Sozialverhalten bei Hunden geht immer mehr abhanden irgendwie

Die Eingangsfrage finde ich sehr interessant.

Ich kenne ja auch noch andere Zeiten, und erst mal muss ich sagen, ich möchte hier keinesfalls die guten alten Zeiten verherrlichen, denn insgesamt ist es mir sicher lieber, so wie es derzeit läuft....

Aber: früher gab es ein paar als Böse bekannte Hunde, und viele ganz normale. Das lag wohl daran, dass man nicht in Welpengruppen ging wo dann krampfhaft der arme Welpe von älteren Hunde-Rüpeln oder gar von sogenannten Trainern ( vielleicht gar per Alpha-Wurf?:rolleyes:) "sozialisiert" wurde, und dananch, anstatt dann die meiste Zeit an der Leine gehen zu müssen ( und das erschwert für die Hunde normales Hundebenehmen leider schon deutlich ), liefen sie meist ohne herum.

So war es meist schlimm, wenn etwas passierte, aber sehr oft passierte einfach nix.

So wie es jetzt läuft, mit viel Kontrolle von unserer Seite her und wenig Freiheit zum "einfach nur Hund" sein, finde ich es zwar insgesamt sicherer, aber gefallen tut es mir auch nicht. Irgendwie muss es uns gelingen, bei ausreichender Sicherheit wieder zu mehr Gelassenheit zu finden.

Dann werden auch unsere Hunde sich im Schnitt gelassener benehmen;)
 
Hi,

wenn ich Threads deiser Art lese, beschleicht mich immer der Verdacht, dass für die meisten Hundehalter ein Hund nur dann "gut sozialisiert" ist, wenn er absoluter Pazifist ist und niemals irgendwelche aggressiven Kommunikationselemente zeigt.

Ich verstehe unter einem gut sozialisierten Hund, einen Hund, der "hündisch" in allen Varianten versteht, (von Beruhigungs- über Beschwichtigungssignale bis hin zu aggressiver Kommunikation), anwendet und entsprechend der Situation angemessen handelt. Gerade aggressive Kommunikation dient in erster Linie nicht dazu Konflikte zu schaffen, sondern Konflikte zu vermeiden.
Nur wenn ein Hund lernt, was passiert, wenn man diese Signale missachtet, kann er später entsprechend agieren und reagieren. Idealerweise passiert das im Welpenalter in Interaktion mit Geschwistern und der Mutter und in gut geführten Welpengruppen, in der nicht immer und sofort eingegriffen wird, kaum dass mal geknurrt wird.

Es ist manchmal eine Gradwanderung und erfordert ein gutes Auge und gutes Einschätzen können von Situationen um letztlich festzulegen wann ein Einschreiten nötig ist und wann man die Hunde gewähren lassen kann.

Deshalb gehört in Welpengruppen und anderen Spieleinheiten ganz sicher NICHT der Nachwuchs, sondern die erfahrensten Trainer.

Grüße Doris
 
.......Deshalb gehört in Welpengruppen und anderen Spieleinheiten ganz sicher NICHT der Nachwuchs, sondern die erfahrensten Trainer....

Dieser Satz gehört bitte flächendeckend an sämtliche HuSchus und Vereine geschickt - Danke!

Leider ist es nur allzu oft genau so, dass die Welpengruppen irgendwo nebenher womöglich noch von jugendlichen HF, die gerade mal eine BgH-A absolviert haben, geführt werden :(
 
Meine Laus war ja mit ihrer Vorbesitzerin in einem sehr guten Welpenkurs und kommt auch von einer guten Züchterin. Also hat sie da schon einiges gelernt, wo vielleicht andere Hunde Defizite haben. Gottseidank!

Bei uns in der Gegend fallts halt stärker auf. Liegt vielleicht daran, dass es sich bei vielen um Vermehrerhunde handelt, die nie eine gscheite Sozialisierung genossen haben.

wenn ich Threads deiser Art lese, beschleicht mich immer der Verdacht, dass für die meisten Hundehalter ein Hund nur dann "gut sozialisiert" ist, wenn er absoluter Pazifist ist und niemals irgendwelche aggressiven Kommunikationselemente zeigt.

Leider ja. :( Leute vergessen immer wieder, daß sie nen Hund an der Leine haben. :o

Vielleicht ist das auch die Wurzel von allen Übel. Ein "braver" Hund darf nicht knurren, sich nicht wehren, muß sich alles gefallen lassen.... *seufz* Mir ist's eh wurscht, was andere Leute reden. Hab ich halt nen agressiven Hund an der Leine. :D

Wär halt schön, wenn die Leute wenigstens die Basics von Verhaltensregeln bei Hunden kennen würden. *seufz*
 
Sozialverhalten lernen sie einfach in den ersten 16 Wochen. Die Tiere, welche durch gute,also sehr gute Züchter, bzw. von diesen, kommen, von den Besitzern nicht als menschliches Wesen "erzogen" werden, sind in der Regel später ganz normal.

Klar, jeder junge Hund versucht heraus zu finden wo die Grenze ist. Lernt er dies nicht, durch andere Begegnungen im Park, Strasse etc., wird er es später doch ziemlich deutlich zeigen.

Unser 3jähriger, der derzeit im Einzeltraining steht, aufgrund eines Hundeangriffes und den Folgen, hat den Welpen von Anfang an akzeptiert. Er zeigt ihm aber auch, wann genug ist. Er zeigt ihm "spielen" und er zeigt ihm, wenn sein Verhalten nicht mehr in Ordnung ist.

Wenn ich den Welpen mit in die Arbeit nehme, lernt er natürlich alles kennen. U-Bahn, S-Bahn, Menschenmassen, Schüler und alles was sich bewegt. Das Beste was man im Grunde dem Welpen zeigen kann. Denn er lernt, dass all das normal ist.
Er lernt aber auch, dass er an der Leine schnuppern darf, wenn ein anderer Hund kommt, aber es gibt kein spielen. Gespielt wird im Park. Ohne Leine.

Leider kam ich aber auch selber nicht auf die Idee, ihm folgendes zu zeigen. Was wir aber jetzt tun. Herrufen - Belohnung - weiter laufen lassen. Irgendwann dann wieder herrufen - kurz anleinen - los lassen. Denn Welpen haben eine Art. Sie haben schnell heraußen, wenn sie kommen, dass angeleint wird und springen gleich wieder weg. Wer kennt das nicht, wenn man einen Welpen hat/hatte.
Mir sagte heute die Trainerin, eben genau anders. So dass sie später umsetzt, aha wenn ich gerufen werde, heißt es nicht immer anleinen bzw. anleinen, wenn es weiter geht oder was besonderes ist. Einfach - wenn man selber auf die Idee kommen würde.

Viele Hundebesitzer, habe ja gerade durch den Welpen die Erfahrung, ach so klein - da kann meiner nicht schnuffeln, weil der kennt das nicht. Letztendlich passiert gar nichts..........oder Meine ist heute grantig, hält sie im Arm und lässt sie schnuppern. Für den Hund im Arm - Alarmzeichen - für die kleine Kira - verstehe ich nicht, da kann ich frech sein..........Klar, eine Zurechtweisung durch das ältere Tier bekommt sie nicht.

Wenn es normale Hunde sind, also die kein aggressives Verhalten an den Tag legen, gibt es immer Einen der dominanter ist. Weibchen sind überhaupt meist ziemlich dominant. Wenn der Hund am Rücken liegt und sich tot stellt und der Andere hat es noch immer nicht verstanden, wird derjenige der am Rücken liegt, doch zurechtweisen und genau in dem Moment schreiten die Besitzer ein "Ach du armer" "Pfui lass das".............Beides verstehen die Hunde als Bestätigung.

Es stand schon richtig geschrieben, früher war alles weitaus einfacher. Die Hunde durften mtieinander spielen und es sich ausmachen. Sehr sehr selten, dass wirklich einer echt zu gebissen hat. Es gab auch weitaus weniger "böse Hunde".

Sicher, in den Schulen lehren sie den Umgang, aber selten, auch eigene Erfahrung, darüber wie und was der Hund jetzt zeigt.

Selber machte ich auch den Fehler, ich redete und redetet und dabei wusste ich insgeheim, der Hund hört blablabla Kommando blablabla - Was will die eigentlich von mir................Sicher darf man reden, aber man schwaffelt sie zu. Man merkt es nicht. Erst ein Anderer fragt nach und schwupp siehe da, man erkennt den "Fehler".

Hund der ständig bellt und jammert - Aufmerksamkeit. Was macht man, man reagiert "aus" "nein" "platz" ...........................Ignorieren die beste Lösung und so einfach. Auch beim Spazierengehen - man redet und gibt Kommando, obwohl der Hund grad auf 100 ist. Er versteht kein Wort, als wenn man ruhig ist und einfach zielstrebig weitergeht oder sich einfach umdreht. Und wenn er dann ruhig ist - Belohnung. Es funktioniert natürlich nur mit viel viel Geduld. Und wenn die Macken schon länger sind, dann eben länger.

Man kann aber, bedingt natürlich auch, jedem Hund lernen wieder Hund zu sein. Zu spielen mit den Artgenossen, aber auch zu erkennen, wann der Andere mal genug hat. Sie machen es sich, meistens friedlich aus. Selten das echt einer schnappt und verletzt, nur dann ist es aber auch schon ein Tier, welches vom Sozialverhalten nicht gelernt hat aufzugeben.

Es ist verdammt schwer - viele hatten nie wirklich Kontakt zu Hunden, manche kamen erst vor einigen Jahren oder überhaupt jetzt dazu. Man wird zu bombardiert von Büchern und TV. Das natürliche Verhalten geht dabei unter.

Wie erwähnt Artos ist jetzt im Einzeltraining, das ich in Erwägung gezogen habe, weil er einfach mit anderen Hunden sofort auf "Geh ja weg" unterwegs ist und ich ihm blöderweise auch noch einiges bestätigt habe. Obwohl ich seit 40 Jahren mit Hunden lebe. Und einige "böse" hatte, die total "streichelsanft" wurden. Nur dazumal schiss ich mir weniger, sorry für den Ausdruck, weniger. Dazumal waren auch andere Hundebesitzer nicht so verkrampft und die Hunde kamen viel mehr zusammen.

Artos kennt auch nur das Auto fahren, seit wir keines mehr haben, kann ich mit ihm nicht S-Bahn fahren, weil er es nicht kennt. Wobei mit dem jetzigen Verhalten, würde ich das auch nicht machen.
Kira kennt alles - da ich am WE den Dienstwagen fahren darf manchmal.
Sobald Artos seine Erfolge zeigt, werden wir behutsam S-Bahn fahren.

Ja, Hunde sind oft so einfach zum Handhaben und Verstehen, wenn man lernt, das ein Hund niemals wirklich aggressiv auf die Welt kommt. So wie die Menschen - niemand wird "böse" geboren , man wird dazu gemacht. Durch verschiedenste Umstände..........Aber auch wenn man nie lernte Konflikte "normal" zu lösen........Immer behütet und beschützt wurde, auch dann kann es später schief gehen...........

Nicht viel darüber nachdenken, sondern die Sprache der Hunde lernen, sie zu beachten und zu beobachten, ihnen Grenzen zeigen und nicht zuquasseln, denke das fruchtet bei den Meisten............Bei Artos fruchtet es, wie ich heute sah...........Wenn ich mich selber an der Nase nehme und konsequent bleibe......Was ich/wir tun müssen, denn Kira übernimmt ja viel letztendlich von ihm.

Nichts für ungut, wenn manche nun sagen, ja aber die Anderen und meiner Tutniewas und zeigt es...............Aber die Anderen.........Wenn es so ist, Hund anleinen und gehen. Es ist verdammt schwer, weil tatsächlich oft Hunde genau dann dabei sind, die einen angeleinten Hund als Opfer sehen....Aber man erkennt es und kann vorbeugen.

Ich frage übrigens immer die Besitzer, ob meine zu ihren darf. Genauso wie ich erwarte, dass mich jemand fragt, wenn man die Kleine streicheln will.....Ansonst geht es einfach weiter, da kann einer noch so stehen bleiben und locken, denn auch das muss sie lernen..........:-)

lg
Ria
 
Ich kenne ja auch noch andere Zeiten, und erst mal muss ich sagen, ich möchte hier keinesfalls die guten alten Zeiten verherrlichen, denn insgesamt ist es mir sicher lieber, so wie es derzeit läuft....

Aber: früher gab es ein paar als Böse bekannte Hunde, und viele ganz normale. Das lag wohl daran, dass man nicht in Welpengruppen ging wo dann krampfhaft der arme Welpe von älteren Hunde-Rüpeln oder gar von sogenannten Trainern ( vielleicht gar per Alpha-Wurf?:rolleyes:) "sozialisiert" wurde, und dananch, anstatt dann die meiste Zeit an der Leine gehen zu müssen ( und das erschwert für die Hunde normales Hundebenehmen leider schon deutlich ), liefen sie meist ohne herum.

So war es meist schlimm, wenn etwas passierte, aber sehr oft passierte einfach nix.

So wie es jetzt läuft, mit viel Kontrolle von unserer Seite her und wenig Freiheit zum "einfach nur Hund" sein, finde ich es zwar insgesamt sicherer, aber gefallen tut es mir auch nicht. Irgendwie muss es uns gelingen, bei ausreichender Sicherheit wieder zu mehr Gelassenheit zu finden.

Dann werden auch unsere Hunde sich im Schnitt gelassener benehmen;)


ABER.... (ichmachmichmalganzklein) früher gab es längst nicht so viel Hunde.
Der Doktor hatte seinen Boxer, vor dem sich jeder fürchtete.
Der Bauer seinen Hofhund und die alte Dame von nebenan ihren Dackel.

Kein Vergleich mehr zu heute ;) frag mal die Futtermittelindustrie, die haben ihre helle Freude daran.

Als Folge davon kommen immer mehr Regeln und Forschriften. Oft ist es die Angst, die Menschen dazu bringt, ihren Hund isoliert zu halten :(
 
:( Leute vergessen immer wieder, daß sie nen Hund an der Leine haben (oder aber auch nicht an der Leine). :o
Vielleicht ist das auch die Wurzel von allen Übel. Ein "braver" Hund darf nicht knurren, sich nicht wehren, muß sich alles gefallen lassen.... *seufz* Mir ist's eh wurscht, was andere Leute reden. Hab ich halt nen agressiven Hund an der Leine. :D
Wär halt schön, wenn die Leute wenigstens die Basics von Verhaltensregeln bei Hunden kennen würden. *seufz*

Da wir ja in der selben Gegend wohnen:D und wir uns schon öfters darüber unterhalten haben, geb ich jetzt auch meinen Senf dazu.
(@alle: alles was ich jetzt schreibe ist nicht auf Kurenai bezogen, sondern dient zur Aufklärung einer speziellen Rasse bzw. Situation mit einem Hunderudel - Kurenai kennt alle meine Hunde)


Meine Shar-pei Hündin, Betty, sendet sehr wohl CS aus:),
nur viele Vierbeiner - gar nicht zu reden von den Zweibeinern -, verstehen die Signale nicht, da Pei´s keine Mimik haben um eindeutig verstanden zu werden. Auch die Körpersprache ist etwas anders als bei manch anderen Rassen. Betty versteht sehr wohl CS anderer Hunde, aber da sie oft mißverstanden wird, kommt´s halt ab und zu, zu Zusammenstössen.

Albert, mein Enkel-Shar-pei, wird noch öfters mißverstanden, sowohl von Tier als auch Mensch.
Er ist ein massiveres Faltenexemplar, der noch größere Probleme mit der Mimik und auch mit seiner Körpersprache hat.
Auch er versteht CS anderer und sendet sie, nur aber auf eine andere Art und Weise.

Das tiefe Bellen, und die etwas andere Körpersprache verschreckt oft andere Vierbeiner und es dauert oft etwas, dass die anderen merken die sind ja gar nicht so wie sie aussehen:).
Nur leider lassen es die Zweibeiner oft nicht so weit kommen, da sie glauben sie sind agressive Wesen mit einer beschränkten HH;).

Unsere zwei Mix-Rowdys, Benny(Pinscher-Terriermix), Frieda mein zweiter Enkelhund (Rauhhaardackel-Yorki?mix) kamen als Babys zu uns.

Benny´s Herkunft ist vermutlich ein Kofferraum.
Er wurde mit ca. 8/9 Wochen, ausgesetzt gefunden und wir hatten ihn zur Pflege - ja und dann ist er bei uns geblieben:D.

Im Signale senden und zeigen ist der kleine Kerl Weltmeister:D, nur durch einige Erlebnisse reagiert er in manchen Situationen sehr unbeherrscht und auch agressiv.

Junge Goldies oder Retriever (vor allem beige) kann er auf den Tod nicht ausstehen - seit er bei uns ist war absolut nicht´s, dass er irgendwie negativ verbinden kann.

Frieda war vermutlich noch keine 6 Wochen als sie ins Rudel aufgenommen wurde - Herkunft ????.
Betty war liebende und erziehende Mama, Albert der Überpapa, ja und Benny der freche und immer zu Späßen aufgelegte Bruder.
Die Kleinste ist natürlich die, von allen Großen, beschütze und auch die Frechste von allen, sie hat ja immer Rückendeckung.
Zum Signale senden - ausser bellen - kommt sie oft gar nicht, da ja die anderen da sind um für sie zu reagieren. (meine Enkelhunde sind von Mo - Fr bei mir)

Wir hatten leider einige sehr unangenehme Erfahrungen gemacht, die unser Rudel, wenn wir alle gemeinsam unterwegs sind noch mehr zusammenschweisst.

Unser Vier -alle an der Leine- wurden leider mehrmals von freilaufenden Hunden angegriffen (schreib bewusst keine Rasse, um ja keine Diskussionen aufkommen zu lassen -waren aber keine sogenannten Kampfhunde).
Sie bekamen zwar körperlich nichts ab, aber wir haben jetzt Leinendoddeln und ein noch eingeschworeneres Rudel.

Vor allem Benny, reagiert auf diese eine Rasse wie ein Irrer.

Betty ist vor allem in der Gegend als unfreundliche Hündin bekannt.
Ja sie ist auch -außer mir:D - die Rudelchefin, die über ihre Babys wacht.
Fast alle die Betty kennen können es kaum glauben, dass diese brummende unfreundliche Faltenmitzi, derzeit eine Ausbildung zur Therapiehündin macht, und dort ein völlig anderes Verhalten zeigt.

Ich versuche bewusst mit allen meinen Vier einzeln und alleine etwas zu machen um jeden sich entwickeln zu lassen.
 
ABER.... (ichmachmichmalganzklein) früher gab es längst nicht so viel Hunde.
Der Doktor hatte seinen Boxer, vor dem sich jeder fürchtete.
Der Bauer seinen Hofhund und die alte Dame von nebenan ihren Dackel.

Kein Vergleich mehr zu heute ;) frag mal die Futtermittelindustrie, die haben ihre helle Freude daran.

Als Folge davon kommen immer mehr Regeln und Forschriften. Oft ist es die Angst, die Menschen dazu bringt, ihren Hund isoliert zu halten :(

Vielleicht in der Stadt, das kann ich nicht sagen. Wo ich aufgewachsen bin und wo ich jetzt wohne, da kann ich das nicht bestätigen. Hier sind eher noch weniger, übrigens sogar der eine oder andere Freigänger;)

Mit der zunehmenden Reglementierung hast Du ganz sicher Recht. Und jeder Eingriff in das hündische Verhalten im Umgang untereinander von Menschenseite ist halt eine extrem heikle Angelegenheit. Ein kürzernehmen der Leine, ein schroffes Komm, das kann schon Auslöser für aggressives Verhalten sein.

Da geht also leicht etwas schief, auch wenn es noch so gut gemeint ist.

Ich habe zuhause ja zwei Schwestern, die nur bedingt verträglich sind. Da kann ich sehr gut beobachten, wie manchmal schon ein einziges Wort - im falschen Moment und / oder im falschen Tonfall ausgesprochen, die Situation zwischen den beiden angespannt werden lässt. Ich wusste das grundsätzlich immer schon, aber WIE heikel das ist, das hätte ich mir nicht gedacht.
 
Hallo,

wie ja einige hier wissen, hab ich beide Hunde aus der Tierpension Schandl. Beide waren 8-9 Wochen, als ich sie von dort holte und beide waren ca. 3 Wochen bei Frau Schandl - also sind sie im Alter von ca. 5 Wochen dort abgegeben worden. Von "normaler" Sozialisierung kann natürlich gar nicht gesprochen werden. Piccolina war unser erster Hund und unsere Erfahrung dementsprechend... aber zum Glück fand ich gute Bücher :-)

So, das Ergebnis nach 3 bzw. 4 Jahren ist folgendes:

Piccolina hat (vor allem durch Timo) gelernt, dass sie sich auch mal zur Wehr setzen darf. Sie ist nicht besonders neugierig auf fremde Hunde - nur ganz selten. Sie spielt eher dann mit, wenn sie Hunde schon öfter gesehen hat (das hat sich ja durch unsere Hunderunden super ergeben)
Wenn ihr fremde Hunde begegnen, geht sie entweder an ihnen vorbei und ignoriert sie oder sie setzt sich am Wegrand hin, schaut weg und wartet...
Wenn Timo dann sieht, dass sei bedrängt wird und sie sich nicht wehrt, aber fürchtet, dann geht er dazwischen. Was in der Regel auch harmlos abläuft - er geht nämlich wirklich nur zwischen ihr und dem anderen durch. Wenn der sich dann nicht abwendet, macht Timo halt mal Wuff ;)
Meistens lenkt er den fremden Hund ab, bis ihm der nachläuft und normalerweise entsteht ein Nachlaufen, was ich als Spielen bezeichne - aber weiß, dass viele das nicht so sehen (weil sie sagen, dass Hunde gar nicht spielen wollen).
Timo reagiert auf fremde Hunde sehr unterschiedlich, was mich darauf schließen lässt, dass ihm sehr wohl jeder,der ihm entgegen kommt, etwas anderes "sagt"... Auf manche Hunde läuft er schwanzwedelt zu, andere schaut er gar nicht an und manchmal kann´s auch sein, dass er einen anbellt...
Im Alter von 7-18 Monaten hat Timo alle angebellt, ist auf alle direkt im vollen Tempo zugerannt - das war echt blöd. Da hat oft alles Rufen und Ablenken nicht geholfen und weil ich wusste, dass das viele Menschen und Hunde stört, hab ich ihn immer öfter angeleint und so hatte er gar keine Möglichkeit zu lernen, wie man sich anderen nähert... Ich wusste aber, dass es besser war, wenn er ohne Leine war und beobachtete, dass er mit der Zeit langsamer auf andere Hunde zu lief, dass er weniger bellte und riskierte es, von den Leuten beschimpft zu werden... und ich wurde ruhiger und Timo wurde es auch...
Heute gibt´s kaum Zusammenstöße mit fremden Hundebesitzern.
Ich bin mir aber auch sicher, dass grade durch die vielen Treffen mit immer wieder fremden Hunden auf neutralem Gebiet und ohne Leine (mit viel Ausweichmöglichkeit) und auch das Verhalten der zu den Hunden gehörenden Menschen viel dazu beiträgt, dass die Hunde "normal hündisch" miteinander umgehen...
 
Zuletzt bearbeitet:
... ....und riskierte es, von den Leuten beschimpft zu werden... und ich wurde ruhiger und Timo wurde es auch...
...

Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Hier die richtige Balance zu finden und manchmal einfach auch eine gewisse Peinlichkeit einzuplanen, das ist für das ganze spätere Hundeleben enorm wichtig.

Bei meinem schwarzen Monster habe ich den Zeitpunkt leider übersehen und sie nicht abgeleint, das war im Nachhinein ein Fehler.:o
 
Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Hier die richtige Balance zu finden und manchmal einfach auch eine gewisse Peinlichkeit einzuplanen, das ist für das ganze spätere Hundeleben enorm wichtig.

Bei meinem schwarzen Monster habe ich den Zeitpunkt leider übersehen und sie nicht abgeleint, das war im Nachhinein ein Fehler.:o


Na, was glaubst, wie oft ich mich bis unter die Grashalmwurzeln geniert habe... aber was soll´s - jetzt kann ich drüber lachen und versuche, bei anderen Leuten auch nachsichtig zu sein bzw. ihnen zu helfen und meine Hunde zu mir zu rufen, damit nix passiert...:)
 
ich habe große Probleme mit Hundehaltern, die ihre Hunde einfach herlaufen lassen...ich hatte einen wirklich unverträglichen Hund, der alles sofort niederraufte..egal ob Weiberl oder Manderl...und wie das abging, wenn Hunde herliefen, kann sich eh jeder vorstellen..ich hatte leider nie genug Mut, meinen Hund einfach abzuleinen und mit den Schultern zu zucken...wenn er dann einen anderen Hund beim Genick hat...weil mir der andere Hund immer leid getan hat...

Jetzt mit meinen Mädels sehe ich das lockerer...da ist das Risiko aber auch geringer, das ein Hund verletzt wird....weil sie nicht raufen....
 
Betty ist vor allem in der Gegend als unfreundliche Hündin bekannt.
Ja sie ist auch -außer mir:D - die Rudelchefin, die über ihre Babys wacht.
Fast alle die Betty kennen können es kaum glauben, dass diese brummende unfreundliche Faltenmitzi, derzeit eine Ausbildung zur Therapiehündin macht, und dort ein völlig anderes Verhalten zeigt.

Da hab ich heute drüber nachgedacht, weil Mimi ja zB seit der 9.Lebenswoche im Therapie-Hundekurs ist und da doch einige hündische Höflichkeitsformen "aberzogen" werden. So toleriert Mimi zB ohne weiteres direkten Blickkontakt, lässt sich umarmen und drücken und es macht ihr garnix, wenn man direkt auf sie zugeht - sie weicht keinen Milimeter weg oder zeigt sonst ein Meideverhalten - ganz im Gegenteil, je nach Person rutscht sie sogar nach vorne um möglicherweise als erste begrüßt zu werden.
Mimi hat einfach gelernt, dass "sich umarmen lassen", "blickkontakt",... Leckerchen bringt und das lohnt sich für sie enorm.
 
Zu diesem Titel , will ich nur folgendes sagen . !

Da sieht man , wie gut sich der Hund dem Menschen anpaßt

LG . Josef
 
Zuletzt bearbeitet:
also DAS glaub ich mal nicht. bei meinem patenhund könnte sich der andere hund noch so am boden hauen vor ihm und unterwürfig sein etc er würde ihn killen da bin ich ziemlich sicher.
ich glaube das vor allem die ganz unverträglichen nicht mehr dazu in der lage sind hundesprache zu sprechen, warum wären sie sonst so aggressiv.


ich würde meine hündin als gänzlich unverträglich mit allen fremden hunden bezeichnen...
aber sie kann ALLE gängigen signale und gesten, wendet sie aber nur bei menschen, dem hund mit dem sie zusammenlebt und bei anderen tieren an.

beim nachbarshund, den sie kennt nur noch das notwendigste und bei fremden hunden gibts NIE anzeichen von beschwichtigung oder höflichkeit.

also können tut sie es, aber wieso sollte ein hund, der den anderen vernichten will, beschwichtigen?
 
Diese Frage hab ich auch T.Rugaas gestellt und wenn ich ehrlich bin, war ich ein wenig schockiert über die Antwort.

Der Fall war: Ein 8,5 Jahre alter Leonbergermix Rüde (ca. 65kg) stürmte immer frontal auf andere Hunde zu. Er wurde noch nie in eine ernsthafte Rauferei verwickelt, da die meisten anderen Hunde entweder die Flucht ergriffen (auch schon mal echt panisch) und die anderen sich sofort auf den Boden warfen. Falls es doch mal einer wagte stehenzubleiben, wurde er einfach geplättet. Er ist ein echter sprachlicher Barbar..... also wir bringt man einen solchen Hund dazu, sich freundlicher und ruhiger anderen Hunden zu nähern?
Die Antwort von T.R.: Such dir einen ebenso schweren, netten und sozialkompetenten Hund und lass sie zusammen. :eek:

Also geht alles darauf aus, dass man seinen Hund mit "guten und sprachfähigen" anderen Hunden zusammenlässt.

Nun, wer hat mir einen mindestens 70kg schweren, freundlichen Hund, den ich mir für dieses Training ausleihen kann? :rolleyes:

hallo bridget!dazu möcht ich dir kurz ein erlebnis schildern...

meine hündin ist unverträglich und locht auch fremde hunde-
eines tages besuchte ich meine mutter und mußte auf dem weg an einem haus vorbei, wo ein großer, wirklich unheimlich souveräner rüde immer ohne aufsicht vor dem haus liegt.

ich habe beschlossen, meine hündin abzuleinen und rasch vorbei.
der rüde sah uns kommen, meine hündin gab sofort gas und ist ihm ansatzlos in den nacken.
der große kerl ist gestanden wie ein bock und hat sich nicht erschüttern lassen, er machte schlicht garnix außer fest auf den beinen zu bleiben.

chess hat nur eine sekunde gestutzt, ist dann ansatzlos in spielstellung gegangen und hat den rüden so extrem umworben, daß mir die augen rausgefallen sind:eek:
sie wälzte sich, sprang wieder auf wieder spielaufforderung, sie riß eine richtige deppennummer runter...
der rüde ging hoheitsvoll markieren und wir weiter:D

leider gibts sowas nur alle paar jahre, solche gefestigten hunde sind so extrem selten und ich kann ihr leider nicht gezielt solche begegnungen verschaffen.
aber ich denke, es wäre ein weg gewesen ihr unsoziales verhalten zu verbessern.
 
Und das ist leider ein ziemlicher Blödsinn. Denn solange der gleich große und ebenso schwere Hund ruhig steht, wird der genauso vom anstürmenden "Barbaren" über den Haufen gerannt. :rolleyes::o

Und der nette und sozialkompetente Hund hat dann dabei möglicherweise was gelernt, was eigentlich keiner wollte. :(


hallo andi,

magst mal meinen beitrag oberhalb lesen....der rüde war gleich groß und schwer.
ich hab das erlebnis einem trainer erzählt und der meinte, meine hündin hat eingelenkt, weil ihr angriff nicht erwidert wurde, bzw. der rüde nicht agressionsbereit, aber auch nicht ängstlich, unterwürfig reagierte.

was meinst du zu der situation?
 
ich habe große Probleme mit Hundehaltern, die ihre Hunde einfach herlaufen lassen...ich hatte einen wirklich unverträglichen Hund, der alles sofort niederraufte..egal ob Weiberl oder Manderl...und wie das abging, wenn Hunde herliefen, kann sich eh jeder vorstellen..ich hatte leider nie genug Mut, meinen Hund einfach abzuleinen und mit den Schultern zu zucken...wenn er dann einen anderen Hund beim Genick hat...weil mir der andere Hund immer leid getan hat...

Jetzt mit meinen Mädels sehe ich das lockerer...da ist das Risiko aber auch geringer, das ein Hund verletzt wird....weil sie nicht raufen....

da muß ich mich anschließen:o nach den ersten kleinen cuts habe ich meine nirgends mehr hinlassen....jetzt nach jahren langt sie bei den tutnixen sehr kräftig zu.
 
Und das ist leider ein ziemlicher Blödsinn. Denn solange der gleich große und ebenso schwere Hund ruhig steht, wird der genauso vom anstürmenden "Barbaren" über den Haufen gerannt. :rolleyes::o

Und der nette und sozialkompetente Hund hat dann dabei möglicherweise was gelernt, was eigentlich keiner wollte. :(


Beim ersten Absatz , kann ich Dir nicht recht geben .

In meiner gegend hatte ein HH einen schwarzen Labrador . Der schon einige Hunde gebißen hatte . Der HH lies in aber die meiste Zeit frei herumm laufen .
Zu dieser Zeit hatte ich von meinem A-Wurf einen jungen Rüden mit 12 Monaten stehen . Ich ging mit ihm spazieren und hörte auf einmal , diesen HH schrein und sah den Hund auf mich zu laufen . Ich kann Dir nur sagen , das war Filmreif . Mein Rüde stand da und ging im richtigen moment drauf .
Er erwischte ihn am Nacken und aus dem Schwung des anderen u. einer Drehung , lag der andere am Boden . Das ging alles sooo schnell , das ich mir dachte : Das es sowas gibt . Meiner fixierte ihn am Boden .

Beim zweiten hast Du allerdings recht .
Ist blöd , wenn gute Hunde auf diese weise verdorben werden .

LG . Josef
 
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