Wie hoch muß man z.B. wirklich das Risiko einschätzen durch ein Eingreifen in die Funktion des veg. Nervensystems gesundheitliche Probleme zu verursachen. Würden Hunde, die auf diese Weise trainiert werden vorher gründlich vom TA "durchgechekt"?. Ich meine bevor eine Krankheit Symptome macht, weiß man ja oft gar nicht, daß ein Tier nicht ganz gesund ist.
...
(Daß die Stromstärke nur minimalst ist, und der "Stromfluß" auf ein kleines Gebiet begrenzt, verhindert "direkte" Stromschäden - aber der aktivierte Sympatikus wirkt auf den gesamten Organismus)
Die Untersuchungen und Berichte sagen recht deutlich aus, dass bei der Verwendung moderner Geräte keine DIREKTEN körperlichen Schäden auftreten können.
Bei der Aktivierung des Sympatikus (das ist ja deine Hauptsorge) sehe ich die Gefahr nur bedingt, weil der Sympatikus ebenso aktiviert wird, wenn sich der Hund ganz einfach nur schreckt...
Die Auswirkungen auf den Körper sind hier immer gleich und natürlich zu beachten - einen "alten Herzinfarktkandidaten" wird man tatsächlich ordentlich gefährden...aber eben nicht mehr als im normalen Leben auch möglich ist!!!
Zum Zweiten, denke ich eben, daß so ein Gerät, im Prinzip nur von Fachleuten zu verwenden ist und nichts in den Händen des normalen HH zu suchen hätte.
...
Natürlich ist das etwas, das grundsätzlich für jedes Hilfsmittel gilt, aber der korrekte Umgang mit Klicker und Leckerli ist letztendlich nun einmal deutlich leichter zu erlernen.
Ich stimme absolut zu, dass eine ORDENTLICHE allgemeine Ausbildung plus "Spezialausbildung" (Sachkundenachweis) Grundvoraussetzung für die Freigabe sein MUSS!!!
Ich fürchte aber, dass Klicker und Leckerli als Hilfsmittel unterschätzt werden - es wird damit mehr Schaden angerichtet als man glaubt (kenne gerade einen sehr aktuellen Fall über den ich mich GEWALTIG ärgere, weil der Hund von der Trainerin mittels Leckerli aggressiv gemacht wird und sie es nicht merkt, obwohl er sie bereits attackiert hat).
würde diese Hündin den nicht auch auf einen Stromimpuls mit Stress reagieren?
Nein, weil der Impuls so fein eingestellt werden kann, dass sie ihn am Anfang nicht spürt...eine langsame Steigerung bringt die Gewöhnung (geht mit dem Vibrationshalsband leider nicht) und das Gefühl auf niedriger Intensität kann durch das "kribbeln" den Schritt zur Arbeit mit dem Vibrationshalsband öffnen (was bei dieser Hündin das Ziel wäre).
Ich muss ja bei Snoopy auch aufpassen, dass er sich beim Clickern quassi nicht "reinsteigert" - da bin ich aber als HH gefragt wie ich damit agiere.
Siehst....Gefahren gibt es wie Sand am Meer und man kann mit allen Hilfsmitteln Schaden anrichten, wenn man sie falsch einsetzt!
Man kann aber auch Schaden anrichten, wenn man das geeignete Hilfsmittel NICHT einsetzt!
Ich verstehe auch nicht ganz wieso es nötig sein soll bei einer Distanz von 100m mit einem Problemhund zu trainieren?
...weil es einer der Schritte in die Freiheit ist und ich unter Auslauf verstehe, dass ein Hund ordentlich Gas geben kann...100 Meter sind da nichts!
soll der E-Impuls sowas wie ein streicheln ersetzen, oder wieso wird das "über die Haut" betont?
Den Zustand herbeiführen kann man sicher auch anders... funktioniert ja auch bei Gerüchen.
Hab ich zwar schon erwähnt, aber gerne nochmal...es geht bei der Aktivierung des Sympatikus um exaktes Timing, das kannst weder mit Gerüchen noch mit Geräuschen usw. machen!
Elektrokrampftherapie ist aber wie du schon erwähnt hast eine andere Sache und auch unter Narkose. (Ist aber auch nicht unumstritten und wird nur selten angewendet wenn nix anders mehr greift). Kann man nicht vergleichen.
Die Frage war, ob es Untersuchungen gibt, die sich mit der Auswirkung von E-Impulsen auf das vegetative Nervensystem beschäftigen und da man sogar ganz heftige Stromreize für therapeutische Zwecke einsetzt, GIBT es entsprechende Untersuchungen.
Wenn du Dieter Klein (Dipl. Ing. für Biomedizinische Technik und Dozent für Elektromedizin, angewandte Physik und Biomechanik an der Universitätsklinik Münster) schreibst, bekommst du mehr Infos als man verdauen kann ;-) ...
kleindi@uni-muenster.de
Das der Sympaticus angeregt wird, ist ja z.B. beim Menschen durchaus eine sinnvolle Sache, weil qausi der Körper auf reagieren justiert wird. Also z.B. bei Ankunft von Säbelzahntiger - Flucht. Man reagiert ja auch körperlich darauf: Erhöhung des Herzschlages, Atemfrequenz, Erweiterung der Aterien, Ausschüttung von Stresshormonen (also so wie wenn ich während dem Autofahren einen Fahrfehler mache, das Auto driftet weg... hier ist es auch sinnvoll damit ich blitzschnell reagieren kann)... nun beim Hund dürfte es ja das selbe auslösen... nur ist es doch auch eine starke Belastung des Körpers und des Nervensystems... ständig einem so einem Reiz ausgelastet zu sein, würde, oder nein, sagen wir so... führt bei einem Menschen zu einer Erkrankungen (sei es nun die Volkskrankeit Depression, Magengeschwüre etc., etc....) ... wird ja wohl bei Hunden auch nicht anders sein?
Eustress oder Distress?
JA - permanenter Stress kann zu multiplen Organversagen führen und ist auf jeden Fall zumindest ungesund und unangenehm - Training kann diesen permanenten Stress reduzieren und für mich ist es mehr als nur tierschutzrelevant, wenn man Hunden diese Hilfe verweigert.
Das E-Gerät ist ganz sicher nicht das einzige Hilfsmittel, aber bei vielen Hunden kann es das am besten geeignete Hilfsmittel sein!
Nochmal: das Gutachten der "Tierärztlichen Hochschule Hannover" sagt aus, dass MEHR von den im Versuch getesteten Hunde auf ein konditioniertes AKUSTISCHES ABBRUCHSIGNAL -also ein Kommando- mit hohem Stress reagiert haben als auf E-Gerät und Stachelhalsband (und ich kenne Dr. Schalke mittlerweile gut genug um ABSOLUT SICHER sein zu können, dass es GUT konditioniert wurde!!!)
Die 42 Hunde sind übrigens sehr wohl aussagekräftig und die Arbeit ist eine
wissenschaftliche Arbeit, bei der darauf Wert gelegt wird, dass die selbe Versuchsreihe von anderen Personen und mit anderen Hunden gemacht werden könnte und trotzdem etwa das gleiche Ergebnis rauskommt.
Für mich ergibt sich hier ein klares Bild - richtig eingesetzt, wird bei der Arbeit mit dem E-Gerät ZUMINDEST nicht mehr Stress ausgelöst als bei anderen Methoden.
Aber ich betone nochmal - es ist nur EINES der vielen Hilfsmittel und ist weder schlechter noch besser als andere Hilfsmittel. Man kann aber kein Hilfsmittel ÜBERALL einsetzen.
Ein guter Trainer hat viele Werkzeuge und kann sie alle genau dort einsetzen, wo sie ihre Stärken haben!
ich denk mal für uns "ganz normale" hh ist auch nur die arbeit mittels motivation geeignet. geb da james O´heare vollkommen recht, wenn er schreibt, daß die arbeit mit "strafe" den unbedingten profis vorbehalten sein muß, da es eine gratwanderung ist, die enorme präzision voraussetzt.
Absolut richtig, aber ich spreche gar nicht von Strafe, wenn ich über die Arbeit mit dem E-Gerät spreche
Schwizgebel ist z.B. KOMPLETT GEGEN Strafe und Korrektur...trotzdem wird immer wieder unterstellt, dass er Befürworter von Starkzwang ist (weil die wenigsten Kritiker ordentlich lesen und/oder das Basiswissen fehlt).
Ich bin kein "Gegner" von Strafe, möchte aber selbst nicht in diesem Bereich arbeiten, weil Strafe nur dann sinnvoll ist, wenn man die jeweilige (zu strafende) Handlung ZUVERLÄSSIG IMMER bestraft und das passt nicht zu meinem Training, da ich den Hunden sehr viel Freiraum gebe und schon alleine aus diesem Grund nicht immer punktgenau strafen könnte.
Korrektur ist dagegen sehr wohl möglich, aber nur in gestellten, gut vorbereiteten Situationen.
bin zwar gegen jegliche art der gewalt, sollte aber die diskussion im raum stehen den hund einschläfern zu lassen (was lt mirjam cordt anscheinend öfter passiert als ich gedacht hätte)
Aber nicht bei ihr, oder?!?!?!?!?!
aber nur unter der voraussetzung, daß a) für hund absolut schmerzlos und b) nur von profi, welcher selbst keinerlei aggressive "anwandlungen" hat und c) wie schon geschrieben wurde, daß anderes training nichts hilft und d) der hund wirklich komplett auf eventuelle gesundheitliche probleme getestet wurde und diese auszuschließen sind.
Hier möchte ich nochmal darauf verweisen, dass das E-Gerät NICHT "der letzte Ausweg" sein soll, sondern auch eine gute Alternative zu scheinbar harmloseren Mitteln, die den Hund nicht gut genug helfen oder mehr belasten als die Arbeit mit dem E-Gerät.
Zum Schmerz - grundsätzlich bin ich deiner Meinung, aber in ABSOLUTEN AUSNAHMEFÄLLEN (also wirklich beim "letzten Ausweg") bin ich nicht dagegen.
Ich vergleiche es mit einer Chemotherapie, die ganz sicher NICHT lustig und angenehm ist, aber bei Erfolg das Leben rettet.
Meiner Meinung nach wäre so etwas ein Fall für die Ethik-Kommission, die darüber zu entscheiden hat, ob man im Einzelfall den kontrollierten Schmerz akzeptiert um grösseren Schaden zu verhindern.
Wenn man die ganze Energie, die da in die Verteidigung möglicher Einsatzbereiche für das TIG gesteckt wird,...
...glaube ich zumindest.
Dazu will ich NICHT im Forum antworten, weil das, was ich dazu zu sagen hätte, nichts hier zu suchen hat...wir sehen uns eh am Sonntag...
ohne provozieren zu wollen, möchte ich doch eine paar fragen stellen.
Mit ernsthaften FRAGEN provozierst du nicht...
mal angenommen, ein "abgeschriebener" hund reagiert auf dieses "impulstraining" und der trainer denkt, dass diesem hund sein fehlverhalten ausgetrieben (sorry, anderes wort ist mir nicht eingefallen) wurde.
ich nehme an, dieser hund wird dann zur vermittlung frei gegeben.
wer garantiert, dass dieser hund nicht doch wieder in sein ursprüngliches verhalten zurück kehrt? wer garantiert, dass so ein hund nicht doch wieder schaden anrichtet?
ist die gefahr, dass so ein hund dann später eventuell einen menschen erneut verletzt oder vlt sogar tötet nicht zu gross?
Gilt das nicht für ALLE "Problemhunde"...unabhängig davon wie sie "resozialisiert" wurden?
So leid es mir tut und so ungern ich es in ein öffentliches Forum schreibe, aber "Auslöschung" funktioniert nur bedingt
Man sollte aber weniger Angst vor resozialisierten Hunden haben, sondern sich mehr Gedanken darüber machen, wie oder an wen man sie vermittelt!
Mit dem "wie" meine ich, dass man EHRLICH sein muss und die alten Macken offen ansprechen soll.
Eine gute Zusammenführung mit Erklärungen zum Management und/oder eine weitere Betreuung des neuen Hund-Halter-Teams sollte PFLICHT sein.
Usw., usw. (dazu könnte ich jetzt auch ein halbes Buch schreiben)
Über M.P. möchte ich gar nicht diskutieren weil ich glaube, dass er einfach nur falschen Einflüsterungen erliegt
Du wirst es kaum glauben, aber da flüstert niemand...ich SUCHE nach mehr Infos und (mir) nicht bekannten Methoden (plus möglichst genaue Erklärung/Schulung), weil ich die Grenzen der meisten Trainer schon zu deutlich gesehen habe und mich nicht damit abfinden will, dass Hunde unter der Ignoranz von Trainern leiden!
und vielleicht auch ganz begeistert einige Erkenntnisse der Neurobiologie erstmals für sich entdeckt hat.
Nicht erstmals, aber erstmals in Zusammenhang mit Hilfsmitteln, die geeignet sind Bereiche abzudecken, die herkömmliche Hilfsmittel NICHT abdecken können.
Aber lass mich raten - du kennst schon alles und brauchst nicht mehr nachfragen oder dich über neue Methoden und Erkenntnisse informieren, oder?
...lassen wir die Spitzen und diskutieren wir lieber sachlich!
ich bezweifle daher ganz entschieden, dass man mit einem Stromimpuls in angenehmer Stärke auf längere Sicht irgendein messbares Ergebnis erreicht.
Du darfst daran zweifeln - du musst aber zur Kenntnis nehmen, dass dein Zweifel nicht als Argument ausreicht.
@ Markus: Wenn Du bevorzugt die Amygdala reizt, erzeugst Du keineswegs positive Gefühle - sie ist der Teil des limbischen Systems, der für Angst zuständig ist. Versuch es lieber mit dem Gyrus cinguli.
Ich reize nicht die Amygdala, sondern arbeite mit Hunden, wodurch natürlich
auch die Amygdala angesprochen wird (ist fürs lernen nötig).
Die Amygdala ist übrigens nicht nur für Angst zuständig, sie ist einer (um genauer zu sein, sie SIND zwei) der wichtigsten Teile des limbischen Systems, wenn es um die Bewertung von wahrgenommenen (in diesem Fall somatischen) Reizen geht und setzt nunmal auch die entsprechende Hormonreaktion in Gang, die zur Ausschüttung von (u.A.) Dopamin und Noradrenalin führt, was wiederum wichtig für das "Glücksempfinden" (Stichwort "selbstbelohnendes Verhalten") ist.
...ist aber alles NICHT allein auf das E-Gerät bezogen, sondern kommt im Training permanent vor - also eigentlich schon fast OT