geb dir - wie so oft - absolut recht. wahrscheinlich ist es der zeitgeist, das internet, die vielen "experten"..., dass (fast) alles zerredet, analysiert und was weiß ich was wird.
Guten Morgen!
Ich mag das Thema
. Erstens hab ich mich selbst vor einigen Jahren dabei erwischt, mein Bauchgefühl an der Eingangstür zur Hundeschule abzugeben und alles auszuprobieren, was Trainer, Bücher, Internet und Bekannte mir empfohlen haben.
Zweitens bin ich aufgrund des Hundesittens in letzter Zeit mit so vielen verschiedenen Hunden und vor allem auch Hundebesitzern zusammengekommen, dass ich da echt viel drüber nachgedacht habe.
Mein Fazit:
Hunde, die gut überlegt ins Haus kommen und dann aber als Familienmitglied und nicht als Mittelpunkt bedacht werden, sind die normalsten. Da haben die Besitzer einen (mitunter) 40 Stundenjob, ein bis zwei Kinder, Hobbies und auch Sorgen, die nicht den Hund betreffen.
Es werden sich grundsätzliche Gedanken gemacht: wer kümmert sich wann um den Hund? Wie lange kann er alleine bleiben? Welcher Tierarzt ist gut und welche Hundeschule wird empfohlen. Eventuell werde ich gefragt, ob ich eine Hundebox im Auto oder im Schlafzimmer empfehle und gut ist's.
Ich habe derzeit zwei Junghunde, die beide aus einer Arbeitslinie kommen und ich muss gestehen, dass ich mir im ersten Moment gedacht hab: jössas. Ein Arbeitshund als reiner Familienhund. Na die werden sich anschaun
Und was ist? Diese zwei Hunde sind die ruhigsten, ausgeglichensten und bravsten Junghunde, die ich je hatte
Beide wachsen in einer kinderreichen Familie mit Schule, Job, Terminen auf und leben zeitweise voll mit und zeitweise nebenbei. Sie werden beachtet und umsorgt, aber es ist kein Drama, wenn sie mal zwei Tage zu mir müssen, weil Termine anstehen, wo sie nicht mit können.
Ich denke auch, dass in Zeiten des Internets und der Überinformation das eigene Hirn oft ausgeschalten wird und man lieber sofort googelt. Und dann trifft man auf Foren, Trainer, Hundepsychologen, Tierärzte mit besonderen Ausbildungen, etc.
Ich bin inzwischen auch wieder "back to the roots" gegangen und mach mir nicht mehr so einen Kopf über jeden Pups und Befehl. Für viele ist ein Hund halt schon ein Ersatz für irgendwas. Da wird die ganze Freizeit, das ganze Geld und die ganze Liebe hinein gestopft.
Aber ich muss Selina schon recht geben:
Mir ist es lieber, es wird zu viel G'schiss gemacht, als zu wenig (meistens zumindest).
lg Cony