Natürlich geht es darum, ernsthafte Beissvorfälle (nicht "nur" tötliche) zu verhindern.
Lediglich die Meinungen wie man das Erreichen kann, gehen eben offensichtlich weit auseinander. Ich persönlich glaube eben, dass die derzeit geplante Novelle nicht der richtige Weg ist (und könnte das natürlich auch begründen).
Du fragst nach Vorschlägen - die sollten sinnvoller Weise natürlich Fachleute erarbeiten.
Trotzdem ein paar laienhafte Ideen von mir:
- Ich finde, dass jeder ernsthafte Beißvorfall gründlich analysiert und von Experten "aufgearbeitet" werden sollte. Nur so kann man die richtigen Lehren für die Zukunft daraus ziehen. Bei anderen Unglücksfällen - z.B. Bränden - ist das doch auch üblich. Das beginnt bereits mit der Frage woher der Hund stammt, ob es in seiner engeren Verwandtschaft vermehrt Verhaltensauffälligkeiten /Aggressionsprobleme gegeben hat oder gibt. Wie er aufgewachsen ist, wie oft er schon seinen Besitzer gewechselt hat, wie er erzogen /trainiert wurde, etc. etc. und natürlich wie der genaue Unfallhergang war.
-Oft war schon eine Art "kleine Sachkunde" vor Anschaffung eines Hundes im Gespräch. Ich finde, dass das sehr wohl präventive Wirkung sowohl gegen überfüllte Tierheime als auch gegen Beißvorfälle hätte. Dabei geht es nicht darum, dass der zukünftige Hundehalter jetzt großartig Sachkenntnisse erwerben muß. Aber es geht darum dass ein Mensch entscheiden kann welcher Hund überhaupt zu ihm und seiner Lebenssituation passt - ein Hund der in einer bestimmten Lebenssituation genau richtig sein kann, kann in einer anderen völlig unpassend - ev. sogar gefährlich sein. Der zukünftige Halter sollte wissen, woran er eine gute Hundeschule erkennt etc. - einfach ein kleines bißchen Grundlagenwissen bevor ein Hund ins Haus kommt.
-Was ich an der derzeitigen Novelle noch so fatal finde, ist ständiges Drohen mit der Abnahme des Hundes, aber keinerlei Motivation z.B. mit dem Hund zu lernen, sinnvollen Beschäftigungen nachzugehen etc.
Und jetzt noch etwas ganz anderes: Was ich persönlich in Bezug auf die Listenhunde so schlimm finde, sind die falschen Vorstellungen über diese Tiere - sowohl in der Bevölkerung insgesamt, als auch bei Menschen, die überlegen sich einen Listenhund zu nehmen. Für die einen sind sie "beißwütige Monster" - für die anderen die "selbsterziehenden Knutschkugeln". BEIDES ist absolut falsch und gleichermassen gefährlich und trägt bestimmt ganz entscheidend zu dem ein- oder anderen Beissvorfall bei. Dazwischen gibt's dann natürlich auch noch Menschen, die ein realistisch Bild der Hunde haben - da gibt's dann normalerweise auch keine gravierenden Probleme.
Liebe Grüße, Conny
PS: Dioeses Post war als Antwort auf das Post 235 von "newt" gedacht, ich hab das mit der Zitierfunktion irgendwie verbockt.