Leben mit Hund - einfach so?.......

OldHag

Super Knochen
.........oder so einfach?
Immer wieder lese ich wie User(innen) sich und ihre Hunde auf für mich alltägliche Alltagssituationen intensiv vorzubereiten versuchen. Sei es die Fahrt und der Aufenthalt im Urlaub, Feiern oder der Besuch von kleinen Kindern bei sich zuhause.... Und abgsehen von Problemhunden, die ja sicherlich auch nicht in jeder Situation eins haben, versteh ich das manchmal nicht - dieses gedankliche Kreisen um jedes Vorhaben. Bei Eltern gibt es dazu den Begriff "Hubschraubereltern"
Das Sockentier war mit 5 Monaten mit uns Im Urlaub - 1.Hilfetäschchen war gepackt - aber keine Tropfen, keine Übungen(welche auch???),
er hat jetzt 3 Monate eine Zahnspange getragen
er war zweimal über nacht in der Klinik, weil sich das nicht anders hat machen lassen,
und gestern zum krönenden Abschluss hat ein Arbeitskollege spontan seine Tochter für einen Tag bei mir untergebracht, weil die Tagesmutter krank ist.
Die Kleine ist geistig und körperlich behindert, neigt zu Kreischanfällen und ist sonst aber sehr liebesbedürftig und verschwenderisch mit Zärtlichkeiten. Die beiden fanden sich gegenseitig ziemlich interessant aber auch unheimlich, aber es hat funktioniert.....
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und und und..........einfach so, weil ich ihm und er mir vertraut, ohne Gewese, ohne Brimbamborium. Vielleicht ist tatsächlich manchmal weniger mehr? Oder ist das Sockentier hier die absolute pflegeleichte Ausnahme?
Oder bin einfach nur härter im Nehmen? Was meint ihr?
 
ich glaub nicht das das Sockentier die Ausnahme ist, sondern wir 5 auch mal grade sein lassen......wenn man nicht aus allem eine Abhandlung macht, alles bis ins kleinste Detail zerlegt und seine Gedanken nicht 24 Stunden um den Hund kreisen lässt, dann lebt man sehr einfach mit einem Hund zusammen und er mit uns ;)
 
ich denke je mehr der Hund Familienmitglied sein darf umso unkomplizierter gestaltet sich das.
dann spielt es sicher eine rolle ob der halter aus dem Hund eine Wissenschaft macht oder einfach beobachtet und versucht SEINEN Hund zu verstehen - sowas liest man in keine bücher
 
interessantes Thema.

ich denke bei uns geht das meiste, wenn nicht sogar alles ohne großes Pi-Pa-Po und teils ist eben genau das der Grund weshalb es funktioniert. Beim letzten Urlaub in einem Ferienhaus - Koffer ausgeladen, Hunde ins Haus gebracht und wir sind mal in den nächsten Supermarkt gedüst uns den Kühlschrank füllen. Da denk ich dann nicht groß nach ob das irgendwie ein Problem sein könnte.

Oder Rüde im Urlaub Pfote verletzt, wir zum nächsten TA und obwohl er es hasst sich von fremden angreifen zu lassen, haben wir die gesamte Untersuchung samt mehrerer Röntgenbilder ohne irgendwelche Schwierigkeiten machen lassen können (das geht allerdings nur in meinem Beisein,mich rausschicken empfehle ich niemandem).

Es gibt aber andere Situationen die ich wohl regele und nicht einfach laufen lasse. Und das nicht weil ich meinen Hunden irgendwas nicht zumuten kann/will sondern meinen Mitmenschen. Meine zwei sind bei Gott keine Problemhunde, aber sie sind auch einfach nicht everybody's darling. Fremde Menschen brauchen sie schlicht nicht. Trotzdem leben wir nicht als Einsiedler, wir haben Gäste/Handwerker etc im Haus und damit kommen sie auch ohne weiteres klar. Ich würde aber zb. nicht einfach mir nix-dir nix einer x-beliebigen Nachbarin den Schlüssel geben können und sie bitten nach den Hunden zu sehen, weil ich länger weg muss. Ja würd schon gehen, die Hunde hätten wohl nicht wirklich ein Problem. Aber die Nachbarin, die sie wohl stellen würden :eek:. Mein Rüde ist groß, schwarz, schnell, mit niedriger Reizschwelle und Schutztrieb ausgestattet, meine Hündin eine Mitläuferin-da liegt es schon in meiner Verantwortung als Mensch manche Situationen zu managen.

Ich denke es ist letztlich immer eine Summe aus Mensch-Hund ob/wie manche Momente zu managen sind oder nicht. Mit einem von Haus aus freundlichen, ruhigen Hund kann man sicher entspannt so ziemlich alles auf sich zukommen lassen. Mit einem temperamentvollen, neugierigen muss man schon eher schauen dass manche Mitmenschen nicht "unter die Räder" kommen. :D
 
ich denke je mehr der Hund Familienmitglied sein darf umso unkomplizierter gestaltet sich das.
dann spielt es sicher eine rolle ob der halter aus dem Hund eine Wissenschaft macht oder einfach beobachtet und versucht SEINEN Hund zu verstehen - sowas liest man in keine bücher

Man muss sich auf jeden Hund aufs neue und individuell einlassen und ein Gspür für den Hund entwickeln. Unsichere, ängstliche HH neigen dazu unsichere ängstliche Hunde zu haben .....
 
Ich denke nicht, dass das so einfach zu beantworten ist. Genau wie es Menschen gibt, die ein Problem im Umgang mit ihren Mitmenschen haben, wie es Menschen gibt, die mehr introvertiert/extravertiert sind - genau so ist es bei Hunden auch.
Manche haben eine hohe Reizschwelle - denen macht auch Gekreische nichts aus. Andere Hunde hingegen reagieren wieder darauf. Manche mit Rückzug, manche mit Verweis/Angriff.
Man kann meiner Meinung nicht sagen, sei entspannt, dann ist es der Hund auch. Sei sorgloser - dann ist der Hund auch problemloser, kann mit allen Situation gut umgehen.

Da gibt es meiner Meinung nach so viele Faktoren...genetisch, hormonell, stoffwechselbedingt... da kann der Mensch noch so entspannt sein - der Hund wird es nicht sein. Weil er eben anders "tickt".

Aaron kann mit größeren, ruhigen Kindern. Mit Kleinkinder kann er nicht, das macht ihn nervös. Er reagiert auf jedes Gekreische, auf jedes Gezappel, auf jede Bewegung, die abseits der Norm ist.
Das hatte er schon immer so - von Anfang an. Auf Laufen, rasche Bewegungen hat er immer schon (von Welpe an) reagiert, egal, ob bei Menschen oder in der Welpenschule. Da dreht er auf, das will er unterbinden, ist ihm sichtlich unheimlich/unangenehm.

Ich denke, man muss auf die Eigenschaften des jeweiligen Individuums (egal, ob Mensch oder Hund) Rücksicht nehmen - was hier jedem zuzumuten ist oder nicht.
 
Ich glaube mit vermenschlichen hat das nichts zu tun, dieses "Hubschraubern".

Eher mit einem gewissen Perfektionismus ( ist das jetzt artgerecht, wenn der Hund auf einer Microfaserdecke liegt oder muss es ein Fell sein? Oder kriegt er weniger Trennungsängste, wenn er als Welpe ein Stofftier hatte?
Dieses absolute Fokussieren auf eine einzige Sache - sei es nun Hund , MAnn, Kind, Religion oder Krankheit. Da frage ich mich eben manchmal, woher das so kommt.

Nochmal, es geht nicht darum, zu verneinen, dass es Probleme im Zasammenleben mit Hunden geben kann und gibt, mir geht es um den Umgang damit, um die Einstellung zum......... ja, zum Leben selbst. Wenn ich überall Probleme sehe bzw suche, wo es sie nicht gibt und sie mir damit ein Stück weit selbst mache, habe ich dann überhaupt noch Zeit zu leben oder ist es dann nur noch ein Überleben? Und führt dieses Gefühl des reinen Überlebens nicht wieder dazu, dass ich verstärkt versuche meinem Leben einen Sinn zu geben, in de ich mich auf eine Sache konzentriere?

Auf die Hunde bezogen, erhöhe ich nicht nur meine, sondern auch ihre Lebensqualität, wenn ich sie ein Stück weit aus meiner Aufmerksamkeit entlasse und auch mal nur "nebenher" leben lasse?

Boah jetzt wirds aber richtig philosophisch..........:eek:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin da schon ganz deiner Meinung. Ich finde das man Hunde schon auch ihre Erfahrungen machen lassen muss und ihnen auch etwas zutrauen muss. Das heißt jetzt nicht, dass ich einen Welpen auf einen geifernden Hund zurennen lass, oder meinen Hund mal am Kinderspielplatz rennen lasse um zu schauen, ob er Kinder mag oder nicht.
Aber einen Hund unter einen Glassturz zu stellen, bringt meiner Meinung nach nix, genausowenig wie jedes Verhalten interpretiert werden muss.

Ein Hund ist für mich eine Familienmitglied, aber irgendwie ist er halt auch Hobby und ich verhalte mich wie bei jedem anderen Hobby rücksichtsvoll ggü. meinen Mitmenschen. Ich rase ja auch nicht mit dem MTB an einer Kindergartengruppe auf Waldausflug vorbei oder reite durch die Gatschwiese, dass die Fetzen fliegen, genausowenig lass ich meinen Hund hinter Rehen herrennen oder den nächsten Passanten abküssen.
Aber ich verfolge nicht jede Regung meines Hundes und mach mir darüber Gedanken. Ihnen gehört viel Zeit in unserem Alltag, aber sie müssen halt auch mal daheimbleiben, weil ich noch andere Interessen habe, die sich halt nicht immer mit dem Hund vereinbaren lassen und manchmal muss er auch mal eine Situation meistern, die ihm vielleicht nicht ganz so angenehm ist.

Das Verhalten mancher Hundebesitzer finde ich zwar auch manchmal etwas bizarr, wenn z.B. jede Hinterlassenschaft des Hundes untersucht wird und genaustens überlegt wird, wie man seinen Hund auch im Urlaub artgerecht ernährt oder in jedes Zwinkern oder Gähnen ein CS hineininterpretiert wird.
Aber es ist halt wahrscheinlich doch wie bei Kindern, man muss einen Mittelweg finden. Und mir ist immer fast noch lieber jemand betreibt ein bisschen Überbehütung, als jemand verhält sich emotions- und empathielos und vernachlässigt sein Tier. Leider kommt mir das auch viel öfter unter, als mir lieb ist.

Lg Selina
 
I
Weil er eben anders "tickt".

Aaron kann mit größeren, ruhigen Kindern. Mit Kleinkinder kann er nicht, das macht ihn nervös. Er reagiert auf jedes Gekreische, auf jedes Gezappel, auf jede Bewegung, die abseits der Norm ist.
Das hatte er schon immer so - von Anfang an. Auf Laufen, rasche Bewegungen hat er immer schon (von Welpe an) reagiert, egal, ob bei Menschen oder in der Welpenschule. Da dreht er auf, das will er unterbinden, ist ihm sichtlich unheimlich/unangenehm.

Entschuldigung, passt jetzt nicht ganz, aber diesmal muss ich:

Brigitte, dein Hund ist ein Jagdhund! Dein Hund "tickt" diesbezüglich nicht falsch, sondern er folgt seinem innersten Instinkt, seinem Zuchtziel. Du hast es einfach verabsäumt dieses Verhalten in die richtigen Bahnen zu lenken. Einem Terrier wird es immer irgendwie "unangenehm" sein, nicht sofort seinem Impuls folgen zu können, aber deswegen müssen sie auch ausgebildet werden und rassespezifisch beschäftigt.

Lg Selina
 
Ach Gottchen, ich darf gar nicht sagen, was ich alles "vorausschauend" nicht mache/gemacht habe bei Hund, sonst wäre ich für viele schon wieder eine total verantwortungslose Hundehalterin;-) Hunde sind doch keine Idioten und können sich sehr gut anpassen.

Das Wichtigste war für mich immer, dass sie unerschütterliches Vertrauen in mich aufgebaut haben und gut erzogen waren - haben fertig.
 
Er reagiert auf jedes Gekreische, auf jedes Gezappel, auf jede Bewegung, die abseits der Norm ist.
Das hatte er schon immer so - von Anfang an. Auf Laufen, rasche Bewegungen hat er immer schon (von Welpe an) reagiert, egal, ob bei Menschen oder in der Welpenschule. Da dreht er auf, das will er unterbinden, ist ihm sichtlich unheimlich/unangenehm.

Jeder Welpe reagiert auf das, völlig wurscht, welche Rasse, die einen mehr, die anderen weniger und es liegt an mir, das umzulenken. Aber in ganz normales Welpenverhalten schon wieder höchst Exotisches reinzuinterpretieren... manman..

Ich hätte mir Sorgen gemacht, hätte einer meiner Welpen nicht darauf reagiert...
 
Jeder Welpe reagiert auf das, völlig wurscht, welche Rasse, die einen mehr, die anderen weniger und es liegt an mir, das umzulenken. Aber in ganz normales Welpenverhalten schon wieder höchst Exotisches reinzuinterpretieren... manman..

Ich hätte mir Sorgen gemacht, hätte einer meiner Welpen nicht darauf reagiert...

Ja eigentlich hast du noch viel eher recht. Merci!
 
Mädels und Michl ( sonst ist ja kein Mann da, oder?)

das ist kein c&a Thread, soll keiner sein und wird keiner werden. Sonst lass ich ihn schließen.

Ich will einfach wissen, weshalb wir von unseren Hunden so schlecht lernen können, im Hier und Jetzt zu leben.........und Vertrauen zu haben, unendliches Vertrauen - in uns, die Welt und unseren Hund:eek:

ok ich les gerade das falsche Buch, da kommen mir eben solche Gedanken;)
 
Ich habe bei folgenden alltäglichkeiten niemals darüber nachgedacht

Auto einsteigen und mitfahren
Treppen rauf und runter gehen
auf glatten Untergrund gehen
Mauli anziehen
in großen Menschenmengen gehen
schwimmen gegehen
im Hänger mitfahren
alleine zaus blieben
an der Leine mitgegehen
Kindern begegnen
Kühen begegnen
usw. usf

...und wenn sie mal aus der Norm (?????) reagiert haben, wurde es ihnen gezeigt, ohne eine Doktorarbeit darüber zu verfassen
 
Leben mit Hund - einfach so - so einfach?

würd ich sagen.

Ich finde dieses theoretisieren und zerkauen von jedem Schaß wirklich furchtbar. Wenn ich mir bei jedem Kommando (Verzeihung - Signal... Bitte... Empfehlung... Ansuchen...) erst 10 Minuten lang den Kopf zermartern muss, ob das jetzt so eh in der richtigen Hirnhälfte ankommt, keine psychischen Schäden anrichtet bliblablüp, dann sollt ich mir lieber ein Steiff-Hündchen nehmen - das gibt einem gerne die Zeit die man für seine inneren Diskurse benötigt, bevor man die Interaktion mit dem Gegenüber angeht. :rolleyes:

Grundsätzlich hab ich festgestellt - passt das Vertrauen, die Beziehung und die Führung (hui, schon wieder so ein pöhses Wort! :eek:), brauchts keine wissenschaftlichen Abhandlungen an Vorbereitung, sondern dann läuft Vieles einfach so - so einfach... :)
 
Ok, ich entschuldige mich vielmals, ich will natürlich nicht, dass der Fredl geschlossen wird, schon alleine weil das Foto so nett ist.

Ich glaube so einfach ist es halt auch nicht mehr für Hundebesitzer. Denn sobald halt eine Situation auftaucht, wo man mal etwas unsicher ist, liegt die Versuchung nahe, mal schnell im Netz nachzuschauen und dann prasselt schon eine riesige Informationsfülle auf einen ein.
Und dann fällt mir oft auf, dass dabei vielfach irgendwie auch so das Quäntchen Humor verloren gegangen ist und einfach mal die direkte Gesprächsbasis.
Wenn ich mir die ganzen "Tut-nix-bringt-fast-meinen-Hund-um"-Threads durchlese, hab ich das Gefühl manche stolpern von einer Horrorsituation in die nächste. Und ich habe auch Hundebegegnungen, auch weniger angenehme, aber es regt mich jetzt einfach nicht so auf. Der Großteil war einfach positiv und wenn mal was Blödes passiert ist, wurde sich meistens entschuldigt und gut wars. Und manche Fehler passieren halt einfach, meistens doch auch einem selbst irgendwann einmal, und die muss man dann auch einfach mal mit einem Augenzwinkern sehen und sich sagen:"Das nächste Mal läufts besser!"
Und da spreche ich jetzt nicht von irgendwelchen Worst-Case-Szenarien.

Lg Selina
 
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