Schutzhundeausbildung

midnight schrieb:
Als erstes möcht ich sagen dass ich keineswegs etwas gegen diesen Schutzhundesport habe, im Gegenteil, aber mir ist noch nicht klar was dieser bringt.

Ein Hund der gerne spielt, warum muss ich den in den Arm beißen lassen? Warum kann ich nicht "normal" mit ihm spielen, also zum Beispiel mit einem Kong oder mit Seilziehen oder so etwas in der Art. :confused:
Macht das einen Unterschied für den Hund?

Bine

Der große Unterschied ist der, daß beim Schutztraining der Hund lernt, auch in einer "hohen Trieblage" auf dich zu hören und außerdem lernt er, mit Konflikten umzugehen. Insgesamt steigt also wahrscheinlich bei den meisten sowohl die Reizschwelle als auch die Kontrollierbarkeit an, wenn man es richtig macht...
Kleines Beispiel aus dem Alltag: von 4 Hunden bisher ist meine Hündin mit dieser Ausbildung die erste, bei der es wirklich klappt, sie mit einem lauten PLATZ abzuhalten, wenn ein Reh oder Hase vor ihr aufspringt.
lg, Michaela
 
@Hellokitty, Michaela, midnight

für meine logik macht es mehr sinn dem hund ein stocki zu schmeissen und apportieren zu lassen, an dem könnte er dann kiefeln und es zerlegen und hätte zusätzlich zum spaß der gemeinsamen aktion eine angedeutete Beute die er bearbeiten kann-

Aber nur bis zu dem Punkt, wo sich dein Hund ein Stockstück in den Rachen spiest :rolleyes:

ein spieltrieb macht irgendwie keinen für mich erkennbaren sinn

ich hoffe das dir Sozialverhalten etc. nicht fremd sind - ist mitunter ein Bestandteil ;)

Seid mir nicht Gram, aber............. um euch in die Geheimnisse der Ethologie, städtisches Zusammenleben mit dem Hund und Verlust von natürlichen Aufgaben und deren Auswirkungen bzw. der "Ersatzaufgaben" verdraut zu machen, würde der Zeitrahmen bzw. der Rahmen dieses Forums gesprengt werden.

Vielleicht IRRE ich auch, aber will jemand von Euch das Thema Schutzhundeausbildung verstehen? Ich bin mir sicher, wenn ihr nur lange genug mitlest bzw. mal Praxisarbeit sehen würdet, dann würde so manche Frage geklärt sein.

mfg
Sticha
 
Cato schrieb:
Der große Unterschied ist der, daß beim Schutztraining der Hund lernt, auch in einer "hohen Trieblage" auf dich zu hören und außerdem lernt er, mit Konflikten umzugehen. Insgesamt steigt also wahrscheinlich bei den meisten sowohl die Reizschwelle als auch die Kontrollierbarkeit an, wenn man es richtig macht...
Kleines Beispiel aus dem Alltag: von 4 Hunden bisher ist meine Hündin mit dieser Ausbildung die erste, bei der es wirklich klappt, sie mit einem lauten PLATZ abzuhalten, wenn ein Reh oder Hase vor ihr aufspringt.
lg, Michaela

Ehm, ich kenne sehr viele Hunde (einschließlich meinen) die auch während wildem Spielen oder auch einen Pointer der während er auf ein Reh zuläuft abrufbar ist und das ganz ohne Schutzhundesport. Also dazu brauch ich den Schutzhundesport eigentlich nicht. :rolleyes:
 
Spieltrieb ist nichts anderes als der Beutetrieb. Hunde lieben alles was sich bewegt. Selbst meine Dame mag Beutespiele, das heißt Fetzchenspiele. Allerdings spielt sie NUR mit mir, sonst mit niemandem, während unserer Rotti mit jedem spielt, der ihn dazu auffordert, was ihn zu einem guten Schutzhund macht, meine Dame zu einem schlechten!
Wehrtrieb ist nichts anderes als den Hund solange zu traktieren bis er nicht mehr anders kann und zu beißt. Das hat mit Sport nichts mehr zu tun und ist absolut aggressionsfördernd! Allerdings kenne ich persönlich keine Hundeplätze oder Figuranten, die noch so arbeiten. Früher dürfte das eher gang und gäbe gewesen sein.
Im Endeffekt ist das Spiel mit dem Ärmel nichts anderes als das Spiel mit dem Stöckchen. Zur Belohnung bekommt der Hund den Ärmel, wie dein Hund sein Stöckchen bekommt.
Ich kann nur sagen, daß ich anfänglich auch kein Freund vom Schutzhundesport war. Vor allem ein Element in der ganzen Angelegenheit stört mich gewaltig und das sind die Stockschläge. Aber wenn ich sehe, mit welchem Eifer unser Hund bei der Sache ist und das es sonst nichts gibt, was er so liebt, und daß er die Schläge gar nicht zu spüren scheint, sehe ich nicht, was daran falsch sein soll :confused: ! Und wenn ich dann sehe, daß unser Rotti der gutmütigste Hund ist, den man sich nur wünschen kann, dann kann ich noch weniger Fehler an dieser Art der Arbeit finden.
Eines ist klar, in unsere Wohnung kommt keiner rein, aber nicht, wegen dem schutzhundgearbeiteten Rotti, sondern wegen meiner kleinen, zierlichen Windhunddame. Bevor der Rotti beisen würde, hätte die vorher schon hundertmal geschnappt! :D
lg, Laura
 
Sticha Georg schrieb:


Es stellt sich nicht die Frage WARUM Schutzdienst .................. denn schau mal in die UNGLÜCKLICHEN Augen eines Hundes, welcher seine Triebhaftigkeiten nicht mehr GEZIELT ausleben kann.

Vielleicht IRRE ich auch, aber Gegner des Schutzdienstes findet man meist bei Hundebesitzern welche mit ihren Hunden keinen Schutzdienst machen wollen oder können. :cool:

mfg
Sticha
 
Zuletzt bearbeitet:
hellokitty108 schrieb:
aber was mir gerade nicht klar ist ist zb:
Spieltrieb- gibt es den überhaupt?! der hätte ja in der natur dann keinen sinn oder?

der spieltrieb ist ein enorm wichtiger. jedes säugetier lernt durch das spielen, egal ob jetzt menschen-affen-hundekind, alles was es später im leben braucht. jagen, soziales verhalten und und und
 
Sticha Georg schrieb:
@Hellokitty, Michaela, midnight

für meine logik macht es mehr sinn dem hund ein stocki zu schmeissen und apportieren zu lassen, an dem könnte er dann kiefeln und es zerlegen und hätte zusätzlich zum spaß der gemeinsamen aktion eine angedeutete Beute die er bearbeiten kann-

Aber nur bis zu dem Punkt, wo sich dein Hund ein Stockstück in den Rachen spiest :rolleyes:

Muss ja nicht gerade ein Stocki sein. ;)

Sticha Georg schrieb:
Vielleicht IRRE ich auch, aber will jemand von Euch das Thema Schutzhundeausbildung verstehen? Ich bin mir sicher, wenn ihr nur lange genug mitlest bzw. mal Praxisarbeit sehen würdet, dann würde so manche Frage geklärt sein.

mfg
Sticha
´

In meinem Fall irrst du dich, weil ich eventuell in Erwägung ziehen würde mit meiner Hündin auch mit Schutzhundesport anzufangen, sofern es ihr gefällt und sofern ich mich ausreichend informiert hab. ;)

Bine
 
midnight schrieb:
Ehm, ich kenne sehr viele Hunde (einschließlich meinen) die auch während wildem Spielen oder auch einen Pointer der während er auf ein Reh zuläuft abrufbar ist und das ganz ohne Schutzhundesport. Also dazu brauch ich den Schutzhundesport eigentlich nicht. :rolleyes:


Ehm, also i kenn mi ja net aus aber soviel ich glaub ist das Abrufen bzw. Ablegen ebenfalls ein Teil der Schutzhunde-Ausbildung die ja net nur aus einem Teil besteht sondern aus mehreren :confused:
 
kira2004 schrieb:
Ehm, also i kenn mi ja net aus aber soviel ich glaub ist das Abrufen bzw. Ablegen ebenfalls ein Teil der Schutzhunde-Ausbildung die ja net nur aus einem Teil besteht sondern aus mehreren :confused:

Ja eben, und ich sag ja dass die Hunde die ich kenne das OHNE Schutzhundeausbildung gelernt haben. Also wozu dann die Schutzhundeausbildung? Spielen können sie auch ohne jemandem dabei in den Ärmel zu beißen und abrufbar könnens auch ohne sein. Das war meine Frage. ;)
 
Bonsai schrieb:
Ich dachte immer, die werden nur angedeutet? :confused:

lg
Bonsai

Welche Stockschläge denn? Ich kenn mich zwar schlecht aus was das betrifft, aber ich bin mir sicher zu wissen dass kein Hund mit dem Stock geschlagen wird! :eek:

Bine
 
@Claro

DANKE :D

@midnight

oder auch einen Pointer der während er auf ein Reh zuläuft abrufbar ist

;) na vielleicht hatte er Angst vor dem Reh - Sorry

Schutzhundeausbildung ist die KÖNIGSDISZIPLIN (3 Disziplinen) der Hundeausbildung da der Hund in HÖCHSTEN Trieblagen lernt, sich dem Menschen unterzuordnen.

Fakt ist, dass im Schutzdienst ausgebildete Hunde in der "Beißstatistik kaum aufscheinen, und in den Tierschutzhäusern eher nicht zu finden sind. Dies dürfte an der Beziehung des Menschen zum Hund begründet sein, da mit einem ENORMEN Zeitaufwand in der Ausbildung natürlich auch die Bindung steigt.

mfg
Sticha

PS: gilt natürlich auch für die anderen Sportarten
 
midnight schrieb:
Ja eben, und ich sag ja dass die Hunde die ich kenne das OHNE Schutzhundeausbildung gelernt haben. Also wozu dann die Schutzhundeausbildung? Spielen können sie auch ohne jemandem dabei in den Ärmel zu beißen und abrufbar könnens auch ohne sein. Das war meine Frage. ;)

Gratuliere zu den braven Hunden, wirklich! Das sollte ja auch nur ein kleines Detail sein, sicher geht das auch ohne Schutzhundausbildung. Eigentlich geht es ja hauptsächlich darum, dem Hund, der dazu veranlagt ist, ein Rundum-Paket ( ist ja nicht nur Schutzarbeit, sondern eben auch Fährte und UO ) an sinnvoller Beschäftigung zu bieten, wo er seine Triebe kontrolliert ausleben kann. Und das macht ganz einfach Spaß, und zwar ziemlich viel Spaß, wenn man es richtig macht, für Hund und Hundeführer!
 
@midnight
Ich werd aus dir irgendwie nit schlau, zuerst hinterfragst alles so kritisch und dann sagst du würdst das selber gerne machen?

Is ja fast so als würd ich sagen: "Immer diese bösartigen Kampfhunde, wozu sind die gut?" und dann zwei Beiträge weiter: "Mei ich hätt so gerne einen APBT." Bin ein ein bissi verwirrt muss ich sagen. :o
 
claro schrieb:
der spieltrieb ist ein enorm wichtiger. jedes säugetier lernt durch das spielen, egal ob jetzt menschen-affen-hundekind, alles was es später im leben braucht. jagen, soziales verhalten und und und

hallo

ich verstehe dass hunde spielerisch lernen, aber ich weiss nicht ob sie einen spieltrieb haben- den hätten sie ja das ganze leben oder?
oder bezeichnet man das rangeln und gemeinsames rumtoben als spieltrieb-
ich denke dieses hatte doch seinen ursprung zu üben wie man dann gemeinsam jagd oder?! (seh ich das falsch???)
insofern wär es dann trotzdem ein spieltrieb oder eher schon das vorprogramm zum jagdtrieb?

@ georg
du wirst sicher verstehen dass man sich lange und gut informiert bevor man mit einer aktivität wie schuhusport beginnt, denn ich will genau wissen was da auf den hund zukommt, und will als mensch gut genug vorbereitet sein, damit ich keine fehler mache (die ja dann letzt endlich der hund ausbaden müßte)
da sich die möglichkeit hier im forum bietet frage ich auch hier- freu mich auch sehr über deine antworten da du ja genau das unterrichtest (und wir zwingen dich ja auch zu keiner antwort-bzw noch nicht :D )-
video ist interessant aber die sinnhaftigkeit ist mir nicht ganz klar-

deine bemerkung dass der hund ev nur angst hatte versteh ich nicht- es gibt unzählige hunde die in jeder situation abrufbar sind, keine angst haben und auch ohne schuhusport eine so gute bindung zu ihrem menschen haben dass sie wie gewünscht reagieren.

also ist eigentlich der schuhusport für alle die die sich gerne mit ihrem hund intensiv auseinander setzen wollen und nicht wissen wie sie es alleine anstellen sollen- wobei dann eigentlich jede andere form der beschäftigung die dem erbeuten eines gegenstanden zu tun hatte gleich gut sein sollte.

übrigens keiner unserer hunde hatte jemals ein stocki im hals stecken.

georg, ich verstehe dass diese fragen mit der zeit lästig werden (ich denke du hörst sie tag täglich und wiederholst die antworten immer und immer wieder?)

ich kann da ja nur für mich sprechen, aber ich hab wirklich interesse an der sache und sehe wie einige fragen einfach übergangen werden, und möchte anmerken dass niemand (nichtmal du) allwissend auf die welt kommst- und ein guter trainer kann ja auch mit menschen gut, daher bin ich sicher du verstehst diese fragerei.

übrigens: unterschätz nicht unser wissen- wir wollen keine wissenschaftliche abhandlungen, nur ein paar einfache fragen die uns ein fachmann wie du sicher mit links beantworten kann :D
lg
 
Sticha Georg schrieb:
Vielleicht IRRE ich auch, aber will jemand von Euch das Thema Schutzhundeausbildung verstehen? Ich bin mir sicher, wenn ihr nur lange genug mitlest bzw. mal Praxisarbeit sehen würdet, dann würde so manche Frage geklärt sein.

mfg
Sticha
Auch wenn ich den Schutzhundesport niemals ausüben werde, so würde ich es trotzdem gerne verstehen. Bin in deinen Augen vielleicht begriffstutzig oder Ähnliches, aber damit muss ich leben :rolleyes:

Gelesen habe ich alle Beiträge, gesehen habe ich bis dato nur 2-3 Vorführungen und auch wenn ich jetzt Gefahr laufe gesteinigt zu werden, als unbeteiligte Zuschauerin wirkt diese Sport auf mich aggressiv.

Wie überall im Leben gibt es Befürworter und Gegner und ich akzeptiere und respektiere JEDE Meinung und Entscheidung diese Sport auszuüben oder nicht. Es liegt mir fern ihn zu verteufeln oder noch Schlimmeres, sondern ich möchte nur Argumente sammeln um den Sport für mich plausibler zu erklären.

lg Michi
 
@hellokitty108

Sticha Georg schrieb:


spieltrieb haben- den hätten sie ja das ganze leben oder?

Natürlich haben die Hunde ein Spielverhalten auch bis zu ihrem Ableben

spieltrieb oder eher schon das vorprogramm zum jagdtrieb?

.......ist mitunter ein Bestandteil des Jagdtriebes, Sozialverhaltens etc.

und auch ohne schuhusport eine so gute bindung zu ihrem menschen haben dass sie wie gewünscht reagieren.

natürlich, ist ja ein Teil der Unterordnung bzw. Anpassung an den Menschen

......hund intensiv auseinander setzen wollen und nicht wissen wie sie es alleine anstellen sollen

Warum sollten Menschen welche dem Schutzhundesport frönen nichts mit ihrer Zeit bzw. nichts alleine anzufangen wissen :confused:

freu mich auch sehr über deine antworten da du ja genau das unterrichtest

........nicht nur diese Sportart, sondern ich REPARIERE hauptsächlich Hunde welche von ihren Menschen nicht verstanden bzw. FALSCH behandelt wurden.

übrigens: unterschätz nicht unser wissen- wir wollen keine wissenschaftliche abhandlungen, nur ein paar einfache fragen die uns ein fachmann wie du sicher mit links beantworten kann

Da manche der Fragen auf eine Unwissenheit der einfachsten Sachen hindeutete, würde ich wirklich anraten im I-Net mal die Triebe eines Hundes nachzulesen.

mfg
Sticha
 
Zuletzt bearbeitet:
@Michaela

.........so würde ich es trotzdem gerne verstehen

Kein Problem, und ich nehme mir gerne die Zeit zu informieren, wenn ich der Meinung bin, dass hier jemand wirklich interressiert ist.

Natürlich ( wenn man von der Thematik wenig oder nichts versteht ) ist für den laienhaften Betrachter eine gewisse Aggression in dieser Sportart inkludiert.
Betrachte bitte das Video: Alabama of "Austrian Rebels" und du wirst erkennen, dass der Aufbau zum Schutzdienst ein Spiel ist, und KEINE Aggressionen gegen Menschen gefördert werden.

mfg
Sticha
 
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