trotz der bemängelten technischen Fehler wieder und wenn sie tatsächlich hartnäckig sind, lerne ich sie (so die technischen Fehler tragbar sind) dann auch gerne mal kennen.
Das heißt aber nicht, dass ich einen Hund, der das auch kann, nicht wohin geben würde, wo er 8 Stunden alleine sein muss (so er sich dazwischen mal wo lösen darf), aber da muss halt vieles passen. Da sollte der erste Eindruck mal passen, es sollte zum Hund passen und auch im Groben so alles rundherum. Aber, was ich als eins der wichtigsten Kriterien empfinde: Man muss einfach spüren, dass diese Person diesen Hund auch wirklich will und da auch ein bisschen was auf sich nehmen würde. Jemand dem es nicht wert ist mal einfach auf ein Kennenlernen vorbei zu kommen oder noch besser; keinen Besuch bei sich Zuhause will, sondern der kommen und den Hund gleich mitnehmen will, hat einfach keine Chance. Er wird mit seinem Hund immer wieder in die Lage kommen, wo er persönliche Belange zurückstecken muss, um Zeit, Energie und Geld in den Hund zu investieren und wie auch immer das dann im Detail aussieht: ich will diese Bereitschaft in meinen Interessenten sehen. Ist schon nach kurzer Zeit am Telefon klar, dass die eigentlich nicht da ist, bin ich ganz ehrlich um einen Begründung wie: "Ich vergebe den Hund nicht wohin, wo er 8 Stunden alleine sein muss" nicht verlegen...
Es mag sein, dass ich damit durchaus als übermäßig streng, unfair oder was auch immer gelten mag, aber ich bin vom ganzen Naturell jemand, der bei wichtigen Dingen gerne auf der sicheren Seite ist. Lieber vergraule ich einen halbwegs guten Platz (den ich ja eigentlich eh nicht suche - ich suche wirklich gute) und eigentlich gute Leute, als ich laufe Gefahr, dass meine Pflegis zum Wanderpokal werden. Mir ist schon klar, dass es dennoch passieren kann, dass mal ein Hund zurück kommt, aber ich bemühe mich alles zu tun, um es zu vermeiden und bin noch so dreist, das für meine Pflicht zu halten.
Mir ist auch klar, dass Tierheimmitarbeiter sich den Luxus dieser Vorgehensweise nicht leisten können. Ich hab selten 2 Pfegis bei mir, meist nur einen (oder auch mal keinen

). Ein Tierheimmitarbeiter hat da etwas andere Dinge zu leisten.
Dass aber Leute, die sich einfach mal nur um ein Tier erkundigen wollen (womöglich noch gar nicht um ein spezielles) gleich mal so abgewürgt werden (und zwar auch im großen Stil, denn man hört es wirklich immer immer wieder), ist definitiv auch was, das ich nicht ganz verstehen kann.
Wirklich toll fand ich das hier
Ich würde hartnäckig bleiben und deine Situationen immer wieder genau erklären. Dass du bereits eine Hündin hattest, dass du weißt, worauf du dich einlässt, dass für sie gesorgt ist, wenn du arbeiten gehst, etc. Ich denke, dass wollen sie einfach hören?
Ideal wäre es wohl einfach ein paar Kontakte zum TH zu haben - wenn man schon von außen als vertrauenswürdig angepriesen wird, tut man sich einfach leichter. Das wird natürlich nicht bei jedem der Fall sein, insofern ist das auch immer immer wieder mein Rat an Leute, die ich ins TH schicke.
- Hartnäckig
und freundlich bleiben...
- Nicht gleich abwimmeln lassen... Zur Not einfach am nächsten Tag wieder kommen. Mit ein wenig Glück hat man dann sogar einen netteren und besser gelaunten TH Mitarbeiter vor der Nase.
- Den Leuten klar machen, dass man sich schon was dabei gedacht hat ein Tier zu nehmen und dass das nicht nur eine spontane Laune ist oder das Foto im Inserat einfach so süüüüß war.
Das wären die Dinge, die mich umstimmen können, mir einen Interessenten doch mal genauer anzusehen. TH-Mitarbeiter, die hoffentlich auch nur das Beste für ihre Tiere wollen, werden da evtl. ähnlich sein
@Rotti1307 - welche Vorstellungen hättest du denn so bezüglich eines neuen Vierbeiners? (gerne auch per PN)
