Mein Hund hat in der Großstadt Stress - kann da Hundepsychologie helfen?

bzw. verschlimmern ................

Genau hier liegt das Problem. Gibt man als erfahrener Trainer/Therapeut einen Ratschlag ohne Hund und HF gesehen zu haben, wird es möglichweise genau in die falsche Richtung gehen.

Der Trainer/Therapeut hat zwar richtigen Ratschlag, allerdings kann es HF nicht umsetzen, und daher wird dieser Trainer automatisch "SCHLECHT", denn keiner der HF gesteht sich vorerst ein das er nicht die Fähigkeit hat den Ratschlag umzusetzen ;):cool:

Somit kann gesagt werden, dass KOMPETENTE Trainer/Therapeuten keine Ratschläge/Trainingsansätze usw. per Forum usw. geben, ohne den Hund und HF gesehen zu haben. :cool:

aber es kann ja auch nicht sein, dass der EINZIGE Rat, der hier weitergegeben wird, immer nur lautet "such dir eine gute Hundeschule".

Und Leute, die andere Anregungen geben, hier von den selbsternannten Profis anggangen werden, man solle sich doch bitte nicht zu Themen äussern, von denen man keine Ahnung hätte.... und die auf diese Weise allen zu verstehen geben wollen, dass nur sie die Deutungshoheit hätten, und echte Hilfe eben nur gegen Geld zu bekommen wäre!

Blödsinn!
.

In diesem Faden wurde nie von einem aggressiven Hund gesprochen ....... auch diese Argumentationstaktik dient keinem anderen Zweck, als die Tatsachen zu verdrehen und hier den Eindruck zu erwecken, irgendjemand habe hier behauptet, dass man mit GAR KEINEM Problem zum HT soll.

Das ist eine unschöne und unsachliche Diskussionstaktik .... und völlig irreführend!

Ich versuchs nochmal:

1. Georg hat - siehe Zitat - sehr anschaulich - erklärt, wie leicht ein guter Rat zum "schlechter Rat von schlechtem Hundetrainer, hat nicht funktioniert" werden kann.

2. Dann lies mal nach, in vielen Threads wurde gute brauchbare Ratschläge vermittelt. Es ist unkorrekt zu behaupten, dass hier immer nur "such Dir eine HuSchu" zu lesen sei.

3.Geld: Tja, wenn ein Mensch Hundetrainer von Beruf ist, ist es wohl völlig normal Lohn für Arbeit zu bekommen.

Ebenso normal, wie für eine Floristin, für einen Anwalt, für eine Psychologin. Du veröffentlichst Deine Sachen wohl auch nicht ohne Honorar, damit die Menschheit an Deinen Ansichten teilhaben kann.

zu 1: ein anderes Beispiel:

Bekannte ruft an: ein etwas schüchterner Hund, da und dort mal ängstlich lässt sich "nicht erziehen, reagiert nicht auf Lob, reagiert auf gar nix, nicht auf Spielzeug, nicht auf Keks"...

Ich sagte, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Hund (absolut gesund) auf gar nichts reagiert und empfahl ne gute TrainerIn zu suchen

durch Zufall treff ich sie und war völlig platt: die Stimme absolut gleichförmig, die Körperhaltung und Spannung absolut gleichförmig, manchmal unbewusst, aus Hilflosigkeit, bedrohlich...

der Hund konnte unmöglich Lob, neutrale Haltung etc etc überhaupt irgendwas erkennen......war zutiefst verunsichert und in sich zurückgezogen

was also hätte es gebracht, wenn der allerallertöllste Hundetrainer, oder sonstwer, wenn sie ihr Problem in einem Forum geschildert hätte, von Loben, Motivieren und und und spricht....ohne wissen zu können, wo das wirkliche Problem liegt

ich hab mich dann von der gefundenen Trainerin und der Bekannten "breitschlagen" lassen, mit ihr ein wenig "Training" i.S. Stimme, Mimik, Gestik und Körperhaltung zu machen, die Trainerin hat dann gemeinsam mit der HH tolle, total erfolgreiche Arbeit geleistet. Gegen Bezahlung selbstverständlich.
 
Es wäre doch zu schön um wahr zu sein, wenn jeder professionelle, zertifizierte Handwerker auch tatsächlich professionelle Arbeit leisten würde :D und es ist auch unfair gegenüber erfahrenen "Pfuschern" diesen professionelle Arbeit abzusprechen.
Und wieviele Gebäude sind schon durch Pfusch am Bau eingestürzt und haben Hunderte Leben gekostet, durch wieviele - durch Pfuscher installierte - elektrische Anlagen sind schon Brände entstanden usw.?

Wenn allerdings ein erfahrener Professionist "Nachbarschaftshilfe" leistet, dann ist das kein Pfusch, sondern beruht das tatsächlich auf professioneller Erfahrung und Wissen.

Der Wunsch nach Gratistips und schnellen 08/15-Lösungen aus den I-Net ist ja verständlich und kann - bei reinen Erziehungsfragen, bei Ausbildungstips (z.B. exakteres Fußgehen) und bei Grundsatzansichtsdebatten ja durchaus hilfreich sein, aber bei tiefer in die Materie der "Hundepsychologie" gehenden Themenkreisen kann das auch ganz schön in die Hose gehen.

Denn - wie schon gesagt - Angst/Panik oder Aggression sind ja keine isoliert dastehenden Probleme, die man quasi mittels Knopfdruck (Tip aus dem I-Net )abstellen kann, sondern das sind komplexe Themenkreise, die viel Wissen, Erfahrung und Einfühlungsvermögen vom "Helfer" verlangen, weil sie sich sonst schneller verlagern, als man schauen kann - und sich beispielsweise zu einer Angststörung noch Aggressionsverhalten dazuentwickelt.

Käme irgendjemand halbwegs Vernünftiger allen Ernstes auf die Idee, sich Tips zum Entschärfen einer Bombe aus einem I-Net Forum zu holen? Wohl kaum, er würde sich ganz schnell an den professionellen Entschärfungsdienst wenden.

Die "Bombe" Hund (und ich schreibe das jetzt bewußt so, denn die kann schneller explodieren, als diese ganzen selbsternannten Fernsehkonsumierenden Hundewiesen/Hausfrauenfachleute mit jahrzehntelanger Hunde"erfahrung" "Bumm" sagen können) soll aber ganz einfach durch solche Schlaumeiertips und ein bißl Hausverstand zu entschärfen sein?

Grundsätzlich stimm ich Dir da voll und ganz zu. "Probleme mit dem Hund" gehören mit kompetenter, fachmännischer Hilfe gelöst und nicht mittels "Tips" aus Foren, von "Fernsehflüsterern" oder von "Gassi-geh-Bekanntschaften". Das kann schwer "ins Aug gehen".
Trotzdem ist es so, daß die Verantwortung für meinen Hund IMMER ich trage, die kann mir niemand abnehmen - auch die beste HuSchu, der beste TA etc. nicht. Bedeutet für mich, daß ich mir sehr wohl auch selbst Gedanken über meinen Hund, unsere Beziehung, seine Ängste, Erziehung etc. machen muß.
Und dabei kann es auch hilfreich sein, sich GEDANKENANSTÖSSE aus Büchern, Foren etc. zu holen. Das bedeutet keinesfalls, jetzt alles was man liest zu übernehmen und beim eigenen Hund "herumzuprobieren", sondern einfach über die ein oder andere Erfahrung, die z.B. gepostet wird, einmal nachzudenken. z.B. zu überlegen, ob man da beim eigenen Hund vielleicht bisher etwas übersehen hat.
Wer keine eigenen Überlegungen anstellt, wird nämlich auch nur schwer in der Lage sein, zu entscheiden ob z.B. eine HuSchu für ihn und seinen Hund passend ist oder nicht; ob ein TA jetzt wirklich "der Richtige" für den eigenen Hund ist etc.
Und in diesem Sinne fände ich es sehr wohl gut, wenn sich hier auch erfahrene Trainer zu gewissen Problemstellungen äußern würden; NICHT um Usern den Weg in eine HuSchu zu ersparen, NICHT als Ersatz für die persönliche Einschätzung eines Hundes durch einen Fachmann vor Ort; sondern einfach um HH gute Gedankenanstöße zu bieten, die einerseits bei der Entscheidung für die richtige HuSchu hilfreich sein können und andererseits auch ein "Gegengewicht" zu so manch haarsträubendem Unsinn, den man im Inet so über Hunde liest bieten könnten.
Ist aber natürlich nur meine persönliche Meinung.

Liebe Grüße, Conny
Danke. Und deswegen möchte ich auch, daß sich Hilfesuchende, die meine Dienste in Anspruch nehmen, auch selber informieren und empfehle auch entsprechende Literatur, damit sich diese Leute zumindest mal mit den Basics auseinandersetzen. Denn zu einer erfolgreichen Verhaltensmodifikation von Hundeproblemen reichen ein paar Ratschläge und etwas Training meist nicht aus. Tatsächlich ist oft eine völlige Neuorientierung der Hundehalter (nicht nur) im Umgang mit ihrem Hunde vonnöten, um eine Verhaltensmodifikation überhaupt erst möglich zu machen

Nun gibt es aber auch Leute wie ich, die aus Familien kommen, die seit Generationen Hunde halten, selbst mit vielen Hunden aufgewachsen sind und ein Leben lang auch selber Hunde halten ...... die kennen sich durchaus "auch ein bisschen" damit aus, auch ganz ohne "professionelle Ausbildung" und Pipapo, um dann anderen gegen Geld zu zeigen, wie man's macht.
Solche Leute wie Du stehen nahezu täglich bei mir auf der Türschwelle, weil sie mit den Problemen, die sie mit ihrem aktuellen Hund haben, alleine nicht mehr fertig werden und zerknirscht eingestehen müssen, wie nutzlos und veraltet ihre jahrzehntelange Hundeerfahrung und ihr Pseudowissen doch sind.

Der Hund ist, entgegen dessen, was hier manche die ganze Zeit vermitteln wollen, keine "hochkomplizierte, praktisch unbedienbare Maschine", die nur "studierte Fachleute" verstehen und handeln (hier: händeln) können, und die in den Händen "unstudierter Laien" ohne "professionelle Hilfe" mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit praktisch unwiderruflich "kaputt" geht.

Er ist seit 15.000 Jarhen unser engster Begleiter, und plötzlich soll der Umgang mit ihm nur noch unter "professioneller Leitung" möglich sein??

Ein bisschen werden wir uns in all dieser langen Zeit gegenseitig aufeinander eingestellt haben, um einigermassen auch wissen zu können, wie wir uns verstehen können (der Hund ist darin ein Experte, aber auch der Mensch verfügt über die Fähigkeit, den Hund zu verstehen). Jemand, der nie viel mit hundenzu tun htte vielleicht weniger, aber Menschen mit ein bisschen Erfahrung durchaus.
Du selbst hast - ganz provozierend - erst kürzlich geschrieben, daß die meisten Leute kaum Ahnung hätten und daß dies ja auch völlig egal wäre, weil ein bißl Hirn, Gefühl und Hausverstand ausreichen würden, um Hunde halbwegs hinzukriegen - auch wenn dann mal ein bißl an der Leine geruckt und ein bißl der Popsch runtergedrückt wird.

Und genau da fängts an. Wenn dann ein bißl Rucken an der Leine oder Runterdrücken am Popsch nimmer reicht, weils Hundsi das aus irgendwelchen Gründen nicht ganz so prickelnd findet (könnt ihm ja z:B. weh tun, das Popschi runterdrücken, weil er Hüftprobleme hat) und seinen eigenen Besitzer dann anbrummelt oder (Gott behüte :rolleyes: ) mal abschnappt, dann ist er gleich eine aggressive Kreatur, die entweder mit Gewalt unterdrückt (weil sonst macht er das ja wieder) werden muß oder im Tierheim abgegeben wird.

Und wie gesagt, Gewalt gehört in keine Erziehung, ebenso wie das Alleinlassen bei Angst und Panik (das macht man ja auch mit seinen Kindern nicht), aber mit ein bisschen Herz und gesundem Menschenverstand kann jeder einigermassen einfühlende Mensch mit ein bisschen Hundeerfahrung einen Hund vernünftig und korrekt erziehen, und auch das eine oder andere Problemchen in den Griff bekommen, ohne dass da gleich die Katastrophe über Hund und Halter hereinbrechen muss.
Die meisten der Hundehalter gehen ja weder in eine Hundeschule, noch lesen sie in Foren oder benötigen sie einen Professionisten. Sie kommen - aus ihrer eigenen Sicht, denn wie die Hunde das empfinden, steht auf einem anderen Blatt - halbwegs zurecht mit ihrem 4-beinigen Hausgenossen. Dazu gehören aber auch Hunde, die (auch heutzutage immer noch!) an der Kette gehalten werden, die nicht ins Haus dürfen und bei jedem Wetter und jeden Temperaturen draußen gehalten werden, die bei Alter und Krankheit einfach erschossen werden sollen, die streunen gehen und das ihren Besitzern egal ist und und und...

Du meinst also, die Leute hätten ihre Hunde eh weitgehend im Griff? Da hab ich leider - nicht nur als Trainer, sondern auch als einfacher Hundehalter - ganz andere Erfahrungen.

Alleine, wenn ich selbst schon bei mir aus dem Haustor gehe, muß ich damit rechnen, daß sich der Malimischling aus der Nachbarstiege wieder mal auf meinen Hund stürzt, weil sein blondes Frauchen eben unbelehrbar ist und ihren (Verzeihung) aggressiven Köter immer noch ohne Leine rumrennen läßt, der ihr einfach nicht gehorcht, sich ihr immer wieder entzieht und uns schon mal bis zu unserem Haustor nachgerannt ist und wütend kläffend an die Scheibe gesprungen ist und ich es grad noch geschafft habe, meinen Hund rechtzeitig hineinzurufen.

Geh ich 100 Meter weiter auf die große Wiese, muß ich damit rechnen auf zwei aggressive Hundehalter zu treffen (einer davon mit ebensolchem, an der Leine kaum zu bändigenden Rotti), die jeden anpöbeln, der seinen (gehorsamen und nicht zu anderen Hunden hinlaufenden Vierbeiner) mal frei laufen läßt und sogar damit drohen, den Rottirüden von der Leine zu lassen, damit der mal für ordn ung sorgt.

Dazu kommt ein aggressiver Behindertenbegleithund - ein Goldi, der mit Halti (natürlich ohne Halsband oder BG) geführt wird und andere Rüden sogar am Zebrastreifen attackiert, sodaß der Rollstuhl fast umfällt und deren dämliche Besitzer den Hund stundenlang im Garten jeden anderen vobeigehenden Hund aggressiv ankläffen lassen, weiters eine Entlebucher Sennenhündin (ebenfalls am Halti geführt), die ebenfalls alle anderen Hunde aggressiv angehen würde und die von ihrem Frauchen kaum gehalten werden kann.

Alles Leute, die ihr Leben mit Hund nicht so eindeutig im Griff haben und dringend professionellen Rat benötigen würden, wo allerdings leider überhaupt kein Problembewußtsein vorherrscht.

Ich hab der aus der Nachbarstiege auch Hilfe angeboten (sogar gratis, wäre ja auch im eigenen Interesse gewesen), aber die Gute ist ja eh in einer Hundeschule und hat eh alles im Griff. :rolleyes:

Tja, bei der nächsten Attacke auf meinen Hund wirds wohl weiterreichende Maßnahmen geben müssen. Mit vernünftig reden scheint man nicht immer weiterzukommen (wie man übrigens auch immer wieder hier im Forum sehen kann). :mad:

Ganz zu schweigen von jenen Leuten, die schon daran scheitern, ihrem Hund das Ziehen an der Leine "abzugewöhnen", deren Hunde zu Hause nicht zur Ruhe kommen können und die gar nicht bereit sind, irgendwelche Änderungen auch nur anzudenken, weil sie das neben Mann und Kind zu sehr belasten würde und und und. Dinge die tatsächlich mit gesundem Hausverstand und etwas Gefühl lösbar wären. Aber leider - und damit schließe ich den Kreis zu meinen ersten Beiträgen auf Deine Aussagen - haperts scheinbar gerade daran und die Selbstexperimente führen so gut wie immer zu einer Verschlimmerung der Situation. :o
 
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Und wieviele Gebäude sind schon durch Pfusch am Bau eingestürzt und haben Hunderte Leben gekostet, durch wieviele - durch Pfuscher installierte - elektrische Anlagen sind schon Brände entstanden usw.?

Wenn allerdings ein erfahrener Professionist "Nachbarschaftshilfe" leistet, dann ist das kein Pfusch, sondern beruht das tatsächlich auf professioneller Erfahrung und Wissen.

Der Wunsch nach Gratistips und schnellen 08/15-Lösungen aus den I-Net ist ja verständlich und kann - bei reinen Erziehungsfragen, bei Ausbildungstips (z.B. exakteres Fußgehen) und bei Grundsatzansichtsdebatten ja durchaus hilfreich sein, aber bei tiefer in die Materie der "Hundepsychologie" gehenden Themenkreisen kann das auch ganz schön in die Hose gehen.

Denn - wie schon gesagt - Angst/Panik oder Aggression sind ja keine isoliert dastehenden Probleme, die man quasi mittels Knopfdruck (Tip aus dem I-Net )abstellen kann, sondern das sind komplexe Themenkreise, die viel Wissen, Erfahrung und Einfühlungsvermögen vom "Helfer" verlangen, weil sie sich sonst schneller verlagern, als man schauen kann - und sich beispielsweise zu einer Angststörung noch Aggressionsverhalten dazuentwickelt.

Käme irgendjemand halbwegs Vernünftiger allen Ernstes auf die Idee, sich Tips zum Entschärfen einer Bombe aus einem I-Net Forum zu holen? Wohl kaum, er würde sich ganz schnell an den professionellen Entschärfungsdienst wenden.

Die "Bombe" Hund (und ich schreibe das jetzt bewußt so, denn die kann schneller explodieren, als diese ganzen selbsternannten Fernsehkonsumierenden Hundewiesen/Hausfrauenfachleute mit jahrzehntelanger Hunde"erfahrung" "Bumm" sagen können) soll aber ganz einfach durch solche Schlaumeiertips und ein bißl Hausverstand zu entschärfen sein?


Danke. Und deswegen möchte ich auch, daß sich Hilfesuchende, die meine Dienste in Anspruch nehmen, auch selber informieren und empfehle auch entsprechende Literatur, damit sich diese Leute zumindest mal mit den Basics auseinandersetzen. Denn zu einer erfolgreichen Verhaltensmodifikation von Hundeproblemen reichen ein paar Ratschläge und etwas Training meist nicht aus. Tatsächlich ist oft eine völlige Neuorientierung der Hundehalter (nicht nur) im Umgang mit ihrem Hunde vonnöten, um eine Verhaltensmodifikation überhaupt erst möglich zu machen


Solche Leute wie Du stehen nahezu täglich bei mir auf der Türschwelle, weil sie mit den Problemen, die sie mit ihrem aktuellen Hund haben, alleine nicht mehr fertig werden und zerknirscht eingestehen müssen, wie nutzlos und veraltet ihre jahrzehntelange Hundeerfahrung und ihr Pseudowissen doch sind.


Du selbst hast - ganz provozierend - erst kürzlich geschrieben, daß die meisten Leute kaum Ahnung hätten und daß dies ja auch völlig egal wäre, weil ein bißl Hirn, Gefühl und Hausverstand ausreichen würden, um Hunde halbwegs hinzukriegen - auch wenn dann mal ein bißl an der Leine geruckt und ein bißl der Popsch runtergedrückt wird.

Und genau da fängts an. Wenn dann ein bißl Rucken an der Leine oder Runterdrücken am Popsch nimmer reicht, weils Hundsi das aus irgendwelchen Gründen nicht ganz so prickelnd findet (könnt ihm ja z:B. weh tun, das Popschi runterdrücken, weil er Hüftprobleme hat) und seinen eigenen Besitzer dann anbrummelt oder (Gott behüte :rolleyes: ) mal abschnappt, dann ist er gleich eine aggressive Kreatur, die entweder mit Gewalt unterdrückt (weil sonst macht er das ja wieder) werden muß oder im Tierheim abgegeben wird.


Die meisten der Hundehalter gehen ja weder in eine Hundeschule, noch lesen sie in Foren oder benötigen sie einen Professionisten. Sie kommen - aus ihrer eigenen Sicht, denn wie die Hunde das empfinden, steht auf einem anderen Blatt - halbwegs zurecht mit ihrem 4-beinigen Hausgenossen. Dazu gehören aber auch Hunde, die (auch heutzutage immer noch!) an der Kette gehalten werden, die nicht ins Haus dürfen und bei jedem Wetter und jeden Temperaturen draußen gehalten werden, die bei Alter und Krankheit einfach erschossen werden sollen, die streunen gehen und das ihren Besitzern egal ist und und und...

Du meinst also, die Leute hätten ihre Hunde eh weitgehend im Griff? Da hab ich leider - nicht nur als Trainer, sondern auch als einfacher Hundehalter - ganz andere Erfahrungen.

Alleine, wenn ich selbst schon bei mir aus dem Haustor gehe, muß ich damit rechnen, daß sich der Malimischling aus der Nachbarstiege wieder mal auf meinen Hund stürzt, weil sein blondes Frauchen eben unbelehrbar ist und ihren (Verzeihung) aggressiven Köter immer noch ohne Leine rumrennen läßt, der ihr einfach nicht gehorcht, sich ihr immer wieder entzieht und uns schon mal bis zu unserem Haustor nachgerannt ist und wütend kläffend an die Scheibe gesprungen ist und ich es grad noch geschafft habe, meinen Hund rechtzeitig hineinzurufen.

Geh ich 100 Meter weiter auf die große Wiese, muß ich damit rechnen auf zwei aggressive Hundehalter zu treffen (einer davon mit ebensolchem, an der Leine kaum zu bändigenden Rotti), die jeden anpöbeln, der seinen (gehorsamen und nicht zu anderen Hunden hinlaufenden Vierbeiner) mal frei laufen läßt und sogar damit drohen, den Rottirüden von der Leine zu lassen, damit der mal für ordn ung sorgt.

Dazu kommt ein aggressiver Behindertenbegleithund - ein Goldi, der mit Halti (natürlich ohne Halsband oder BG) geführt wird und andere Rüden sogar am Zebrastreifen attackiert, sodaß der Rollstuhl fast umfällt und deren dämliche Besitzer den Hund stundenlang im Garten jeden anderen vobeigehenden Hund aggressiv ankläffen lassen, weiters eine Entlebucher Sennenhündin (ebenfalls am Halti geführt), die ebenfalls alle anderen Hunde aggressiv angehen würde und die von ihrem Frauchen kaum gehalten werden kann.

Alles Leute, die ihr Leben mit Hund nicht so eindeutig im Griff haben und dringend professionellen Rat benötigen würden, wo allerdings leider überhaupt kein Problembewußtsein vorherrscht.

Ich hab der aus der Nachbarstiege auch Hilfe angeboten (sogar gratis, wäre ja auch im eigenen Interesse gewesen), aber die Gute ist ja eh in einer Hundeschule und hat eh alles im Griff. :rolleyes:

Tja, bei der nächsten Attacke auf meinen Hund wirds wohl weiterreichende Maßnahmen geben müssen. Mit vernünftig reden scheint man nicht immer weiterzukommen (wie man übrigens auch immer wieder hier im Forum sehen kann). :mad:

Ganz zu schweigen von jenen Leuten, die schon daran scheitern, ihrem Hund das Ziehen an der Leine "abzugewöhnen", deren Hunde zu Hause nicht zur Ruhe kommen können und die gar nicht bereit sind, irgendwelche Änderungen auch nur anzudenken, weil sie das neben Mann und Kind zu sehr belasten würde und und und. Dinge die tatsächlich mit gesundem Hausverstand und etwas Gefühl lösbar wären. Aber leider - und damit schließe ich den Kreis zu meinen ersten Beiträgen auf Deine Aussagen - haperts scheinbar gerade daran und die Selbstexperimente führen so gut wie immer zu einer Verschlimmerung der Situation. :o


Andreas.... vielen Dank für diesen ausführlichen, sachlichen und gut geschriebenen Beitrag, der sich nicht darauf beschränkt, Leute in beleidigendem Tonfall als Deppen hinzustellen. Du meldest dich in diesem Faden, weil du etwas ZU SAGEN hast, und nicht, um zynische Bemerkungen hinauszuschleudern. DAS erscheint mir seriös und kompetent. Bravo!

Nochmals vielen Dank, auch und besonders für die Zeit, die du dir genommen und die Mühe, die du dir gemacht hast! Und sinnig scheint mir auch alles, was du schreibst :)


PD: mich wundert aber schon ein bisschen, dass es in Ö soviele aggressive Hunde gibt ... ich lebe hier in einem kleinen spanischen Dorf, das voller Hunde ist, die den ganzen Tag draussen auf der Strasse herumhängen (die Besitzer scheinen sie alle draussen streunen zu lassen), und ich habe hier noch nie irgendwelche Aggressionen der Hunde weder untereinander, noch gegen Menschen gesehen. Auch Kinder spielen hier auf der Strasse, rennen mit ihren Bällen, Stöcken oder Fahrrädern durch die ganzen Hunderotten durch, die sich nur gemächlich beiseite bewegen ...... also alles völlig friedliche, entspannte Tiere. Dementsprechend haben die Menschen hier auch keine Angst vor Hunden, man empfindet sie nicht als "gefährliche Bomben", sondern als harmlos und friedlich (was sie hier ja auch sind) ...und interessiert sich ansonsten auch nicht weiter für sie. Ich selber habe auch noch nie einen aggressiven Hund gehabt, überhaupt bin ich noch nicht vielen aggressiven Hunden in meinem Leben begegnet, und ich verbringe wirklich schon ein Leben lang mit Hunden.....

Ich weiss also nicht, was alles passieren muss, damit ein Hund aggressiv wird, denn von Natur aus sind sie das nicht und meiden eher als dass sie angreifen ... auch bei schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit. Ich finde das also wirklich erstaunlich, dass ausgerechnet da, wo man meint, dass Hunde "gut gehalten werden" (Deutschland, Österreich, etc, im Vergleich zu anderen Ländern) diese Verhaltensauffälligkeiten sich derart häufen. Woran liegts?

Aber gut, die Auseinandersetzung mit dieser Frage könnte dann wohl ins Philosophische gehen mit Grundsatzfragen zum modernen Leben etc... :)
 
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Du meldest dich in diesem Faden, weil du etwas ZU SAGEN hast, und nicht, um zynische Bemerkungen hinauszuschleudern. DAS erscheint mir seriös und kompetent. Bravo!
Gestatte mir eine Frage: ist Deine Muttersprache tatsächlich Deutsch (Dein Name läßt es jedenfalls vermuten), oder lebst Du schon lange in Spanien?

Das, was Du immer wieder als "Faden" bezeichnest, nennen wir hier auf gut neudeutsch "Thread", ein einzelner Beitrag wird auch als Posting bezeichnet. :)

Nochmals vielen Dank, auch und besonders für die Zeit, die du dir genommen und die Mühe, die du dir gemacht hast! Und sinnig scheint mir auch alles, was du schreibst :)
Danke


PS ;): mich wundert aber schon ein bisschen, dass es in Ö soviele aggressive Hunde gibt ... ich lebe hier in einem kleinen spanischen Dorf, das voller Hunde ist, die den ganzen Tag draussen auf der Strasse herumhängen (die Besitzer scheinen sie alle draussen streunen zu lassen), und ich habe hier noch nie irgendwelche Aggressionen der Hunde weder untereinander, noch gegen Menschen gesehen. Auch Kinder spielen hier auf der Strasse, rennen mit ihren Bällen, Stöcken oder Fahrrädern durch die ganzen Hunderotten durch, die sich nur gemächlich beiseite bewegen ...... also alles völlig friedliche, entspannte Tiere. Dementsprechend haben die Menschen hier auch keine Angst vor Hunden, man empfindet sie nicht als "gefährliche Bomben", sondern als harmlos und friedlich (was sie hier ja auch sind) ...und interessiert sich ansonsten auch nicht weiter für sie. Ich selber habe auch noch nie einen aggressiven Hund gehabt, überhaupt bin ich noch nicht vielen aggressiven Hunden in meinem Leben begegnet, und ich verbringe wirklich schon ein Leben lang mit Hunden.....
Du Glückliche! In solch einer Gegend leben zu dürfen, ist wohl der Traum vieler Hundehalter. Und tatsächlich ist auch das Leben dieser Streunerhunde rein grundsätzlich ein viel natürlicheres, als das der Großstadthunde. Wenn nicht immer irgendwelche sog. Tierschützer der Meinung wären, daß solche Hunde unbedingt gerettet werden müßten, diese einfangen und zu hunderttausenden nach Ö/D karren, wo diese oft mit den völlig anderen Bedingungen im großstädtischen Bereich völlig überfordert sind.

Ich weiss also nicht, was alles passieren muss, damit ein Hund aggressiv wird, denn von Natur aus sind sie das nicht und meiden eher als dass sie angreifen ... auch bei schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit. Ich finde das also wirklich erstaunlich, dass ausgerechnet da, wo man meint, dass Hunde "gut gehalten werden" (Deutschland, Österreich, etc, im Vergleich zu anderen Ländern) diese Verhaltensauffälligkeiten sich derart häufen. Woran liegts?

Und da sind wir also tatsächlich schon einer Antwort auf der Spur:

hohe Populationsdichte an Hunden in der Großstadt
Hunde, die mit den vielfältigen Außenreizen überfordert sind
Erwartungsdruck der Gesellschaft (Hunde müssen unauffällig und gehorsam sein)
unerkannte und unbehandelte Krankheiten (häufig des Bewegungsapparates, Magen/Darm Probleme usw.)
Über- Unterforderung
.... und und und.

All diese Faktoren verursachen Streß. Streß senkt die Reizschwelle und führt dadurch zu schnelleren und heftigeren Reaktionen im Angst- UND Aggressionsbereich. Sehr vereinfacht dargestellt. ;)

Dazu kommen genetische Aspekte, Einflüsse des Lernverhaltens, Übersprungshandlungen, falsche Erziehung, schlechte Ernährung und und und...

Dazu gibts Legionen an Büchern - und aus all denen jene hersuzufiltern, deren Inhalt auch qualitativ gut ist, ist für sich schon eine Lebensaufgabe. ;)

Darum ist es ja auch so wichtig, daß bei vorhandenen Problemen, aber besser auch schon am Beginn der Erziehung (schon im Welepenalter) jemand ans Werk gelassen wird, der weiß, was er tut. :)
 
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Wir spinnen hier keine Fäden, sondern wir schreiben Beiträge.....

Ihr schreibt Beiträge in einem Faden.

> Beitrag (engl. posting) => das ist der Kommentar, der in ein Eingabefeld gegeben wird.
> Faden (engl. thread) => das ist ein Titel in einem Forum und die Summe der Beiträge unter diesem.

Edit: Oh Andreas, ich sehe gerade erst deinen Kommentar genau zu diesem Thema. Und ja, ich lebe schon sehr lange in Spanien, aber meine Muttersprache ist Deutsch. Ich bin kein Freund von übertriebenen Anglizismen, besonders, wenn sie unnötig sind. Wir haben unsere eigene Sprache, derer wir uns bedienen können und derer wir uns auch nicht schämen müssen. Die Spanier machen das z.B. auch nicht, die stehen zu ihrer eigenen Sprache und pflegen sie auch. Ich finde, dass man das in den deutschsprachigen Ländern auch ein bisschen mehr machen könnte, denn das Thema hat m.M.n. teilweise schon lächerliche Ausmasse angenommen.

In England wird sich über uns diesbezüglich übrigens ordentlich lustig gemacht.
 
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Du Glückliche! In solch einer Gegend leben zu dürfen, ist wohl der Traum vieler Hundehalter. Und tatsächlich ist auch das Leben dieser Streunerhunde rein grundsätzlich ein viel natürlicheres, als das der Großstadthunde. Wenn nicht immer irgendwelche sog. Tierschützer der Meinung wären, daß solche Hunde unbedingt gerettet werden müßten, diese einfangen und zu hunderttausenden nach Ö/D karren, wo diese oft mit den völlig anderen Bedingungen im großstädtischen Bereich völlig überfordert sind.


Und da sind wir also tatsächlich schon einer Antwort auf der Spur:

hohe Populationsdichte an Hunden in der Großstadt
Hunde, die mit den vielfältigen Außenreizen überfordert sind
Erwartungsdruck der Gesellschaft (Hunde müssen unauffällig und gehorsam sein)
unerkannte und unbehandelte Krankheiten (häufig des Bewegungsapparates, Magen/Darm Probleme usw.)
Über- Unterforderung
.... und und und.

All diese Faktoren verursachen Streß. Streß senkt die Reizschwelle und führt dadurch zu schnelleren und heftigeren Reaktionen im Angst- UND Aggressionsbereich. Sehr vereinfacht dargestellt. ;)

Dazu kommen genetische Aspekte, Einflüsse des Lernverhaltens, Übersprungshandlungen, falsche Erziehung, schlechte Ernährung und und und...

Dazu gibts Legionen an Büchern - und aus all denen jene hersuzufiltern, deren Inhalt auch qualitativ gut ist, ist für sich schon eine Lebensaufgabe. ;)

Darum ist es ja auch so wichtig, daß bei vorhandenen Problemen, aber besser auch schon am Beginn der Erziehung (schon im Welepenalter) jemand ans Werk gelassen wird, der weiß, was er tut. :)

Nochmals vielen Dank, Andreas. Das macht Sinn und scheint mir auch Hand und Fuss zu haben. Mir scheint auch oft, dass sich dieses Problem nicht nur negativ in den Hunden niederschlägt, sondern dass auch der Stadtmensch insgesamt aggressiver reagiert als ein Landei (was sich dann vielleicht auch am anderen Ende der Leine widerspiegelt)...... da ist unsere Evolution und die unserer Vierbeiner vielleicht noch nicht der schnellen gesellschaftlichen Entwicklung hinterhergekommen....
 
Ich finde beides OK, entweder Beitrag+Faden, oder posting bzw. post+thread.

Aber die Engländer müssen sich nicht lustig machen, die kennen ja auch einige Germanismen. Im Verhältnis weniger, aber wenn man es in Relation setzt zur Gesamtzahl derer weltweit, die Englisch sprechen, im Vergleich zu den Deutschsprachigen, dann passt es wieder.
 
Ich finde beides OK, entweder Beitrag+Faden, oder posting bzw. post+thread.

Ich finde auch beides OK, verwende persönlich aber lieber (meistens) Beitrag+Faden.

Und nein, keine andere als die deutsche Sprache in Europa bedient sich aktuell derart exzessiv einer anderen Sprache, wie die Deutsche der Englischen. In anderen Sprachen gibt es natürlich auch "...ismen", aber bei Weitem nicht so ausufernd.

Aber das ist ein anderes Thema für ein anderes Forum ... denn dabei streiten sich die Geister ebenso wie bei so manchen Hundefragen ;)
 
PD: mich wundert aber schon ein bisschen, dass es in Ö soviele aggressive Hunde gibt ... ich lebe hier in einem kleinen spanischen Dorf, das voller Hunde ist, die den ganzen Tag draussen auf der Strasse herumhängen (die Besitzer scheinen sie alle draussen streunen zu lassen), und ich habe hier noch nie irgendwelche Aggressionen der Hunde weder untereinander, noch gegen Menschen gesehen. Auch Kinder spielen hier auf der Strasse, rennen mit ihren Bällen, Stöcken oder Fahrrädern durch die ganzen Hunderotten durch, die sich nur gemächlich beiseite bewegen ...... also alles völlig friedliche, entspannte Tiere. Dementsprechend haben die Menschen hier auch keine Angst vor Hunden, man empfindet sie nicht als "gefährliche Bomben", sondern als harmlos und friedlich (was sie hier ja auch sind) ...und interessiert sich ansonsten auch nicht weiter für sie. Ich selber habe auch noch nie einen aggressiven Hund gehabt, überhaupt bin ich noch nicht vielen aggressiven Hunden in meinem Leben begegnet, und ich verbringe wirklich schon ein Leben lang mit Hunden.....

Ich weiß nicht wie es in Spanien ist - war noch nie dort. Was Du da schilderst kenn ich allerdings durchaus auch aus kleinen Ortschaften hier (vor allem in meiner Kindheit war das noch oft so) - Hunde, die alleine im Ort spazieren gehen, beim Hoftor rein und raus können wie sie wollen, unterwegs Kinder und andere Tiere treffen - und das alles völlig problemlos.
Allerdings heißt das nicht, daß es am Land keine Hunde mit Aggressionsproblemen gibt/gab. Hunde, die eben nicht die nötige "Alltagstauglichkeit" aufgewiesen haben - gerne mit anderen Hunden raufen oder Nutzvieh reißen wollten - konnten diese Freiheiten, dann eben nicht genießen, sondern lebten dann im Zwinger, Innenhof - früher auch oft an der Kette. Und Hunde, die einen Menschen ernsthaft gebissen haben, waren daraufhin zumeist tot.
Hier in der Großstadt Wien geht das so natürlich nicht (mal abgesehen davon, daß das "Wegsperren" eines "nicht-alltagstauglichen" Hundes ja eine sehr problematische und keineswegs tierfreundliche Lösung ist). Hier MUSS man mit einem Hund Alltagstauglichkeit erreichen, denn hier kann man einen Hund nicht halten ohne mit ihm raus in die Öffentlichkeit zu gehen und vom Einschläfern wegen jedem kleinen Problems ist man ja zum Glück schon abgekommen.
Außerdem sind die meisten Hunde hier, die ich kenne, keineswegs generell aggressiv -viele sind überhaupt sehr freundlich und unkompliziert - und das häufigste Aggressionsproblem betrifft ja "nur" andere Hunde. Und gerade in dieser Hinsicht denke ich, daß eben die Anforderungen an einen Großstadthund, der täglich viele Hunde trifft, die er noch nie zuvor gesehen hat (und daher erst "einschätzen" muß), wesentlich höher sind, als die Anforderung an einen Hund in einer kleinen Ortschaft, der alle anderen Hundes des Ortes gut kennt.

Generell glaub ich also nicht daß Hunde hierzulande aggressiver wären, als in anderen Teilen der Welt.

Liebe Grüße, Conny
 
In Österreich liegt das eindeutig an den Wuff Usern, das so viele Hunde aggressiv sind. Und nachdem sie in kleinen Ortschaften weniger vor dem PC hängen, gibts das Problem hauptsächlich in Städten;)
 
In Österreich liegt das eindeutig an den Wuff Usern, das so viele Hunde aggressiv sind. Und nachdem sie in kleinen Ortschaften weniger vor dem PC hängen, gibts das Problem hauptsächlich in Städten;)

:mad2:muss ja wohl so sein, weil hier ja alle so aggressiv posten, also müssen auch unsere Hunde aggressiv sein, der logische schluss:cool: nur was mach ich jetzt, ich wohn nimma in "der" Stadt, jetzt hau ich die ganze Statistik auch noch zsam:eek:
 
In Österreich liegt das eindeutig an den Wuff Usern, das so viele Hunde aggressiv sind. Und nachdem sie in kleinen Ortschaften weniger vor dem PC hängen, gibts das Problem hauptsächlich in Städten;)

Na, wenn ich so deine oft einfach nur primitiven Beiträge lese und davon ausgehen würde, dass solch benimm- und erziehungsfreie Leute mit derartigem Frustrations- und daraus resultierendem Aggressionslevel der Standardbürger in Österreich sind, dann würde mich die "Problemhundproblematik" in deinem Land nicht im Geringsten wundern. Aber ich geh mal davon aus (hoffe es zumindest doch), dass solche Individuen wie du auch da eher die Ausnahme sind.

:mad2:muss ja wohl so sein, weil hier ja alle so aggressiv posten, also müssen auch unsere Hunde aggressiv sein, der logische schluss:cool: nur was mach ich jetzt, ich wohn nimma in "der" Stadt, jetzt hau ich die ganze Statistik auch noch zsam:eek:

Na, es wurde ja nicht gesagt, dass das Problem nur in der Grossstadt besteht. Von daher passt das schon. Du bist ja auch eher so der typische "Wadenbeisser", die gibt's auch viel auf'm Land ;)


@Conny, vielen Dank für deinen konstruktiven Beitrag. Da magst du tatsächlich recht haben, ich glaube, ein z.B. gegen Menschen aggressiver Hund in der Strasse würde hier tatsächlich nicht sehr lang überleben. Und ein artgenossen-aggressiver Hund wäre hier wohl viel zu beschäftigt und würde dann irgendwann auch die Lust daran verlieren, oder würde auch irgendwann mal "entfernt". Deine Erklärung ist also ebenfalls ziemlich plausibel.
 
also die symbiotische beziehung zwischen streunern bzw hunden am land wo man eine natürlichere einstellung zu hunden hat, hat ganz andere hintergründe.

war ein hund bissig, wurde er erschossen
leine kannte man nicht, ist der hund weggrennt, hat man sich nen neuen geholt
ist dieser weggrennt, hat man sich eben wieder einen neuen geholt
bis einer da war der nicht wegrannte
hat dieser hühnerknochen nicht vertragen, ist er halt verreckt und man holte sich nen neuen hund
hatte der dann HD und hat gehinkt, wurde er erschossen und man holte sich nen neuen hund

mit katzen wars nicht unähnlich, ein neuer wurf katzen jährlich war insofern nicht zu viel weil die drei vom vorjahr schon längst unter die räder geraten sind

wir aber hier in der statd nehmen uns einen hund und versuchen den bis zu seinem lebensende zu hegen und zu pflegen
wir haben nicht 100 hunde von denen einer überbleibt der dann auch wirklich zu uns passt, weil er von sich aus so geraten ist, wie wir es brauchen.

in ungarn kannt ich mal nen bauern, der hatte nahezu jährlich einen neuen kuvasz
an der kette
den vorletzten hat er erschossen weil er traurig war
weiß aber nicht ob er mit der einstellung sich nen fröhlichen kettenhund erselektieren konnte -durchaus möglich
 
was aber schon stimmt ist, dass hunde die sich hauptsächlich draußen in der gesellschaft aufhalten, die regeln dieser besser kennen bzw befolgen können als beispielsweise wohnungshunde, die damit befasst sind die regeln der wohnungshaltung zu erfassen und zu befolgen.


kommt drauf an wieviel % seiner lebenszeit ein hund in welchem umfeld verbringt

wennst täglich morgens losziehst in den wald und den ganzen tag im wald verbringst, akklimatisiert sich der hund in dem umfeld total gut.

wennst an der ubahnstation sitzt und bettelst, dann an dieses

er ist ja anpassungsfähig nur eben diese vielfalt, das macht ihm schon zu schaffen

oder zb wennst nen superbraven streuner reinholst und einsperrst weil du einkaufen gehen willst, wird sich der auch bald als problematisch erweisen
 
also, ich staune immer wieder, wie viele Hunde derzeit (heute nicht, weils ja regnet:rolleyes: ) "unterwegs" sind, frag ich mich, wo die den ganzen Winter über waren...

und ich kenne einige, die stundenlang in der HuZo herumsitzen, der Hund sitzt oft auch auf oder unter der Bank, und am Abend sind sie mega stolz, dass sie "stundenlang mit dem Hund unterwegs waren":mad: und dann staunen, wenns Probleme gibt...

soll nicht heißen, dass man seinen Hund rund um die Uhr "bespassen" muss/soll... aber ehrlich, und das ist mit Sicherheit ein "Großstadtproblem", wenn ich oft notgedrungen sehen muß, dass die Leute mitm Handy am Ohr ihren Hund förmlich nachschleifen, egal, ob der gerade pinkeln muß oder nicht, dann krieg ich die Krise:mad:

erst heute hatte ich ein sehr anregendes Gespräch mit einer Freundin zu diesem Thema. Leider - es ist wie mit den Kindern - begnügen sich zu viele damit, ihre Hunde/Kinder in abgezäunte Bereiche zu karren....

im 21. gibts einen Park, da ist ein eingezäunter Bereich - sprich Kinderspielplatz - daneben ein noch kleinerer eingezäunter Bereich - sprich HuZo.... bitte, wasn das für ein Wahnsinn:eek:

ich hab wohl auch ab und an - kann man aber an einer Hand abzählen - aus Zeitgründen kurz in einer HuZo "vorbeigeschaut", aber prinzipiell waren wir eher "in der Landschaft" anzutreffen.

Und - wenn sichs jetzt auch mit anderen threads überschneidet - auch ich war damals in einer HuSchu, gut gemeint, aber ich wußte es damals nicht besser... Bin heute noch froh, dass ich einen tollen Hundetrainer hatte, der mich und meine Maus wieder "auf Schiene" gebracht hat
 
also, ich staune immer wieder, wie viele Hunde derzeit (heute nicht, weils ja regnet:rolleyes: ) "unterwegs" sind, frag ich mich, wo die den ganzen Winter über waren...
Das denke ich mir auch immer wieder!

und ich kenne einige, die stundenlang in der HuZo herumsitzen, der Hund sitzt oft auch auf oder unter der Bank, und am Abend sind sie mega stolz, dass sie "stundenlang mit dem Hund unterwegs waren":mad: und dann staunen, wenns Probleme gibt...
Im Prinzip ist es das Gleiche, wie wenn manche HH ihre Hunde nur im Garten halten:(! Ich muß dazusagen, dass ich noch nie in einer Hundezone war und auch nicht vorhabe, dass ich suche, wo so etwas ist;)!

soll nicht heißen, dass man seinen Hund rund um die Uhr "bespassen" muss/soll... aber ehrlich, und das ist mit Sicherheit ein "Großstadtproblem", wenn ich oft notgedrungen sehen muß, dass die Leute mitm Handy am Ohr ihren Hund förmlich nachschleifen, egal, ob der gerade pinkeln muß oder nicht, dann krieg ich die Krise:mad:
Ich sehe immer wieder Leute mit Handy am Ohr und freilaufendem irgendwohin laufenden Hund durch den Wald hirschen:(!

erst heute hatte ich ein sehr anregendes Gespräch mit einer Freundin zu diesem Thema. Leider - es ist wie mit den Kindern - begnügen sich zu viele damit, ihre Hunde/Kinder in abgezäunte Bereiche zu karren....

im 21. gibts einen Park, da ist ein eingezäunter Bereich - sprich Kinderspielplatz - daneben ein noch kleinerer eingezäunter Bereich - sprich HuZo.... bitte, wasn das für ein Wahnsinn:eek:

ich hab wohl auch ab und an - kann man aber an einer Hand abzählen - aus Zeitgründen kurz in einer HuZo "vorbeigeschaut", aber prinzipiell waren wir eher "in der Landschaft" anzutreffen.

Und - wenn sichs jetzt auch mit anderen threads überschneidet - auch ich war damals in einer HuSchu, gut gemeint, aber ich wußte es damals nicht besser... Bin heute noch froh, dass ich einen tollen Hundetrainer hatte, der mich und meine Maus wieder "auf Schiene" gebracht hat
Mich persönlich würde auch interessieren, ob wirklich viele der Wiener in Hundezonen unterwegs sind oder doch eher in der freien Natur:confused:!
 
also, ich wage zu behaupten - ohne relevante Daten zu haben - dass BESTENFALLS 20 % der HH "in der Landschaft" unterwegs sind:mad:

meine kleine Kröte hat es geliebt, auf den Feldern herumzuhirschen, sich im Gatsch "einzusauen", und wie glücklich hat sie dreingeschaut :)
 
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Na, es wurde ja nicht gesagt, dass das Problem nur in der Grossstadt besteht. Von daher passt das schon. Du bist ja auch eher so der typische "Wadenbeisser", die gibt's auch viel auf'm Land ;)

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meine Hunde sind schon mit vielen namen bestückt worden, aber als wadenbeißer würden sie im leben nie durchgehen:cool:

also, ich wage zu behaupten - ohne relevante Daten zu haben - dass BESTENFALLS 20 % der HH "in der Landschaft" unterwegs sind:mad:

meine kleine Kröte hat es geliebt, auf den Feldern herumzuhirschen, sich im Gatsch "einzusauen", und wie glücklich hat sie dreingeschaut :)

also ich war eine dieser 20%;)
 
Na, wenn ich so deine oft einfach nur primitiven Beiträge lese und davon ausgehen würde, dass solch benimm- und erziehungsfreie Leute mit derartigem Frustrations- und daraus resultierendem Aggressionslevel der Standardbürger in Österreich sind, dann würde mich die "Problemhundproblematik" in deinem Land nicht im Geringsten wundern. Aber ich geh mal davon aus (hoffe es zumindest doch), dass solche Individuen wie du auch da eher die Ausnahme sind.



Na, es wurde ja nicht gesagt, dass das Problem nur in der Grossstadt besteht. Von daher passt das schon. Du bist ja auch eher so der typische "Wadenbeisser", die gibt's auch viel auf'm Land ;)


@Conny, vielen Dank für deinen konstruktiven Beitrag. Da magst du tatsächlich recht haben, ich glaube, ein z.B. gegen Menschen aggressiver Hund in der Strasse würde hier tatsächlich nicht sehr lang überleben. Und ein artgenossen-aggressiver Hund wäre hier wohl viel zu beschäftigt und würde dann irgendwann auch die Lust daran verlieren, oder würde auch irgendwann mal "entfernt". Deine Erklärung ist also ebenfalls ziemlich plausibel.

Jetzt kommt ja schön langsam dein wahres Gesicht zum Vorschein....aber überraschen tuts mich nicht:cool:
Irgendwie tusut du mir aber auch schon wieder leid:o
 
Ich weiß nicht wie es in Spanien ist - war noch nie dort. Was Du da schilderst kenn ich allerdings durchaus auch aus kleinen Ortschaften hier (vor allem in meiner Kindheit war das noch oft so) - Hunde, die alleine im Ort spazieren gehen, beim Hoftor rein und raus können wie sie wollen, unterwegs Kinder und andere Tiere treffen - und das alles völlig problemlos.
Allerdings heißt das nicht, daß es am Land keine Hunde mit Aggressionsproblemen gibt/gab. Hunde, die eben nicht die nötige "Alltagstauglichkeit" aufgewiesen haben - gerne mit anderen Hunden raufen oder Nutzvieh reißen wollten - konnten diese Freiheiten, dann eben nicht genießen, sondern lebten dann im Zwinger, Innenhof - früher auch oft an der Kette. Und Hunde, die einen Menschen ernsthaft gebissen haben, waren daraufhin zumeist tot.
Hier in der Großstadt Wien geht das so natürlich nicht (mal abgesehen davon, daß das "Wegsperren" eines "nicht-alltagstauglichen" Hundes ja eine sehr problematische und keineswegs tierfreundliche Lösung ist). Hier MUSS man mit einem Hund Alltagstauglichkeit erreichen, denn hier kann man einen Hund nicht halten ohne mit ihm raus in die Öffentlichkeit zu gehen und vom Einschläfern wegen jedem kleinen Problems ist man ja zum Glück schon abgekommen.
Außerdem sind die meisten Hunde hier, die ich kenne, keineswegs generell aggressiv -viele sind überhaupt sehr freundlich und unkompliziert - und das häufigste Aggressionsproblem betrifft ja "nur" andere Hunde. Und gerade in dieser Hinsicht denke ich, daß eben die Anforderungen an einen Großstadthund, der täglich viele Hunde trifft, die er noch nie zuvor gesehen hat (und daher erst "einschätzen" muß), wesentlich höher sind, als die Anforderung an einen Hund in einer kleinen Ortschaft, der alle anderen Hundes des Ortes gut kennt.

Generell glaub ich also nicht daß Hunde hierzulande aggressiver wären, als in anderen Teilen der Welt.

Liebe Grüße, Conny

Ganz sicher nicht.

Man muss sich nur mal die streunenden und frei durch die Dörfer laufenden Hunde ib. z.B. Italien oder Griechenland genauer und länger ansehen. Sehr sehr viele haben Narben von Kämpfen mit Artgenossen. Und natürlich lernt da ein Hund, der gern mal andere anmacht, wesentlich schneller: hoppla, das bekommt mir sehr sehr schlecht.

Und am Land, ob in Ö, D oder auch im Norden, im Süden sowieso, hab ich das so erlebt wie Du und erleb es noch. Ein Hund, der wirklich aggressiv ist und frei läuft, lebt nicht lange. Erst kürzlich erlebt: Hund beißt Wanderer in die Wade, Anzeige, als die Polizei nachfragte: Der is eh scho weg. Wurde von allen als völlig normaler Vorgang gesehen.

Wenn ich bedenke, wie vielen völlig netten Hunden und HH ich begegne, wie wenigen anderen, aber die merkt man sich halt. Ich habe nicht gezählt, wieviel völlig problemlose Hundebegegnungen heute stattgefunden haben, aber den einen Hund, der meinen einfach angeflogen ist, den HH-Ungustl, den hab ich mir gemerkt, hab's einer Freundin berichtet und werd's mir noch känger merken.
 
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