Naja, eine Korrektur ist ja auch zB ein strenges "NEIN" oder - so wie es sicher in vielen 08-15 Hundeschulen angewandt wird, ein leichter Leinenzupfer. Oder wenn ich einen Hund, der vom Platz aufsteht, einfach wieder zurückbringe an den Platz und ihm nur so verdeutliche, dass Aufstehen noch nicht erwünscht ist, sondern erst auf Kommando erfolgen soll.
Was dann nun als hart oder mittelhart etc bewertet wird, werden hier wahrscheinlich viele unterschiedlich sehen. Weil für den einen ist ein sehr harter Leinenruck eine alltägliche Trainings-Korrektur, für andere schon eine Quälerei, und eine Riesen-Gefahr für die Halswirbelsäule des Hundes. Was tatsächlich nicht zu unterschätzen ist!!!! Da wird mir jeder Tierarzt recht geben, und man stelle sich einen harten Leinenruck mal am eigenen Hals vor...
Danke - vor allem für den zweiten Absatz.
Klar "korrigiert" jeder mal seinen Hund. Und ich halte es auch für sehr unwahrscheinlich, daß eine Hunde
erziehung völlig ohne "Korrekturen" überhaupt möglich ist.
Aber Sport mit Tieren (und damit meine ich alles, was unter diesem Begriff subsumierbar ist) dient in erster Linie dem Selbstzweck des Menschen, unserer Freizeitgestaltung, unserem Spaß, unserem Ehrgeiz usw. Wir argumentieren damit, daß wir das machen, um unsere Hunde zu beschäftigen, sie auszulasten, sie zu erziehen und daß ihnen das ja auch Spaß machen würde, obwohl wir im Grunde alle wissen, daß wir unsere Hunde auch auf andere Weise beschäftigen, auslasten, erziehen könnten.
Und somit stellt sich die Frage, bis zu welcher Grenze Korrekturen (die ja trotzdem nichts anderes sind, als Strafen, wenn schon nicht im physischen Sinne, so jedenfalls im lerntheoretischen Sinne) im Sport überhaupt zulässig und moralisch/ethisch vertretbar sind?
Wir bestrafen also im Sport Hunde für etwas, was sie ohne unsere (vielleicht sogar fehlerhafte) Ausbildung niemals so gemacht hätten (kein Hund würde z.B. freiwillig Slalom laufen).
Wer also entscheidet, was noch eine akzeptable Korrektur im Sport ist und wo Tierquälerei beginnt? Und kann man wirklich von all jenen eine tiergerechte Einschätzung erwarten, die selbst im Wettkampf um Pokale und Medaillen stehen? Wo es doch oft auch um Ansehen oder gar Finanzielles (direkt oder indirekt) geht?
LG, Andy