Stress

Ich musste mich auch noch nie mit Stress bei Hunden auseinandersetzen... bis Inca bei mir einzog. :o
Lilli war die Ruhe selbst, Stress hatte die nur beim TA. Inca ist sehr leicht gestresst und leicht frustriert. Z.B. wenn wir in der HuSchu was lernen und sie checkt´s nicht gleich, merkt man dass sie sich dann selbst im Weg steht nur weil sie hibbelig und nervös wird weil´s nicht beim 1. Mal funktioniert hat. Oder zum Beispiel Wildbegegnungen. Hin und wieder ein paar Rehe oder Hasen, kein Problem, sie bleibt ruhig. Aber wenn wir zb auf einem Spaziergang 20 rammelnde Hasen treffen, ist es vorbei mit ihren Nerven. Sie "kann" dann nicht mal mehr ihre Lieblingskekse annehmen. Sie ist generell ein Sensibelchen. Stress schlägt sich bei ihr auf den Magen. Mittlerweile frisst sie brav 2x täglich aber es gab schon einige Tage an denen sie dann einfach nichts mehr angerührt hat. :( Puh, dieser Hund ist eine Herausforderung auf einer ganz anderen Ebene.
 
Bücher sind ja eh nichts schlechtes um sich Tipps, Anregungen zu holen :o, allerdings die besten Tipps nutzen nichts wenn Halter nicht in der Lage ist zu checken inwieweit sie auf den jeweiligen Hund passen und anwendbar sind.

Selbst das beste Rezept für eine Mayonnaise in einem erstklassigen Kochbuch kann nicht verhindern dass sie einem gerinnt ... ;)


Manche Bücher (v.a. das genannte) können dem HH aber helfen, die Materie überhaupt mal zu verstehen und zu begreifen. Gerade Stress bewirkt hormonell soviel, dass viele Menschen sich dessen nicht mal bei sich selbst bewusst sind, geschweige denn bei anderen Spezies. Ich denke, dass solche Lektüre überhaupt mal das Verständnis steigert bzw. Bewusstsein für das Problem bildet - wie man dieses Wissen dann in die Praxis umsetzt, bleibt jedem selbst überlassen.
 
Mit beruhigen hatte ich ein Bild vor Augen. Ich sehe es leider sehr oft das Hunde aus einer kleinen Stress Situation heraus geholt werden und daraus dann eine ernsthafte stressige Sache wird. Z.B. Junghund ist unschlüssig bei Kontaktaufnahme mit anderen Hunden. Anstatt eine Hilfestellung zu geben geht der HH auf die Knie streichelt den Hund und sagt tröstend: na geh is ja schon gut, komm her, beruhig dich, na des wird ja schon blabla- Hund ist jetzt alarmiert: oh Gott oh Gott Gefahr! Jetzt hat man ein Problem geschaffen.
Ich finde es gut das sich HH mit dem Thema Stress auseinandersetzten aber ich befürchte das es manche Leute auch einfach übertreiben.
 
Manche Bücher (v.a. das genannte) können dem HH aber helfen, die Materie überhaupt mal zu verstehen und zu begreifen. Gerade Stress bewirkt hormonell soviel, dass viele Menschen sich dessen nicht mal bei sich selbst bewusst sind, geschweige denn bei anderen Spezies. Ich denke, dass solche Lektüre überhaupt mal das Verständnis steigert bzw. Bewusstsein für das Problem bildet - wie man dieses Wissen dann in die Praxis umsetzt, bleibt jedem selbst überlassen.



Danke, denn genau deswegen hab ich das gepostet. Denn so provokant, wie das Ausgangsposting verfasst wurde, ist man sich nicht dessen bewusst, was wirklich Stress ist!

Das wars aber auch schon für mich in diesem Thema wieder, denn was da schon wieder geschrieben wird und worüber sich mokiert wird, das ist mir dann doch etwas zu niveaulos.
 
Naja... ich hab auch von Verbandstrainern gehört, die "fein" verteufeln. Klingt nämlich wie nein und das geht auch nicht... :rolleyes:

Und genau sowas mag ich persönlich eben gar nicht...es gibt Trainer da muss man auf soviel aufpassen, was man nicht darf, dass man fast schon nicht mehr dazu kommt die Dinge zu machen die man darf ;)

Es gibt einfach Trainingsmethoden, mit denen ich einfach nicht arbeiten kann, oder will.
Wenn mir gesagt wird, dass ich ein Leinen ziehen ausschließlich mit dem BG abgewöhnen kann, geht mir das gegen den Strich....für mich persönlich muss ein guter Trainer, Varianten bieten können, es führt eben nicht nur ein Weg nach Rom.

Und genau wie beim Thema Stress, finde ich, dass es alles in eine zu extreme Richtung geht, man muss nicht aus allem eine Wissenschaft machen, natürlich wird man sich, wenn man die Situation zu Hause hat mehr damit beschäftigen.
Sich aber wahnsinnig zu machen, weil der Hund morgen in einer Situation Stress haben könnte, finde ich nicht sehr zielführend - wenn ich mit meinen Hund vor lauter Angst, dass ich was falsch machen könnte (falsches Wort, falsches Kommando, falsches Leckerlie), dann schon gar nichts mehr mache...ist das sehr traurig.

Wichtig finde ich, dass man die Anzeichen erkennt und den Hund ggfs. aus der Situation nehmen kann, auch finde ich wichtig, dass man lernt seinen Hund so einzuschätzen, dass man weiß, wie viel Stress dem Hund helfen kann über sich hinauszuwachsen und ab wann der Hund nurmehr dicht macht.

War mal auf einen Vortrag zum Thema Angsthunde und war echt schockiert, dass Reizüberflutung als Lösung angeboten wurde, zumal auch Beispiele gebracht wurden, wie dies denn aussehen könnte (somit wäre der ein oder andere HH vielleicht verleitet gewesen, dies ohne Aufsicht auszuprobieren) - vor allem, da dies eigentlich so gar nicht die Schiene dieser Hundeschule passte.
Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass ich persönlich Reizüberflutung nie ohne Aufsicht eines Trainers einsetzen würde - weil ich es mir einfach nicht zutraue und mich vermutlich deshalb so stressen würd, dass ich es auf den Hund übertrage würde :eek:
Einen langsamen Aufbau dahin, hingegen schon...

Was ich allerdings schon öfter, mit erstaunen beobachten konnte war, dass die Leute die sich am wenigsten Gedanken darum machen, meist die entspanntesten Hunde haben - sei es bei Hundebegegnungen, in Einkaufszentren etc...da waren Situationen dabei, da hätte ich einiges verwettet, dass es bald knallt - passiert ist nie was - hat mich oft schon an mir selbst zweifeln lassen ;)
 
Ich glaube es kommt auf den Hund an. In all meinen Jahren gab es nie so einen Angsthasen wie Gino (anscheinend bekommt man wirklich immer den Hund den man verdient). Er ist immer besorgt. War schon als Welpe so. Einiges konnte ich im Vorfeld schon mal eliminieren. Z.B. den Drang zu beschützen kennt aber nicht den Unterschied zwischen normales Verhalten vs. gefährliches Verhalten von Menschen - von daher waren alle Menschen eine Bedrohung oder die Kontaktaufnahme mit fremden Hunden - da waren auch alle gefährlich. GSD lernt er schnell und nimmt Hilfestellungen leicht an. Wir haben einem langsam systematischen Plan verfolgt und konnten somit auch schon gravierende Stressfaktoren ausmerzen. Aus dem unsicheren sich immer sorgenden Hund wird allmählich ein charakterstarker ruhiger Hund. Wenn es Rückfälle gibt gehe ich geistig zwei Schritte zurück und baue wieder Richtung Ziel auf.
Das Einzige das ich nicht nervlich kann ist ihm bei zu bringen sich in Ruhe von mir die Nägel machen zu lassen. Ehrlich, warum auch immer ich hab dafür 0 Geduld. Mein Mann hat da wieder eine Eselsgeduld und der kann ihm auch die Nägel machen.
Damit will ich zeigen das es sehr wohl auch eine Menge mit dem HH zu tun hat was Stress anbelangt.
 
Wichtig finde ich, dass man die Anzeichen erkennt und den Hund ggfs. aus der Situation nehmen kann, auch finde ich wichtig, dass man lernt seinen Hund so einzuschätzen, dass man weiß, wie viel Stress dem Hund helfen kann über sich hinauszuwachsen und ab wann der Hund nurmehr dicht macht.


Unterstreiche ich dreifach und Rot!

(Interessant aber auch, dass so manche User - ohne den Hund zu kennen - das sooo viel genauer und besser wissen.....:rolleyes:)

Der HH sollte seinen Hund am besten kennen - und alles darauf abstimmen.
Da gibt es keine Regeln- nur die, die für den jeweiligen Hund passt.
 
Ich glaube es kommt auf den Hund an. In all meinen Jahren gab es nie so einen Angsthasen wie Gino (anscheinend bekommt man wirklich immer den Hund den man verdient). Er ist immer besorgt. War schon als Welpe so. Einiges konnte ich im Vorfeld schon mal eliminieren. Z.B. den Drang zu beschützen kennt aber nicht den Unterschied zwischen normales Verhalten vs. gefährliches Verhalten von Menschen - von daher waren alle Menschen eine Bedrohung oder die Kontaktaufnahme mit fremden Hunden - da waren auch alle gefährlich. GSD lernt er schnell und nimmt Hilfestellungen leicht an. Wir haben einem langsam systematischen Plan verfolgt und konnten somit auch schon gravierende Stressfaktoren ausmerzen. Aus dem unsicheren sich immer sorgenden Hund wird allmählich ein charakterstarker ruhiger Hund. Wenn es Rückfälle gibt gehe ich geistig zwei Schritte zurück und baue wieder Richtung Ziel auf.
Das Einzige das ich nicht nervlich kann ist ihm bei zu bringen sich in Ruhe von mir die Nägel machen zu lassen. Ehrlich, warum auch immer ich hab dafür 0 Geduld. Mein Mann hat da wieder eine Eselsgeduld und der kann ihm auch die Nägel machen.
Damit will ich zeigen das es sehr wohl auch eine Menge mit dem HH zu tun hat was Stress anbelangt.

Natürlich kommt es auf den Hund an. Ich habe drei Hunde und jeder von ihnen geht mit Stress anders um - Dexter explodiert und geht nach vorne, teils auch aggressiv, Juno ist in allen potentiell stressauslösenden Situationen super entspannt, und Milka reagiert eher mit Rückzug und versteckt sich hinter mir. Natürlich gehe ich daher auch in stressigen Situationen mit jedem Hund anders um.

Und natürlich überträgt sich auch einiges vom HH auf den Hund - gerade bei Dexter, wo ich weiß, dass er durchaus nach dem Prinzip "Angriff ist die beste Verteidigung" handelt, war ich selber oft angespannt. Das erzeugt eine gewisse Wechselwirkung, die man in den Griff bekommen muss.
 
Unterstreiche ich dreifach und Rot!

(Interessant aber auch, dass so manche User - ohne den Hund zu kennen - das sooo viel genauer und besser wissen.....:rolleyes:)

Der HH sollte seinen Hund am besten kennen - und alles darauf abstimmen.
Da gibt es keine Regeln- nur die, die für den jeweiligen Hund passt.

Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn:)
 
Und natürlich überträgt sich auch einiges vom HH auf den Hund - gerade bei Dexter, wo ich weiß, dass er durchaus nach dem Prinzip "Angriff ist die beste Verteidigung" handelt, war ich selber oft angespannt. Das erzeugt eine gewisse Wechselwirkung, die man in den Griff bekommen muss.

Kenne ich ja zu gut - samt dem Stress, den man dann selbst dabei hat.
Da hilft es, eine Strategie zu finden - mit der man selbst am besten umgeht.
Bei mir war es dieser "Geschirrgriff". Der hat mich selbst derart ruhig werden lassen, dass auch Aaron nun fast immer sofort zu beruhigen ist, wenn es tatsächlich noch vorkommt.
Es gibt keine Pauschallösungen - nur eine, die vorerst einmal dem Halter hilft, den Halter entstresst - dann kann dieser dem Hund helfen, sich zu entspannen.
 
Ich hab den Eindruck dass es immer mehr Stresshunde gibt, und das in einer Zeit wo Hundehaltung und Hundeerziehung einen so hohen, wichtigen Stellenwert hat wie nie zuvor ?
 
Den Eindruck habe ich auch.

Da gibts sicher viele verschiedene Faktoren.

Einerseits werden Hunde heutzutage auf sehr beschränktem Raum gehalten.
Zum zweiten kommen Billig-Welpen teils aus horrenden Verhätlnissen auf den Markt, die sicher schlecht sozialisiert und geprägt sind.
Viele Hunde werden von ihren Haltern schlicht überfordert (wenn ich da an den neun Monaten alten Sheltie aus meinem Kurs denke, der 5mal die Woche straffes Trainingsprogramm hat :eek:)
Und viele erwachsene Hunde werden aus dem Ausland geholt, die mit ihrer neuen Umgebung restlos überfordert sind.
 
ich glaube zu den bisher genannten Faktoren kommen noch ein paar hinzu.

Hunde sollen-den Wünschen der Gesellschaft zu Folge-anscheinend mehr und mehr zu "Steiff-Lassies" verkommen-immer lieb, immer nett, brav und folgsam, mutig und gehorsam aber keines Falls bellend, knurrend, Leine ziehend etc pp.

Tut's der Hund doch kommt allzuoft ein "der is ja g'stört", "unerzogen", "schlecht sozialisiert" usw usf und das nicht nur von Nicht-HH sondern oft auch von HH selbst, von denen man meint sie müsstens eigentlich besser wissen. (und da braucht man sich ja teils nur im Forum umsehen....)

Und ich denke dass das bei manchen HH schon auch Stress auslöst-hui der kann noch nicht ohne Leine laufen-da muss ich dran arbeiten, oh der verbellt andere Rüden-da muss ich was machen, so ein Mist der bellt am Zaun-was werden die Nachbarn sagen.... Stress der dann natürlich am Ende beim Hund landet.
 
ich glaube zu den bisher genannten Faktoren kommen noch ein paar hinzu.

Hunde sollen-den Wünschen der Gesellschaft zu Folge-anscheinend mehr und mehr zu "Steiff-Lassies" verkommen-immer lieb, immer nett, brav und folgsam, mutig und gehorsam aber keines Falls bellend, knurrend, Leine ziehend etc pp.

Tut's der Hund doch kommt allzuoft ein "der is ja g'stört", "unerzogen", "schlecht sozialisiert" usw usf und das nicht nur von Nicht-HH sondern oft auch von HH selbst, von denen man meint sie müsstens eigentlich besser wissen. (und da braucht man sich ja teils nur im Forum umsehen....)

Und ich denke dass das bei manchen HH schon auch Stress auslöst-hui der kann noch nicht ohne Leine laufen-da muss ich dran arbeiten, oh der verbellt andere Rüden-da muss ich was machen, so ein Mist der bellt am Zaun-was werden die Nachbarn sagen.... Stress der dann natürlich am Ende beim Hund landet.

Danke!!!... :)
 
Die2...danke, super Posting! :)

Ich glaube auch, dass es etliche Faktoren gibt....von den Auslandshunden, die nicht nur mit einer oft völlig veränderten Umwelt samt Klima (denke da an Spanien...) zurechtkommen müssen, bis zur Inzucht bei den Rassehunden, die sicher auch nicht ohne hinsichtlich des Nervenkostüms ist...
bis zu den Anforderungen, die an HH und Hund heutzutage gestellt werden.

Mir hat auch dieses von Die2 so gut gefallen...

Tut's der Hund doch kommt allzuoft ein "der is ja g'stört", "unerzogen", "schlecht sozialisiert" usw usf und das nicht nur von Nicht-HH sondern oft auch von HH selbst, von denen man meint sie müsstens eigentlich besser wissen. (und da braucht man sich ja teils nur im Forum umsehen....)

Heißt natürlich nicht, dass man tatenlos herumsitzen soll, aber ein wenig sich selbst beruhigen, Stress wegnehmen. Seit mir selbst das relativ wurscht ist, geht's gleich viel besser. :) (und da können ach so tolle Trainer und "Wissende" noch so anders schreiben - die Realität schaut anders aus - und die Bestätigung habe ich selbst schon mehrmals erhalten ;))

Aber Eines... das Wissen um den Stress - das ist ganz einfach hilfreich. Diese vielen Faktoren, die alle mitwirken können.
Natürlich auch die viel zu vielen Trainingsprogramme, Sport...
Was für ein "schlechter" HH ist man denn, wenn man entspannt mit Hund ganz einfach - geht. Ihn da und dort schnuppern lässt, Interesse an SEINEN Tätigkeiten (wie z.B. Mausbuddeln) zeigt, mit ihm mitläuft, wenn er samt Stocki - Frauli anschauend, zum Mitlaufen, Nachlaufen, auffordert?
Muss es wirklich ein ausgeklügeltes Programm samt UO sein? Reicht es nicht, wenn ich vor einer Straße ganz einfach "Steh" sage? Und der Hund steht? Oder auf die Seite gehe, ihn absitzen lasse, mich anschauen, wenn ein anderer Hund vorbeigehen soll?
Gibt doch im Alltag auch etliche Tätigkeiten, wo Hund gehorchen soll.
Sicher wird es Hunde geben, denen das zu wenig ist, aber sonst?
 
Danke, denn genau deswegen hab ich das gepostet. Denn so provokant, wie das Ausgangsposting verfasst wurde, ist man sich nicht dessen bewusst, was wirklich Stress ist!

Das wars aber auch schon für mich in diesem Thema wieder, denn was da schon wieder geschrieben wird und worüber sich mokiert wird, das ist mir dann doch etwas zu niveaulos.

Ich glaub nicht, dass Eva das provokant gemeint hat

und -falls ich sie richtig verstanden hab - ich teile ihre Meinung....

ich habe mit dem Haarigen einen Hund erlebt, der enormen Stress hatte....

aber jetzt erleb ich immer wieder, dass der Begriff zu einem gern benützen Modewort verkommt....

mal kurz erschrecken, mal Unsicherheit...oh Gottchen, vermeiden wird das, der Hund hat ja Stress,

mit einem Welpen darf man das nicht, jenes und dieses und und und auch nicht, weil die haben sonst soooolchen Stress, Welpen sind ja grundsätzlich soooo stressanfällig.....

z.B. Fachfrau: "Sie können doch mit einem Welpen nicht in die Nähe eines Pferdes gehen, wiisen sie denn nicht, wieviel Stress das dem Hund macht, wie schlecht Stress für Hunde ist"....
 
Was mir noch zum Thema einfällt....ich denke, die Zunahme erklärt sich auch teilweise durch etwaige Nahrungsmittelallergien, Reaktionen auf Entwurmungsmittel, u.ä.
Wenn einem Hund ständig übel ist, er Bauchgrollen hat, oder sich ständig wegen Juckreiz kratzen muss - natürlich verursacht das auch Stress.

Und da die Nahrungsmittelallergien bei Hunden zunehmen, wird wohl auch der Stress zunehmen.
 
Den Stress gab es schon immer. Nir wurde er nie so thematisiert wie heute. Da wurde mit Hausverstand und Bauchgefühl agiert. Und denjenigen die es ohne schlaue Bücher nicht auf die Reihe gebracht haben, nutzen 100te Bücher auch nix.
 
Ich glaub auch, daß Streß heute einfach nur mehr thematisiert wird. Früher hat man kaum darüber nachgedacht, daß Streß auch eine Ursache für Verhaltensprobleme sein kann.

Trotzdem glaub ich auch, daß sich in den letzten Jahrzehnten - zumindest hier in Wien fällt's mir halt auf - einiges verändert hat, was für weniger "streßresistente" Hunde, das Leben etwas schwieriger macht.

-Zum einen ist die Stadt wirklich "lauter" geworden; ich vermute einmal, daß das hauptsächlich an der Zunahme des Individualverkehrs liegt. Es gibt schon Straßen und Gegenden hier, wo der Verkehrslärm enorm ist und nach meiner Erinnerung war das vor 30 Jahren, als wir unseren 1. Hund hatten, noch nicht ganz so krass.

-Zum anderen hat ganz bestimmt die "Hundedichte" in Wien, in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Manchen Hunden ist das völlig egal, manche freuen sich vielleicht sogar ständig neue Hundefreunde kennen zu lernen, aber für manche Hunde ist das auch ein ziemlicher Streßfaktor.

-Und zu guter Letzt haben viele Menschen offensichtlich "verlernt", daß man fremden Hunden gegenüber nicht gleich distanzlos ist. Ich bin mit jedem meiner Hunde dann und wann in einer randvollen Straßenbahn gesesssen - das war immer schon so - aber daß sich immer und immer wieder jemand bemüßigt fühlt, sich über meinen Hund zu beugen und ihn anzuquatschen und zu betatschen, erleb ich erst in den letzten Jahren so. Der Anspruch: "Hunde müßten sich doch über Körperkontakt zu jedem wildfremden freuen" war früher einfach nicht gegeben. Und auch das ist Streß für manche Hunde.

Liebe Grüße, Conny
 
Ich erlebe das anders:

zumindestens die innerstädtischen Bezirke sind weitaus ruhiger geworden als noch vor ein paar Jahren, der Individualverkehr nimmt hier immer stärker ab.

Die steigende Hundepopulation ? Wenn ich wollte könnte ich ganz ohne Begegnung mit anderen Hunden quer durch Wien gehen, ich müsste halt ab und an Straßenseite oder Richtung wechseln, was ich wohl auch tun würde wenn ich Hunde hätte die austicken bei Sichtung von anderen Hunden.

Und zu Punkt 3 : Hundehalter haben offenbar verlernt, fremde distanzlose Menschen in ihre Schranken zu verweisen ;)
 
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