Sozialverhalten lernen sie einfach in den ersten 16 Wochen. Die Tiere, welche durch gute,also sehr gute Züchter, bzw. von diesen, kommen, von den Besitzern nicht als menschliches Wesen "erzogen" werden, sind in der Regel später ganz normal.
Klar, jeder junge Hund versucht heraus zu finden wo die Grenze ist. Lernt er dies nicht, durch andere Begegnungen im Park, Strasse etc., wird er es später doch ziemlich deutlich zeigen.
Unser 3jähriger, der derzeit im Einzeltraining steht, aufgrund eines Hundeangriffes und den Folgen, hat den Welpen von Anfang an akzeptiert. Er zeigt ihm aber auch, wann genug ist. Er zeigt ihm "spielen" und er zeigt ihm, wenn sein Verhalten nicht mehr in Ordnung ist.
Wenn ich den Welpen mit in die Arbeit nehme, lernt er natürlich alles kennen. U-Bahn, S-Bahn, Menschenmassen, Schüler und alles was sich bewegt. Das Beste was man im Grunde dem Welpen zeigen kann. Denn er lernt, dass all das normal ist.
Er lernt aber auch, dass er an der Leine schnuppern darf, wenn ein anderer Hund kommt, aber es gibt kein spielen. Gespielt wird im Park. Ohne Leine.
Leider kam ich aber auch selber nicht auf die Idee, ihm folgendes zu zeigen. Was wir aber jetzt tun. Herrufen - Belohnung - weiter laufen lassen. Irgendwann dann wieder herrufen - kurz anleinen - los lassen. Denn Welpen haben eine Art. Sie haben schnell heraußen, wenn sie kommen, dass angeleint wird und springen gleich wieder weg. Wer kennt das nicht, wenn man einen Welpen hat/hatte.
Mir sagte heute die Trainerin, eben genau anders. So dass sie später umsetzt, aha wenn ich gerufen werde, heißt es nicht immer anleinen bzw. anleinen, wenn es weiter geht oder was besonderes ist. Einfach - wenn man selber auf die Idee kommen würde.
Viele Hundebesitzer, habe ja gerade durch den Welpen die Erfahrung, ach so klein - da kann meiner nicht schnuffeln, weil der kennt das nicht. Letztendlich passiert gar nichts..........oder Meine ist heute grantig, hält sie im Arm und lässt sie schnuppern. Für den Hund im Arm - Alarmzeichen - für die kleine Kira - verstehe ich nicht, da kann ich frech sein..........Klar, eine Zurechtweisung durch das ältere Tier bekommt sie nicht.
Wenn es normale Hunde sind, also die kein aggressives Verhalten an den Tag legen, gibt es immer Einen der dominanter ist. Weibchen sind überhaupt meist ziemlich dominant. Wenn der Hund am Rücken liegt und sich tot stellt und der Andere hat es noch immer nicht verstanden, wird derjenige der am Rücken liegt, doch zurechtweisen und genau in dem Moment schreiten die Besitzer ein "Ach du armer" "Pfui lass das".............Beides verstehen die Hunde als Bestätigung.
Es stand schon richtig geschrieben, früher war alles weitaus einfacher. Die Hunde durften mtieinander spielen und es sich ausmachen. Sehr sehr selten, dass wirklich einer echt zu gebissen hat. Es gab auch weitaus weniger "böse Hunde".
Sicher, in den Schulen lehren sie den Umgang, aber selten, auch eigene Erfahrung, darüber wie und was der Hund jetzt zeigt.
Selber machte ich auch den Fehler, ich redete und redetet und dabei wusste ich insgeheim, der Hund hört blablabla Kommando blablabla - Was will die eigentlich von mir................Sicher darf man reden, aber man schwaffelt sie zu. Man merkt es nicht. Erst ein Anderer fragt nach und schwupp siehe da, man erkennt den "Fehler".
Hund der ständig bellt und jammert - Aufmerksamkeit. Was macht man, man reagiert "aus" "nein" "platz" ...........................Ignorieren die beste Lösung und so einfach. Auch beim Spazierengehen - man redet und gibt Kommando, obwohl der Hund grad auf 100 ist. Er versteht kein Wort, als wenn man ruhig ist und einfach zielstrebig weitergeht oder sich einfach umdreht. Und wenn er dann ruhig ist - Belohnung. Es funktioniert natürlich nur mit viel viel Geduld. Und wenn die Macken schon länger sind, dann eben länger.
Man kann aber, bedingt natürlich auch, jedem Hund lernen wieder Hund zu sein. Zu spielen mit den Artgenossen, aber auch zu erkennen, wann der Andere mal genug hat. Sie machen es sich, meistens friedlich aus. Selten das echt einer schnappt und verletzt, nur dann ist es aber auch schon ein Tier, welches vom Sozialverhalten nicht gelernt hat aufzugeben.
Es ist verdammt schwer - viele hatten nie wirklich Kontakt zu Hunden, manche kamen erst vor einigen Jahren oder überhaupt jetzt dazu. Man wird zu bombardiert von Büchern und TV. Das natürliche Verhalten geht dabei unter.
Wie erwähnt Artos ist jetzt im Einzeltraining, das ich in Erwägung gezogen habe, weil er einfach mit anderen Hunden sofort auf "Geh ja weg" unterwegs ist und ich ihm blöderweise auch noch einiges bestätigt habe. Obwohl ich seit 40 Jahren mit Hunden lebe. Und einige "böse" hatte, die total "streichelsanft" wurden. Nur dazumal schiss ich mir weniger, sorry für den Ausdruck, weniger. Dazumal waren auch andere Hundebesitzer nicht so verkrampft und die Hunde kamen viel mehr zusammen.
Artos kennt auch nur das Auto fahren, seit wir keines mehr haben, kann ich mit ihm nicht S-Bahn fahren, weil er es nicht kennt. Wobei mit dem jetzigen Verhalten, würde ich das auch nicht machen.
Kira kennt alles - da ich am WE den Dienstwagen fahren darf manchmal.
Sobald Artos seine Erfolge zeigt, werden wir behutsam S-Bahn fahren.
Ja, Hunde sind oft so einfach zum Handhaben und Verstehen, wenn man lernt, das ein Hund niemals wirklich aggressiv auf die Welt kommt. So wie die Menschen - niemand wird "böse" geboren , man wird dazu gemacht. Durch verschiedenste Umstände..........Aber auch wenn man nie lernte Konflikte "normal" zu lösen........Immer behütet und beschützt wurde, auch dann kann es später schief gehen...........
Nicht viel darüber nachdenken, sondern die Sprache der Hunde lernen, sie zu beachten und zu beobachten, ihnen Grenzen zeigen und nicht zuquasseln, denke das fruchtet bei den Meisten............Bei Artos fruchtet es, wie ich heute sah...........Wenn ich mich selber an der Nase nehme und konsequent bleibe......Was ich/wir tun müssen, denn Kira übernimmt ja viel letztendlich von ihm.
Nichts für ungut, wenn manche nun sagen, ja aber die Anderen und meiner Tutniewas und zeigt es...............Aber die Anderen.........Wenn es so ist, Hund anleinen und gehen. Es ist verdammt schwer, weil tatsächlich oft Hunde genau dann dabei sind, die einen angeleinten Hund als Opfer sehen....Aber man erkennt es und kann vorbeugen.
Ich frage übrigens immer die Besitzer, ob meine zu ihren darf. Genauso wie ich erwarte, dass mich jemand fragt, wenn man die Kleine streicheln will.....Ansonst geht es einfach weiter, da kann einer noch so stehen bleiben und locken, denn auch das muss sie lernen..........
lg
Ria